RE: Vogelgschichten -
Naturgärtner - 11.04.16
(07.04.16, 12:18)Unkrautaufesserin schrieb: Liebe Brigitte, das tote Junge kann aber auch das Opfer eines Greifvogelangriffs sein, oder es hatte ein gesundheitliches Problem... auch bei Bodenbruten kommen nicht immer alle Küken durch.
Der fehlende Teich könnte auch der Anreiz für die Baumbrut sein. Gänse benötigen nicht zwingend große Gewässer, eine Pfütze zum Trinken und zur Gefiederpflege reicht. Aber sie brüten gern in Schilfdickichten großer Gewässer, weil sie dort Schutz vor Raubtieren finden. Gibt es die nicht, weichen sie vielleicht auf den Baum aus...
Bin gespannt, wie es mit Dir und Deinen Gänsen weitergeht!
Liebe Grüße, Mechthild
Meines Wissens ist von den Gänsen nur die Nilgans ein Baumbrüter. Für die Jungen beginnt das Bodenleben mit einem Sprung aus etlichen Metern Höhe.
MfG.
Wolfgang
RE: Vogelgschichten - Brigitte - 11.04.16
............
RE: Vogelgschichten -
Naturgärtner - 12.04.16
Hi
Wie es der Zufall will, waren wir letzten Freitag auf dem Ohlsdorfer Friedhof, und da habe ich diese zwei Graugänse fotografiert, die auf der Wiese Siesta machten. Vielleicht haben Graugänse was dazugelernt und wir müssen auch unseren Kenntnisstand hinsichtlich Nistgewohnheiten anpassen.
Am nächsten Tag haben wir Nähe Niendorfer Gehege Nilgänse gesehen.
MfG.
Wolfgang
RE: Vogelgschichten - Brigitte - 12.04.16
............
RE: Vogelgschichten -
vanda - 12.04.16
Wow! Schön! Habe schon lange keinen Eisvogel mehr gesehen, weil wir wg. zuvielen Rehen unseren alten Spazierweg zum Eisvogelrevier mit unseren bekloppten Hunden nicht mehr so gerne gehen
Aber dafür lass ich Euch hier mal ein aktuelles Filmchen von der niederländischen Eisvogel-Webcam da:
http://www.beleefdelente.nl/filmpjes/701
RE: Vogelgschichten -
Wildrose - 13.04.16
Wow, Brigitte,
der Eisvogel ist auch unscharf richtig schön! Ich hatte leider noch nie das Glück, einen fotografieren zu können...
Hallo Ihre Lieben!
Ich wollte Euch nur schnell erzählen was sich hier so tut:
1. Am Montag habe ich den ersten Kuckuck rufen hören, pünktlich am 11. April!
GGs Opa hatte an diesem Tag Geburtstag, und die Kuckucke kamen wohl immer um die Zeit aus den Süden zurück, so daß es hier immer heißt: Am 11. April kommt der Kuckuck zurück!
2. Gestern hätte ich im Garten einen Sturzhelm haben sollen!
Die Rotschwänze sind angekommen, und sie veranstalteten nun wilde Paarungsflüge mit viel Gezeter. Dabei wurde weder die vorgeschriebene Mindestflughöhe noch der Sicherheitsabstand zu festen und beweglichen Hindernissen eingehalten. Sie rammten mich mehrmals, so daß ich- selbst unter dem Quittenbaum stehend- ihre Flügel an Kopf und Nase spürte. Und auch die Hunde zogen öfter mal die Köpfe ein und flüchteten schließlich in den sicheren Zwinger!
So was hatte ich bisher auch noch nicht erlebt, und es dauerte eine Weile, bis ich bestimmen konnte, wer da mit halsbrecherischen Flugmanövern den Garten unsicher machte!
RE: Vogelgschichten - Cornelssen - 13.04.16
Na, dann herzlichen Glückwunsch! Diese Zankviecher können einem den Garten ganz schön vermiesen.
Bei uns gibts allerdings eine erfreuliche Entdeckung. Mein Sohn meinte neulich beim Frühstück, er habe Piepmätze mit gelblich-grünem Bauch vom Bad aus im Hof beobachtet. Ich solle doch mal drauf achten, Spatzen seien das wohl nicht. Und tatsächlich: gestern habe ich sie morgens früh mit dem Fernglas genau beobachtet, als sie sich mit zwei Amseln im Hof unter der Weide zankten: Grünfinken! Da kamen Erinnerungen hoch: zweimal habe ich in Berlin einen jungen Grünfinken großgezogen. Den einen brachte Kater Bautz fürsorglich nach Hause: er war wohl von den Eltern wegen eines Defekts aus dem Nest geworfen worden. Bautz sammelte ihn ein und spuckte ihn mir unverletzt in die Hand. Ich habe ihn groß gezogen, aber er konnte nie fliegen. Der zweite war bei einem schweren Gewitter verweht worden und saß pitschnass unter einem Busch. Auch er wurde von Bautz zu mir gebracht, durchgefüttert (mit Spritze), großgezogen und dann nochmal vom Winde verweht, als wir auf dem Balkon saßen. Er fand zunächst unseren Balkon nicht wieder, flog rundum in den Häusern in offene Fenster und enttäuscht wieder ins Freie. Wenn ich außer Haus in der Wohnanlage war, kam er zu mir auf den ausgestreckten Arm geflogen: fremde Leute guckten dann ein bißchen blöd. Einmal - nach mehreren Wochen in Freiheit - erschreckte ihn etwas, er flog in den nächsten Busch - direkt unter meinem Balkon. Ich spurtete in die Wohnung, auf den Balkon und rief ihn: er kam sofort. Von da an besuchte er uns regelmäßig, machte ein Mordspektakel, wenn kein Futter für ihn bereit stand oder der Wassernapf leer war und blieb schließlich zum Herbst hin aus.
Im folgenden Frühjahr gabs plötzlich mächtig Spektakel am Wohnzimmerfenster: Stips war da - aber nicht alleine. Er hatte seine Liebste dabei, und der ging es gar nicht gut: sie hatte Legenot und furchtbare Angst. Er prügelte sie auf den Balkon in einen Blumenkasten, ich konnte sie gut anschauen, hatte auch noch was für solche Fälle da (habe mal gezüchtet), stellte ein Schälchen warmes Wasser mit den Tropfen auf den Balkon in den Kasten, rief, ging wieder ins Wohnzimmer und er kam mit ihr zurück, schubste sie an das Schälchen, flatterte aufgeregt um sie herum, gab erst Ruhe, als sie trank und verschwand dann mit ihr. Ein paar Wochen später gabs dann richtig Lärm auf dem Balkon: die beiden kamen mit ihrer gerade flügge gewordenen Kinderschar an.
Das führte zur Aussetzung der Hausordnung. Vorgeschrieben war, ab 1. April die Vogelfütterung einzustellen bis mindestens 15. September. Aber Stips und Anhang machten ein solches Krakehl, wenn es auf dem Balkon nicht genug Futter für sie gab, dass rundum niemand mehr auf dem Balkon dösen konnte. Da alle Nachbarn die Geschichte kannten, wurde beschlossen, ich solle bitte, um der geliebten Mittagsruhe willen, Stips & Co füttern - was ich gerne tat, auch bei seinen weiteren Bruten in dem Sommer. Im Jahr darauf kam er wieder erst mit Weib, dann mit Weib und Kinderschar. Danach nicht mehr.
Um Nachahmer abzuschrecken: es ist alles andere als ein Kinderspiel, einen jungen Grünfinken großzuziehen. Die sind sehr schwierig. Mutwillig sollte man das nicht angehen, aber wenn sie einem so hilfsbedürftig zugetragen werden, lohnt es jede Mühe: sie werden sehr anhänglich und sind ziemlich gewitzt.
Inse
RE: Vogelgschichten -
Lilli - 20.04.16
Die Silberreiher waren verschwunden und ich vermutete sie beim Nestbau. Aber seit einer Woche sind wieder welche hier. Erst 8, jetzt meistens 2 oder 3. Vielleicht sind es Singles? Oder Junge, die noch nicht brüten? Keine Ahnung. Ein Graureiher war auch einmal mit dabei.
Gestern hatte ich eine blühende Wildkirsche im Blick und dazu die Silberreiher. Ein seltenes Foto wäre das, fand ich, und selten schön mit den beiden Weißen. Aber ich kriegte sie nicht zusammen auf's Bild. Einer lief immer weiter weg vom Baum und ein anderer war dahinter versteckt, nichts zu machen.
Überall sonst herrscht emsiges Treiben. Manchmal zu emsig. Gestern fiel vor meiner Nase sanft im Wind ein Päckchen Moos am Fenster vorbei. Seltsam, dachte ich, das fliegt doch nicht von allein durch die Luft. Dann flog eine Meise von der Dachrinne auf einen Pappelast. Sie wollte wohl ihr Nest unter der Dachrinne auspolstern und hat die Fracht verloren.
Kaum einmal sitzt die Vogelschar irgendwo in Ruhe. Die Reviere sind aufgeteilt, die Paare haben sich gefunden. Jetzt fliegen Bachstelzen, Rotschwänze, Mönchsgrasmücken, Fitisse, Grauschnäpper, Amseln und Zaunkönige in Eile um's Haus und Nebengebäude. Auch der Turmfalke scheint irgendwo in Hausnähe brüten zu wollen. Wo, hab ich nicht herausgefunden.
2 Amselpaare brüten auf der Südseite. Es gibt einen Unterschied zwischen Stadt- und Landamseln. Die in der Stadt sind weniger menschenscheu, hier fliegen sie schneller weg, wenn ich komme. Diese 2 aber nicht. Eine sitzt oft im Kompost und wartet immer erst, ob ich dran vorbeigehe oder den Jäteimer leere. 2 andere tummeln sich rund um die vorderste Allee-Kastanie. Die saßen mit prall gefüllten Schnäbeln in meiner Nähe und dachten nicht ans Wegfliegen. Ich hatte sogar die Kamera in der Hand, zog mich aber dann doch zurück, um nicht zu stören. Der Brutplatz scheint eine Linde zu sein, von dort wurde ich hernach beobachtet.
Auch das Weibchen hatte einen vollen Schnabel, aber Junge hatte sie bestimmt noch nicht zu füttern. So nahm ich an, dass ein gegenseitiges Füttern war, um die Beziehung zu festigen. Liebe geht auch bei Vögeln durch den Magen.
Ein weiteres Paar hat sich in der Stahlhalle wieder mal abgestellte Stangen zum Nestbau erkoren. Da allerdings wird geschimpft, wenn wir - zwangsläufig sehr nah - dran vorbeigehen. Ich weiß nicht, ob sie darin auch brüten oder ob es sie zu sehr stört. Heute jedenfalls hörte ich abends den typischen Dämmerungs-Amsel-Gesang aus der Halle.
Die gegenseitige Fütterung konnte ich gestern auch bei einem Eichelhäher-Paar beobachten. Näher dran konnte ich nicht, sie sind sehr scheu und ich hätte sonst die Zeremonie gestört.
Heute gab's bunten Besuch.
Früher war er alltäglich, aber dann waren die Fasane 2 Jahre lang ausgeblieben, überjagt wahrscheinlich. Erst jetzt tauchen sie langsam wieder auf.
Bei den immer noch kalten Nächten gibt's auf dem Balkon immer noch Futter. Die Äpfel waren früher immer den Meisen und Amseln willkommen, manchmal auch Rotkehlchen und Staren. Aber die Spechte fressen inzwischen alles, einfach alles, was sie dort finden. Die Äpfel traktieren sie dermaßen, dass die meistens nicht lang auf dem Balkon bleiben, sondern auf der Treppe darunter landen. Das freut dann wieder andere:
Liebe Grüße, Lilli
RE: Vogelgschichten -
vanda - 20.04.16
Wie immer wunderschöne Bilder und Geschichten von Dir, Lilli.
Und auf Eure Vogelvielfalt bin ich ganz neidisch. Mein Highlight dieses Frühjahr sind die Mönchsgrasmücken. Man hört sie zwar jedes Jahr aus den Bäumen und Büschen singen, sieht sie aber kaum. In letzter Zeit habe ich sie aber immer sehr laut gehört, als ich abends den Hühnerstall zusperrte, der von altem Efeu überwuchert ist. Da sah ich sie dann tatsächlich immer rein und rausfliegen - sie werden doch nicht direkt neben unserem Haus brüten?
Jetzt hab ich wieder ein Gewissensproblem, denn eigentlich sollte die Vogelbeere am Hühnerstall, an der sich der Efeu schon ein paar Meter hochgearbeitet hat und dort schön dicht ist, schon lange weg, weil er vor 3 Jahren durch einen Pilz abgestorben ist und man natürlich immer fürchten muss, dass der tote Baum beim nächsten Sturm mal umkippt. Wie gut, dass wir das im Frühling nicht mehr geschafft haben!
RE: Vogelgschichten - Unkrautaufesserin - 20.04.16
Als wir vor 3 Jahren die große Stadt verließen, kamen wir in eine amselfreie Gegend. Wie habe ich in den beiden letzten Frühlingen den Amselgesang am Morgen vermißt!
Aber jetzt brütet ein Amselpärchen in der alten Birne, und ich kann ihn wieder flöten hören.
Gestern sah ich ein kleines braunes Vögelchen auf dem Rosenbogen, das ich nicht kenne. Leider kann ich gerade keine Fotos machen, das Ladegerät meiner Kamera ist kaputt. Es war kleiner als ein Sperling und hat einen kurzen, steil nach oben stehenden Schwanz. Irgendwo in meinem Hirn läutet etwas, aber ich kann den Gedanken nicht fassen...
Und dann war da gestern auch der erste Gartenrotschwanz.
Hoffentlich findet er noch eine Höhle, die Kästen sind alle schon belegt...
Liebe Grüße, Mechthild