RE: Vogelgschichten -
gelala - 29.05.14
Bei uns ist an der Kokosnuss Hochsaison. Die Meisen fliegen nur hin und her, um die Jungen damit zu füttern. Die sind richtig dick und auch schon gut im Fliegen, aber sie betteln, was das Zeug hält.
Die Schwalben brüten schon zum zweiten mal und die Jungen Spatzen haben einen Nistkasten als Domizil auserkoren.
Es ist schön, diese Erlebnisse zu haben.
gelala
RE: Vogelgschichten -
Lilli - 29.05.14
Wie gut, freiburgbalkon, dass Du die Schirmherrschaft übernommen hast über die Amseln. Sie sind sehr findig bei der Nestplatzsuche.
Ich wurde dieses Jahr immer in der Stahlhalle von Amseln ausgeschimpft. Sonst taten das nur die Rotschwänze, aber die schimpfen jetzt in den alten Pferdeboxen. Schließlich habe ich entdeckt, wohin Ästchen um Ästchen geschleppt wurde. Nämlich in meine Bohnenstangen, geschnitten aus Weiden mit Astvergabelungen, die dort im Pulk an der Wand lehnen. Schließlich sah ich auch Herr und Frau Amsel zusammen im Nest sitzen. Also gab's Häcksel- und Sägeverbot, denn dort lagert Holz und Häckselgut, und es mussten neue Bohnenstangen geschnitten werden.
Aber danach schimpfte keine Amsel mehr. Manche Vogelherren bieten der Dame ja mehrere Nester zum Aussuchen an. Die Amseln scheinen dazuzugehören und das gemeinsame Sitzen im Nest war wohl ein Probesitzen. Weil ich's gesehen habe, wurde es wohl nicht für so gut befunden. Sturmsicher war es ja, aber dort turnt auch der Marder rum und so ist das Außennest wohl sicherer.
Futter, gelala, hatte ich auch noch lang auf dem Balkon. Und nur, weil wir gar keinen Winter hatten und ich auf meinen Vorräten sitzen blieb. Erst als die Brutzeit begann und in diesem frühen Sommer massenhaft Insekten flogen, hab ich die Reste verschenkt. Die einzigen, die trotzdem noch kamen und letzte Körner pickten, waren die Buchfinken. Aber mit der Jungenfütterung blieben die auch aus. Jetzt trippeln die Kleinen überall über den Kiesplatz, dort finden sie besseres Futter.
lg Lilli
RE: Vogelgschichten -
Melly - 29.05.14
"Unsere" Meisen haben sich mal wieder meine Wäschespinne zum Nisten ausgesucht.
Das war erst etwas merkwürdig: Wir konnten beobachten, wie drei Meisen die Spinne aufsuchten, quasi in Augenschein nahmen, darunter ein kleiner Jungvogel.
Aber - dann wurde da geschimpft, was das Zeug hält, dennoch blieb der kleine Vogel den Alten munter auf den Fersen. Erst dachte ich, die wären schon fertig mit ihrer Brut, weil der Kleine munter in die Spinne schlüpfte und der Altvogel kleine Würmer sammelte. Nach Tagen fiel uns dann auf, dass beide Altvögel füttern - und jetzt hört man die Kleinen ganz deutlich, die machen da richtig Rabazz.
Und seit zwei Tagen sitzt morgens an der Spinne ein Specht und hämmert da, was das Zeug hält!
LG
Melly
RE: Vogelgschichten -
freiburgbalkon - 29.05.14
wo kann man denn da rein in die Wäschespinne?
RE: Vogelgschichten -
Osiris - 30.05.14
Ja, das würde mich auch mal interessieren
RE: Vogelgschichten - Boni - 30.05.14
Hallo,
ich füttere meine Gartenvögel das ganze Jahr, regelmäßig kommen Buchfink, Heckenbraunelle, Amsel, Türkentauben und natürlich Kohl und Blaumeisen. 2 Zaunkönige sind auch immer auf der Terrasse, sie klettern aber nur durch die Kiwi und den Blauregen, ans Futter gehen sie nicht.
Aber jetzt zu den Meisen, im Winter kam ich täglich mit 5 Baumnüssen aus und eine Hand voll Winterfutter. Seit knapp 2 Wochen kommt nun eine Kohlmeisen Familie, die Eltern mit 5 Jungen, der Bedarf an Nüssen stieg enorm, es wurden 15 Nüsse täglich. Als ich heute auf der Terrasse frühstückte traute ich meinen Augen nicht
, die zweite Familie rückte an, die 15 Nüsse waren mittags gefressen, und als wenn es noch nicht genug wären gesellten sich auch noch die Blaumeisen mit ihren Jungen dazu. Heute waren es 30 Baumnüsse und es ist schon wieder nichts mehr übrig. Einen Sack Nüsse hab ich noch, dann muss ich mir bei der Nachbarin noch welche schnorren.
Die Meisen zu beobachten ist schöner wie der beste Film im TV, dazu kommt dass ich eben beim Gartenrundgang keine einzige Blattlaus gefunden habe, da muss ich doch einfach weiter füttern,
Boni
RE: Vogelgschichten -
susima - 30.05.14
Die gute Futterversorgung spricht sich in Meisen-Kreisen halt herum, Boni
Ich hatte da auch vor vielen Jahren ein nettes Erlebnis im Salzburgischen am See:
Wir machten mit Tochter (damals ungefähr 8 oder 9 Jahre alt) und einem befreundeten Ehepaar einen Seerundgang.
Am oberen See-Ende ist eine Bootsanlegestelle für die Zille, die 2x täglich fährt und ein paar kleinere Schilfbuchten mit Kiesufer.
Dort grundelte ein einsamer Schwan herum, den wir mit Brotstückchen fütterten.
Er beäugte die Stückchen, schlabberte halbherzig dran herum und paddelte von dannen, ums Bootshaus herum und ward (fürs erste) nicht mehr zu sehen.
Ok, der ist wohl besseres Futter gewohnt, dachten wir und widmeten unsere Aufmerksamkeit der Forellenzucht, die auch dort in der Nähe eingerichtet war. (Viele kleine See-Becken, wo Forellenbabies in unterschiedlichen Größen untergebracht waren).
Doch siehe da, nach etwa 10 Minuten kam unser Schwan wieder um die Ecke, brachte Frau und Kinder mit, der Papa schnappte nun demonstrativ die nun schon sehr aufgeweichten Brotstückchen und die Schwanfamilie fädelte sich in Ufernähe vor uns auf und blickte uns erwartungsvoll an
Ähnlich gings auch mit Gebirgsdohlen vor 3 Jahren, diese Geschichte hab ich weiter vorne
(Seite 1) im Strang geschrieben
Vögel sind einfach unbeschreiblich genial - süß und interessant zum Beobachten, und ganz schön clever!
Die Geschichte von Lavandulas Raben (Dohle?) Jakob finde ich ja auch so schön!
Nachzulesen auf Seite 2 im Strang.
Und Lilli beschreibt "ihre" Vögel immer so lebendig, dass man meint, dabei zu sein.
Ich finde diesen Strang wunderschön, er gehört definitv zu meinen Lieblingsthemen hier
RE: Vogelgschichten -
Melly - 30.05.14
(29.05.14, 23:03)freiburgbalkon schrieb: wo kann man denn da rein in die Wäschespinne?
Na, von oben natürlich! Du musst mal schauen, wie fix die da hinein verschwinden! Ich hab' versucht, das mit der Kamera einzufangen, ist mir leider nicht geglückt!
LG
Melly
RE: Vogelgschichten - Märzhase - 31.05.14
Susima, genial deine Schwäne - ich kann mir das bildhaft vorstellen, wie sie wie die Orgelpfeifen daherdümpeln
Ich bin ja auch bei der Ganzjahresfütterfraktion - sowohl im Garten als auch zuhause auf dem Balkon. Zuhause habe ich "nur" Meisenknödel im Angebot, ist einfach besser zu händeln bei mir. Die wurden den ganzen Winter über nicht beachtet, Nachbarn haben besseres gefüttert.
Pünktlich im April dann, als die Nachbarn aufhörten zu füttern, fielen die Meisen samt Jungvögel bei mir ein
Nach und nach kam der Kleiber dazu, der Grünfink, schließlich die Elster... und heute nun endlich der Eichelhäher
Sooo ein großer Vogel und doch so extrem scheu. Er hatte Probleme mit den eingepackten Knödeln, also hab ich einen aufgeschnitten, zerbröselt und rausgelegt. Gerade vor 5 Minuten war der Eichelhäher wieder da und hat den größten Brocken entführt. Ich kann mir nicht helfen, aber er sah sehr glücklich dabei aus
RE: Vogelgschichten -
Frischling - 01.07.14
Das sind ja schöne Vogelgeschichten! Ich bin ja auch ganz vernarrt in unsere Vögel, wir haben immer viele Stieglitze, wenn die Sonnenblumen reif sind (oder wir ab Herbst wieder Sonnenblumenkerne füttern). Und Spatzen ohne Ende, die haben mittlerweile sogar gelernt, sich wie die Meisen kopfüber ans Erdnusshäuschen zu hängen - anfangs haben sie versucht, in der Luft "stehend" wild mit den Flügeln schlagend und mit nach oben ausgestrecktem Kopf von unten dranzukommen...
Wir sind ganz happy, dass unsere Nistkästen in diesem Jahr zum ersten Mal belegt waren. Wir haben einen Meisennistkasten und ein "Spatzendoppelhaus" an verschiedenen Gartenhausseiten hängen. Der Meisennistkasten wurde schon ganz früh bezogen, der "Kampf" ums Domizil fing schon Anfang Februar an und wurde von den kleinen Blaumeisen souverän gegen die größeren Kohlmeisen gewonnen.
Wir füttern auch ganzjährig, allerdings im Sommer nur Erdnüsse, weil wir nicht ständig Sonnenblumenschalen wegschippen möchten
Es war sehr lustig zu beobachten, wie die Blaumeisen, die ja nun ihr Revier in unserem Garten hatten, jeden Morgen gegen 8 (echt immer pünktlich!) an der Futtersäule eintrafen: Zuerst wurde jeder andere Vogel, der es wagte, ein Körnchen zu picken, vehement verjagt, dann haben Madame und Monsieur genüsslich ihr Frühstück eingenommen.
Leider ging die Geschichte unserer Familie Blaumeise nicht ganz so gut zu Ende. Es gab zwar ungefähr 5 Kleine im Nest, die anfangs auch putzmunter waren, aber scheinbar ist dann einem der Elternvögel etwas zugestoßen und der zweite hat es nicht alleine geschafft, die hungrigen Mäuler zu stopfen, sodass letzten Endes leider nur ein Jungvogel überlebt hat.
Und ca. 1 Monat, nachdem die Blaumeisen ausgezogen waren, haben wir dann im Spatzenkasten zu unserer Freude auch noch eine Kohlmeise entdeckt. Diese Meisenfamilie ist heute wohlbehalten ausgezogen (leider auch wieder unbemerkt, ich hätte das zu gerne mal beobachtet).