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Der neue Garten - Druckversion

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RE: Der neue Garten - Brigitte - 27.04.18

(27.04.18, 11:04)Moonfall schrieb:  Die Wildblumenwiese entwickelt sich leider nicht wie gewünscht. Das Gras wuchert zu sehr und ungleich, das müsste man wohl völlig entfernen. Das ist in der klebrigen Erde aber nicht lustig. Da überlege ich noch...

Falls eine Neuanlage dir zu aufwändig ist, könntest du es vielleicht mit einem Kompromiß, einem Blumenrasen versuchen. Der wird öfter gemäht (was dann auch einfacher ist), ist begehbar, allerdings auch nicht so wild-romatisch wie ne Wiese.
Hier ist eine mögliche Pflanzenauswahl (die man ja auch vorziehen und dann in den Rasen pflanzen könnte): http://shop.hof-berggarten.de/Standort-Kategorie/Blumenrasen/
Dazu noch Krokusse (Elfenkrokusse kann man gut aussäen), Narzissen, Schneeglöckchen. Ist auch nett. smile


RE: Der neue Garten - Cornelssen - 27.04.18

Einmal (!) habe ich die Entstehung einer romantischen Blumenwiese beobachtet: die frisch gebackenen Hausbesitzer haben im ersten Jahr Kartoffeln gepflanzt, im Jahr danach im Frühjahr den Boden nochmal durchgehackt (Fräse) und dann Blumenwiesensamen ausgestreut: das junge Gras wurde dabei umgebrochen und im Wachstum zurückgeworfen, die Blumensamen hatten eine gute Chance und das Ganze sah im Sommer gut aus - nicht in aller Augen, - aber die Geschmäcker der Gestecker sind nun mal verschieden.

Inse


RE: Der neue Garten - Moonfall - 27.04.18

Puh, das dauert mir wohl zu lange. Da steche ich lieber jede Woche einige Grasbüschel raus, dann bin ich auch irgendwann fertig. wink

Blumenrasen klingt auch spannend.
Dafür, dass wir April haben, ist das Gras unendlich hoch gewachsen, so stelle ich mir das für Juni vor. Ich habe jetzt ein Stück, wo nur Gras wächst, doch mit dem Rasenmäher gemäht. Wo dazwischen auch anderes wächst, habe ich nur die Grasbüschel händisch zurückgeschnitten. Das geht schneller aus ausstechen, aber langfristig komme ich wohl nicht darum herum. :undecided:


RE: Der neue Garten - Brigitte - 28.04.18

Dann ist der Boden wohl recht nährstoffreich.
Da wirds mit einer artenreichen Wiese wohl schwierig, wenn man den Boder nicht vorher abmagert (Sand einarbeiten). :undecided:


RE: Der neue Garten - Moonfall - 28.04.18

Da liegst sicher richtig, denn die frühere Besitzerin hatte extra Erde anfahren lassen für ihre Gemüsebeete. Diesen erhöhten Bereich habe ich im Vorjahr abgegraben und andere Stellen damit aufgefüllt, also im Garten verteilt.

Gibt es keinen Wiesentyp bzw. Wiesenpflanzen für fettem Boden?


RE: Der neue Garten - Brigitte - 28.04.18

......


RE: Der neue Garten - vanda - 29.04.18

Ich würde mir keinen Kopf um mager oder fett machen, nimm, was da ist und mach das Beste draus. Meine Wiese ist sowas von fett, und trotzdem kann man rund ums Jahr was Blühendes haben, äh also na gut, ab August ist meistens Schluss mit der großen Viellfalt, aber ein paar bunte Tupfer gibts auch noch im September.
Das Wiesenjahr fängt hier an u.a. mit Buschwindröschen, Schlüsselblumen, hohlem Lerchensporn, Gundermann, Günsel (ergänzt mit Schneeglöckchen, Krokussen und frühen Narzissen), jetzt aktuell Löwenzahn, Wiesenkerbel, Wiesenschaumkraut, scharfer Hahnenfuss, rote Lichtnelke, Knöllchen-Steinbrech, wilder Frauenmantel, Ährige Teufelskralle (Phyteuma spicatum) -ergänzt mit späten Narzissen, Dichternarzissen- , wo's feuchter ist, Kuckuckslichtnelken, Trollblumen, Wiesenknöterich. Später Wiesenstorchschnabel, Schafgarbe, Margeriten, Wiesensalbei, weiße Lichtnelken, Wiesenflockenblume, nesselblättrige Glockenblume, gelber Hornklee etc. (und Camassia). Noch später Tüpfeljohanniskraut, Moschusmalven, Wiesenskabiose, Knautia, Wiesenbärenklau, wilde Möhre, Succisella.

Wichtig ist aber tatsächlich der richtige Start bei einer Neuanlage. In vorhandenen Bewuchs, Rasen oder verunkrauteten Boden säen bringt nichts. Das Gras ist immer stärker. wink Daher muss die Fläche für eine Wiesenansaat genauso akribisch vorbereitet und von Unkräutern befreit werden wie für eine Rasenansaat.

Oder eben größere Flächen, mind. je 1 m², vom Gras befreien und da gleich Pflänzchen setzen. Was immer gut ist in grasreichen Flächen ist Klappertopf einzusäen, der schmarotzt an Gräsern und schwächt damit deren Wachstum.

Eine Wiese ist aber immer ein Experimentierfeld, die Pflanzenzusammensetzung ändert sich z.B. auch mit dem Mährhythmus oder mit zunehmender Beschattung.

Wie Brigitte schon schrieb, um in einer fetten Rasenfläche mehr Blühendes zu bekommen, hilft abmagern, und das ist ja auch schon mähen und das Schnittgut entfernen. Dabei darf man am Anfang auch öfter mähen, eher Richtung Rasen.
Wir haben unsere untere Wiese als frühere Weide übernommen, in der fast nur 1 Sorte Gras wuchs, und das beinahe hüfthoch. Nach 10 Jahren mähen, mähen, mähen und alles abrechen wurde es erst ein Blumenrasen (es kamen Einwanderer wie Löwenzahn, Günsel, Gänseblümchen, Wiesenschaumkraut, Hahnenfuss). Inzwischen mähe ich aber nur noch zweimal und es blüht doch auch schon noch einiges im hohen Gras, auch die Gräserzusammensetzung hat sich durch anfänglich öfteres Mähen verändert. Man muss einfach herumprobieren.

Hier gibt's eine gute Übersicht über mögliche Wiesentypen und jeweils eine Liste der enthaltenen Arten dazu. Ist vielleicht nicht schlecht als Inspiration und Anregung, welche Arten wo wachsen.
Da hat's unter anderem auch den Blumenrasen.

Aber nichts macht glücklicher als eine Wiese, also nicht abhalten lassen, wenn es nicht im ersten Jahr schon üppig blüht... es wird! Sun



RE: Der neue Garten - Brigitte - 30.04.18

......


RE: Der neue Garten - Moonfall - 30.04.18

(29.04.18, 22:14)vanda schrieb:  Ich würde mir keinen Kopf um mager oder fett machen, nimm, was da ist und mach das Beste draus.

Das klingt gut! biggrin
Völlig von vorne mag ich nicht mehr beginnen. Ich habe ja im Vorjahr im mittleren Gartenteil aufgeschüttete Erde abgegraben und an anderen Stellen verteilt, da war mir lange genug nackte Erde im Garten. Im Teil, wo ich dann Wiesenblumen gesät hatte, kommen auch heuer noch einige davon. Dort habe ich auch Hasenglöckchen vergraben und will nicht mehr von vorne beginnen.

An anderen Stellen habe ich leider Rasensamen gestreut - selber schuld!
Und wo ich nichts gemacht hatte, blühten heuer schon Gundermann, Schöllkraut und auch unbekanntes. Ich werde also in freien Momenten weiter Gras ausstechen und langsam die gekauften Samenmischungen einarbeiten.

Vielleicht schaffe ich morgen einmal Fotos, wo man auch was erkennen kann. :blush:


RE: Der neue Garten - vanda - 30.04.18

Hihi, und ich ernte immer die Samen und versuche ihn möglichst auszubreiten. :laugh:
Hier wächst Lotus corniculatus, der gemeine Hornklee. Der wuchert eigentlich nicht. Hat es auch in dichten, hohen Wiesen eher schwer und wächst da dann mehr am Rand, ist aber eine der wichtigsten heimischen Schmetterlingspflanzen, v.a. für Bläulinge.
Blüht eigentlich den ganzen Sommer, immer wieder neu nach Rückschnitt oder Mahd.
Ich liebe ihn jedenfalls sehr!

Ich denke, dass die Stickstoffanreicherung bei nur einigen Pflanzen kein Problem ist, und wenn, dann ja auch nur dann, wenn sie untergepflügt würden.

[Bild: 32553409ww.jpg]

edit: ups, warst schneller!
Ich denke, das wird schon. Viele langlebige Wiesenstauden brauchen auch einfach Zeit für die Entwicklung, bilden oft im ersten Jahr erst Rosetten, bevor sie im zweiten und dritten Jahr dann zum ersten Mal blühen. Hab hier auch zwischendrin mal so richtig fette, hohe Grasbüschel, die steche ich dann auch einzeln raus, weil sie die Optik stören... biggrin