RE: Dusselige Fragen 2 - Cornelssen - 11.12.18
(10.12.18, 19:38)Thusnelda schrieb: Inse, was wolltest Du denn eigentlich über dieses J-Öl wissen? ... Oder ob und wie es wirkt?
Als meine zwei Katzen sich an das Zusammenleben mit dem neuen schwarzen kranken Kater gewöhnen mussten, hatte mir der TA dieses Mittel verkauft https://www.feliway.com/de, aber es half leider überhaupt nicht und war ziemlich teuer. Kennst Du das?
Das von Dir verlinkte Mittel kenne ich nicht. Wissen wollte ich - s.o. - ob und wie Johanniskraut-Präparate bei Katzen wirken. Ich habe nämlich keine Lust, einen Haufen Geld für einen Kram auszugeben, der nicht wirkt und mich nur abzockt. Davon gibts genug auf dem Markt - und, ebenfalls s.o. - mein Tierarzt verwechselt Phytotherapie mit Homöopathie, bzw. denkt, das sei ein und dasselbe, lehnt es ab - und hat diesbezüglich entsprechend wenig Ahnung.
Dass Johanniskraut zu den phototoxischen Pflanzen gehört, weiß ich. Deshalb muss man vorsichtig sein mit der Dosierung. Die These, dass es für Hunde, Katzen, Pferde etc. grundsätzlich giftig sei, dürfte aus der Ecke stammen, die der industriellen Chemie basierten Pharmazie zuarbeitet. Zudem sind da wohl Studien aus Nordamerika in Umlauf, wo es massive Probleme mit Johanniskraut gegeben haben soll, weil es dort ein eingeschleppter Neophyt ist und massenweise, flächig, vorkommen kann, entsprechend dann auch in Mengen von Pferden gefressen worden ist, die zu zu hoher Dosierung und damit zu allergischen Reaktionen geführt haben.
Was ich suche, ist ein nicht süchtig machendes Antidepressivum für Tigra: Erst der Tod von Rosi, kurz danach der von Dux, zwischendurch der Einzug von Kiruna und dann auch noch das Auftauchen von diesem ungestümen Dodo, alles innerhalb von 6 Monaten, war ein bißchen zuviel für sie. Wie es momentan aussieht, hat sie sich über Kirunas Illoyalität geärgert: verträgt sich plötzlich einfach mit Dodo, statt zu ihr zu halten...
Inse
RE: Dusselige Fragen 2 -
Melly - 11.12.18
Meinst Du wirklich, sie braucht ein Antidepressivum?
Wie soll ich das jetzt ausdrücken, meinst Du nicht, wenn Du ihr mehr Zuwendung gibst als den anderen, von ihr wirklich bemerkt, dass das ausreicht?
LG
Melly
RE: Dusselige Fragen 2 - Cornelssen - 11.12.18
Mehr Zuwendung bekommt sie gerne und betont, sofern sie das zulässt: sie verkriecht sich aber zunehmend. Es kommt vor, dass ich den halben Tag nur im OG rumrenne und nach ihr rufe: sie erscheint nicht, ist auch nicht zu finden. Sie kommt erst ans Futter, wenn ich weg bin = sie im OG am Futterplatz, ich im EG. Das Verhalten verfestigt sich.
Gestern allerdings fand sie ihre Schmollereiform wohl selbst zu unbequem. Jedenfalls kam sie spät abends zu mir zum Schmusen und heute auch wieder zum Frühstück. Ich habe eine winzige Szene zwischen ihr und Kiruna beobachtet, aus der ich schließe, dass sie eigentlich auf Kiruna sauer war: die hat Dodo ohne weiteres passieren lassen und Tigra hat sie daraufhin ganz kurz angemotzt. Kiruna hat sich umgedreht und sie stehen lassen. Da zuckte die Schwanzspitze heftig. Später kam sie dann zu mir und wollte schmusen. Aber insgesamt hat sie sich zunehmend zurückgezogen und hält sich möglichst nur da auf, wo Dodo sie nicht erreichen kann. Der hat inzwischen gemerkt, dass er sich besser zurückziehen sollte, wenn ich mich mit ihr beschäftige - und tut das auch. Aber ihr ist das nicht genug. Das ist jetzt auch schwierig für sie, noch die Kurve zu kriegen, weil Kiruna ja nicht mehr mitzieht - wo sie, Tigra, doch früher das Alphatier war und den Ton angab...
Inse
RE: Dusselige Fragen 2 - paradoxa - 11.12.18
Da hoff ich nur mit dir, dass das alles gut geht.
Bei uns hat es - es war ein Geschwisterpärchen, Max (getigert) und Moritz (rot), plus Hund (übliche Stiegenglandermischung;-) ), das schwächere der Katzengeschwister vorgezogen, woanders eine neue Heimat zu finden. War nur 3 Häuser weiter bei Nachbarn, die eigentlich nie Katzen wollten, sich aber in den Max unsterblich verliebt haben. Ab und an schaute er bei uns noch vorbei, ins Haus kam er aber nie mehr.
Hat ein wenig weh getan, aber die Erleichterung, dass er sich einen guten Platz ausgesucht hatte, überwog dann doch.
Ich bin immer noch der Meinung, dass sein dominanter Bruder ihn verdrängt hat..........
paradoxa
RE: Dusselige Fragen 2 -
Thusnelda - 11.12.18
Brigitte, das Heilkraut wird ja schon seit der Antike angewendet, und zwar deswegen, weil es hilft und nicht, weil es gefährlich ist. Dieser langen Tradition soll man schon vertrauen können. Es ist auch bekannt, dass man bei regelmässiger Einnahme nicht in die direkte Sonne gehen sollte - also diese Reaktion weiss man auch. Und was die Allergien angeht, so sagt man diese manchmal vorkommende Nebenwirkung ja eigentlich allen Korbblütlern nach.
Bei meinem selbstfabrizierten Ölauszug habe ich genau die dafür vorgeschriebenen Proportionen respektiert, da ist nix von wegen Überdosierung.
Inse, ja, ein TA, der Phytotherapie mit Homöopathie durcheinanderbringt, dem würde ich auch nicht trauen. Man kann zwar mit beiden Therapien behandeln, warum nicht? aber den Unterschied sollte man schon kennen.
Dieser Ölauszug ist eine wunderbare Sache und hat meinem kleinen Kätzchen (sie ist schon fast 7 Jahre alt, bleibt aber charakterlich gesehen immer noch ein kleines Kätzchen) sehr gut getan. Und zwar hatte sie Ohrmilben. Da rieb ich ihr mit der Fingerspitze etwas Öl in die Ohrmuschel, weil das die Milben abtötet. Zudem hilft dieses spezielle Öl sehr gegen den Juckreiz. Und da die Katzen ja allgemein sich putzen, wird das Öl dort schön einmassiert und gleichzeitig nehmen sie dabei das Öl auf. Es hatte einen sehr beruhigenden Effekt, Kätzchen war sehr sanftmütig in der Zeit.
Vielleicht trauert ja Tigra nur? Katzen sollen eine sehr lange Trauerzeit durchmachen, hat mir mal ein Katzenbesitzer gesagt.
Versuch doch einfach etwas J-Öl, vielleicht nicht direkt ins Mäulchen, sondern nur auf die Pfote oder auch, wie ich es tat, in die Ohren. Dann siehst Du ja, ob es hilft. Ansonsten kann ich Dir ein sehr gutes kleines Buch empfehlen, dass mir schon für viele Wehwehchen bei Tieren als Ersthilfe geholfen hat. Gu( r )gel
mal nach Dr. Wolff, Unsere Katzen ...... Es ist sehr sehr praktisch und h i l f t ! (Brigitte, sieh' lieber nicht hin ------
)
RE: Dusselige Fragen 2 -
Julchen - 11.12.18
Das größere Problem beim Johanniskraut ist m.W., dass es in manchen Fällen auch lebertoxisch ist, und wenn das passiert, ist es halt kein Spaß.
Das mit der "Anwendung seit der Antike" ... viele Mittel wurden früher deswegen angewendet, weil es schlicht nichts anderes gab. Herbstzeitlose gegen Gicht z.B., und es ist nicht überliefert, wie viele Menschen daran gestorben sind oder Langzeitschäden davongetragen haben.
Also ich würde die langen Traditionen genauso mit Vorsicht genießen wie die heutigen Medikamente, was in keinem der beiden Fälle heißt, dass ich sie ablehne. Nur halt nicht einfach vertrauen, bloß weil es sie ja schon so lange Zeit gibt.
RE: Dusselige Fragen 2 - Brigitte - 11.12.18
(11.12.18, 01:16)Cornelssen schrieb: Die These, dass es für Hunde, Katzen, Pferde etc. grundsätzlich giftig sei, dürfte aus der Ecke stammen, die der industriellen Chemie basierten Pharmazie zuarbeitet. Zudem sind da wohl Studien aus Nordamerika in Umlauf, wo es massive Probleme mit Johanniskraut gegeben haben soll, weil es dort ein eingeschleppter Neophyt ist
Johanniskraut enthält m.W. Chemikalien, die Nebenwirkungen haben können auch wenn noch nicht überdosiert wurde. Das halte ich nicht für eine umstrittene These. Auch in der Humanmedizin wird darauf hingewiesen, daß auch bei normaler Dosierung (die notwendig ist, um überhaupt eine Wirkung zu erzielen) Nebenwirkungen auftreten können.
Das wird (hoffentlich) auch von Ärzten, die mit Phytomedizin arbeiten nicht bestritten.
Daß es auch hierzulande bei Weidetieren zu Problemen kommen kann, kannst du z.B. hier lesen. Auch im Kommentar einer Pferdebesitzerin, in dem sie ihre Erfahrung mit Johanniskraut im Heu beschreibt. Da lag offensichtlich eine große Überdosierung vor und die Folgen waren entsprechend:
https://www.reiten-weltweit.info/2012/johanniskraut-schone-bluten-aber-giftig/
RE: Dusselige Fragen 2 -
Thusnelda - 11.12.18
@ Julchen
Zitat:Das mit der "Anwendung seit der Antike" ... viele Mittel wurden früher deswegen angewendet, weil es schlicht nichts anderes gab.
Das wird wohl kaum jemand bestreiten.
Zitat:Also ich würde die langen Traditionen genauso mit Vorsicht genießen wie die heutigen Medikamente
Lange Traditionen haben den Vorteil, dass sie sich lange bewährt haben und man sie deshalb auch heute noch anwendet.
Doch wenn Du so skeptisch aus Prinzip bleibst - so nehme ich es mal an -, dann überlege auch, dass Du Dich doch einmal auch entscheiden musst.
Zitat:dass es in manchen Fällen auch lebertoxisch ist
Hast Du dafür Beweise?
Wenigstens habe ich darüber noch nichts gesehen,
oder habe ich das hier überlesen?
https://de.wikipedia.org/wiki/Echtes_Johanniskraut#Nebenwirkungen
RE: Dusselige Fragen 2 - Cornelssen - 11.12.18
"Da steh ich nun, ich armer Tor, und bin so schlau, als wie zuvor!" (J.W. v. Goethe; Faust I)
Wie kann ich der Katze nun helfen?
Inse
RE: Dusselige Fragen 2 - Landfrau - 11.12.18
(11.12.18, 01:16)Cornelssen schrieb: Die These, dass es für Hunde, Katzen, Pferde etc. grundsätzlich giftig sei, dürfte aus der Ecke stammen, die der industriellen Chemie basierten Pharmazie zuarbeitet. Zudem sind da wohl Studien aus Nordamerika in Umlauf, wo es massive Probleme mit Johanniskraut gegeben haben soll, weil es dort ein eingeschleppter Neophyt ist und massenweise, flächig, vorkommen kann, entsprechend dann auch in Mengen von Pferden gefressen worden ist, die zu zu hoher Dosierung und damit zu allergischen Reaktionen geführt haben.
Pferdebesitzer neigen abgesehen von Bagatellsachen eher nicht zum selbst rumdocktern . Das liegt nicht nur an der schwierigen Dosierung , dem völlig anderen Verdauungssystem ,sondern auch an einer strengen Liste unerlaubter Mittel. Und die beginnt bei Arnika und Ingwer.
Und es ist auch herzlich egal , ob es um Phytotherapeutika oder anderes geht. Es ist ganz wichtig, dass sowohl über die Wirksamkeit als auch über die Dosierung/Verabreichungsform gesicherte Erkenntnisse vorliegen. Und die zeigen in diesem Fall , dass bereits geringe Menge zu schweren phototoxischen Reaktionen vor allem im Bereich des Mauls in Form von Schwellungen, Juckreiz etc. führen
können. Die Wirksamkeit des Hypericins auf die "Stimmung" hingegen ist bei Pferden nicht erwiesen.
Inse, gibt es denn einen Anbieter von Johanniskrautöl für Katzen?
Warum führst du denn nicht mit dem TA ein Gespräch und bittest erstmal um seine Meinung? Das geeignete Medikament kommt doch eigentlich nach der Diagnose