RE: Winterverluste - Immelieb - 06.01.12
Also ich habe bei ca. 8 Crad Anfang Dezember behandelt. Da waren die Bienen schon ziemlich zusammengezogen und hatten keine Brut.
Das es hohe Verluste gibt stimmt. Das liegt oft an den Imkern aber selber, zufrühe oder zuspäte aber auch teilweise falsche Behandlung.
Ich hatte einen Winterverlust. War aber schon im Herbst recht schwach und hatte seit Probleme mit Varroa. War Geschenk von anderen Imker
Denke aber auch dass die Königinn nicht passte, ständig wenig Brut.
Mal schauen wie der Frühling und der Sommer wird. Vielleicht wird es ja wieder ein gutes Imkerjahr.
RE: Winterverluste - Verlaine - 07.01.12
(05.01.12, 22:34)Martin schrieb: Hallo Bianka,
Morgen wird behandelt. Sowohl meine Buckfast-Völker, als auch die Carnica-Völker eines Kollegen. Kurze Einblicke sollten uns dann zeigen, ob tatsächlich schon Brut da ist, wie mir gestern mein Bekannter versicherte, von dem ich meine Königinnen habe.
Daß harte Winter für Bienen besser sind, als warme und wechselhafte, stimmt auf jeden Fall. Konstant tiefe Temperaturen sind auf jeden Fall besser, weil die Mädels dann einfach im Kasten bleiben und aufs Frühjahr warten. Ist es zu warm, wie dieses Jahr, gehen sie in Brut, sind bei Temperaturwechseln hin und hergerissen und verbrauchen viel mehr Futter. Da muß ein Imker wirklich auf Zack sein!
Liebe Grüße,
Martin
Hallo Martin,
Hurra, Erfolgsmeldung: Heute haben wir 22 Völker von 4 Imkern mit OS behandelt.
Ergebnis:
Alle Völker leben noch. 2 waren schon im Spätsommer eingegangen.
Heute waren es nur ca. 5 Grad, nass und windig. Alle saßen fest in der Wintertraube. Bei den Wetterbedingungen ziehen wir keine Waben, um nach Brut zu sehen.
Alle Stände liegen entweder über 400 oder über 500m hoch.
Wir sind eine Gruppe von mehreren "jungen" Imkern (so zwischen 45 und 55 Jahren) aus der Eifel, die ungefähr auf der gleichen Höhe liegen, zusammen einkaufen und etwa zu den gleichen Zeiten mit den gleichen ausschließlich biologischen Mitteln behandeln. Es werden auch nur die zertifizierten Mittelwände verwendet. Selbermachen schaffen wir nicht.
Die Qualität ist also gleichmäßig hoch, allerdings nicht für "Bio" zertifiziert, das lohnt nicht.
Ich habe gehört (Quelle sei das Bieneninstitut Mayen, kann mich aber auch irren), daß die Verluste in diesem Winter auf 40% gestiegen seien?
LG, Bianka
RE: Winterverluste - Verlaine - 07.01.12
(06.01.12, 00:30)Immelieb schrieb: Also ich habe bei ca. 8 Crad Anfang Dezember behandelt. Da waren die Bienen schon ziemlich zusammengezogen und hatten keine Brut.
Das es hohe Verluste gibt stimmt. Das liegt oft an den Imkern aber selber, zufrühe oder zuspäte aber auch teilweise falsche Behandlung.
Ich hatte einen Winterverlust. War aber schon im Herbst recht schwach und hatte seit Probleme mit Varroa. War Geschenk von anderen Imker
Denke aber auch dass die Königinn nicht passte, ständig wenig Brut.
Mal schauen wie der Frühling und der Sommer wird. Vielleicht wird es ja wieder ein gutes Imkerjahr.
Hallo,
geschenkte Bienen nehmen wir nicht gerne. Wir haben die gleiche Erfahrung gemacht.
Zusätzlich müssen die Waben - wenn sie denn vom Format her passen - getrennt eingeschmolzen werden, sie sind meist mit Perizin verseucht oder sind so schwarz, als hätten sie "die dritte Fußballweltmeisterschaft gesehen", wie hier über soetwas gefrozzelt wird.
Oft sind die Bienen irgendwie nicht gesund.
Hoffentlich wird es besser als im letzten Jahr!
Alle hatten gute Erträge, nur wir nicht: Weniger als 1 Zentner pro Wirtschaftsvolk:
Im Frühjahr kamen Obst und Löwenzahn gleichzeitig, die Linde war verregnet, der Klee verregnet und zu spät, Sommerwild- und Gartenblumen bringen nur Leppertracht. In der Eifel blühte die Linde eine Woche später als im Rheintal. Die Vegetationsperiode beginnt bis zu 4 Wochen später und endet bis zu 4 Wochen früher als woanders.
Dafür sind de Winter rauher und daher besser für die Bienen.
LG, Bianka
RE: Winterverluste -
Martin - 08.01.12
Wir haben gestern behandelt, allerdings auf ein Ziehen von Waben verzichtet, weil wir bei Regen arbeiten mussten. Bei zwei meiner Völker hatte ich die Befürchtung, daß sie weg waren, weil man von oben keine Bienen sah. Erst ein Blick mit Hilfe einer starken Taschenlampe zeigte, daß sie ganz unten in den hohen Dadant-Bruträumen saßen. Jedenfalls waren noch alle da, auch die vier Zandervölker meines Kollegen sahen noch gut aus.
Gegen geschenkte Völker habe ich nichts, wenn das Format passt. Wenn die Herkunft und die Gesundheit nicht geklärt ist, würde ich sie allerdings woanders aufstellen und dann entsprechend weiter vorgehen: Varroa-Behandlung, alte Waben raus, evtl. alle Bienen als Kunstschwarm in eine neue Beute, umweiseln und was so der Maßnahmen mehr sind. Alles natürlich nicht jetzt im Winter.
Ich habe auch gehört, daß es in diesem Jahr besonders hohe Winterverluste geben soll, aber keine genauen Zahlen. Ein Bekannter von mir, der viele Kontakte hat, sprach auch von dreisig Prozent, aber ich denke, es ist noch zu früh, feste Zahlen zu nennen. Ich befürchte aber, daß der Winter 2009/2010 mit 30 % Verlust bundesweit locker übertroffen werden kann.
Und aufgepasst: Aufgrund des ungewöhnlich warmen Winters haben die Bienen lange weitergebrütet, jetzt z.T. schon wieder begonnen. Das ermöglicht einige weitere Varroa-Generationen. Ich befürchte, daß dieses Jahr ein extremes Varroa-Jahr wird und wir sollten da verdammt aufpassen. Ich werde diesen Sommer jedenfalls frühzeitig abernten und dann möglichst viele AS-Behandlungen durchziehen.
Besorgte Grüße,
Martin
RE: Winterverluste - Immelieb - 08.01.12
Das es teilweise sehr hohe Verluste gibt kann ich bestätigen. Denke dass es daran lag dass viele zu spät behandekt haben.
Vorallem da im letzten Jahr bereits früh gebrütet werden konnte.
Ich kenne sogar Imker da ist immernoch Brut. Da gab es noch keinerlei Brutpause.
Da bin ich mit meiner Lage im Wald besser dran, Im Wald ist es etwas kälter und somit habe ich keine Brut in den Völkern.
Das geschenkte Volk stammte von einem Imkerkollegen dem ich Vertraue.
RE: Winterverluste - Verlaine - 09.01.12
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Wir haben gestern behandelt, allerdings auf ein Ziehen von Waben verzichtet, weil wir bei Regen arbeiten mussten. Bei zwei meiner Völker hatte ich die Befürchtung, daß sie weg waren, weil man von oben keine Bienen sah. Erst ein Blick mit Hilfe einer starken Taschenlampe zeigte, daß sie ganz unten in den hohen Dadant-Bruträumen saßen. Jedenfalls waren noch alle da, auch die vier Zandervölker meines Kollegen sahen noch gut aus.
Gegen geschenkte Völker habe ich nichts, wenn das Format passt. Wenn die Herkunft und die Gesundheit nicht geklärt ist, würde ich sie allerdings woanders aufstellen und dann entsprechend weiter vorgehen: Varroa-Behandlung, alte Waben raus, evtl. alle Bienen als Kunstschwarm in eine neue Beute, umweiseln und was so der Maßnahmen mehr sind. Alles natürlich nicht jetzt im Winter.
Ich habe auch gehört, daß es in diesem Jahr besonders hohe Winterverluste geben soll, aber keine genauen Zahlen. Ein Bekannter von mir, der viele Kontakte hat, sprach auch von dreisig Prozent, aber ich denke, es ist noch zu früh, feste Zahlen zu nennen. Ich befürchte aber, daß der Winter 2009/2010 mit 30 % Verlust bundesweit locker übertroffen werden kann.
Und aufgepasst: Aufgrund des ungewöhnlich warmen Winters haben die Bienen lange weitergebrütet, jetzt z.T. schon wieder begonnen. Das ermöglicht einige weitere Varroa-Generationen. Ich befürchte, daß dieses Jahr ein extremes Varroa-Jahr wird und wir sollten da verdammt aufpassen. Ich werde diesen Sommer jedenfalls frühzeitig abernten und dann möglichst viele AS-Behandlungen durchziehen.
Hallo Martin,
Glückwunsch!
Noch Einer mehr wider dem Trend! Die Vernunft siegt am Ende doch, oder?
Die Imker, die auf Chemie vertrauen, verlieren langsam an Boden
Eine andere Frage: Wie hoch liegst Du?
Es werden 2 AS-Behandlungen mit (ich glaube) 200ml AS je Volk empfohlen. 100 ml ist zu wenig.
Wir haben im letzten Jahr nur einmal mit 150ml AS Ende Juli nach dem Abschleudern behandelt, dann beim Einfüttern nur noch mit Thymol wie früher auch.
Scheint erstmal zu reichen. 2 AS-Behandlungen führen in Höhenlagen zu einem Mangel an Winterbienen, wie ein erfahrener (und erfolgreicher) Imker bestätigen konnte.
Die amtlichen Empfehlungen sind für den normalen Imker durchaus geeignet und sinnvoll, aber für Hochlagen evtl. nicht.
Das Mayener Bieneninstitut hat die Verlustquote von 30% auf 40% korrigiert (habe ich von 2 Quellen), ich weiß allerdings nicht, ob für Rhld-Pfalz oder bundesweit.
Mit den geschenkten Völkern: Im letzten Jahr hatten wir welche bekommen, bei denen wir gute Erfolge hatten: Als Kunstschwärme.
Einer der Jungimker hat die vollen Brutwaben bei sich zugesetzt und hat nach einem Super-Honig-Ertrag einen Zusammenbruch der Völker erleben müssen. Man muß eben sehr vorsichtig sein.
Vor zwei oder drei Jahren hatten wir welche, die haben gerade so überlebt, weil sie zu wenig oder falsch behandelt worden waren. Ein alter Imker hat uns seine letzten Völker gegeben, und so sah das dann auch aus.
LG, Bianka
RE: Winterverluste - Verlaine - 09.01.12
Hallo Martin,
Glückwunsch!
Noch Einer mehr wider dem Trend! Die Vernunft siegt am Ende doch, oder?
Die Imker, die auf Chemie vertrauen, verlieren langsam an Boden
Eine andere Frage: Wie hoch liegst Du?
Es werden 2 AS-Behandlungen mit (ich glaube) 200ml AS je Volk empfohlen. 100 ml ist zu wenig.
Wir haben im letzten Jahr nur einmal mit 150ml AS Ende Juli nach dem Abschleudern behandelt, dann beim Einfüttern nur noch mit Thymol wie früher auch.
Scheint erstmal zu reichen. 2 AS-Behandlungen führen in Höhenlagen zu einem Mangel an Winterbienen, wie ein erfahrener (und erfolgreicher) Imker bestätigen konnte.
Die amtlichen Empfehlungen sind für den normalen Imker durchaus geeignet und sinnvoll, aber für Hochlagen evtl. nicht.
Das Mayener Bieneninstitut hat die Verlustquote von 30% auf 40% korrigiert (habe ich von 2 Quellen), ich weiß allerdings nicht, ob für Rhld-Pfalz oder bundesweit.
Mit den geschenkten Völkern: Im letzten Jahr hatten wir welche bekommen, bei denen wir gute Erfolge hatten: Als Kunstschwärme.
Einer der Jungimker hat die vollen Brutwaben bei sich zugesetzt und hat nach einem Super-Honig-Ertrag einen Zusammenbruch der Völker erleben müssen. Man muß eben sehr vorsichtig sein.
Vor zwei oder drei Jahren hatten wir welche, die haben gerade so überlebt, weil sie zu wenig oder falsch behandelt worden waren. Ein alter Imker hat uns seine letzten Völker gegeben, und so sah das dann auch aus.
LG, Bianka
RE: Winterverluste -
Martin - 24.02.12
So, Zeit das Thema noch einmal hochzuholen. Heute war bei uns ein Superwetter bei 11°C und meine Bienen flogen fast wie im Sommer. Alle fünf Völker sind noch da. Die vier Völker mit den belegstellenbegatteten Königinnen flogen sehr stark, das Volk mit der standbegatteten Königin etwas schwächer. Da muß ich in den nächsten Tagen mal nachschauen, was los ist. Ob Totenfall das Flugloch einengt oder ob, wie bei einem Bekannten, ein Teil des Volks während der Saukälte Anfang Februar vom Futter abgeschnitten war und verhungert ist. Er erzählte mir heute vom Ausfall einer kompletten Wabengasse bei einem seiner Völker. Meine Mädels saßen im Januar jedenfalls auf fünf bis sieben Wabengassen, was ganz ordentlich ist.
Wie siehts denn bei Euch aus?
Neugierige Grüße,
Martin
@ Verlaine: Meine Bienen stehen auf 301 Meter Meereshöhe, um Deine Frage vom Januar zu beantworten....
RE: Winterverluste -
Martin - 27.01.13
So, aus passendem Anlass hole ich jetzt den Strang vom letzten Jahr wieder hoch.
Nachdem es ja lange Zeit zu mild für die Winterbehandlung war und erst in den letzten zwei Wochen die Temperaturen im akzeptablen Bereich waren, führten wir heute die Behandlung meiner Völker und der Völker meines Kollegen durch: Ergebnis: Eines meiner fünf Völker ist tot, obwohl noch genug Futter drin ist, bei meinem Kollegen sind nur noch zwei von fünf Völkern übrig.
Keine Ahnung was die Ursache ist. Mein Standort liegt im Tal auf 300 m Höhe, der meines Kollegen in der Höhe auf 550 m.
Für mich ist es in meinen drei Imkerjahren das erste Volk, das ich verloren habe, mein Kollege dagegen hat schon viel mehr negative Erfahrungen gemacht und Völker verloren. Hoffentlich bringen wir unsere überlebenden Völker erfolgreich durch den Restwinter!
Was ich auch festgestellt habe: Der Schwarm aus dem vorletzten Jahr, der im letzten Jahr ohne Königin war und sich dann eine neue gezogen hat war im Frühsommer mein schwächstes Volk, bei der Einwinterung dagegen mein stärkstes und zudem ziemlich agressiv. Heute war das Volk immer noch sehr stark und im Gegensatz zu meinen Buckfast haben die alle bei der Öffnung der Beute die Stachel gezeigt. Ich glaube, da haben sich nach mehrfachen Umweislungen ganz eindeutig unerwünschte Gene durchgesetzt. Nun, ich werde sobald wie möglich umweiseln, um die Stecher durch brave Buckfast zu ersetzen.
Und: Ich werde mir in diesem Jahr wohl vier Ableger bilden, statt zwei, um im nächsten Jahr entweder Winterverluste ersetzen zu können oder im nächsten Frühjahr vielleicht zwei Völker abgeben zu können. Langfristig will ich ja 5 - 6 Völker haben, also versuche ich dieses Jahr 7 - 8 einzuwintern.
Liebe Grüße,
Martin, bei dem die ersten Winterlinge unter dem Schnee vorschauen...
RE: Winterverluste - Unkrautaufesserin - 27.01.13
Lieber Martin,
herzliches Beileid zu Deinem Verlust.
Mein Imker sagt, es liegt an den Frühlingsgefühlen über Weihnachten, daß jetzt die Verluste steigen. Die Bienen sind in Brut gegangen, und dann kam der Frost...
Er hat von seinen 13 Völkern bisher 2 eingebüßt: eins im Wagen und ein freistehendes. Aber bei zweien sieht es nicht so gut aus...
Jetzt zum Gucken hat er mich nicht mitgenommen, ich steh noch zu viel im Weg.
Liebe Grüße, Mechthild