RE: Vogelgschichten -
Lilli - 07.03.16
Schon lange her, da hatte ich mich gewundert, wenn Leute von Staren am Futterplatz berichtet hatten. Das geht hier gar nicht, dachte ich damals, bei den großen Schwärmen und unserm klitzekleinen Balkon. Bis der auf einmal schwarz war von Staren und viele noch in den Bäumen spähten, ob sich nicht auch für sie noch ein Plätzchen finden lässt.
Das war aber nur in einem Winter, dann blieben sie aus. Jetzt plötzlich taucht immer wieder ein einzelner auf. Leider ohne Sonne, so dass der Glanz vom Starengefieder nicht zur Geltung kommt.
Wahrscheinlich ist es einer von den zweien, die ich neulich in einer der Linden beobachtet habe. Die Schwärme sind schon klein geworden, viele suchen schon einzeln nach Nestern.
Wenn's bei den zweien bleibt, könnt's ja auszuhalten sein. Wenn viele direkt um's Haus brüten, wird's laut. Die andern kleinen Vögelchen piepsen, die kleinen Stare schreien sich die Seele aus dem Leib, schon im Nest und auch danach noch. Im letzten Sommer waren sie gnädig und haben fast alle etwas weiter weg vom Haus geschrien.
Spätestens nächsten Monat wird sich dieses Trio mit Anhängen wohl in die Brutgebiete verabschieden.
Wo die sind, hab ich noch nicht herausgefunden. Will ich auch nicht, ich will sie ja nicht stören. Nur von den Graureiherbäumen hat kürzlich jemand berichtet, die werde ich vielleicht einmal aufsuchen.
Liebe Grüße, Lilli
RE: Vogelgschichten -
Erdling - 08.03.16
Heute hatten wir diesen schönen Besucher auf dem Hausbaum:
RE: Vogelgschichten -
Erdling - 08.03.16
Lilli, schön deine Stare.
So nah habe ich die noch nie erwischt, sie lassen mich nie nahgenug herankommen.
RE: Vogelgschichten -
Lilli - 10.03.16
Liebe Erdling,
unser Balkon ist klitzeklein. Wenn die Vögel also nicht gleich wegfliegen, bin ich zwangsläufig ganz nah dran. Der Star war ausgesprochen mutig, er hat mich zwar beobachtet, aber er blieb.
Ich wiederum habe noch nie einen Reiher auf dem Baum gesehen. Tolle Aufnahme, vor allem noch mit dem Schnee.
In den letzten Tagen waren hier kaum Silberreiher, so dass ich dachte, sie fangen schon mit dem Nestbau an. Aber von wegen, heute morgen waren es plötzlich wieder 35. Hier nur ein Ausschnitt.
Morgens schaltet sich immer der Radiowecker ein mit Klassik-Radio und bevor ich meinen ersten Kaffee im Bett trinke, mach ich das Fenster auf. Vögel mögen klassische Musik, auch manch andere. Wenn ich früher im Atelier laut Musik gehört habe, versammelten sich meistens meine Hühner vor der Ateliertür und knipsten die Augen zu. War die Tür auf, kamen sie auch rein.
So versonnen saß auch neulich ein Rotkehlchen in der Gartenpappel direkt am offenen Fenster und hörte der Musik zu. Aber ich war so blöd und wollte es fotografieren, das war zu nah. So nah darf ich nur kommen, wenn ich am Boden Futter freilege, aber nicht, wenn es Musik hören will.
Heute morgen gab's wieder so einen Zuhörer. Ich sah ihn nur dunkel gegen den Himmel, dachte, er hat vielleicht auch die Augen geschlossen, war wieder so blöd und hab ihn verscheucht.
Das Foto zeigte auch fast nur den dunklen Umriss. So musste ich es aufhellen und hab erst da gesehen, dass er Turmfalke nicht schlief, sondern mich bereits böse angeschaut hat ob der Störung. Aber da war's zu spät.
Liebe Grüße, Lilli
RE: Vogelgschichten -
Lilli - 14.03.16
Ein einzelner Star, dachte ich, macht im Sommer noch keinen Lärm. Aber jetzt rücken mehr an. 5 kamen gestern auf den Balkon und auch draußen flogen einige ums Haus.
Als ich mit der Kiesplatzarbeit am Meisenring im Holunder beschäftigt war, trauten sich nicht mehr viele Vögel ans Futter. Ich war verwundert, als gestern einer ganz unbeeindruckt war und weiterfutterte. Und es war keine Blau- sondern eine Sumpfweidenmeise (mein Mischname mangels richtiger Bestimmung). Wegen ihr hatte ich die Kamera geholt, aber vergeblich. So hab ich während dem Warten ein paar der Fußgänger aufgenommen.
Noch einmal überrascht war ich heute auf dem Balkon. Wir nahmen ein Sonnenbad in der offenen Balkontür und als ich kam, sagte GG, grade sei ein Baumläufer dagewesen trotz seiner Gegenwart. Ich wollt's nicht glauben, aber er kam tatsächlich wieder. In 1 meter Abstand versuchte er vom Balkonrand so unauffällig wie möglich ans Futter am Rand zu gelangen. Aber Angst hatte er schon, er machte sich fast platt, so duckte er sich auf den Boden. So hatte ich ihn noch nie erlebt, aber auch noch nie so nah, fast zu meinen Füßen. Bisher hatten nur Blaumeisen diesen Mut.
Liebe Grüße, Lilli
RE: Vogelgschichten -
Lilli - 21.03.16
Die Rabenkrähen kennen keinen Spaß. Sie nisten hier recht nahe bei allen Kleinvögeln. Was das heißt, davon gab es schon einen Vorgeschmack. Obwohl ich in der Nähe war, gab es an der Futterstelle plötzlich ein großes Geschrei. Eine Krähe war eingefallen. Ich weiß nicht, ob sie einen Vogel erwischt hat oder ob sie sich alle retten konnten. Junge müssen sie ja noch keine füttern, aber vielleicht wollte Herr Krähe seiner Liebsten ein besonderes Mahl bieten.
Sie kämpfen um die Vorherrschaft und versuchen, alle zu verjagen, Turmfalken, Bussarde und wieder einmal Nilgänse. Die wollten schon einmal hier in den Bäumen brüten und wurden von überall von den Krähen weggejagt.
Diesmal hatten sie sich in eine Linde direkt am Haus geflüchtet.
Aber hier war jetzt ich zu nah und sie flogen wieder weg. Den ganzen Tag aber hörte ich sie in der Umgebung. Heute nicht mehr, jetzt haben sie aufgegeben.
Gestern sah ich eine Meise am Boden. Aber nicht einfach pickend, sondern mit ihrem kleinen Schnäbelchen trug sie erst die Blätter ab, genau wie die Amseln.
Das war wahrscheinlich die Amselfreundin. In einem der Vogelkindergärten saßen die beiden oft zusammen und auch danach sah ich sie gemeinsam Blätter wenden am Boden. Vor allem die Meisen machen gern vieles nach und so kopierte sie die Amsel. Und hat das beibehalten, allerdings immer wieder mal, es ist nicht ihre Hauptfuttersuche. Aber immer wieder sehe ich sie, schon seit ein paar Jahren.
Liebe Grüße, Lilli
RE: Vogelgschichten -
vanda - 21.03.16
Als Hühner-/Entenhalter bin ich sehr dankbar für das Krähennest in der alten Eiche an der Grundstücksgrenze. Genau WEIL die Rabenkrähen ihr Revier sehr nachdrücklich verteidigen (und man das auch bis in die geschlossenen Räume hört) ist Krähengeschrei immer ein deutlicher Hinweis auf Habicht, Milan und Co und hat mir schon mehrere Male Hühner vor dem Gefressenwerden gerettet. Auch einen Marder im Hühnergarten haben mir die Krähen schon "gemeldet". Die Turmfalken werden hier dagegen in Ruhe gelassen. Dass sie (die Krähen) auf kleinere Vögel aus sind, ist mir auch noch nie aufgefallen (im Gegensatz zu den Elstern).
Unsere Rabenkrähen bekommen daher regelmäßig die alten Walnüsse (eine der wichtigesten Energiequellen für Krähen), damit sie ja nicht woanders brüten.
Reicht schon, wenn ein paar schießwütige Jäger hier regelmäßig Krähenjagden veranstalten
(bei max. 20 Krähen im Dorf) und ich danach auch immer mal tote Eichelhäher und Elstern aus dem Gebüsch klaube und dann wieder nächtelang nicht schlafen kann vor Wut.
Dass sie auch die Nilgänse verjagen ist natürlich schade.
RE: Vogelgschichten -
Lilli - 22.03.16
Hallo vanda,
die Nilgänse sind noch das geringste Problem. Aber dass sie mir die Mäusejäger wie Turmfalken und Bussarde verjagen, ist ein echtes. Ich habe schon heftige Jagden auf sie beobachtet.
(21.03.16, 15:01)vanda schrieb: Dass sie (die Krähen) auf kleinere Vögel aus sind, ist mir auch noch nie aufgefallen (im Gegensatz zu den Elstern).
Genau das ist leider mein Haupterlebnis mit ihnen. Einige male hatte ich kleine Bachstelzen und Rotschwänzchen beobachtet, als sie angeflogen kamen und weg waren die Kleinen. Distelfinken und der Pirol immerhin haben es jeweils geschafft, eine Krähe aus den Brutbäumen zu verjagen. Seitdem brütet der Pirol leider nicht mehr auf der Pappelwiese.
Und jetzt haben sie's sogar mit den erwachsenen Kleinvögeln versucht. Ich hab's umgekehrt noch nie mit Elstern erlebt.
Es gibt aber auch Unmengen von Krähen hier. Und als mir vor 2 Jahren jemand sagte, dann und dann werden Krähen geschossen, fand ich das zwar nicht in Ordnung, aber nach meinen vielen unschönen Krähenerlebnissen hielt sich mein Ärger in Grenzen.
Liebe Grüße, Lilli
RE: Vogelgschichten -
Lilli - 24.03.16
Heute sah ich einen Turmfalken in einem Beet beim Kiesplatz landen und gleich wieder wegfliegen. Ob er etwas in den Krallen hielt, konnte ich leider nicht beobachten, aber nach einer kurzen Runde landete er in einer Linde über dem Beet und schien sehr beschäftigt.
Wenn sie doch bloß in einem dieser hohen Bäume brüten und öfter über meinen Mäusebeeten kreisen würden. Aber meistens tun sie das über den Wiesen, dabei gibt's in allen Beeten so viel mehr Mäuse.
Viel Hoffnung auf eine Brut in den Linden oder der hohen Gartenpappel habe ich aber nicht. Sie bauen nicht gern selber Nester, wenn überhaupt. Wenn's keinen Turm gibt, benutzen sie fertige Nester, vor allem die von Elstern. Leider gibt's davon nicht so viele hier.
Mein alter Garten war dagegen ein Turmfalken-Paradies. Wir schauten auf ein altes Schloss, in deren Turm sie immer wohnten, aber der Garten wurde auch auf einer Seite begrenzt von der Schlosskapelle, mit Türmchen.
Dort wohnten sie auch und ich vergesse nie das Bild, wenn die kleinen Fälkchen wacklig nebeneinander in der Luke saßen und danach das steile Dach herunterrutschten. Von den Rufen wurden wir immer begleitet.
Der Abschied vom alten Garten war für mich auch ein Turmfalkenabschied. Hier auf dem Haus gab's früher mal ein Türmchen, aber heute nicht mehr, und weit und breit keine Turmfalkenwohnung.
Im ersten Frühling hier hörte ich plötzlich einen vertrauten Ruf - den Turmfalken-Ruf, also auch hier können sie leben. Einen Sommer lang taten sie das in einer der Vorplatz-Linden gleich am Haus. Dort sah ich im Jahr zuvor Elstern. Wo sie jetzt wohnen, habe ich noch nicht herausgefunden.
Liebe Grüße, Lilli
RE: Vogelgschichten -
Wildrose - 25.03.16
Hurra, der Frühling hat uns die Schwalben wieder zurück gebracht!!!
Gestern nachmittag flogen bestimmt zwanzig der flinken Frackträger über dem Bach herum und dezimierten die dort kreisenden Mückenschwärme....