17.09.11, 01:38
26.4.2011
Inzwischen singt nachts längst wieder die Nachtigall. Da müsste der Pirol
auch bald kommen, dachte ich da, aber der wird sowieso nicht zu überhören
sein. Aber ich hörte nichts. Erst als ich bei der beginnenden
Kastanienblüte die auch ganz hoch oben in den Wipfeln betrachtet hatte – da
flog er herum und hatte sich lautlos eingeschlichen.
Erst vorgestern hörte ich einen Ton, einmal. Heute Abend aber, da flötete
und trötete er von ganz oben aus der Gartenpappel und hörte ganz nach
Pirolart nicht mehr auf.
Eine Antwort kam von der Pappelwiese. Ich bin gespannt, wo er sich jetzt
niederlässt. Aber ob ganz nah oder ein bisschen weiter, er wird ab jetzt
tagsüber zusammen mit dem Kuckuck das akustische Gartengeschehen
dominieren, so laut wie er ruft.
Vielleicht hat er heute die Gartenpappel erprobt und vorher die Kastanien,
weil sich im letzten Jahr die Raben zu den Herren der Pappelwiese
aufgeschwungen hatten und auch den Pirol vertreiben wollten, wenn auch
erfolglos.
Sie hatten tatsächlich Turmfalken und Bussarde in wilden Jagden aus den
Pappeln vertrieben. Und auch die Nilgänse, die dort nisten wollten:
Danach hatten sie sich auf die alte Eiche geflüchtet, aber auch von dort
wurden sie verjagt.
Dieses Jahr sieht’s nicht so rabenschwarz aus in den Pappeln und es ist von
dort kein Kampfgeschrei zu hören.
Jetzt konnt ich wenigsten diese alten Fotos noch zeigen, denn aktuelle
gibt’s grad wenig. Alle sind beschäftigt, hüpfen mir selten vor der Nase
rum und wollen nicht, dass ich ihr Nest sehe.
Nur die Singdrossel stellt sich nicht so an, ich musste aber trotzdem
warten, bis sie endlich einmal aus den Vergissmeinnicht auftauchte, sie
liebt auch den Kiesplatz:
Und die Bachstelzen, die warten, dass ich auf dem Kies jäte und Nahrung
freilege. So auch gestern.
Was ist, der Eimer steht doch schon da, wann jätest Du endlich? – Gar
nicht, es ist Ostern – Ostern? Was ist das denn? – Das:
Ach das? Höchst nervig, dieses Ostern.
Ich dachte ja, ich hätte sie beide zusammen auf’s Foto gekriegt, aber die
Bachstelze ist mal eben zur Seite gehüpft, so schnell raste der Hase
plötzlich an ihr vorbei und mir vor die Kamera, dass ich kaum noch
abdrücken konnte. Für diesen Tag war sie beleidigt, aber heute hab ich doch
gejätet, mit Bachstelze im Schlepptau.
Liebe Grüße, Lilli
Wenn der Wind des Wandels weht, bauen die einen Mauern und die anderen Windmühlen