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Kaninchenhaltung-Erfahrungsaustausch - Druckversion

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RE: Kaninchenhaltung-Erfahrungsaustausch - Raphaela - 17.11.14

Daumen sind gedrückt!
Für alle Fälle kann es nicht schaden, Schutzhöhlen aufzustellen, wenn´s doch mal kracht. Bewährt haben sich hier diese halbrunden "Holzhütten", durch die sie auch durchlaufen können.

Aus unserem geplanten Auslauf-Neubau ist dieses Jahr wieder nichts geworden:blush:
Da das schwarze Weibchen (Jackie) das alte, helle (Muni) im Frühling ganz heftig attackiert hatte, haben die beiden letzten, alten, hellen Kaninchen (Muni und ihr kastrierter Sohn Marmor) den Sommer draußen, im alten Auslauf verbracht.

Über Winter wollte ich ihnen das aber nicht nochmal zumuten, denn Muni ist schon über 9 Jahre alt, ihr (Inzucht-) Sohn Marmor nur drei Monate jünger.
Da ich Muni aber auch keiner weiteren Bissgefahr aussetzen wollte (im Frühling war eines Morgens ihr Rücken mit dutzenden kleiner Wunden übersät), habe ich mit meiner Tochter Kaninchen getauscht: Sie hatte ja die beiden letzten der geretteten (und kastrierten) schwarzen Männchen bei sich. Eins davon war ein paar Wochen vorher ohne erkennbare Ursache plötzlich tot. Das zweite (Lino) daher alleine.

Also habe ich Jackie und Blacky (doofe Namen, aber so hießen sie schon, als meine Tochter sie von jemandem bekommen hatte, der sie loswerden wollte) zu ihr gebracht und Lino mitgenommen.

Zusammenführen wollte ich sie auf neutralem Boden, also im Bad (einer der wenigen Räume hier, die eine Tür haben). Es kam aber weder der frisch abgeholte Lino aus seinem Transportkorb, noch die frisch draußen eingefangen, hellen Alten.
Also hab ich sie alle zusammen und quasi gleichzeitig in den (immer noch provisorischen :-/), gründlich gereinigten Drinnen-Auslauf gesetzt.

Marmor ist ein extrem soziales, integratives, dazu sehr großes, kräftiges Zwergkaninchen und auch diesmal hat er das sehr gut hinbekommen. Muni war anfangs etwas zickig, sie hatte wohl kein Interesse mehr an schwarzen Kaninchen.

Inzwischen schmust der vergleichsweise winzige Lino schon öfter mit dem dicken Marmor und manchmal liegen sie alle drei ganz friedlich dicht zusammen. Allerdings "provoziert" der kleine Schwarze die beiden Hellen auch gerne mal ein bißchen zum "Fangenspielen". Da er wahrscheinlich erheblich jünger ist, möchte er wohl lieber mehr toben als die beiden Hellen. Wenn Muni das zuviel wird, zwickt sie ihn mal leicht und gut ist.

Soweit, so (halbwegs) gut (eigentlich bräuchten alle mehr Platz als das "Malzimmer" hergibt, in dem der zusammengesetzte Käfig-Auslauf den größten Teil einnimmt).
Weniger gut lief es mit den beiden Schwarzen bei meiner Tochter: Was ich hier schon beobachtet hatte (wachsende Aggression des schwarzen Weibchens gegenüber dem schwarzen Männchen) hat sich dort (obwohl platzmäßig keine Verschlechterung) verschlimmert und Jackie (das Weibchen) hat den erheblich kleineren Blacky nur noch gejagt und gebissen.
Sie hat dann einen zweiten Käfig aufgebaut und Jacky notgedrungen darin von Blacky isoliert.

In der Tierklinik wurde zu Kastration geraten, denn ältere Kaninchen-Weibchen bekommen oft Veränderungen an den Eierstöcken, die sich negativ auf ihr Sozialverhalten auswirken. Die Kastration ist zwar bei älteren Weibchen ein gewisses Risiko (Jacky ist mindestens 7), aber meine Tochter ist es eingegangen, weil die Alternative- lebenslängliche Einzelhaltung - für sie dann kein lebenswertes Kaninchendasein gewesen wäre.

Das ist jetzt auch schon wieder zwei, drei Wochen her. Jackie war anfangs sehr schwach, hat sich mithilfe von HP aber gut erholt und in nochmal ein, zwei Wochen will meine Tochter versuchen, die beiden vorsichtig wieder zusammen zu führen.
Festgestellt wurden übrigens Eierstockzysten. Da die nun weg sind, klappt es hoffentlich auch wieder mit dem friedlichen Zusammenleben.

Langer Rede kurzer Sinn: Wenn Weibchen mit dem Alter immer zickiger werden, KANN es an Eierstockveränderungen liegen. - Und NEIN, ich rede NICHT von Menschen-Weibchen:laugh:


RE: Kaninchenhaltung-Erfahrungsaustausch - Märzhase - 17.11.14

Raphaela, bei deinen Langohren ist ja auch immer was los biggrin

Es kommt natürlich auf den Charakter der Tiere an. Meine Chess schätze ich so ein, dass sie andere Weibchen definitiv angehen würde. Sie ist sehr dominant, Cookie sollte sich ihr auch unterordnen, aber der alte Kerl hatte so viel Gelassenheit und so einen Dickschädel, dass ihr Gehabe einfach ins Leere lief :lol: Beide sind nun hierarchisch auf Augenhöhe.

(17.11.14, 09:44)Raphaela schrieb:  Langer Rede kurzer Sinn: Wenn Weibchen mit dem Alter immer zickiger werden, KANN es an Eierstockveränderungen liegen.

Unsere Tierheimfrau hat gemeint, dass Weibchen inzwischen auch ohne medizinischen Grund kastriert werden können, damit es gar nicht erst so weit kommt. Da bin ich noch zwiegespalten, ob das wirklich so sinnvoll ist; die OP soll ja überaus heikel sein :dodgy:


RE: Kaninchenhaltung-Erfahrungsaustausch - Ines - 17.11.14

Heute morgen um 7:00h war alles ruhig, kein einziges Fellbüschel smile

Wenn man weiß, wie die beiden vorher gelebt (kann man so wirklich nicht nennen) haben, dann müssen sie sich jetzt fühlen wie im Kaninchen-Himmel.
Ich bin so froh, dass meine Schwester (wohnt im Nachbarhaus) den Schuppen und den Garten zur Verfügung stellt. Sonst hätte ich wirklich nicht gewusst, wohin mit den beiden. :thumbup:

Platz haben sie sicher so schon genug. Sie müssen sich nicht einmal sehen, wenn sie nicht wollen. Wobei das gegenseitige Sehen kein Problem ist, solange Flöckchen ihre Plüschnase nicht direkt vor Gismos hält (dann gibts da was drauf).

[Bild: IMG_0456.jpg] [Bild: IMG_0460.jpg] [Bild: IMG_0462.jpg]

Diese Woche werden wir anfangen den Freilauf vorzubereiten. Dazu muss erst einmal alles weg, was wir aus dem Schuppen geräumt haben. In der Zwischenzeit machen die Damen dann mal (samt Kotproben) einen Ausflug zum Tierarzt und wenn beide o.k. sind, dann dürfen sie draußen flitzen.

Und ich gehe gleich erst mal im Kaninchen-Himmel die zum Einzug großzügig verteilten Leckereien zusammenfegen und neue verteilen, wesentlich weniger großzügig. wink

LG

Ines





RE: Kaninchenhaltung-Erfahrungsaustausch - Raphaela - 17.11.14

Märzhase, wenn Kastration, dann IMMER mit Inhalationsnarkose und nur bei Kliniken/TÄ, die damit schon viele Erfahrungen haben (aber das weißt du ja sicher alles).

Der operierende TA in der Lübecker Klinik meinte übrigens, daß das Todesrisiko durch die/bei Narkose selbst SEHR gering sei. Lebensgefährlich sind seines Erachtens eher schon die ersten ein, zwei Tage danach, weil durch die Narkose auch der Darm "ruhiggestellt" wird und dadurch dann evtl. Bakterien nach oben steigen könnten bzw. das Infektionsrisiko generell dadurch steigt.
Daher ist es besonders wichtig, die Tiere anschließend möglichst bald zum Fressen zu bewegen, was nicht so einfach ist, da sie noch etwas dämmerig sind.
Wir haben (bzw. meine Tochter hat) Jackie, als sie auch noch Stunden nach der OP kippelig war und matte Augen hatte, einmal Arsenicum album (als Globuli) eingeflößt und dazu gab´s Arnica im Trinkwasser. Das hat sehr schnell geholfen. Auch die Wundheilung ging sehr fix.

Ines, deine beiden haben´s ja wirklich himmlisch getroffenSun
Ihr müßt bitte nur unbedingt drauf achten, daß sowohl Schuppen als auch Auslauf von ALLEN Seiten dicht sind: Wo Futter ist, kommen gerne Ratten hinzu und die können für Kaninchen gefährlich werden.
Füchse, Marder, Iltisse, Raubvögel sowie evtl Hunde und/oder Katzen können ebenfalls zu einer Gefahr werden. Daher ist es wichtig, den Auslauf nicht nur aus- sondern auch einbruchssicher zu machen (zumindest dann, wenn man ihn nicht ständig im Blick haben kann).

Wenn nicht ein Kaninchen ständig hinter dem anderen her ist, brauchst du dir keine Sorgen zu machen: Kleine Rangordnungs-Rangeleien und/oder deutliche "lass mich in Ruhe!"-Warnungen sind völlig normal.






RE: Kaninchenhaltung-Erfahrungsaustausch - Ines - 17.11.14

(17.11.14, 11:51)Raphaela schrieb:  Ines, deine beiden haben´s ja wirklich himmlisch getroffenSun
Ihr müßt bitte nur unbedingt drauf achten, daß sowohl Schuppen als auch Auslauf von ALLEN Seiten dicht sind:

Keine Angst, Raphaela - der Schuppen ist absolut sicher.
Durch das Volieren-Gitter würde höchstens eine Maus passen, wenn nicht der untere Teil sowieso zusätzlich abgedeckt wäre. :tongue1:
In weiterer Zukunft gilt dies natürlich nur über Nacht, weil tagsüber das Gitter ja offen sein wird, wenn die Ninis Freilauf haben.

Zitat:Wo Futter ist, kommen gerne Ratten hinzu und die können für Kaninchen gefährlich werden.

Ich habe letztes Jahr "schöne" Fotos gemacht von mit Jungratten kuschelnden Kaninchen :scared:
Deren Eltern hatten die Größe ausgewachsener Katzen. :eek:

Wenn die Nachbarn demnächst ausziehen, die Kaninchen jetzt dort sowieso weg sind, bleibt uns hoffentlich eine erneuerte Rattenplage erspart.

Zitat:Füchse, Marder, Iltisse, Raubvögel sowie evtl Hunde und/oder Katzen können ebenfalls zu einer Gefahr werden. Daher ist es wichtig, den Auslauf nicht nur aus- sondern auch einbruchssicher zu machen (zumindest dann, wenn man ihn nicht ständig im Blick haben kann).

Füchse gibt es hier nicht und für Raubvögel bietet der kleine Garten meiner Schwester keine Anflugmöglichkeiten. Der Garten ist zu 80% von mind. 2m hohen Mauern umgeben. Der Rest ist Stabgitterzaun auf Betonfundamenten.
Mit den Nachbarskatzen herrscht Harmonie, die saßen bisher regelmäßig mit im früheren Freilauf und waren auf Maus- und Rattenjagd. Unsere eigene alte Dame ist viel zu müde, um sich für Kaninchen zu interessieren - die läßt schone eine Maus völlig kalt. Und überhaupt macht sie ihre Draußenrunden nur noch in Begleitung des Personals. :rolleyes:

Iltisse habe ich hier das letzte mal vor mind. 30 Jahren gesehen. Der Marder treibt sich aber nachts ständig hier rum und ist der Grund, warum von ursprünglich 7 Tieren (5 Ninis, 2 Meerlis) nur noch 2 übrig sind.

Demnächst kann er nachts am Gitter hochturnen und sich grünärgern, weil die Kaninchen ihm dahinter dann lange Löffel zeigen. :tongue1:

Wir haben hoffentlich wirklich alles bedacht. Das einzige, was ich nicht tun werde:
Den gesamten Garten von oben vergittern. :no:

Zitat:Wenn nicht ein Kaninchen ständig hinter dem anderen her ist, brauchst du dir keine Sorgen zu machen: Kleine Rangordnungs-Rangeleien und/oder deutliche "lass mich in Ruhe!"-Warnungen sind völlig normal.

Was glaubst du, warum ich so erleichtert bin?
Ich hatte Schlimmeres befürchtet, vor allem weil Gismo ja durch jahrelangen Einzelknast völlig desozialisiert ist. Und beide kennen bisher absolut kein kaninchengerechtes Leben.
Richtig glücklich wäre ich natürlich dann, wenn sie irgendwann doch noch aneinander kuscheligen Seiten entdecken. Aber im Moment bin ich schon mal sehr zufrieden. Yes


LG

Ines


RE: Kaninchenhaltung-Erfahrungsaustausch - Raphaela - 17.11.14

Ein bißchen Geduld, das kommt schon noch mit der gegenseitigen Fellpflege und dem KuschelnYes


RE: Kaninchenhaltung-Erfahrungsaustausch - Ines - 17.11.14

Ich werde das die nächsten Tage erst einmal beobachten, ob sich an der derzeitigen Situation etwas ändert.
Denn Gismo hat (wohl um ihre Ruhe zu haben) die "obere Etage" bezogen und bewegt sich kaum von der Stelle, während Flöckchen unten munter ihre Runden dreht als gehörte alles ihr allein.
Das kann natürlich auf Dauer nicht so bleiben, denn "unten" stehen schließlich Futter, Wasser und Toiletten.
Abwarten ....

Aber ich stelle sie euch erst einmal vor:

Gismo:[Bild: IMG_2319.jpg] und Flöckchen: [Bild: IMG_2315.jpg]

Solange jeder auf "seiner" Etage bleibt, gibt es auch keine Zickereien.

[Bild: IMG_2323.jpg]

Sobald beide unten sind, jagt Flöckchen Gismo und es fliegen Fellbüschel. Nicht weiter tragisch. Das Doofe ist nur, dass Gismo sich nicht unterwirft und statt dessen abhaut nach oben. Und dahin folgt Flöckchen ihr nicht, seit sie dort von Gismo recht unfreundlich empfangen wurde. Von geklärter Rangfolge sind die beiden jedenfalls noch weit enfernt und Gismo scheint daran auch kein Interesse zu haben. :undecided:

LG

Ines


RE: Kaninchenhaltung-Erfahrungsaustausch - Raphaela - 17.11.14

Das wird schon noch: Sie muß sich ja erstmal wieder an eine Artgenossin gewöhnen, wenn sie so lange alleine leben mußte.


RE: Kaninchenhaltung-Erfahrungsaustausch - Ines - 17.11.14

Und vor allem muss sie sich erst wieder daran erinnern überhaupt ein Kaninchen zu sein. Noch viel mehr als Flöckchen.
Das arme Ding hat ja 5 Jahre nur doof alleine fast auf der Stelle sitzen können.
Futter? Wasser? Säuberung und frisches Stroh? Jaaa, das kam hin und wieder vor :angry:

Aber seit heute mittag erwacht sie zunehmend aus ihrer Lethargie. Da habe ich ihr ein paar Handtücher gegeben. Mit denen ist sie nun gaaaanz schwer beschäftigt und wandert damit zwischen Kuschelkörbchen und Sofa hin und her und auf dem Sofa werden die Handtücher von einer Seite auf die andere geschaufelt, hin und zurück, hin und zurück, hin und zurück .... biggrin

Und eben hat sich mich richtig glücklich gemacht. Da hat sie sich die Handtücher auf dem Sofa zusammengeschaufelt, sich laaaang ausgestreckt, geräkelt, ihr Köpfchen in die Tücher gekuschelt und mich zufrieden angeblinzelt. So entspannt habe ich sie ihr ganzes Leben noch nie gesehen. :heart:




RE: Kaninchenhaltung-Erfahrungsaustausch - Raphaela - 18.11.14

Wie schön!Sun