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Insekten im Garten - Druckversion

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RE: Insekten im Garten - Brigitte - 10.09.18

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RE: Insekten im Garten - vanda - 10.09.18

Brigitte, vielleicht ein Rotes Ordensband?

Bezüglich Schmetterlingspflanzen gebe ich Dir recht, Sommerflieder sind ganz nett, um die vorhandenen Falter anzulocken, aber die wahren Schmetterlingsgärten sind doch die, in denen die Pflanzen für die Raupen wachsen.

Und da kann man ganz grob schon ein paar wichtige Grundregeln aufstellen, z.B.

1) Hohes Gras!
Sehr viele Falter legen ihre Eier an Grashalme, die Raupen fressen an diversen Gräsern und verpuppen sich oft auch dort. Ganz wichtig also - an einigen Stellen das Gras wachsen lassen und erst im Spätsommer mähen, oder noch besser Teilbereiche auch über den Winter stehen lassen (sog. Altgrasbestände).
Ungeschnittene Gräserflächen sind auch ein Eldorado für viele Heuschreckenarten.

Gräser fressen z.B. die Raupen des Waldbrettspiels, bei uns heuer sehr häufig. Da die Falter Reviere besetzen, treffe ich "meine" Waldbrettspiele jeden Tag an denselben Stellen wieder, auch heute wieder. Sie sitzen gerne im Gras am Boden oder auf bodennahen Blättern von Bäumen und Sträuchern im Halbschatten am Gehölzrand.

[Bild: 33793559fo.jpg]

[Bild: 33794345uh.jpg]

Auch z.B. Wiesenvögelchen, Ochsenauge und Schornsteinfeger brauchen Gräser als Raupennahrung.

2) Brennnesseln

Am Besten an mehreren Stellen, denn die verschiedenen Falter haben unterschiedliche Ansprüche an den Standort der Nesseln, Beispiele:

Admiral: luftfeucht, geschützt (Raupen leben einzeln in eingerollten Blättern)
Tagpfauenauge: sonnig bis halbschattig im Offenland, luftfeucht, z.B. an Gräben oder in Gehölznähe (junge Raupen leben gesellig in einem Gespinst, erst die größeren Raupen vereinzeln sich im Bestand)
Kleiner Fuchs: vollsonnig im Offenland, bevorzugt flächige Bestände (junge Raupen gesellig in Gespinsten, ältere vereinzelt)
Landkärtchen: nur zeitweilig besonnt, bevorzugt Wälder und gehölzreiche Landschaften (Raupen gesellig in Gruppen)

Versetzte Mahd erhöht die Vielfalt, denn manche Raupen bevorzugen frische Blätter, so dass nach Rückschnitt und Neuaustrieb auch die zweite Generation Falter wieder genug zu futtern hat.

3) Weiden und Pappeln

Etliche Falterarten fressen ausschließlich an Weiden, viele unter anderem auch an Weiden, z.B.
Großer Fuchs, Trauermantel, Brauner Bär, C-Falter
Auch sind die frühen Blüten der Weiden für alle frühen Falter (und Bienen etc.) eine der wichtigsten Nektarquellen im Frühling.
Eine Sal-Weide gehört damit unbedingt in jeden Naturgarten. Pappeln (u.a. Trauermantel, Großer Eisvogel, viele Nachtfalter) wird man wohl eher nur in großen Gärten pflanzen, aber man kann sich zumindest dafür einsetzen, dass bestehende Pappeln in der Landschaft nicht umgesägt werden.

4) Hornklee und Luzerne

Wichtige Futterpflanzen für viele Weißlinge und Bläulinge!
Beide sehr schön in Wiesen, übrigens fast dauerblühend und sehr trockenheitsresistent wink , wo hier heuer alle Wiesen nur noch dürr waren blühten Hornklee und Luzerne als sattgrüne Tupfen in den Flächen fröhlich weiter...

[Bild: 33793935ps.jpg]

[Bild: 33793944og.jpg]

5) Veilchen!

Vielleicht nicht die Pflanze, bei der man als erstes an Falter denkt, aber fast alle Perlmuttfalter brauchen ausschließlich verschiedene Veilchen-Arten als Raupennahrung! Der bekannteste der Perlmuttfalter ist sicherlich der Kaisermantel, auch seine Raupen brauchen Veilchen!)

zum Beispiel:
Acker-Stiefmütterchen (Viola arvensis)
Duft-Veilchen (Viola odorata)
Hain-Veilchen (Viola riviniana)
Hunds-Veilchen (Viola canina)
Rauhaariges Veichen (Viola hirta)
Sand-Veilchen (Viola rupestris)
Sumpf-Veilchen (Viola palustris)
Wald-Veilchen (Viola reichenbachiana)
Zweiblütiges veilchen (Viola biflora)

auch Garten-Stiefmütterchen (Viola x wittrockiana) und Hornveilchen (Viola cornuta) sind bei manchen Arten beliebt (z.B. Kleiner Perlmuttfalter).

Viele der heimischen Veilchenarten wird man kaum extra pflanzen, aber falls man welche z.B. in der Wiese oder an einer Böschung hat, kann man sie gezielt durch Aussaat fördern oder sie von bedrängenden Nachbarpflanzen freistellen.
Ich konnte heuer im Garten einen Kaisermantel bei der Eiablage beobachten. In der Wiese sind viele wilde Veilchen, die Falter suchen und prüfen zuerst die Futterpflanzen am Boden, dann legen sie die Eier in die Rinde von nahestehenden Bäumen, bei mir an Linde und Eiche. Die Raupen müssen dann im Frühling den Stamm hinunterwandern und die Veilchen finden. wink


Das ist natürlich nur eine kleine Auswahl, die vor allem einige der bekannteren Tagfalter-Arten betrifft.

Noch mehr Anregung gibt's z.B. hier:
http://www.schmetterlingeinwildauundberlin.de/futterpflanzen_fuer_schmetterlingsraupen.htm
(bei Klick auf die Namen gibt es mehr Info und Bilder zu Falter und Pflanzen)

Die Bilder oben sind aus dem sehr informativen Raupenfutterpflanzen-Garten des Botanischen Gartens in Ulm.


RE: Insekten im Garten - Brigitte - 11.09.18

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RE: Insekten im Garten - Erdling - 16.09.18

Vanda, gaaaaaaaanz toll deine Zusammenstellung. Genau was ich gebraucht habe um meinen Zettel für nächstes Jahr zu ergänzen.  Rose


RE: Insekten im Garten - vanda - 17.09.18

Die Dame hier treffe ich gerade täglich in den hohen Stauden oder Tomaten und freue mich, dass die Kollegen immer noch fleißig singen:

[Bild: 33851567gy.jpg]
Weibchen der Zwitscherschrecke auf Verbascum


RE: Insekten im Garten - marcu - 18.09.18

Die scheint raffiniert tarnfähig zu sein!


RE: Insekten im Garten - Unkrautaufesserin - 19.09.18

Sieht grün aus... Clown


RE: Insekten im Garten - Brigitte - 23.04.19

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RE: Insekten im Garten - Acinos Arvensis - 25.04.19

wir haben derzeit sehr unerfreuliche insekten in unseren gärten. überall im ort schlägt der johannisbeerglasflügler zu und killt sämtliche johannis-josta und stachelbeersträucher. ich hab ihn außerdem stark in verdacht, dass er meinen bestand an alter himbeerersorte vernichtet hat.
mit einem foto kann ich grad nicht dienen, hab die aber im letzten jahr öfters mal gesehen, ohne zu wissen was für raubtiere das sind.  ihre larven fressen sich durch die ruten der sträucher und töten sie dadurch ab. im ersten jahr treiben sie schlecht aus, im zweiten sterben sie ab. und danach kann man die samt wurzelstock aus der erde ziehen.  da nutzt das ganze aufpassen und vertreiben von nicht vorhandenen wühläusen nix, die man im verdacht hatte.. der feind (auch wenn er recht adrett anzusehen ist) sitzt längst im inneren der triebe.
fotos im internet zeigen den übeltäter.


RE: Insekten im Garten - Melly - 26.04.19

Danke für den Tipp, Anni! Ich habe mir das Tierchen im Netz angeschaut und werde die Joh.-Sträucher mal kontrollieren, da es einige in den letzten Jahren quasi dahingerafft hat.

LG
Melly