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Tiere in unseren Gärten - Druckversion

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RE: Tiere in unseren Gärten - Cornelssen - 14.12.19

Gestern früh schien die Sonne und als ich im Bad aus dem Fenster schaute, saß da auf der Spitze des Westgiebels meiner Remise eine Rabenkrähe und sonnte sich. Erst dachte ich, der Grieche von nebenan hätte sich mal wieder an meinem Gebäude vergriffen und da einen Plastikvogel montiert, aber das Tier bewegte sich irgendwann und schaute sehnsüchtig-traurig mit schräg gelegtem Kopf hinüber zu Stelle, an der bis vor zwei Wochen eine riesengroße alte Kiefer gestanden hatte: der Stammbaum der Rabenkrähen. Sie hatten dort jährlich genistet bis Kalle mal rauf geklettert ist und sich eine dösende Jungkrähe gegriffen hat. Großes Geschrei,  kollektiver Angriff auf den Kater mit Jungvogel, ich kam in den Hof gelaufen, wohin er sich gerade geflüchtet hatte, und brüllte: "Kalle! Bibis sind pfui!! Lass sie los!" Er ließ den Vogel tatsächlich sofort los und der flog, eskortiert von der Verwandtschaft, davon.

Etwas später fand in der Kiefer eine mehrstündige Krähensondersitzung statt. Es fiel die Entscheidung, den Baum weiterhin als Treffpunkt und Sitzungsort zu nutzen, zum Brüten aber umzuziehen. Jahrelang danach flogen die Vögel noch schreiend über unseren Hof. Man verstand intuitiv, was sie verkündeten: "Da wohnt der böse Kater! Da wohnt der böse Kater!"

2017 beim Hochwasser litt die Kiefer zu sehr und ging ein. Die leise Hoffnung war, dass sie sich vielleicht doch noch erholen werde, aber die heißen Sommer 2018 und 2019 ließen ihr keine Chance. Die Baumsachverständige der Stadt gab den ehemals mächtigen Baum jetzt nicht nur frei zum Fällen, sie riet auch dringend dazu, weil er nicht mehr standfest war und bei einem schweren Sturm viel Schaden anrichten könnte, wenn er einfach umfällt. Und so wurde er eines Morgens vorletzte Woche abgesägt. Am Himmel ist nun eine Lücke und die Rabenkrähen brauchen einen neuen Stammplatz. Mit dem nächsten ungemütlichen Windstoß flog der große Vogel dann weg.

Inse


RE: Tiere in unseren Gärten - Cornelssen - 28.12.19

Inzwischen bedaure ich, dass ich kürzlich auf den Kauf von Technikspielzeug verzichtet und mir keine Wildtierkamera angeschafft habe.

Vor Kurzem war ja der kleine unbekannte Piepmatz, der morgens immer in der Multiflorahecke (mit Forsythie) auf seinen Meisenknödel gewartet hatte, von einem Raubvieh geschlagen worden. Zurück blieben nur ein paar blau-graue Federn. :crying: . Heute nun fand ich Federn einer offenbar gerissenen Blaumeise an der Futterstelle am kleinen Apfelbaum. :w00t:

Das gabs all die Jahre nicht. Und nun frage ich mich, wer da auf der Lauer liegt und so erfolgreich räubert? Auffällig ist auch, dass die Vögel nur noch aus einem von drei Knödelkörben den Knödel annehmen. Die anderen hängen weitestgehend unbeachtet an den Bäumen/Rosen herum: die hängen frei, da gibt es keine nennenswerte Deckung nach oben. Die Sperlinge im Hof, konnte ich beobachten, haben ihre Sicherheitsmaßnahmen verstärkt: sie haben jetzt jeweils mehrere Wächter und fliegen in deutlich kürzeren Abständen auf als bislang: der Kirschlorbeer gibt ihnen gute Deckung.

Wer mördert da in unserem sowieso schon dramatisch geschrumpften Vogelbestand? Und was könnte ich tun? Habe schon überlegt, ob ich einen alten Regenschirm eine Astetage höher über die Futtersilos hänge, - aber das wird eher alle Vögel verschrecken und den vermeintlichen Schutz gegen Hunger auswechseln. Ob man mit den Zweigen vom Christbaum in den Futterbäumen was machen könnte?

Inse


RE: Tiere in unseren Gärten - Brigitte - 28.12.19

.............


RE: Tiere in unseren Gärten - daki - 28.12.19

Wir haben im Winter regelmäßig einen Sperber gut sichtbar im Gingko sitzen. Wenn der da sitzt, kommen keine Vögel an die Futterstellen.
Es ist interessant zu beobachten, wie schnell sich das bei allen herumspricht und wie gut dann alle versteckt sind.
Klar kann ein Sperber auch einen kleinen Vogel zerlegen, aber er hält auch Ausschau nach Mäusen. 
Bei uns teilt er sein Revier mit einer Schleiereule und einem Falken.


RE: Tiere in unseren Gärten - vanda - 29.12.19

Ich denke auch, dass es ein Sperber war. Das ist sehr typisch für Sperber, sich im Umkreis von Futterstellen nach Beute umzusehen.
Und da ist es auch egal, ob die Futterstellen frei zugänglich oder im dichten Gebüsch hängen - Sperber fliegen auch ins dichteste Gebüsch.
Hier ist ein großer, sehr dichter Philadelphus (Bauernjasmin) die Heimat einer großen Spatzensippe, und selbst da fliegt der Sperber auf einer Seite rein und auf der anderen mit einem Spatzen im Schnabel wieder raus. Man wundert sich immer wieder, wie er das schafft, wir beobachten das regelmäßig.
Danach ist es eine Viertelstunde totenstill im Busch, bevor das "normale Spatzenleben" wieder weitergeht.
Manchmal sitzt er auch schon in Warteposition still und leise im Busch, was ich aber immer nur gemerkt habe, wenn ich direkt daneben am Werkeln war und plötzlich 10cm neben oder über mir ein großer Vogel aufflog.

In die vor zwei Jahren gepflanzte Eibenhecke in der Nähe kommt er aber nicht rein, die hat schon etlichen Spatzen das Leben gerettet - der Sperber saß dann am Boden davor und hat gewartet, bis die Vögelchen wieder herauskommen. :devil:  Die waren aber zu seinem Leidwesen sehr still und ausdauernd, so dass er irgendwann doch aufgab.


RE: Tiere in unseren Gärten - Cornelssen - 29.12.19

Hm, ja: nachdem der Vorgänger des jetzigen Pastors die Turmfalken heimatlos gemacht hat,   :thumbdown:  ,  könnten Sperber hier erfolgreich auf Futtersuche gehen und sich angesiedelt haben, habe aber noch keinen gesehen. :noidea: Allerdings ist das Interesse der Spatzenschar an meinen Knödeln schlagartig massiv zurückgegangen, seit der Kleine aus der Multiflora geschlagen wurde. Spricht in der Tat für einen Sperber.

Inse


RE: Tiere in unseren Gärten - vanda - 29.12.19

(29.12.19, 21:03)Cornelssen schrieb:  Hm, ja: nachdem der Vorgänger des jetzigen Pastors die Turmfalken heimatlos gemacht hat,   :thumbdown:  ,  könnten Sperber hier erfolgreich auf Futtersuche gehen und sich angesiedelt haben, habe aber noch keinen gesehen. :noidea:

Hier ist auch kein Platz mehr auf dem Kirchturm für Vögel :rolleyes: , aber die Turmfalken nisten zur Not auch in alten Krähennestern auf hohen Bäumen.
Unsere haben dieses Jahr propere 5 Jungtiere in einer Lärche großgezogen, und das trotz des sehr nassen Sommers.
[Bild: 37550443mh.jpg]
2 der Jungen kurz nach dem Verlassen des Nests. Tags zuvor saßen alle 5 nebeneinander aufgereiht auf dem Ast :heart: , aber ich hatte keine Kamera griffbereit.

Sperber gibt es trotzdem, ich denke, deren ökologische Nischen überschneiden sich nicht so dolle, die können gut nebeneinander existieren. Aber Turmfalken habe ich noch nie halsbrecherisch unter Bäumen und Sträuchern herumnavigieren sehen, die bleiben eher im offenen Gelände.


RE: Tiere in unseren Gärten - Cornelssen - 29.12.19

Bei uns sind die meisten Krähen-Nistbäume 2017 ertrunken... Am Insulaner habe ich aber mal einen Habicht beobachtet, der da atemberaubend halsbrecherisch durchs Unterholz fegte: das können offenbar nicht nur Sperber.

Der inzwischen versetzte priesterliche Drecksack hat im Zuge einer Renovierung den Turm vergittern lassen, weil die Vögel Dreck gemacht haben: hätte er mal mit dem NABU und seinen Konfirmanden das Problem angehen wollen, wären die Falken noch da. Aber wenn eins mit religiösen Scheuklappen durchs Leben geht, dann wird aus Vogeldreck halt Gotteslästerung. :no: D..p!

Inse


RE: Tiere in unseren Gärten - Orchi - 04.01.20

vor einer Stunde hatten wir Besuch von einem hübschen Mauswiesel. GG hat es rein zufällig entdeckt als es frech durch die Wohnzimmertür schaute . Yahoo   Ich dachte schon es hätte seinen Rückzugsort in einem kleinen Holzstapel unter dem Außenkamin, weil es sich immer wieder dort hinein verzog, aber anscheinend brauchte es nur eine Weile bis es sich über die offene Rasenfläche zu Nachbarns traute.


RE: Tiere in unseren Gärten - Gudrun - 04.01.20

Wie schön so ein kleiner "Königsmanteltiger" ... habe den hier nur einmal im Garten gesehen,
kurz nachdem wir eingezogen waren.
Da hatte der Garten längere Zeit keine menschlichen Bewohner mehr gehabt. Wir waren ihm wohl zu laut und wuselig,
und zwei Stuben/Gartentiger zogen mit ein Clown