Kraut und Rosen
Vogelgschichten - Druckversion

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RE: Vogelgschichten - Lilli - 17.09.11

11.1.2010

Seit dem Tod jener Amsel war keine mehr auf den Balkon gekommen. Das ist
Geschichte. Schon unter den Linden flogen sie beim ersten Frost in Massen
auf, so viele Amseln gab’s noch nie, auch anderswo im Gelände – jene
Amselbabies vom Sommer müssen alle durchgekommen sein und noch viel mehr.
Den ersten Schnee hatten sie draußen noch in großen Gruppen umgepflügt und
dunkle Laubflecken hinterlassen, aber als Frost und Schnee stärker wurden,
ging das nicht mehr. Dann haben sie sich alle auf das Balkonfutter
gestürzt.

[Bild: bfq0d0ochkt1g5gbc.jpg]

Manchmal sind es inzwischen 6 auf einmal und immer im Streit. Der ersten,
die versucht hatte, alle andern zu verjagen und dazu immer kreuz und quer
über den Balkon rannte, gelingt das längst nicht mehr, die andern sind
frech geworden, fliegen nur kurz auf den nächsten Ast, um sofort
zurückzukehren.

[Bild: bfq0du6q5z94e3tg8.jpg]

Nur wenn wir an der Balkontür vorbeigehen und alle wegfliegen, trauen sich
schnell mal andere dazwischen.

[Bild: bfq0fbsq6y9j3efo8.jpg]

Sogar die Meisen werden manchmal von ihren hängenden Knödeln gejagt, so
heftig streiten sich die Amseln. Das hatte kürzlich schnell ein Rotkehlchen
genutzt und hat es ebenfalls geschafft, am Meisenknödel zu balancieren.

Jetzt sind die Sterne abgeschmückt von der Balkontür, die’s fotografieren
erschwert haben, ab jetzt geht’s vielleicht leichter.

Ob es Kampfesfrust war oder wieder ansteigende Temperaturen? Heute wurde
der erste Schnee wieder durchgepflügt.

[Bild: bfq0gnevj2igkutp4.jpg]

Dieses Futter scheint doch unübertroffen zu sein, denn hungern müssen sie
nicht, in der Tenne gibt es noch mehr und trockenere Futterplätze.

Auch die Gänse pflügen den Schnee. Hier die ersten noch frisch angelandet,

[Bild: bfq0hj9sbjcxd0teg.jpg]

verschwinden bald alle Köpfe im Schnee und tauchen mit gelbem Gras im
Schnabel wieder auf

[Bild: bfq0ihotcx0nd4jq0.jpg]

Nach dem Abflug hinterlassen sie lauter grüne Flecken – und es liegt viiel
Schnee.

[Bild: bfq0jk61jqhbyu2fs.jpg]

Grüße, Lilli


27.2.2010

» Aber was macht so eine Schöne hier ganz allein??? Haben die Experten eine
» Erklärung?

Hallo Gudrun,

die Rotdrosseln sind zwar schon in Gruppen unterwegs, aber während Stare und Wachholderdrosseln immer im Pulk fliegen, hocken, fressen, seh ich Rotdrosseln oft auch einzeln auf der Wiese oder im Baum. Sie sind also wohl keine Schwarmvögel.

Das ist aber nur eine Beobachtung, keine Expertenerklärung .

Liebe Grüße, Lilli



RE: Vogelgschichten - Lilli - 17.09.11



18.5.2010

Wie zu Beginn der Vogegschichten fanden wir am Samstag eine tote Amsel,
wahrscheinlich die, die ich noch vorher an genau der Stelle hab im Gras
picken sehen. Mein erster Gedanke galt den Jungen, die satt zu kriegen ein
Elternteil ja gar nicht schafft.
Ich schaute gleich nach einem Nest, einem Not-Nest, wie es einige gab, weil
die Nestplätze im großen Brutbaum, der alten Kastanie, schon ausgeguckt
waren, als sie fiel. 2 Paare waren in Holunderbüsche ausgewichen, eine
Amsel sah ich mit vollem Schnabel zu den Asthaufen fliegen, aber eins hat
sich ein viel zu offenes Nest rausgesucht im Birnbaum neben der Kastanie, in einem Loch im Stamm. Wegen diesem Nest musste die Familie an jenem
Wochenende den Birnbaum weitläufig umwandern und durfte dort nicht stehen
bleiben.
Jetzt war es leer.

Aber vielleicht war ja alles gutgegangen, auch mit den verwaisten Jungen.
Denn noch am Samstag hörten wir plötzlich aufgeregtes Amselgeschrei und
dann lauter Tschiepen – die Jungen waren ausgeflogen und wankten durch die
Luft.

Und jetzt ist überall Ausflug und die Luft voller tschiep und piep und auch
schrägerer Töne.

Die nächsten waren die Pirole. Ihr Ruf war beherrschend in der letzten
Zeit, so laut wie er ist und fast ununterbrochen. Sie waren in einer der
Pappeln auf der Pappelwiese. 2 mal konnte ich beobachten, wie der Pirol
einen Raben verjagt hat. Er flog ihm hinterher und hat ihn regelrecht
attackiert. Bei der Rückkehr von der 2. Attacke konnte ich immerhin den
Nestplatz orten. Es war zwar weit weg, aber das Gelb leuchtet immerhin auch
weit:

[Bild: bjaqsoetgv812a8if.jpg]

Am Samstag wurde der typische Pirolruf erstmals abgelöst vom Rätschen und
klang vieles irgendwie anders. Und nicht mehr von den Pappeln. Die Jungen
waren raus und erkundeten Garten und Grundstück.

Jetzt ist es stiller, zumindest pirolstiller, zum Glück, denn sonst wäre
der Vogellärm überall, die Jungen und die besorgten Eltern, kaum zu
ertragen. Zumal heute noch die Stare um’s Haus tourten. Die alten sind ja
schon laut, und die Jungen stehen ihnen in nichts nach, und sie finden sich
nach der Brut-Vereinzelung sofort wieder in Scharen zusammen.

Foto-Glück hatte ich aber kaum. Das nervöse Gefliege von Baum zu Baum geht
kaum festzuhalten, wenn man eigentlich gleich weg muss, um den Rasenmäher
zur Reparatur zu bringen.
Die Alten hockten wieder in der Weide auf Futtersuche und versorgten noch
die Kleinen, die hoch oben das Fliegen und Turnen übten, manchmal
wenigstens auch auf der kahlen Lindenspitze.

[Bild: bjaqu9w95x7jpxi8n.jpg]

[Bild: bjaqv80c8wvlo2qon.jpg]

[Bild: bjaqw7o1dcon85uvr.jpg]

Gemein waren da auch die Distelfinken, die auch von der Kastanie in den
Birnbaum ausgewichen waren. Dauernd saßen sie mir vor der Nase und waren
schwupps wieder weg in den Tiefen der Bäume, viel zu schnell für die Kamera
und mit Rasenmäher im Nacken.

Nur weiter weg hab ich sie erwischt.

[Bild: bjaqx327cgles0rkn.jpg]

[Bild: bjaqyawthfo3kvv6f.jpg]

[Bild: bjaqyxgph1l6oteon.jpg]

Die Buchfinken hatten auch ein seltsam wackliges Not-Nest im Birnbaum
gebaut.

[Bild: bjaqztkis9t337tef.jpg]

Viel zu weit außen und einsehbar, aber ich hatte gehofft, vielleicht auch
für mich. Leider lag die Hälfte davon irgendwann am Boden. Eier sah ich
keine, obwohl die Buchfinkin schon darin gesessen hatte.
Trotzdem fliegen auch junge Buchfinken umher, es gibt ja zum Glück noch
viele große Brutbäume:

[Bild: bjar0ngc7zn9p9huf.jpg]

Fitisse schlossen sich wieder den jungen Meisen an, die Heckenbraunelle
erstmal den Staren. Bald gibt’s wohl wieder die großen gemischten Reigen,
es müssten die nächsten Tage ja noch viel mehr Junge dazukommen.

[Bild: bjar1owov6bvxdj87.jpg]

Die aber focht das ganze Treiben nicht an, die leben grad gut von
Kuhfutter-Resten.

[Bild: bjar2v2072kc1oec7.jpg]

Vogelgrüße erstmal für heute
Lilli


21.7.2010

Heute hatte ich Überaschungsbesuch.

[Bild: bl3nydmjfefi41b7v.jpg]

Erst sah ich ihn aus dem Küchenfenster, ziemlich weit weg, und dachte, ein
Silberreiher, denn den sah ich noch Ende April, der war wohl nicht
weggeflogen. Aber dann sah ich das Schwarze, draußen dann den langen
Schnabel – tatsächlich ein Storch. Ich bin dann hinspaziert und es schien
ihn absolut nicht zu stören. Auf dem Feld hantierte vorher noch ein Bauer
mit dem Traktor und auch davor hatte er keine Angst.
Erst auf den Fotos sah ich, dass da irgendwas mit dem Bein war. Vielleicht
war er verletzt und gesundgepflegt worden und deshalb so wenig scheu.

Die waren auch da

[Bild: bl3nz319uj0iqnksr.jpg]

Überhaupt sind abgemähte Felder immer sofort von allerhand Fluggetier
bevölkert.

Mein Grundstück auch. Immer mehr und immer neue Vögel sind da, ein
unglaublicher Flugbetrieb. Hab ich leider auch bei den roten Johannisbeeren
gemerkt, davon kriegte ich fast nichts ab. Wo immer ich laufe, fliegen
Vögel auf. Wenn das so weiter geht, kann ich bald keinen Schritt mehr
gehen.

So kam ich neulich nicht ins Haus. Um den Eingang herum tummeln sich gern
die Rotschwänzchen, ach was, nicht nur dort, einfach überall. Auch innen
auf dem Fenstersims hat mir kürzlich eines beim Aufwachen guten Morgen
gewünscht.
Diesmal flog aber eines mit heftigem Gezeter von der Treppe. Dort erst sah ich, warum. Direkt an der Tür saß ein klitzekleines Rotschwänzchen und ließ
mich nicht rein. Da mit Sicherheit genauestens beobachtet von den Eltern,
musste ich umkehren (und mir den Klogang verkneifen). Erst nach einer
langsamen Anstandsrunde um’s Haus war es weg.

Einer von vielen Neuzugängen ist diese Schöne:

[Bild: bl3nzsobffvqa3wuj.jpg]

Beim ersten mal kamen sie zu zweit angeflitzt und umkreisten mich einmal
und nur, weil eine danach im Sägemehl wühlte, konnte ich sie sehen. Ich hab
versucht, mir das auffällige Aussehen genau zu merken, fand diesen Vogel
aber nirgendwo.
Am nächsten Tag war er wieder da und nun war ich es, die geflitzt ist, um
die Kamera zu holen. Kaum zu glauben, aber er war noch an Ort und Stelle
und schien sogar die Aufmerksamkeit zu genießen. So weiß ich’s jetzt – die
Goldammer.
Am nächsten Tag kam sie wieder

[Bild: bl3o0f1pw9kt07i17.jpg]

Und scheint jetzt fest hier zu wohnen. Wohnt sich als Vogel auch echt gut
hier, trotz Tornados.

Liebe Grüße, Lilli



RE: Vogelgschichten - Lilli - 17.09.11



31.7.2010

Eine schnelle Info, falls grad wer im Forum ist und nachher noch Zeit hat. Unser Storch kommt nachher im Fernsehen:
WDR „Lokalzeit“, heute, um 19.30. Sind aber nur wenige Minuten.

Der Storch ist jetzt jeden Tag hier bei den Kühen, ich warte immer schon, bis er gegen Mittag eintrifft. Die Fernsehgschichte war jetzt eine typische GG-Aktion, unvorbereitet, spontan und mit so wenig Informationen wie möglich. So rief er gestern dort an, ob sie einen Storch bei „unseren“ Kühen filmen wollten. Die reagierten tatsächlich, kamen gleich heute, weil, wer sieht hier schon einen Storch, und senden schon nachher.

Zum Glück haben wir anschließend noch Kaffee getrunken und so konnte ich grad noch aufklären, dass wir nicht Bauern sind und das nicht unsere Kühe. Drum konnten sie auch nicht auf die Weide, das mögen der Bulle und die Kalbsmütter nicht bei Fremden. Und drum hatten sie kein ausreichendes Objektiv dabei für die Entfernung. Denn natürlich war der Storch zwar pünktlich gekommen, aber grad weit weg von uns, weil die Kühe auch.
Also bin ich mit ihnen auf die leere Nachbarweide gegangen, da war’s ein kleines bisschen näher. Die Kühe wurden unruhig und wollten schon abhauen, drum musste ich die ganze Zeit beruhigend auf sie einreden, sonst wär der Storch auch mit abgehauen. Und wusste nicht, dass ich zwischendurch dabei gefilmt wurde, denn ich musste so lange reden mit ihnen, da redet man einen schönen Mist zusammen, kommt ja nur auf die beruhigende Stimme an. Sie haben aber versprochen, dass man den Inhalt meiner Rede dann nicht hört falls sie das überhaupt bringen.
Wir sollten auch noch was sagen, aber nur wenige Sekunden, mit Vorgabe, was wir weglassen müssen. Doof, so was, also alles noch mal und aus Zeitgründen nur das. Ich wusste also nicht, ob das nun peinlich ist für uns, wir sind ja keine Schauspieler, und hab mich erst nicht getraut, hier darüber zu informieren. Tu’s jetzt aber doch, wegen dem Storch. Wird ja eh kaum mehr einer sehen können .

Heut abend/nacht zeig ich noch mal meine Bilder, viiel besser, denn ich kann immer warten, bis er direkt am Garten ist.

Grüße, Lilli


1.8.2010

Hallo Salvia,

ja, wir haben auch dumm aus der Wäsche geschaut. Dann hab ich im internet
gesehen, dass es „Lokalzeit Köln“, „Lokalzeit Aachen“ usw. gibt. Die kamen
aus Aachen, bloß hätt ich gar nicht gewusst, wie ich das einschalten und
finden sollte. Vorhin konnte ich aber die Zusammenfassung der Aachener
Themen im internet sehen, und da war unser Storch auch nicht dabei.
Also entweder war es doch zu spät, um’s heute noch zu senden, die fuhren ja
erst um 1/2 5 oder 5 hier weg und es war ja nix aktuell terminliches, oder
es war nicht gut genug, weil der Storch zu weit weg war. Ich frag da
jedenfalls nach.

Als sie weg waren, kam der Storch natürlich wieder weiter nach vorn, klar.
Aber er ist früh zurückgeflogen, wohin auch immer, früher als sonst, war
ihm wohl alles zu stressig.

Und wo Du Dich so tapfer und umsonst durch die Kölner Nachrichten gebissen
hast, hier dafür noch 2 Storchenfotos von den letzten Tagen:

[Bild: bler3pla3xzsd5flc.jpg]

[Bild: bler4gsdb6wkvucs0.jpg]

Lieben Gruß, Lilli


2.8.2010

Der Storchfilm kam heute, – „Storch auf Kuhwiese“ anklicken . War aber Glück mit der Uhrzeit, tags drauf wäre er zum Aufnahmetermin gar nicht da gewesen. Er verschwindet manchmal zum Mittagsschlaf oder so und kam gestern erst um 18 Uhr zurück. Ich nehme an, es ist ein Jungstorch, weil er immer allein ist. Außerdem hat er einen Sender am Bein. Darüber durfte ich aber nicht reden, weil der im hohen Gras nicht zu sehen gewesen war, und das dann ein eigenes Thema gewesen wäre.

Die Graureiher immerhin haben großen Respekt vor ihm. Den Silberreiher als Abartigen haben sie immer verjagt, aber beim Storch trauen sie sich das nicht. Der strahlt eine stoische Ruhe aus und kümmert sich um nix. Wenn ich ihn morgens begrüße, kommt er zwar nicht, aber er dreht sich immer zu mir hin, hält Kopf und Schnabel schräg und hört aufmerksam zu. Bis er findet, es ist genug. Dann wendet er sich wieder dem Fressen zu und meine Anwesenheit ist völlig uninteressant.

Aber es gibt nicht nur Storch, auch wenn der grad das Aufregendste ist. Leider auch nicht mehr den Pirol. Ich glaub nicht, dass er schon zurückgeflogen ist, aber nach der 2. Brut verschwindet er immer, vielleicht zeigen sie dann den Jungen die Umgebung.
Einer davon hatte mich in der letzten Zeit immer bei der Arbeit begleitet und sich mit mir unterhalten. Vielleicht ja auch mit einem andern, aber es hatte fast den Anschein.
Hab ich auf dem Vorplatz gearbeitet, rief er aus einer Linde, ging ich in den Garten, dann folgte er in die Pappel. Er singt nicht bzw. selten, er erzählt nur, mit Nachdruck, oder er rätscht. Mir hat er immer mit äußerstem Nachdruck irgendetwas berichtet. Habe ich nicht geantwortet, dann wurde der Ton noch deutlicher. Erst wenn ich den gleichen Tonfall erwidert habe, hat er wieder normal geantwortet. Hab ich mal Pause gemacht, dann kam wieder dieses ungeduldige: Hallo, was is los? Ein unterhaltsames Arbeiten war das.

Verschwunden ist auch schon länger die Nachtigall. Auch letztes Jahr hörte ich sie nach dem Jungen-Ausflug erst etwas weiter entfernt und dann nicht mehr.
Dieses Jahr dachten wir, sie wäre weiter weg, denn sie hat nicht mehr so laut auf dem Grundstück gesungen, sondern etwas entfernter. Dann hatte ich aber gelesen, dass die nächtlichen Sänger nur die unverpaarten Männchen wären. Und tatsächlich sah ich sie 2 mal im Gras nach Futter suchen und hörte auch ganz nah wieder, wie die Jungen flügge wurden. Das Brutgeschehen selber scheint also – leider – etwas stiller vor sich zu gehen.

Liebe Grüße, Lilli



RE: Vogelgschichten - Lilli - 17.09.11




7.10.2010

Jetzt ist die Zeit, in der die jungen Buntspechte die Arbeit lernen, und
üben, üben, üben. Nicht immer an Bäumen, gern auch an der Hauswand, an der
die Übungen schon heftige Spuren hinterlassen haben. Gestern ein ganz neues
Objekt, die Sonnenblumen.

Das war doch schon ganz gut:

[Bild: bnaoamx4obco53b8u.jpg]

Wo jetzt noch?

[Bild: bnaobbn28f41q65ri.jpg]

Hier vielleicht:

[Bild: bnaobyxechi31hhny.jpg]

Hmm, will nicht

[Bild: bnaocxopwo8i6lvhq.jpg]

Vielleicht so rum?

[Bild: bnaodmllgrj2kq3la.jpg]

Oder so?

[Bild: bnaoeit1v0cv78xwu.jpg]

Oder doch so?

[Bild: bnaof5zv0ye9za5da.jpg]

Mamaaaa!

[Bild: bnaofzhyvu186fc1a.jpg]

Liebe Grüße, Lilli, froh, dass es diesmal die Sonnenblume war


10.10.2010

Das hat mich ein bisschen beruhigt, dass auch Inse noch einen Storch
gesehen hat, denn unser Paule macht uns Sorgen, weil er immer noch da ist.
Heute direkt unterm Schlafzimmerfenster:

[Bild: bndppkqvhy8t48tmp.jpg]

Immer wenn ich ihn nicht sehe und erleichtert denke, jetzt ist er
vielleicht weg, ist er bloß am Fluß und taucht plötzlich hinterm Deich doch
wieder der rote Schnabel auf.
Erst hatte ich mich auf den Sender verlassen und dachte, dann weiß man, wo
er steckt und kann, wenn er nicht wegfliegt, beim Überwintern helfen. Aber
als wir deswegen beim Nabu angerufen hatten, sagten die zwar, so
außergewöhnlich sei der Zeitpunkt noch nicht, aber auch, dass der Sender
womöglich gar nicht mehr sendet.
Weiß jemand, wo ich noch nachfragen könnte?

Immerhin hat er inzwischen Gesellschaft, der Silberreiher ist aus den
Brutgebieten zurück, 2 große weiße seltene Vögel jetzt immer, bei der
Silberreiher-Rückkehr waren es erst noch mehr und Paule kam schnell vom
Flussufer herbei, endlich was los.

[Bild: bndpsu8ob5j1ocxdt.jpg]

Als ich einen zum ersten mal auf unserer Weide zusammen mit Paule gesehen
habe, bin ich schnell nach der Kamera gelaufen, aber dann war er weg. Und
gleich wieder da, zu zweit. Es war, als hätte er seinen Kumpel geholt:
Schau Dir den mal an, so was hast Du noch nicht gesehen, was halten wir
denn davon?

[Bild: bndptwyficl801bep.jpg]

Aber sie vertragen sich und sind nun beide täglich da, mal nah beieinander,
mal weit voneinander entfernt und finden sich gegenseitig nicht mehr
aufregend.

Aufgeregt habe ich Paule nur einmal erlebt, und mich mit, so Mitte
September. Da waren es plötzlich viele, 8 Störche.

[Bild: bndpunon186sgjny9.jpg]

[Bild: bndpvz6nv8rqgz2m9.jpg]

Die 7 waren offenbar auf der Rückreise und ich hatte die Hoffnung, dass sie
Paule mitnehmen. Aber als sie noch einmal eine Abschiedsrunde drehten,
blieb Paule am Boden und wieder allein zurück.

[Bild: bndpxs3qq5dctwum9.jpg]

Liebe Grüße, Lilli



RE: Vogelgschichten - Lilli - 17.09.11




10.12.2010

Es war einfach nicht möglich. Ich wollte diesen Winter auf keinen Fall auf
dem Balkon füttern wegen den Mäusen. Es gab genug in der Tenne und im
Vogelhaus und trotzdem: Ständig wurde der Balkon angeflogen, von Amseln,
obwohl’s den Apfel draußen auf dem Tisch gab

[Bild: bp3l9pqkn7j1dez5c.jpg]
[Bild: bp3lah8wpbdydfb00.jpg]

Aber vor allem von Meisen. Richtige Protestanflüge. Dauernde menschliche
Bewegungen hinter der Balkontür sollten doch eigentlich stören, aber sie
tun’s nicht. Im Gegenteil, die Meisen wissen genau, das ist die
Futterquelle, die sich da bewegt.

Schließlich musste ich nachgeben. Dieses Jahr steht der Weihnachtsbaum
nicht auf dem Vorplatz über einer Lampe, sondern auf dem Balkon mit
Lichterkette dran. Der konnte also mit Meisenkugeln verziert werden, so
hängen die nicht am Geländer und die Reste fallen nicht runter und locken
die Mäuse nicht auf den Kies.

Das gab ein großes Meisenlichterfest. Bis zu 10 tummelten sich dort. Aber
nicht nur Meisen:

[Bild: bp3lbkpy6shxtb78w.jpg]

Der hat’s schon letztes Jahr versucht und ist am Geländer gescheitert.
Nicht mehr aber am Baum, dort bietet die Lichterkette besten Halt,
verrutscht aber jetzt immer mehr.

Heute Nachmittag waren beide Kugeln leergefressen. Es wurde eh bald dunkel
und ich fand, es reicht auch morgen, neue aufzuhängen. Auch wenn eine
Blaumeise jeden, aber auch den letzten Krümel von der Lichterkette pickte,
hab ich erst mal für mich gesorgt, Kaffee gemacht und mich genüsslich
hingesetzt, im Nebenraum auf die Couch, Lampe an und rein zufällig mit
Blick auf’s Fenster.
Das bietet nicht selten diese Aussicht:

[Bild: bp3lcxxcfu1ypwsq8.jpg]
[Bild: bp3lccnbk4k3ojvjk.jpg]

Einsicht eher oder Ausspähen, wie ich hab feststellen müssen. So wurde ich
auch beim Kaffee ausgespäht. Hier bist Du also und denkst nur an Dich –
dabei stimmt das nicht, überall stehen hässliche Stockrosen und vieles
vieles mehr an Sämereien herum, die von bescheideneren Exemplaren auch
besucht werden und laufe ich seit dem Schnee noch vor dem Frühstück weite
Wege durch Kälte und Schnee und Schneeregen zum Füttern.
Die Spähermeise war aber nicht bescheiden, sah mich, setzte sich auf eine
Fenstersprosse und pickte ans Fenster. Es muss die gleiche gewesen sein,
die mich schon im letzten Jahr genau so aufgefordert hat, wenn der Apfel
aufgefressen war, eine Blaumeise, nur die tun das. Und wissen genau, dass
ich beim Fensterpicken springe.

Kaum bin ich aufgestanden, saß sie schon erwartungsvoll am Tannenbaum, flog
auch nicht weg, als ich die Balkontür öffnete. Erst, als ich die leeren
Netze entfernt habe, da war sie sich ihres Erfolgs sicher.

Nach dem Aufhängen der neuen Kugeln war ich noch nicht vom Balkon runter,
da schossen sie von überall von den Bäumen heran, von wo aus sie mich wohl
beobachtet hatten. Ein Geflatter um die Kugeln, auf dem Geländer und am
Boden. Die kleineren Blaumeisen mussten meistens warten, bis die Kohlmeisen
etwas rausgepickt haben, erst dann ließen die sich vertreiben von andern.
Nur eine kleine Blaumeise, die ließ auch keine Kohlmeise heran, die
strotzte vor Selbstbewusstsein – was wollte Ihr, ich war’s, ich hab das
Futter besorgt.

Liebe Grüße, Lilli, mit einer, nein vielen, Meisen



RE: Vogelgschichten - Lilli - 17.09.11



5.2.2011

Das war kein Wetter diesen Winter für meine gefiederten Wintergäste.

Wintergäste sind ja eigentlich nur die Blässgänse, die in Heerscharen hier
anrücken. In die Gegend, aber nicht immer auf unsere Weiden. Nur in manchen
Wintern waren sie dort dauernd und dann sind sie schon fast nervend, weil
sie wegen jedem Pups wieder unter Geschrei auffliegen und unter Geschrei
wieder zurückkommen.
Diesen Winter waren sie selten hier, aber sie waren’s

[Bild: bqpbmcffx36ek4c1d.jpg]

und bei dem Schneemassen sowieso nicht. Ich hatte mich schon gesorgt um
sie, vor allem, weil beim Silvesterböllern immer anschließend die Luft
voller Gänse ist, diesmal aber nicht. Nur ein kleines Trüppchen Graugänse
beklagte sich. Auch die abendlichen lauten Rückflüge zum Fluss blieben
aus.
Anschließend war ihr Wohngebiet überflutet und es flog sowieso keine Gans
mehr.
Ich weiß nicht, wo sie abgeblieben sind, aber irgendwo sind sie, denn zu
meiner großen Erleichterung flog neulich ein endloser Großschwarm vom Fluß
über’s Haus. Aber nicht mehr zurück, seltsam seltsam.
So geordnet die Formationen am Himmel immer aussehen, so chaotisch ist’s,
wenn sie am Fenster vorbeifliegen.

[Bild: bqpbmyez2wzgq1cz5.jpg]

Die Kanada- und Graugänse sind irgendwann nach dem Hochwasser wieder
eingetroffen. Bei Schnee kommen sie sonst auch, im letzten Jahr hatte ich
ja gezeigt, wie sie das Gras unterm Schnee hervorpieseln. Aber bei den
Schneemengen diesen Winter ging das nicht mehr. Eine letzte kurze
Stippvisite, bei der nix mehr zu holen war:

[Bild: bqpbo36kl2s0kql81.jpg]

Und dann blieben sie verschwunden. Auch kein Gänseton mehr beim
anschließenden Hochwasser. Rätselhaft, wohin sie sich verkrochen hatten und
wie sie an Futter kamen. Aber Hauptsache, sie leben noch. Wie auch die
Silberreiher, die einige Tage lang nach dem Hochwasser das Ufer
abgeschritten haben. Dort musste viel Futter gestrandet sein.
Wer noch fehlte, das waren die Weißwangengänse, die immer mit den
Kanadagänsen unterwegs sind. So sehr ich die Reihen der heimgekehrten
abgesucht habe – keine Weißwange dabei. Jetzt aber endlich doch, und auch
die Nilgänse. Ich kam mir schon wie Mama vor, die endlich ihre Kinder
wieder beisammen hat.

Die Schwäne, die mussten schon vor dem Wintereinbruch leiden. Der
Gschichtenauftakt war ja der tote Schwan, an dessen Tod ich einen Bauern
als Schuldigen verdächtigt hatte.
Im November jetzt konnte ich das Jagd-Schauspiel fotografieren:

[Bild: bqpbouooy2wl6nx81.jpg]

[Bild: bqpbpjykoag6jhib5.jpg]

[Bild: bqpbq80t4jehqp4oh.jpg]

Während „unser“ Bauer einmal ganz vorsichtig und langsam fuhr, um keinen
Schwan zu gefährden, hat dieser das Tempo beschleunigt und raste auf die
Tiere zu und ihnen hinterher. Zum Glück sind sie alle grade noch
entkommen.

Aber danach kamen nur wenige zurück. Und die waren etwas nervös:

[Bild: bqpbr7ejni6laighd.jpg]

Auch sie kamen beim Hochschnee noch zu einem letzten Hunger-Besuch

[Bild: bqpbrqc0isa9jhfxt.jpg]

Und verschwanden dann. Jetzt hab ich wieder welche gesehen, aber nur
einmal. S’war auch kein Schwänewinter.
Aber Hauptsache, sie haben ihn alle überlebt.

So, das waren meine Gänse-Wintergschichten.

Liebe Grüße, Lilli


6.2.2011

Weil ich’s dem Dieter mal versprochen hatte, zeig ich heute mal nur meine
Sumpf-Weidenmeisen – keine Ahnung, welche es sind. Leider fällt mir erst
»etzt ein, dass sie deshalb auch nicht sehr hilfreich zur Bestimmung von
den Eurigen sind ... zu spät, jetzt hab ich sie rausgesucht.

Hier hatte ich sie 2008 zum ersten mal entdeckt:

[Bild: bqqcnoy8et27cr6k1.jpg]

Und wiedergefunden letzten Mai:

[Bild: bqqcojtxdvcyunbw1.jpg]

Im Juli flogen die Jungen aus:

[Bild: bqqcp9g7q7ahxavap.jpg]

[Bild: bqqcpuwm1cpm7ngfl.jpg]

[Bild: bqqcqe66alpblugvl.jpg]

Sie müssen irgendwo direkt am Haus wohnen, alle Fotos oben sind fast am
gleichen Ort im Garten aufgenommen.

Danach sah ich sie erst im Winter wieder am Vogelhäuschen

[Bild: bqqcr0e2xmlpznrht.jpg]

an der Futtersäule

[Bild: bqqcrqqwgb354tn1t.jpg]

und auf dem Balkon

[Bild: bqqcseras1542llgx.jpg]

[Bild: bqqct3t478a1uly41.jpg]

Sie sind nicht wirklich scheu, nur kamerascheu. Wenn ich ans Futterhäuschen
komme, mit Futter, versteht sich, hocken sie als erstes zusammen mit den
Blaumeisen neben mir in den Lindenästen und drängen zur Eile. Hätt ich aber
die Kamera in der Hand ...

Als wollten sie sagen, ist doch egal, wie Ihr uns nennt, wir sind da, uns
gefällt’s hier und das reicht doch.

Liebe Grüße, Lilli



RE: Vogelgschichten - Lilli - 17.09.11




7.2.2011

» Das Vögelchen von 2008 hat kein schwarzes Kinn, könnte es eine
» Mönchsgrasmücke gewesen sein?

Oh Diana, Du bringst meine einfache Vogelwelt durcheinander – Bestimmungen
finde ich soo schwer, jedenfalls so knifflige, und sie rauben mir manchmal
fast die Freude an den Vögeln. Wenn ich gar nicht mehr durchblicke, dann
packe ich manche in eine Datei, die dann z.B. heißt
„FitisZilpzalpWaldlaubsänger“. Wenn die zu groß wird, nehme ich sie wieder
auseinander, weil in obiger z.B. in jedem Fall verschiedene Vögel stecken
und weiß aber, jetzt hab ich sie bestimmt wieder ins falsche Päckchen
gesteckt.

Bei dieser Meise hatte ich einfach keine Zeit mehr zum Weitersuchen, hab
gelesen, dass die Sumpfmeise die häufigere ist, in einem Buch kam die
Weidenmeise gar nicht erst vor, und ich musste mich entscheiden. Also
bestimmt Sumpfmeise. Punkt. Ein Fragezeichen kann ich in Dateinahmen leider
nicht reinsetzen ;-) , aber ich hab’s immer im Kopf dabei.

Aus Dieter’s damaligem Kommentar hörte ich auch diesen Ärger raus – wie
kann ich ohne Sonne sehen, ob das Häubchen glänzt. Und rufen tun sie
natürlich nie, wenn ich sie grad sehe und ...

Wenn meine Vogel-Freundin doch noch leben würde. Die hatte mir am Anfang so
bei den Gänsen geholfen, setzte sich an meinen PC und wusste sofort:
Nilgans z.B. oder Silberreiher bei meinem anfänglichen Staunen. Die Vögel
kannte ich damals noch alle, da hatte ich noch nicht diese Vielfalt wie
heute.

Dass das oben die Mönchsgrasmücke glaub ich nicht so recht. Die hat nicht
diese schwarze Kante quer über’s Auge. In meinem Buch zumindest sieht man
das Auge noch deutlich nichtschwarz. Obwohl, das mit dem Kinn ... ? Aber
die Farbzeichnungen sind ja schon bei ein und demselben Vogel verschieden,
je nach dem, ob er zusammengekauert sitzt oder den Hals streckt. Vielleicht
ist auch das eine die Weiden- und das andere die Sumpfmeise? Immerhin geht
das Schwarze bei den oberen Fotos nicht so weit in den Nacken.

Ein Foto von der Mönchsgrasmücke hab ich nur vom Weibchen und kein genaues.
Die hatte ich erst letzten Sommer entdeckt

[Bild: bqrdku9eppxpvmdpt.jpg]

[Bild: bqrdlkayc4emx49gx.jpg]

Die Jungen haben meine Himbeeren gefressen, nur hier grad nicht:

[Bild: bqrdma5dj0k23skj5.jpg]

[Bild: bqrdmwxuqwbxvohkh.jpg]

[Bild: bqrdnhte2ofkx8s8h.jpg]

Hier ist auch noch mal ein Größenvergleich von Kohl- und von der
Sumpfweidenmeise

[Bild: bqrdv1v6yfo7vhlgx.jpg]

Liebe Grüße, Lilli, manchmal vogelüberfordert



RE: Vogelgschichten - Lilli - 17.09.11



22.2.2011

Da hatte ich öfter von Euern Starengästen am Futterplatz gelesen, und
dachte immer, zum Glück geht das hier nicht, die Schwärme, die oft ums Haus
touren, sind viel zu groß.

Bis eines Tages der Balkon dunkel wurde. Hier nur ein kleiner Ausschnitt.

So, da wär’n wir:

[Bild: br6mxvcb42pf4lvch.jpg]

aber Ihr passt nicht mehr drauf:

[Bild: br6mzhokuf4jx3z75.jpg]

aufpassen müssen wir schon:

[Bild: br6n004220og3mn75.jpg]

Die Meisen nicht, die wissen irgend was, aber wir nicht, nicht, was da drin
vor sich geht:

[Bild: br6n0xojy7tf1fe29.jpg]

Okay, ganz einfach sind diese Kugeln nicht:

[Bild: br6n29865v6ishjox.jpg]

ein bisschen Sport lohnt aber schon:

[Bild: br6n2vsh96087m3g1.jpg]

aber nur für mich:

[Bild: br6n43e548g0hgy5t.jpg]

und für Euch gleich gar nicht:

[Bild: br6n4zeqihj3nqlf5.jpg]

Das gibt Ärger:

[Bild: br6n5o29m36qc4tf5.jpg]

kapiert?

[Bild: br6n69ta8p8u6tipd.jpg]

jawoll, ich versuch mal das hier:

[Bild: br6n6u6mog45u68dt.jpg]

alles klar, das Leben kann so schön sein:

[Bild: br6n7hn24pu4etvch.jpg]

wir kommen wieder

[Bild: br6n8695mfo8skr1t.jpg]

Täglich inzwischen und sie fressen mich arm. Immer noch, obwohl’s einmal
einen bösen Zwischenfall gab. Geschrei und Gefliege, Schnäbel trommelten
gegen die Fensterscheiben, manche krallten sich an den Sprossen fest. Im
Gegenlicht, dachte ich noch, und keine Kamera da. Erst recht, als plötzlich
große Raubvogelflügel vor der Sonne glänzten. Ein Schauspiel beim
Sonntagsfrühstück. Aber ich glaube, einen hat er erwischt, ein Star schrie
etwas durchdringender.
Auf dem Balkon selber kann kaum ein Raubvogel landen, jedenfalls nicht so
schnell, der ist zu klein. Aber er hat sich das panische Gefliege zunutze
gemacht, denn die Stare wussten nicht gleich die Richtung zm Davonfliegen.
Die Meisen hätte er nicht erwischt, aber die Stare waren einfach zu viele.
Welcher Vogel es war, konnten wir nicht sehen, es ging zu schnell und zu
überraschend. Mäusebussarde gibt es hier viele in Hausnähe. Die fressen
auch Kleinvögel, aber ob auch Stare?

Liebe Grüße, Lilli



RE: Vogelgschichten - Lilli - 17.09.11



23.2.2011

» Wahrscheinlich Erlenzeisige,

Oder ein Grünfink? Dachte ich nur spontan wegen dem Schnabel. Der 2. ist
glaub ich aber noch mal ein anderer.

Meine Stare wollen wegen der Kälte einfach gar nicht mehr vom Balkon
weichen und ich muss sie öfter mal verjagen, damit auch andere noch ans
Futter kommen. Nicht mal die Amseln, sonst so streitbar, können gegen
dieses Heer noch was ausrichten.

Die Stare sind dermaßene Streithammel, da sind die Schimpf-Spatzen lieblich
dagegen. Dauernd herrscht Gezänk und Gequitsche auf dem Balkon. Jetzt haben
sie den Apfel entdeckt, aber nur, weil eine Amsel versucht hatte,
dranzukommen. Die wurde sofort verjagt und mit Siegergetue der Apfel
bepickt. Jetzt gibt’s Dauerstreit um den Apfel.

Sie sind das krasse Gegenstück zu den Meisen. Die hängen gemeinsam an den
Knödeln, so sie denn mal dürfen

[Bild: br7mop5k5tvn1a4fl.jpg]

Oder es picken so viele am Apfel, wie Platz daran finden. Die Stare dagegen kommen kaum zum Fressen vor lauter kämpfen. Am großen Apfel hätten locker 2 oder 3 Platz, aber wehe einer nähert sich von der andern Apfelseite. Da
wird um den Apfel herum gejagt und gequitscht, dauernd, weil’s ja so viele
sind. So ist der eine, dem er offenbar gehört, nur mit Verjagen beschäftigt
und kommt selten dazu, einen Pick zu nehmen. Irgendwann fliegt der Apfel
dann vom Balkon und die Amseln freuen sich.

Auch am Boden fliegen sie dauernd auf in Kampfeshaltung, wie auf dem Foto
oben. Vielleicht ja auch nur, damit’s mehr Platz gibt in der Enge. Die eine
Schicht am Boden und die andere ein paar centimeter in der Luft darüber.

In den Bäumen hatte ich das nie gesehen, diese Streiterei, auch nicht auf
der Weide. Dort hatte ich bisher immer nur über dem Phänomen gegrübelt,
dass lange Zeit ein unglaubliches Geschrei die Luft erfüllt, und es dann
von einer Sekunde auf die andere mucksmäuschenstill ist, als hätte ein
Dirigent davor gestanden und jedes Nachpiepen strengstens untersagt.

Heute war ich überrascht, als im Holunder ein gelbes Knäuel hing – die
Goldammer.

[Bild: br7mpv9hgbpuitd69.jpg]

Meine neue Mitbewohnerin seit letztem Sommer. Ich dachte, huch, schon
zurück? Ich hielt sie für einen Zugvogel, weil den ganzen Winter nichts von
ihr zu sehen war. Hab jetzt aber gelesen, dass sie gar nicht wegfliegt. Im
Winter tun sie sich wohl zu kleineren Schwärmen zusammen und so einer war
vielleicht irgendwo, nur nicht in Hausnähe.
Jetzt sind viele Vögel schon auf Nestsuche und so hat wohl auch die
Goldammer schon mal nachgeschaut, ob alles okay ist im Revier.

Bei Schwärmen fällt mir noch eine Überraschung aus dem kalten Winter ein.
Plötzlich flogen immer kleine Schwärme von kleinen Vögeln an Haus und
Fenstern vorbei und ich konnte sie nicht identifizieren. Bis einmal viele
davon auf den Fenstersprossen saßen. Es waren lauter Zaunkönige, mir bis
dahin nur als Einzelgänger bekannt. Darüber fand ich dann einen Hinweis,
dass sie sich bei großer Kälte schon mal zusammentun und wohl auch
gemeinsame Schlafplätze suchen, um sich gegenseitig zu wärmen. Vielleicht
dachten sie ja auch, hinter den Fenstern könnte so einer zu finden sein.
Immerhin hatte ich auf diese Weise enträtseln können, wer da immer an der
Hauswand entlang fliegt.

Liebe Grüße, Lilli


24.2.2011

» Der Buntspecht ist unglaublich scheu. Sobald hinter der Scheibe eine
» Bewegung » ist, fliegt er weg:-|

Hallo Erdling,

seltsam, wie unterschiedlich scheu die Vögel sind. Also nicht nur die
Arten, obwohl wohl überall die Blaumeisen und Rotkehlchen die geringste
Scheu haben.

Da gibt es wohl auch regionale Unterschiede ;-) . Du hattest mal von Deinen
Eichelhähern geschrieben, die Du verjagen musstest oder so was, während ich
keinen auf’s Foto kriege, weil sie davonfliegen, wenn ich auch nur hinter
geschlossenem Fenster erscheine.

Unsere Buntspechte dagegen stören sich überhaupt nicht an mir. In einem
Herbst musste ich einen Jungspecht immer mit Händeklatschen von der
Hauswand verjagen, in der jetzt noch die Löcher prangen.

Als er auf dem Balkon aufgetaucht ist, hab ich mich anfangs noch vorsichtig
herangeschlichen für Fotos. Zwischendurch musste ich ihn schon wie die
Stare verjagen, weil er alle Knödel in kurzer Zeit leerfrisst. Inzwischen
lässt er sich das kaum mehr und fliegt selbst dann nicht weg, wenn ich mit
der Nase am Balkonfenster klebe, in Schrittweite vom Specht. Er hat wohl
von den Blaumeisen gelernt, dass von drinnen keine Bedrohung kommt, nur
Futter.

Wenn ich an meine Eichelhäher-Bemühungen denke, ist Dir ja noch ein
stilvolles Specht-Foto gelungen ;-) . Meine Spechte dagegen posieren
inzwischen ganz ungeniert. Ob im Lichterketten-Bett oder ohne, ob elegant
oder mal nicht so. Hauptsache, es kommt Knödel-Nachschub und ich mach die
Balkontür nicht auf.

[Bild: br8n3dsoyy9ecscfl.jpg]

[Bild: br8n41e6w089or8xd.jpg]

[Bild: br8n4q7y9k8w34169.jpg]

Liebe Grüße, Lilli



RE: Vogelgschichten - Lilli - 17.09.11




26.2.2011

Gestern hatte ich Foto-Pech, gleich 2 mal.

Das erste mal war’s draußen weiß in weiß. Der Silberreiher stand mitten in
einem Möwenschwarm, ein traumhafter Anblick. Aber bis ich die Kamera geholt
hatte, war er weg. Wahrscheinlich hatten ihn die Möwen genervt, denn sie
bleiben nie ruhig, fliegen ständig auf, um sich wieder niederzulassen, ein
dauerbewegter Anblick immer.

[Bild: bramoilt941kp0835.jpg]

[Bild: brampbg9yad1neiup.jpg]

Was ihnen dabei in die Quere kommt, verjagen sie auch gern, bei Raben hatte
ich das z.B. beobachtet. Vielleicht hatten sie’s mit dem Silberreiher auch
mit Erfolg versucht.

Kurz danach war er wieder da in neuer Gesellschaft, die ihrerseits die
Möwen vertrieben hat. Diese Gesellschaft hat ihn gar nicht gestört:

[Bild: brampxp1uwuygz65t.jpg]

Das 2. Foto-Pech war ein Anblick aus dem Küchenfenster, aus dem ich auf die
Dächer von den alten Boxen und von der Tenne schaue. Lauter braune Kugeln
auf dem Boxendach, so sah es aus und die Kugeln entpuppten sich als
mindestens 10 Fasaninnen. Noch nie hatte ich sie auf dem Dach gesehen und
schon gar nicht in solchen Mengen. Als ich mit der Kamera kam, waren sie
weitergeflogen auf’s Tennendach. Aber ich war zu schnell zum Fenster
gegangen, so dass sie schnell wegflogen.

Pech für’s Foto, aber danach hätt ich sie sowieso verjagt. Sie haben sich
durch das Vogelfutter richtig breit gemacht um’s Haus, auf dem Vorplatz und
im Garten und sind dort eine rechte Plage. Nicht nur, dass sie alles
abfressen, sie scharren auch noch alles kaputt, ähnlich wie Hühner. Um das
Futterhäuschen herum ist alles niedergemacht, von meiner
Traubenhyazinthenfläche ist kaum mehr was da. Drum verjage ich sie, wann
immer ich sie sehe. Aber sie werden trotzdem immer frecher:

[Bild: bramqrb4zo7y4xqsx.jpg]

Der hat sich am Futterplatz schon kaum mehr an meiner Anwesenheit gestört.
Auch nicht an der vom Huhn:

[Bild: bramrdgvcgxblka9d.jpg]

Er ist ja noch gut zu sehen, aber wenn ich hingehe, rennen von überall die
braunen Damen weg, die gut getarnt sind.

Wird Zeit, dass die Kühe kommen, deren Futter lenkt dann hoffentlich vom
Garten ab.

Liebe Grüße, Lilli


12.4.2011

Ach Erdling, ich war lange nicht im Forum und seh erst jetzt Deine Finkenbilder, wunderschön, vor allem das erste Flatterfoto.

Bei uns ist der Kuckuck da, seit gestern. Gerufen hat er nur ein paar mal, nur, damit wir’s wissen, ansonsten hat er wohl noch anderes zu tun.

Die Rückkehr der Bachstelzen Anfang März verlief nach dem üblichen Muster. Erst haben sie mich nur kurz begrüßt und waren dann kaum mehr zu sehen. Etwas später fielen sie durch heftige Streitereien auf und jetzt schießen sie oft senkrecht am Fenster vorbei und haben sich wohl, zumindest einige, wieder auf dem Dach zum Nisten niedergelassen. Sie bevölkern den Rasen und den Kiesplatz und sind dort sehr ungeduldig, wenn ich am Jäten bin, wie ich es sonst nur noch von Rotkehlchen kenne. Sie wissen genau, dass das Jäten Leckeres zutage fördert, können das Fertigjäten kaum erwarten und wippen ganz in der Nähe noch heftiger als sonst mit dem Schwanz. Drum wechsle ich immer wieder den Platz, damit sie Ruhe geben.
Neulich wurde ich aber freundlich begrüßt. Ich trank noch meinen Morgenkaffee im Bett, als eine Bachstelze durch’s offene Fenster hüpfte und mich vom Sims aus eingehend betrachtete. Vielleicht hat sie überlegt, ob ich im Schlafzimmer auch jäte. Die Kamera lag neben mir, aber die Bachstelze war so nah, dass ich mich nicht getraut habe, sondern lieber den Anblick genossen. Nach der Feststellung, dass ich mich morgens im Bett nicht zum Jäten bewegen lasse, hüpfte sie wieder nach draußen.

Die Rotschwänze sind wieder zahlreich, fliegen nervös durch die Gegend und fühlen sich immer gestört. Bald geht das Geschrei wieder los, wenn ich in die Nähe der Nester komme, was sich nie vermeiden lässt bei den Mengen. Seit letztem Jahr haben sie neben den Linden auch die alten Pferdeboxen bevölkert. Dort toben sie auch jetzt und schimpfen schon mal vorsorglich rum.

Die Meisen haben mich heute – bei 27° - zum ersten mal wegen Futter in Ruhe gelassen. Bei den sommerlichen Temperaturen gibt’s keins. Der Balkon ist gesäubert, der Metall-Weihnachtsbaum mit den Meisenkugeln weg, nur Äpfel gibt’s noch. Das restliche Futter verteile ich noch an kühleren Tagen. Kein Vogel hat damit ein Problem, aber die Meisen sind grottenfrech und fordern weiterhin das bequeme Futter. Auf dem Balkon taten sie’s durch Fensterpicken und draußen fliegen sie mich an. Sie fliegen auf mich zu und machen direkt vor mir eine Kehrtwendung, um dann von einer anderen Seite wiederzukommen. Das hatte ja auch funktioniert, wenn ich zu spät dran war, aber alles lass ich auch nicht mit mir machen.

Der Buntspecht kommt aber auch immer noch auf den Balkon und will’s nicht glauben, dass die Knödel weg sind. Zu weit will er sich vorsichtshalber nicht davon entfernen und hämmert kräftig in den Linden um’s Haus. Was mir nicht so recht ist, das gibt im Herbst wieder Löcher in der Hauswand.
Die Meisen hatten inzwischen das Fensterpicken auch eingesetzt, wenn die Spechte zu lange die Knödel okkupiert hatten und drohten, sie alle leerzufressen. Das hieß dann: Bitte Specht verjagen.

Heute waren auch die ersten Distelfinken auf Rundflug, prüften Bäume, Rasen und Kies, zumindest hab ich sie heute das erste mal gesehen.

Die Schwäne waren nach der Traktorattacke im letzten Herbst und dann nach dem Schnee nur noch vereinzelt gekommen. Seit ein paar Tagen aber in Rekordzahl, 21 Schwäne haben wir gezählt. Grade da musste ich zum ersten mal mähen, nicht weit von der Schwanenwiese und hatte befürchtet, dass das Traktorgeräusch böse Erinnerungen weckt. Aber sie schauten nur etwas prüfend in meine Richtung, haben schnell gemerkt, dass ich nicht auf die Wiese komme und sich nicht mehr drum gekümmert.
Heute musste ich die erste Pappelwiese mähen, noch näher bei den Schwänen. Aber sie scheinen die Geräusche genau zu kennen und haben nicht einmal mehr hingesehen.
Bis von den Feldern her über die Feldwege ein Auto kam – der Bauer, der sie immer verjagt. Nicht mit Traktor also und noch viel weiter weg von ihnen als ich. Trotzdem liefen sie erst weg und flogen dann alle davon, lange bevor er dort ankam. Seltsam, sie scheinen die Gefahr genau zu kennen, zum Glück.

Liebe Grüße, Lilli