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Winterschutz bei Rosen - Druckversion

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RE: Winterschutz bei Rosen - Melly - 21.11.18

Danke, Rocknroller! Genau dieser Satz hat mich fast umgehauen! Ich hatte auch zuvor noch niiiee im Winter irgendwelche Rosen draußen gegossen, bei der Kälte wäre eh alles sofort zu Eis erstarrt!
Aber Du siehst, wie man solch "blöde Aussagen" über Jahre mitnimmt! :head:

LG
Melly


RE: Winterschutz bei Rosen - Landfrau - 21.11.18

(21.11.18, 09:04)rocknroller schrieb:Ich zitiere:

" Sorten, die an sich frostgefährdet sind gewinnen durch Veredelung. Umgekehrt nimmt dieser Zuwachs durch die Veredelung ab, je besser die Sorte selber stabil ist, ja es kann sogar zur Umkehr kommen, d.h. die Stabilität der Frosthärte wird durch die Veredelung reduziert, wenn die Sorte selbst eine hohe Stabilität aufweist."

In Maßen mag das stimmen. Mir hat allerdings eine Rosenfreundin und Biologin gesagt, dass letztlich der Edelreis mit seiner genetischen Anlage die Frosthärte bestimmt. Aus einer Teerose machst du keine sehr winterharte Rose  Rose  Es gibt aber den Fall, dass die Unterlage weniger frosthart ist als der Edelreis biggrin  Aber da muss es schon arg arktisch kommen, habe ich noch nicht erlebt. 
RdR steht hier jedenfalls in 2 Veredelungsformen, Hochstamm und Strauch, und auch wurzelecht. Unterschiede in der Frosthärte habe ich bisher nicht feststellen können.
Daran hat es also eher nicht gelegen, Melly.
Da muss ein anderer Faktor hinzugekommen sein. Normalerweise ist das bei Topfrosen ein wochenlang gefrorener Ballen, ein häufiger Temperaturwechsel, stark durchnässtes Substrat oder Schädlinge . Irgendwie passt das wohl auch alles nicht  :whistling:

Wegen der offen liegenden Veredelungsstellen sind Stammrosen  natürlich stärker gefährdet. Hier ist dann bei nicht sehr winterharten Rosen schon mal ein Rückschnitt bis zur Veredlung notwendig, der Neuaustrieb kommt dann nicht immer wirklich kräftig. Passiert das öfter, kann der Stamm sich verabschieden.
Es wäre eher ungewöhnlich, dass sich nach einem einmaligen Frostschaden echt nichts mehr tut. Zumal die meisten Stämme 2 oder 3 Veredelungen haben. Auch in einem solchen Fall gibt es meistens noch mindestens eine weitere Ursache.

 
Ansonsten ist es hier so, dass die sehr winterharte (Stamm-)Rosen wie etwa Rose de Resht, auch RdV, Stanwell Perpetual und einige Rugosas, hier nur etwas Moos um die Veredelungen gewickelt bekommen oder auch eine Nylonstrumpfhose/Vlies. Das reicht bei diesen Rosen vollkommen aus.
Die Triebe bei solch frostharten Rosen muss man auch als Strauch nicht schützen/schattieren, das ist beim Stamm nicht anders.
Bei empfindlicheren Rosenstämmen kommen so ab Januar noch einige Tannenzweige dazu, von unten in die Krone reingeschoben. Dann wird das am Stamm und in der Krone befestigt. Bei sehr vieltriebigen Rosen hält es auch ohne Befestigung.
Auch ein Vlies oder eben weitere Tannenzweige als Gesamtkronenschutz sind bei stärkerer Wintersonne  hilfreich. Einfach damit die Temperaturunterschiede in den Trieben zwischen der Sonnen- und der Schattenseite nicht zu groß werden. Allerdings entsteht dann bei großen Kronen schnell das Problem, dass sie bei starkem Wind brechen können. Daher ist dann wirklich auf eine gute Befestigung zu achten. Die heute im Handel befindlichen Winterschutzgewebe sind jedenfalls wirklich empfehlenswert, früher war das mal anders. Ganz schlecht ist ein Gewebe , dass zu wenig Luft durchlässt oder selbst durchnässt. Ich bin allerdings nicht so der Haubenfan  Clown
Neben RdR sind auch viele andere Portlandrosen sehr frosthart. Dann darf die Haube weg bleiben und vermutlich könnte es auch sogar der Strumpf  . Hier etwa Sidonie, als Stamm mit Duft auf Nasenhöhe. 
[Bild: 32894629di.jpg]

Bei deinem AD-Hochstamm habe ich nicht ganz verstanden, wie du die Veredelungsstelle in Erde eingepackt hast. Das hält doch gar nicht.  Angel2
Das mit dem Wasser finde ich arg merkwürdig. Im Winter  Bird Der gilt natürlich nicht dir.Vielleicht meinte sie mehr Wasser im Sommer. Da ist AD tatsächlich manchmal durstig. Jedenfalls hier. Und daraus könnte dann eine Vorschaden entstehen, wäre mir aber etwas zuviel Spekulation.


RE: Winterschutz bei Rosen - rocknroller - 21.11.18

Ich besitze zwar selbst keine Stammrosen, habe aber im Rosengarten Dresden gesehen, wie die das mit den Hochstämmen vor dem Winter machen:

Dort werden halbkreisförmig die Wurzeln mit dem Spaten durchtrennt, danach kann man die Hochstammrose auf die Erde umlegen.

In dieser umgelegten Lage wird sie dann insgesamt abgedeckt.

Die Abdeckung wird dann im Frühjahr, wenn der Boden einigermaßen frostfrei ist, entfernt und die Hochstammrose wieder in die Senkrechte gebracht.

Scheint insgesamt besser zu wirken, als den Stammrosen irgendwelche Hauben oder Fliesstreifen zu verpassen.


RE: Winterschutz bei Rosen - Landfrau - 21.11.18

rocknroller,
also ich schätze theoretische Grundlagen ja sehr. Besonders wenn sie im Garten dann durch praktischen Erfahrungen ergänzt werden.
Aber ein alte Stammrose umzulegen, ist echt nur Theorie . Die bricht dir schlicht ab oder lässt sich erst gar nicht umlegen. 

Bei jungen Stämmen geht das, und ist immer die sicherste Lösung. Ich kenne trotzdem niemanden, der das im privaten Garten macht  :whistling:

Gudrun, so richtig gut passen die bisher existierenden Fäden nicht. Der Faden "Rosenstämme" passt zwar vom Thema, aber mir gefällt die Einleitung nicht wirklich. Ich mach mal einen Neuen auf!


RE: Winterschutz bei Rosen - Moonfall - 21.11.18

Die Schilderung der Dresdner Überwinterung von Stammrosen klingt abenteuerlich. Ich gehe mal davon aus, dass das funktioniert. Aber ich würde es wohl nicht schaffen, die halben Wurzeln abzustechen.  :blush:


RE: Winterschutz bei Rosen - Landfrau - 21.11.18

Das Abstechen der Wurzeln habe ich glatt überlesen  :blush: 
Und ich halte das auch für keine gute Idee!


RE: Winterschutz bei Rosen - Melly - 21.11.18

(21.11.18, 20:06)Landfrau schrieb:  (...)
Bei deinem AD-Hochstamm habe ich nicht ganz verstanden, wie du die Veredelungsstelle in Erde eingepackt hast. Das hält doch gar nicht.  Angel2
Das mit dem Wasser finde ich arg merkwürdig. Im Winter  Bird Der gilt natürlich nicht dir.Vielleicht meinte sie mehr Wasser im Sommer. Da ist AD tatsächlich manchmal durstig. Jedenfalls hier. Und daraus könnte dann eine Vorschaden entstehen, wäre mir aber etwas zuviel Spekulation.

Ich habe eine Lage Jutegewebe um die Veredelungsstelle gewickelt und sie mit Erde gefüllt. Darüber kam die Haube. Klappt gut!
Ja, das mit dem Wasser fand ich auch sehr merkwürdig, mir wurde gesagt, sie hätte Wasser benötigt (im Winter).

Ich habe übrigens die Stämme auch abgesenkt, das klappt aber nur, wenn sie entsprechend jung sind. Allerdings habe ich die Wurzeln nicht gekappt, aber es ging immer viel Erde dabei drauf, sie einzubuddeln, und das Befestigen hinterher war auch nicht so ohne. Wenn die Rosen dann älter werden, haben sie allerdings eine "Delle" im Stamm, wo man sie runter gebogen hat. 

LG
Melly


RE: Winterschutz bei Rosen - freiburgbalkon - 22.11.18

(21.11.18, 17:16)Melly schrieb:  Machen wir jetzt hier Wortklaubereien, FBB?

Die Dame, die sonst Rosen züchtet, mir diese Rose verkauft hat - ist das klarer?

Wahrscheinlich meinst du mit Züchten Vermehren? Ich weis, das hat sich so eingebürgert, aber streng genommen ist es falsch... bin wohl zu pingelig. Clown


RE: Winterschutz bei Rosen - Melly - 22.11.18

Nein, FBB, meine ich nicht!!! Wenn sich der Betrieb selbst als Rosenzüchter bezeichnet, dann geh' ich doch mal davon aus, dass das stimmt, zumal man die Erfolge ja auch kaufen kann!