Winterschutz bei Rosen - Yarrow - 28.11.11
Bisher sind meine Rosen immer ungeschützt in den Winter gegangen (und entsprechend sind auch einige zurückgefroren). Da ich vor allem Wert auf robuste, naturnahe Strauchrosen lege, werden sie auch dieses Jahr nicht angehäufelt (wie soll man das auch tun bei schwerem Lehmboden?) und werden sich irgendwie durchschlagen müssen.
Es gibt aber eine, die sich vom letzten Winter nie ganz erholt hat und dieses Jahr nur wenige Blätter und sogar zwei Blüten in Bodennähe hatte, also gar keine langen Triebe geschoben hat, und das ist ausgerechnet meine sehr geliebte
Sophie's Perpetual.
Ich möchte sie für den Winter mit Fichtenzweigen abdecken. Aber wann mache ich das, und wann entferne ich die wieder? Ihre wenigen Blätter sind noch grün, ist es jetzt also zu früh? Wir haben schon jede Nacht Frost.
Sollte wohl eigentlich in "Dusselige Fragen"...
RE: Winterschutz bei Rosen - Raphaela - 28.11.11
Oh, um die wär´s wirklich besonders schade!
Hast du nicht vielleicht etwas lockereres Material zum Anhäufeln, das sich leichter transportieren läßt als Lehm?
Zum Anhäufeln geht auch Kompost und/oder Mist (ab Dauerfrostbeginn sogar frischer Kuh- oder Pferdemist, hab´s umständehalber letzten Winter getestet).
Im l´âge bleu Rosenpark besteht der erste, fertige Kompost auch zu über 90 % aus Lehm, weil das Ausgangsmaterial abgesodete Rasenkanten waren. Ist eine echt elende Schubkarrenschieberei.
Humosererer Kompost wär auch deshalb besser, weil mehr Sauerstoff durchkommt.
- Wenn du also sowas in der Art hast, dann häufel sie "bis zur Nasenspitze" damit an.
Nur (ich sag´s mal generell, schon klar, daß du sowas nicht verwendest!) bitte niiiie torfhaltiges Material verwenden: Das ist auch als Winterschutz kontraproduktiv.
Die Tannen-/Fichtenzweige sind ja eher zum Schattieren. Das ist besonders bei Kahlfösten in Verbindung mit Sonne und/oder Ostwind wichtig. Hat also (hoffentlich...) noch ein bißchen Zeit und kann dann - zusätzlich - erfolgen.
Vorsichtiges Entfernen ist dann angebracht, wenn die Rosen mit dem Neuaustrieb beginnen. Ich fang damit meist so Ende März/Anfang April an und bei den weniger Frostempfindlichen (Tee-, China Rosen und TeeHybriden z.B. kommen dabei erst zum Schluß dran). Lasse das Material dann auch noch in Griffweite liegen, für den Fall erneuter Spätfrosteinbrüche.
Wenn Rosen mehrere Jahre hintereinander nur knapp den Winter überleben, schwächt das ihre Vitalität leider oft so, daß sie dann ganz verschwinden :-/
RE: Winterschutz bei Rosen - Yarrow - 28.11.11
Danke für die Antwort! Das Problem mit dem Anhäufeln ist, dass die Rose ganz darunter verschwinden würde! Sie hat nur noch zwei Triebe, einer ist 10cm lang, der andere 30cm, und beide kriechen flach am Boden. Also: eine Schaufel Kompost drauf, und weg sind sie! Soll ich es wohl riskieren, sie mitsamt den noch grünen Blättchen ganz zu "beerdigen" und hoffen, dass sie im Frühjahr irgendwann wie Phönix aus der Asche wieder oben rausguckt?
Deshalb hatte ich an Zweige gedacht, weil ich die wenigstens im Frühjahr hochheben könnte und nachgucken, ob sie noch lebt...
P.S. Sophie's Perpetual zählt zu den China-Rosen, die sind wohl besonders frostempfindlich?
RE: Winterschutz bei Rosen - Raphaela - 28.11.11
Kannst du die beiden Rest-Triebe vielleicht vorher ein bißchen hochbinden, bzw. (z.B. mithilfe eines vorsichtig dazu gesteckten Holzstocks o.ä.) "aufbinden"? - Das wär nicht schlecht. Anschließend dann anhäufeln.
Bzw. in solchen Fällen: Gaaaanz vorsichtig die Erde (bzw. den Kompost) von den Seiten per Hand an die Pflanzenbasis heranschieben und dabei mit dem Material die Triebe ein bißchen "hochdrücken" und stützen...Was glaubt ihr, warum die "Anhäufelei" bei mir immer so lange dauert? Wenn man das Zeuch auf zarte, kleine Rosen einfach draufschüttet, brechen ja die Triebe ab :-/ ;-)
Bei Verwendung von luftdurchlässigem Material ist die Gefahr des "Erstickens" oder Verfaulens unter der Anhäufelung geringer als bei Lehm.
In Bezug auf die Rosenpark-Rosen macht mir die Verwendung von letzterem einige Sorgen, aber nützt ja nix...
Wenn du schön reifen (oder zumindest halbreifen), lockeren Kompost (oder Mist) hast, kannst du sie meinen Erfahrungen nach damit unbesorgt so hoch anhäufeln, daß von den Trieben gar nix mehr rausguckt. Da kommt dann noch genug Sauerstoff durch.
Ja, China Rosen sind (wie alle mit viel Chinensis-Einfluss) in kalten Lagen besonders frostgefährdet: Sie blühen und blühen und blühen ja einfach weiter...
Dadurch stehen die Triebe noch voll im Saft wenn es starke Frosteinbrüche gibt.
Und dann "erwischt es sie kalt" :-/
Das ist der große Nachteil (fast) aller öfterblühenden Rosen: Was im Winter einfach weitermacht wie bisher wird vom Winter getötet...
Weil die armen Dinger es (aufgrund ihrer Abstammung) nicht besser "wissen" und wir uns schließlich über Winterblüten besonders freuen, müssen wir eben dafür sorgen, daß sie ihren "Leicht-Sinn" nicht büßen müssen ;-)
RE: Winterschutz bei Rosen - Yarrow - 28.11.11
(28.11.11, 12:22)Raphaela schrieb: Kannst du die beiden Rest-Triebe vielleicht vorher ein bißchen hochbinden, bzw. (z.B. mithilfe eines vorsichtig dazu gesteckten Holzstocks o.ä.) "aufbinden"?
Ja, danke, das probier ich. Lockere Komposterde hab ich auch.
Alternativ könnte ich eine von Nachbars Kühen bitten, sich eben mal über die Rose zu stellen und gut zu zielen...
Ist doch merkwürdig, was in Rosenkatalogen alles als "winterhart" angepriesen wird - die Praxis sieht oft ganz anders aus!
RE: Winterschutz bei Rosen -
lavandula - 28.11.11
Ich denke, dass das Bedecken mit Kompost den kleinen Trieben nicht schadet. Wenn Du eine neue Rose setzst, wird sie ja auch gut angehäufelt, die Erde erst beim Neuaustrieb im Frühjahr entfernt.
Und Yarrow, bei Deinem und unserem Klima bewährt sich das Anhäufeln doch immer wieder. Und meine Rosen sind immer mit Fichtenzweigen- nach Süden besonders-abgedeckt bis ich schwellende Knospen sehe.
Allerdings frieren manche im Winter trotzdem bis zur Basis, treiben dann aber oft wieder durch.
RE: Winterschutz bei Rosen - rhoeas - 29.11.11
Ich habe keine einzige meiner Rosen angehäufelt, wie auch ginge gar nicht da ich rundherum Stauden, und unten drunter massenhaft Blumenzwiebeln versenkt habe.
Alle unsere Rosen sind mit der Veredlungsstelle 15-25 cm tief in der Erde versenkt, das spart das üble an- und abhäufeln der Rosen im Herbst und Frühjahr.
@Yarrow,
vielleicht kannst du deine Rose noch mal umpflanzen und dabei etwas tieferlegen. Meine empfindlichen, modernen Strauchrosen frieren oft bis zum Erdboden ab, treiben aber durch die Tieferlegung immer wieder neu aus dem Erdboden aus.
RE: Winterschutz bei Rosen - Raphaela - 01.12.11
Die haben durch das Tiefersetzen ganz sicher auch alle schon eigene Wurzeln :-)
- In Sandboden ist das eine sehr gute Maßnahme, weil es u.a. die Rosen auch besser durch sommerliche Trockenzeiten bringt. Sandboden ist i.d. R. ja auch nicht stauhitzgefährdet und gut sauerstoffdurchlässig.
In schweren und/oder lehmigen/tonigen Böden, wo u. U. auch die Gefahr von Winter- oder Staunässe besteht, würde ich von so extrem tiefer Pflanzung aber eher abraten: Besonders junge Öfterblühende aus den Klassen Tee -, TH -, Bourbon und Noisette sowie Polyanthas und Floribundas könnten dadurch wegfaulen. Das ist hier im Hausgarten anfangs leider schon passiert :-/ Daher pflanze ich in dem schweren Boden, den wir hier haben, die Veredelung nur noch ca. (je nach Klasse oder Sorte) 3 bis 8, maximal 10 cm unter Erdniveau ein.
Bei Herbstpflanzungen gieße ich darüber hinaus bei Pflanzungen in reinen Lehm (also ohne Kompost- o.ä. Beimischung) inzwischen meist auch nicht mehr an: Der Boden ist hier dann (außer in der Nähe von Bäumen) noch feucht genug und könnte durchs Einschlämmen zu sehr verdichten.
- Bei Frühjahrspflanzungen ist das was anderes: Da brauchen die Wurzeln einen gewissen "Feuchtigkeitsvorsprung" vor der mittlerweile "normalen" April-Hitze und -Trockenheit. Zusätzliches, mehrwöchiges Anhäufeln ist da auch wichtig für den Anwachs-Erfolg.
RE: Winterschutz bei Rosen - Cornelssen - 01.12.11
hmmm???
Wie wäre es mit einer luftdurchlässigen Schicht Laub? Mein wilder Wein hat massenweise auf den Weg im Hof abgeworfen, ich habs notgedrungen eingesammelt und angesichts der zurückliegenden zwei Winter liebevoll bis ca 40cm hoch verteilt auf Glanzmispel, Rosmarin, Lavendel und Rosen (die vorher noch eine Schicht Gehäckseltes spendiert bekamen). Mein Sohn hat mit großen Augen davor gestanden und gefragt, ob ich da jetzt neue Komposthaufen anlegen wollte - oder was ???
In den vergangenen Jahren habe ich das schon mit Walnussblättern bei frisch gesetzten Hortensien (nahe bei der Walnuss) gemacht: die derart Beblätterten haben die Winter gut überstanden. Im Frühjahr muss man dann das, was Stürme nicht wegblasen, aus dem Beet puhlen und kompostieren: geht gut mit kleinen Gartengeräten (für Kids).
Inse
RE: Winterschutz bei Rosen - rhoeas - 02.12.11
(01.12.11, 16:04)Raphaela schrieb: Die haben durch das Tiefersetzen ganz sicher auch alle schon eigene Wurzeln :-)
Das will ich hoffen, leider habe ich es 10 Jahre zu spät erfahren, sonst hätte ich zu 100% wurzelechte Rosen.
Aber.... bei Englischen- und Edel-/Floribundarosen würde ich aus heutiger eigener Erfahrung die Tierferlegung auch auf Sandboden nicht mehr praktizieren. Besonders die Edelrosen, aber auch Austins sind mir auch im Sandboden durchs zu tiefe pflanzen abgestorben.