RE: Unsere neue Hundehütte - Unkrautaufesserin - 25.11.16
Melly, schreib mir mal eine Email, und erkläre das Problem. Ich kann Euch bestimmt raten, Denkanstöße geben oder so.
Ich habe eine ganze Familie mit Verdauungsauffälligkeiten unterschiedlichster Art, und außerdem 8 Jahre Berufserfahrung auf einer Magen-Darm-Station...
Liebe Grüße, Mechthild
RE: Unsere neue Hundehütte - Cornelssen - 26.11.16
der arme, arme, arme Dux!
Er signalisiert Hunger, ich habe Zeitdruck, greife etwas hektisch in den Kühlschrank, fülle seinen Futterteller und stelle ihn auf seinen Platz: er schnüffelt, wendet sich angewidert ab und glubscht mich vorwurfsvoll an.
Später suche ich etwas im Kühlschrank und habe plötzlich das Schälchen mit Pansen in der Hand, das er zum Essen bekommen sollte
. Was hat er denn dann im Futterteller? Öhmmm - den Rest Vogelfettfutter, der nicht mehr in die Becher gepasst hatte, die ich in die Bäume hänge. Kein Wunder, dass er vorwurfsvoll geglubscht hat.
Sofort wird sein Futter ausgetauscht, er putzt blitzgeschwind die Platte, dreht draußen eine Runde, kommt wieder rein und beginnt ruhelos herumzutabern. Schließlich hockt er sich neben mich und stimmt laut ein Klagelied an.
Dann tabert er wieder - nervig. Ich ziehe ihn an und drehe mit ihm eine Runde und bete, dass er nicht wieder einen Anfall bekommt.
Nach einer Stunde sind wir zurück, Dux lässt einen resignierenden Jauler hören und platscht sich grummelnd auf die Brücke vorm Flügel (liegt nur dort, damit die Hunde da nicht ausrutschen...), Blick auf sein Körbchen gerichtet. Diesem Blick folge ich: Tigra schläft, tief und fest, zusammengerollt in Duxens Korb - und das war schon vor dem Spaziergang der Grund, für seine Unruhe und sein Gejaule.
- also nix mit drohendem epileptischem Anfall, nur das übliche Machtgerangel...
Inse
RE: Unsere neue Hundehütte - Cornelssen - 04.01.17
Heute erhielt ich eine Postkarte mit einem herzlichen Dank: eine 16 Jahre alte Hündin konnte seit einiger Zeit nur noch mühsam und humpelnd laufen. Sie leidet an Arthrose. Meine Schwester hatte sie zwei Tage in Pflege und rief mich an, ob ich eine Idee hätte, wie man ihr noch helfen könne, die Ärzte in der Uni-Tierklinik seien mit ihrem Latein am Ende.
Grübel. Dann die Idee: beim Menschen helfen - regelmäßig genommen - sehr kleine Mengen
Weidenrinde gegen Arthroseschmerzen, greifen allerdings die Magenschleimhaut an. Meine Tiere trinken mit Begeisterung aus dem Wassereimer am Zapfhahn im Hof: da ist öfter mal was Pflanzliches eingeweicht. Sie haben auch gerne das Wasser getrunken, in dem ich Weidenstückchen eingeweicht hatte, um damit frisch Gepflanztes zu gießen, um die Wurzelbildung zu unterstützen. So kam es zu dem Vorschlag
(zum Nachmachen für alle, die auch mit dem Problem zu kämpfen haben):
Schneidet mindestens eine ordentliche handvoll Weidengesträuch in ca 2cm kurze Stückchen in einen 10-Liter-Eimer mit Wasser und lasst das mindestens über Nacht stehen. Danach der Hündin anbieten. - Ratlosigkeit: "Wo kriegen wir Weidengesträuch her? Bei uns wachsen keine Weiden." Unwahrscheinlich, aber unwichtig: ich habe gerade die Weide im Hof gestutzt und genug von dem Zeug. Packe also ein großes Paket mit zerbrechlichen Kleinigkeiten für Weihnachten, die sehr reichlich gepolstert werden mit Weidenzweiglein. Der Vorrat dürfte mindestens reichen bis man dorten eine beerntbare Weide ausfindig gemacht hat. Heute nun, nach 2 Wochen, die schöne Nachricht:
Die Hündin schlabbert nur noch das Weidenwasser, lässt anderes Wasser stehen und kann wieder laufen ohne zu humpeln.
(Ich würde es auch bei Katzen ausprobieren, wenn sie solche Probleme hätten.)
Inse
RE: Unsere neue Hundehütte -
Martin - 05.01.17
Schön! Der Wirkstoff ist ja derselbe wie in @spirin (Acetylsalicylsäure). Könnte, wer keine Zeit oder Möglichkeit hat, für sein schmerzgeplagtes Haustier nicht einfach eine Tablette in Wasser auflösen? Und umgekehrt: würde solches Weidenwasser beim Menschen ähnlich wirken wie beim Tier (ohne die Pharmaindustrie zu unterstützen)?
Nachdenkliche Grüße,
Martin
RE: Unsere neue Hundehütte - Unkrautaufesserin - 05.01.17
So wurde Aspirin erfunden: der Vater eines Pharmazeuten hatte Rheuma und nahm Weidenrindenpulver dagegen. Allerdings bekam er Magenbluten davon, denn der Weidenrindenwirkstoff ist eben Salicin, und nicht acetyliert.
Das Neue und Bessere am Aspirin ist eben die Acetylierung, die den Wirkstoff besser verträglich macht.
Ich würde immer die Tablette bevorzugen. Und vorher beim Tierarzt fragen, welche Dosis für Hundi oder Miez tödlich ist. Kinder unter 12 dürfen ja überhaupt kein Aspirin, weil es so lebertoxisch ist.
Liebe Grüße, Mechthild
RE: Unsere neue Hundehütte - Cornelssen - 26.04.17
Dieser Hund!!!
Gestern war er nachmittags sehr unruhig, wollte dauernd geknuddelt werden, mäkelte mit dem Futter und signalisierte, dass er NICHT in den Garten, sondern raus und gassigehen wolle. Ich zückte also den Schlüsselbund und gab ihm zu verstehen: "Raus gehts erst, wenn Du aufgegessen hast - mit Medis!" - "Grmpf. Ess ich halt!" - Kaum draußen, suchte er sich einen passenden Platz, drehte sich, hob die Vorderpfote, stutzte, stellte sie wieder ab, hob das Hinterbein, stellte fest, dass sich auf vier Pfoten besser steht als auf drei und ließ es laufen. Dann folgte das Häufchen und kurz darauf kam uns eine läufige große Hündin entgegen, sehr schlecht gelaunt: "Bitte schnell weitergehen," bat die junge Frau am anderen Ende der Leine. Dux sah das anders. Die Hündin auch.
Folge: Zwei bockige Hunde im Ringkampf mit ihren Frauchen. Ich dachte, ich sei Sieger. Dachte ich. Mein Hund buckelte und sträubte sich, lief kaum mal drei Schritte und bohrte permanent die Nase in den Boden. Wir kamen beide völlig abgekämpft nach Hause. Das Haus erkannte er nicht, innen fand er sich wieder zurecht, die Treppe kam er nicht rauf, musste getragen werden. Die Nacht schlief er wie ein Stein. Heute früh wachte er auf, stellte sich vor seinen Korb und glubschte mich geistesabwesend an. Als ich ihn begrüßte und ein bißchen (!) knuddelte, brummte er angewidert, drehte sich um, legte sich wieder ins Körbchen und pennte noch ´ne Runde. Ich ging Frühstück richten und rannte zwischendurch immer wieder die Treppe hoch, um ja nicht den Zeitpunkt zu verpassen, wo er wirklich aufstehen wollte, denn dann muss er sofort raus.
Glück gehabt: Zeitpunkt erwischt, Rosi geht vor, Hund folgt und ich gehe, sicherheitshalber (für ihn) vor ihm rückwärts die Treppe runter, lotse ihn reibungslos in den Hof. Dort läuft er aus - als bestünde der ganze Hund nur aus Blase. Erleichtert macht er sich auf den Weg in den Garten, findet nochmal genug zum Gießen der Magnolie und rennt hinter Tigra her in den südlichen Garten. Inspiziert dort alles ausgiebig und erscheint schließlich wieder im Haus. Frühstück mit Leberwurst und Medis? Bähhh! Nein! Sowas lässt er heute stehen!
Nach zwei Stunden Gezicke ziehe ich seine Tropfen auf eine Spritze und zwinge sie ihm in den Schlund. Sofort - blitzschnell, stürzt er sich auf seinen Fressnapf (mit den Medis) und putzt den blitzeblank.
Damit hat er jetzt die doppelte Dosis von Medis intus. Grmpf! Aber wenigstens hat er auch eine große Scheibe Hefezopf mit Leberwurst gefuttert. Das zieht den Verdauungsprozess noch etwas in die Länge
.
Nun will er raus: die Liebe macht ihm wohl Beine. Wir treffen einen kleinen Pudelwelpen, man spielt lieb miteinander, wir kommen nach über einer Stunde heim, es macht "Platsch!" und Dux liegt, alle Viere von sich streckend, auf der Brücke im Wohnzimmer und ist geschafft. Später zieht er aufs Sofa um
- und ist endlich aus den Füßen! Bis jetzt schläft er noch. Und ich bin irgendwie müde...
Inse
RE: Unsere neue Hundehütte -
Martin - 27.04.17
Max hat sich vor ein paar Tagen an der linken Vorderpfote beim Ballspielen die seitliche Kralle verletzt. Es hat etwas geblutet, aber nicht so stark, wie vor ein paar Wochen, als sie fast abgebrochen war. Er hat gehumpelt, zum Schutz haben wir einen Stretchverband rumgemacht, er hat weitergehumpelt, als hätte er große Schmerzen, auch am nächsten Tag.
Seinen geliebten Ball bekam er daher nicht geworfen, sondern einen Meter gerollt. Dabei rutschte der Stretchverband an der Pfote herunter, ich hab ihn ganz weggemacht. Es sah alles gut aus. Und Max? Plötzlich geht er wieder ganz normal, kurz darauf flitzt er wie ein geölter Blitz die Treppe runter. Das nenn ich mal ne Wunderheilung...
RE: Unsere neue Hundehütte -
vanda - 27.04.17
Hihi, ja, im Dramamachen sind die manchmal ganz groß.
Unsere kleine hat eine Stelle am Ballen, wo sich hin- und wieder mal etwas Haut löst (meist vom scharfen Bremsen beim Spiel im Kies oder auf Asphalt), dann läuft sie halt immer auf drei Beinen (hindert sie aber nicht, Katzen zu jagen, da ist das dann schon mal kurz vergessen
) und schleckt ewig dran rum.
Normalerweise wächst das innerhalb ein paar Tagen wieder nach.
Sobald man aber eine Binde oder eben dieses Stretchzeugs um die Pfote wickelt, um das Eindringen von Schmutz zu verhindern und den Heilungsprozess zu beschleunigen, ist sie von jetzt auf sofort
ganz krank
, sie kann gaaar nicht mehr laufen und der Blick ist sowas von jämmerlich. Fällt die Binde zwischendurch ab, kann man natürlich wieder Katzenjagen. Aber verbundene Pfote heißt scheinbar, jetzt muss es
wirklich schlimm sein.
Jetzt schneide ich immer Pflaster in ganz schmale Streifen und fummle das dann nur um die einzelne Zehe rum - damit kann sie normal laufen, aber man muss es halt alle paar Stunden neu machen, weil nicht so haltbar.
Noch mehr Drama hat nur unser früherer Doggenrüde gekonnt. Wenn der im Winter in eine zugefrorene Pfütze (Tiefe 1cm
) getreten ist und das dünne Eis unter seinem Gewicht lautstark gesplittert ist, konnte der auch 2 km weit unfassbar gut so dramatisch humpeln, so dass wir richtig Panik hatten, wie wir mitten auf weiter Flur jetzt den 70kg-Hund nach Hause/zum Tierarzt/zur Not-OP bringen sollten (das war vor der Zeit, als man überall das Handy dabeihatte). Aber ein kreuzender Hase, und der eingebildete Kranke war spontan geheilt.
Er ist aber auch im Sommer generell eher nicht in Pfützen getreten, denn man konnte ja nie genau wissen, ob man darin nicht vielleicht ertrinken könnte...
ach, ich vermisse ihn immer noch so.
RE: Unsere neue Hundehütte - Cornelssen - 10.06.17
Da ist jemand, der jetzt ganz viel positive Energie braucht: Dux. Er wird ab heute mit einem neuen Medikament behandelt und wir hoffen, hoffen, hoffen, dass er es schafft.
Die letzten Tage haben uns beide an den Rand des Zusammenbruchs gebracht. Über Pfingsten hatte Dux jede Nacht einen schweren Anfall. Dann musste ich zur Krebskontrolle, war fast einen ganzen Tag weg, nachts hatte er wieder einen Anfall: das heißt jedes Mal: ab ca 3:30 h - 4:00 h aus dem Schlaf gerissen werden und bis morgens nicht mehr zur Ruhe kommen. Am Morgen hatte er dann noch einen Anfall, schlief den ganzen Tag, hatte in der Nacht wieder einen Anfall und am Tag nochmal drei, konnte nichts mehr sehen, sich kaum noch gelegentlich auf den Beinen halten und sich nicht mehr kontrollieren. Mein Sohn hat darauf bestanden, dass er die folgende Nacht in der Küche verbringt, weil man die leicht reinigen kann und er sich dort nicht verletzen kann, wenn er gesichtslos rumläuft und überall anstößt.
Morgens kamen wir in - ähhh, ... den "Raum", der eigentlich unsere Küche ist. Großputz war angesagt, Hund kam solange raus in den Hof. Ich habe den Boden eingeweicht, Sohn rannte durchs Haus und bemühte sich, die Fenster und Türen strategisch so zu öffnen, dass der Gestank schnell abzog. Während ich zu putzen begann, stellte er fest, dass der Hund draußen in den Kräuterteich gefallen war: "Da kannste das Wasser dann auch gleich wechseln, so verschmiert wie der war!" Und: "Ich lass den jetzt draußen bis Du fertig bist, dann muss er gebadet werden!" Er blieb bei ihm. Ich putzte, bestückte die Waschmaschine mit den gebrauchten Lappen, wischte mit Essig nach, um dem Gestank beizukommen, löste damit die Versiegelung auf den Fliesen und musste sie neu versiegeln - abschnittweise, weil wir uns ja auch noch bewegen mussten. Dann wurde der Hund unter heftigem Protest gebadet, abgerubbelt und trocken gefönt.
Küche sauber, Hund sauber. Hund sucht nach Wasser, bekommt zu trinken: vorne schlabbert er rein, hinten läufts raus. Zum Glück war die Waschmaschine noch nicht eingeschaltet. Noch ´n Lappen. Maschine läuft, Hund schläft. Es waren drei Stunden vergangen, bevor wir frühstücken konnten. Tags darauf (gestern) fast das gleiche Spiel, nur dass wir kurz nach Fünf sowieso aufstehen mussten und der Hund gerade noch rechtzeitig in den Hof getragen werden konnte: kein Großputz.
Heute wieder Großputz mit Baden und Föhnen. Selbst mein Sohn ist es leid.
Wir packen also den Hund ins Auto. Die hintere linke Tür geht nicht auf. Hund wehrt sich. Wir kommen beim Tierarzt an und gleich dran: vom Auto wird Dux direkt ins Behandlungszimmer getragen. "Setzen Sie ihn bitte erst auf den Boden." Er legt sich flach, rappelt sich auf seine vier Beine und stakst orientierungslos durch den Raum. Ich packe ihn auf die Waage, er wird gewogen. "Also, wir probieren das jetzt mal mit einem anderen Medikament!" beschließt der Doktor, zieht ihm einen Maulkorb an und schneidet ihm seine deformierte Kralle. Maulkorb wieder aus. Hund sabbert. Ich bezahle für das Medikament einen Betrag, der mir die Feuchte in die Augen schießen lässt, ab ins Auto. Die Tür streikt immer noch.
"Wir haben kein Brot mehr. Ich muss erst Mehl kaufen, bevor ich neues backen kann. Bleibst Du mit dem Hund im Auto?" frage ich, während ich zu dem Discounter fahre, bei dem ich kürzlich das Dinkelmehl sehr viel preiswerter gesehen habe als anderswo. Meins aus der fränkischen Mühle ist leider verbraucht. Dann kaufe ich schnell 20kg Mehl, Ingwer und Knoblauch für frisches Tqemali, packe das ins Auto und starte. "Fahr bitte beim Baumarkt vorbei. Ich möchte die nächsten Tage die Küche mit Malerpapier auslegen. Das macht weniger Arbeit als morgens drei Stunden putzen," sagt Sohn. Nun ja: in den drei Stunden ist auch das Baden vom Hund drin, aber weniger Schweinerei in der Küche wäre schon schön. Wir holen also Malerpapier. Als wir endlich zuhause sind, der Hund vom Rücksitz geholt ist, lässt sich die Autotür wieder öffnen. - - -
Dux muss nun pünktlich alle 12 Stunden je zwei Tabletten bekommen und sollte nicht mehr als 18 Stunden pro Tag schlafen. Nächste Woche Kontrolltermin. Keine fünf Minuten nach der ersten Tablettengabe legt er sich hin, rollt sich ein und schläft erst mal ´ne Runde. Mit zwei bis drei schweren Anfällen müssen wir in den kommenden Tagen noch rechnen, danach müsste die Langzeitwirkung des Medikaments greifen und er müsste sich erholen - und hoffentlich dann auch wieder sehen können
.
Inse
ein Lichtstreifen am Horizont: bislang hatte Dux keinen neuen Anfall mehr und wird zunehmend sicherer beim Laufen. Manchmal wirkt er auch so, als könne er wieder wenigstens schemenhaft etwas sehen. Schön wärs, wenn das Medikament wirklich anschlägt.
RE: Unsere neue Hundehütte -
Julchen - 13.06.17
Inse, wie geht es deinem Hund? Schlägt das neue Medikament an?