Fressen und gefressen werden - Naturfoto - 02.09.11
Versuch einer Eintragsübertragung
aus dem Kraut &. Rüben-Archiv
Hornissen auf der Jagd
Ich konnte letztens beobachten, wie eine Hornisse eine blaugrüne Mosaikjungfer zur Strecke brachte
Zuerst biß sie ihr einen Flügel ab, um sie flugunfähig zu machen,
danach ein paar Beine um sie am Fortlaufen zu hindern.
Durch das Abtrennen vom Hinterleib wurde die arme Libelle wehrunfähig.
Jetzt ging es ans Zerlegen,
die erste Portion ist schon herausgelöst
und wird jetzt zum Nest geflogen.
So wird die Beute Teil für Teil ins Nest gebracht, bis alles Verwertbare im Stock ist.
"Wissenswertes über Hornissen"
Wissenschaftlicher Name: Vespa
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Hornissen (Vespa) sind jene Großwespen, die als Echte Wespen (Vespinae) zur Familie der sozialen Faltenwespen (Vespidae) und damit zu den Hautflüglern (Hymenoptera) gehören. Die bekannteste Art ist die weit verbreitete Hornisse (Vespa crabro).
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Hornissenarten kommen in Europa, Asien, Afrika und Amerika vor. Sie haben sich an feuchtwarme Waldklimate und an trockenes Wüstenklima anpassen können, benötigen aber in jedem Fall ausreichend Wärme, um fliegen und überleben zu können. So sind sie in dauerkalten Gebieten nicht anzutreffen.
Hornissen ernähren sich größtenteils fleischlich, sie jagen und erbeuten andere Insekten. In sehr seltenen Fällen fressen Hornissen auch Aas, bevorzugen in der Regel aber lebende Beute. Die Beute eines mittelgroßen Volkes von etwa 300 bis 400 Tieren wird mit einem halben Kilogramm je Tag der Hochsaison (Sommer) angegeben. Da sie auch nachts fliegen können, tragen sie so neben den Fledermäusen auf sehr spezielle Weise zur natürlichen Insektenvertilgung und somit auch zum Gleichgewicht in der Natur bei. Darüber hinaus bevorzugen sie kohlenhydratreiche Nahrung in Form von süßen Säften wie beispielsweise Baumsäfte von Eichen oder Eschen, gärendes Fallobst und Blütennektar.
Die Hornisse (hier speziell gemeint die Art: Vespa crabro) kann durchaus ein wehrhaftes Tier sein, wenn es darum geht, ihr Nest zu verteidigen. Die Gefährdung für Menschen und deren Haustiere durch die Hornisse wird jedoch in aller Regel übertrieben – sie ist wesentlich geringer, als es im Volksmund verbreitet wird (Sprichwort: „7 Stiche töten ein Pferd, 3 Stiche einen Menschen“).
Das Gift ist vergleichbar mit dem von anderen Wespen, allerdings nicht identisch – es weist sogar eine geringere Toxizität auf. Der Hornissenstich wird jedoch etwas schmerzhafter als der einer kleineren Wespe empfunden. Gründe hierfür liegen im sehr hohen Anteil des Neurotransmitters Acetylcholin, einer als brennend empfundenen Substanz im Hornissengift. Zudem verursacht der größere Stachel-Durchmesser und die Länge des Stachels, der in tiefere, empfindlichere Hautschichten eindringen kann, ein höheres Schmerzempfinden.
Ein Hornissenstich ist nur sehr selten tödlich; als mögliche Ausnahme müssen nur, wie bei jedem Insektenstich oder -biss, Allergiker genannt werden. Bei Stichen im Mund- oder Rachenraum sollte wegen der Gefahr der Schwellung in jedem Fall ein Arzt zu Rate gezogen werden. Tatsächlich sind für eine Lebensgefährdung etwa 500 bis 1.000 intensive Hornissenstiche Voraussetzung. Da nur etwa ein Zehntel der Hornissen eines Nestes stechen, wird diese Zahl niemals erreicht.
Stiche durch Hornissen lassen sich durch einen respektvollen Umgang fast sicher vermeiden. Großwespen sind dabei meist friedfertiger als gewöhnliche Kleinwespen in derselben Region.
Hornissen (hier speziell gemeint die Art: Vespa crabro) sind in ihrer Existenz als Art zumindest in Europa stark gefährdet und wurden deswegen zeitweise und nach Ländern und Staaten unterschiedlich auf die Rote Liste gefährdeter Arten gesetzt. In Deutschland sind Hornissen seit dem 1. Januar 1987 durch die Bundesartenschutzverordnung (BArtSchV) unter besonderen Schutz gestellt; so werden für die ungenehmigte Zerstörung oder Verbringung von Nestern hohe Strafen angedroht. Einer Umsiedlung oder sogar Vernichtung kann von kommunalen Verwaltungen bzw. Naturschutzbehörden zugestimmt werden. In der Regel wird dazu ein Experte hinzugezogen.
Naturschützer und Naturschutzverbände wie zum Beispiel NABU, BUND oder Regionalverbände unterstützen den Hornissenschutz, in der Regel können sie auch Experten stellen. Diese beraten Bürger und Behörden bei einem vermuteten "Hornissenbefall", betreiben Aufklärungsarbeit durch fundierte Informationen und können oft auch bei genehmigten Umsiedlungen helfen. Durch Anbringen von speziellen Nistkästen in siedlungsfernen Naturzonen wird versucht, das jeweilige Gebiet durch Schaffung von künstlichem Nistraum für Hornissen attraktiver oder überhaupt besiedelbar zu machen. Der bekannteste und vom Ergebnis her der am besten von den Tieren angenommene Nistkasten ist der "Mündener Hornissenkasten".
aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
LG Sepp
RE: Fressen und gefressen werden - Raphaela - 02.09.11
Die Fotos sind klasse! :-)
Aber gerne guck ich mir sowas trotzdem nicht an...Obwohl´s a dazu gehört, verdängt man diese Seite der Natur doch ganz gerne :-/
Bei uns siedeln jedes Jahr Hornissen am oder im Haus (auf dem Dachboden) und es hat noch nie Probleme gegeben. Auch nicht als die Kinder noch klein waren und in einem Jahr das Nest im Schuppen mit den Draußen-Spielsachen und Fahrrädern war.
Spannend fand ich, daß sie unsere Kinder "kannten" und sich von ihnen überhaupt nicht gestört fühlten. Bei Besuchs-Kindern waren sie erstmal immer ein bißchen nervös, blieben aber friedlich und die fremden Kinder hatten eine gute Gelegenheit, ihre (anerzogene) Angst zu verlieren.
Daher fänd ich´s eigentlich schade, wenn Hornissen nur noch "in der Woldnis" nisten könnten.
RE: Fressen und gefressen werden - Klein Fuchs - 03.09.11
Hallo Sepp,
schön, 'mal wieder einen Beitrag von Dir zu lesen!
Hornissen und Wespen kann ich täglich bei der Jagd nach Schwebfliegen unter unserem Pergoladach beobachten, und ich habe ja auch 'mal einen Bildbeitrag im k&r-Forum eingestellt, wie eine Hornisse eine Schwebfliege zerlegt, ganz wie in Deiner Fotoserie - die finde ich übrigens absolut super!
Wespen, zu denen die Hornissen ja gehören, gehen da ganz genauso vor, heute nachmittag hat sich so ein Drama genau auf unserem Terrassentisch abgespielt.
In einem allerdings muß ich Dir widersprechen: So grausam das Ganze auch aussieht - die Beutetiere werden als erstes totgestochen (dafür haben die Wespen und Hornissen ihren Stachel und ihr Gift, nicht für uns, wir kamen erst lange danach auf die Bildfläche!). Mag sein, daß die Libelle, selbst wehrhaft und eine ungewöhnlich große Beute, nicht gleich tot war und anfangs noch gezappelt hat, aber da hat die Hornisse sicher gleich nochmal zugestochen oder die Giftwirkung hat etwas verzögert eingesetzt. Diese eleganten Jäger gehen da kein Risiko ein - weder selbst verletzt zu werden noch die Beute zu verlieren.
Aber wirklich - eine tolle Bilderserie und Studie eines selten beobachteten Jagdvorgangs! Danke dafür!
Grüßle, Irene
RE: Fressen und gefressen werden -
CarpeDiem - 03.09.11
Wow, was für beeindruckende Fotos. Die Libelle tut mir natürlich ein wenig leid, aber Hornissen mag ich gerne, leider habe ich dieses Jahr noch keine Wohnstatt bei uns entdeckt.
Ich finde sie Menschen gegenüber äußerst friedlich. Mein Vater sollte mir diesen Hornissenkasten eigentlich bauen, ist da aber leider noch nicht zu gekommen.
Link zum Hornissenkasten:
http://www.vespa-crabro.de/nistkast.htm
RE: Fressen und gefressen werden -
Lilli - 03.09.11
Hallo Sepp,
für mich besonders schön, dass Du die Bilder geholt hast. Ich hatte sie damals gar nicht gesehen - oder sind sie neu? Toll!
Schon bei Inge's Hornissenstrang musste ich an Klein-Fuchs' damalige Jagd-Fotos denken. Ob Du die auch noch holen kannst, Irene?
Liebe Grüße, Lilli
RE: Fressen und gefressen werden - Klein Fuchs - 03.09.11
Schon bei Inge's Hornissenstrang musste ich an Klein-Fuchs' damalige Jagd-Fotos denken. Ob Du die auch noch holen kannst, Irene?
Leider weiß ich nicht, wie das funktioniert, vielleicht kann Sepp mir da weiterhelfen?
Aber die damaligen Bilder sind Riesendateien, da ich damals noch nicht wußte, wie man sie verkleinert. Ich glaube, das einfachste ist es, die Bilder hier neu einzustellen. Dafür habe ich aber erst morgen Zeit, da ich in 30min zur Arbeit muß. Morgen klappt es dann aber hoffentlich. Bis dann!
Grüßle, Irene
RE: Fressen und gefressen werden -
susima - 04.09.11
Tolle Fotos, Sepp!
Ich wußte gar nicht, dass die Hornisse eigentlich "Vespa" heisst - für mich ist das ein Motorroller
Der klingt wahrscheinlich wie ein Hornissenschwarm.
Ich hab mich einmal zum Fotografieren auf einen gefällten Baumstamm gesetzt und hab mich dort sicherlich etliche Minuten aufgehalten, erst beim Aufstehen hab ich gemerkt, dass da jede Menge Hornissen waren, die haben mich einfach ignoriert!
Im Gegensatz zu den normalen Wespen, die einem manchmal einfach (scheinbar?) grundlos ins Gesicht fliegen, und aus diesem Grund auf mich auch unprovoziert richtig angriffslustig und daher gefährlich wirken, sind die Hornissen offensichtlich wirklich friedliche Riesen.
Sepp, wie hast Du das mit den Fotos gemacht? Einfach mit dem alten Beitrag herüberkopiert? Oder wurde schon in einem anderen Strang beschrieben, wie das geht?
RE: Fressen und gefressen werden -
Erdling - 04.09.11
Hallo Sepp,
wie schön, dass du auch wieder dabei bist
Deine Bilder der Hornisse sind genial, ich liiiiiiiiebe diese Nahaufnahmen.
Zum Tema: ich habe auch Fressbilder
RE: Fressen und gefressen werden -
Erdling - 04.09.11
Ääääääh, wieso sind die Bilder so klein......menno?
Nachtrag:
Geäääändert..........
RE: Fressen und gefressen werden - Klein Fuchs - 04.09.11
Zum Tema: ich habe auch Fressbilder
Die finde ich auch toll, v.a. das mit der weißen Krabbenspinne.
Aber ich habe Lilli versprochen, meine alten Hornissenbilder wieder einzustellen - ich werde das 'mal hier machen.
Sepps Beitrag bzgl. der Hornissen und ihrer Verhaltensweisen war ja sehr umfassend und informativ, dem ist wohl nichts mehr hinzuzufügen.
Die anschließenden Bilder sprechen, glaube ich, für sich:
Patrouillenflug durch Pastinak
Hornisse zerlegt ihre Beute
Mit dem Filetsteak werden die Larven gefüttert - das nächste Opfer wartet schon
Das nächste Opfer!
Fressen und gefressen werden!
Grüßle, Irene