RE: Sonnenblumen - Helleborus - 20.09.15
Also, dies mit den Sonnenblumen am Rande des Maisfeldes hab ich dieses Jahr auch hier bei uns entdeckt, gemischt mit wilder Malve.
Bin echt begeistert, von deinem Feldrand.
RE: Sonnenblumen -
vanda - 20.09.15
(20.09.15, 10:33)Phloxe schrieb: vanda, das ist ja unglaublich schön ... und alle mit der hand ausgestreut! hut ab vor deinem engagement
Tja, das
WAR unglaublich schön, denn vorhin kam völlig unangekündigt der Maishäcksler
Das Bienenweideprojekt ist also für heuer grandios gescheitert, denn die haben neben den Sonnenblumen auch Phacelia, Buchweizen, ansitzende Bienen, Hummeln und Feldwespen gleich mitgehäckselt. Bin mit meinem "Engagement" und meinen Visionen mal wieder an der Realität der heutigen Landwirtschaft gescheitert.
Die ist nämlich eine solche, dass die Landwirte den Mais jeweils nicht mehr selber einbringen, sondern er von Lohnunternehmen geerntet wird, die halt kommen, wenn sie Zeit haben (also auch Sonntag mittags). Nicht mal die Feldbesitzer wussten Bescheid. Beim letzten Mal waren die Sonnenblumen bei der Ernte schon verblüht, aber durch die Trockenheit heuer musste der Mais wohl früher weg.
Und die Bürschlein in den Riesenmaschinen sind noch alle ganz grün hinter den Ohren und haben für blöde Blümchen und Bienchen sowieso kein Verständnis (und keine Ahnung davon sowieso).
Konnte grade noch einen Kofferraum voll für die Kaninchen und einen Strauß retten.
GG und ich haben nun beschlossen, nächstes Jahr einen Teil unserer Wiese dafür zu opfern, denn der ganze gute Wille der befreundeten Landwirte nützt dann ja leider auch nichts, wenn alles während der
Hauptblüte weggemäht wird.
Und für die Bienen braucht es ja gerade SPÄTE Blüher, im Frühsommer blüht ja noch genug anderes.
Desillusionierte Grüße von vanda
RE: Sonnenblumen - Helleborus - 20.09.15
Das ist natürlich echt doof.
Bei uns steht der Mais noch. Bin mal gespannt wann es geerntet wird.
RE: Sonnenblumen -
greta - 20.09.15
Vanda, das ist sehr schade und kann einen auch desillusionieren
RE: Sonnenblumen -
Lemon - 21.09.15
Hallo, es gibt doch aber noch so viele andere Blüten im Spätsommer/Herbst, die für Fluginsekten als Nahrung dienen können ohne gleich ganze Felder oder Wiesen mit Monokulturen überziehen zu müssen.
Ich halte jedenfalls eine naturnahe, kräftig strukturierte und eben nicht einheitliche Umwelt für weitaus nützlicher als irgendwelche Felder mit Blumen.
RE: Sonnenblumen -
Gudrun - 21.09.15
(20.09.15, 16:16)vanda schrieb: Das Bienenweideprojekt ist also für heuer grandios gescheitert, denn die haben neben den Sonnenblumen auch Phacelia, Buchweizen, ansitzende Bienen, Hummeln und Feldwespen gleich mitgehäckselt. Bin mit meinem "Engagement" und meinen Visionen mal wieder an der Realität der heutigen Landwirtschaft gescheitert.
Desillusionierte Grüße von vanda
Mist - verdammter!
Hab's auch aufgegeben, gegen Windmühlenflügel zu donquichotten.
Es bleibt halt nur, auf unserem eigenen Fleckchen für Vielfalt zu sorgen - und wenn ihr ein Stück Wiese dafür habt, ist das doch wunderbar.
RE: Sonnenblumen -
Lemon - 21.09.15
(21.09.15, 10:56)Gudrun schrieb: ...Es bleibt halt nur, auf unserem eigenen Fleckchen für Vielfalt zu sorgen - und wenn ihr ein Stück Wiese dafür habt, ist das doch wunderbar.
Genau so hab ich es gemeint. Du hast die besseren Wort gefunden, Gudrun.
RE: Sonnenblumen - Brigitte - 21.09.15
Ich hatte Vanda so verstanden, daß sie ein Stück Wiese in ein (Sonnen-)blumen-Feld verwandeln möchte.
Wenn das bisher eine eher artenarme Wiese, die hauptsächlich aus Weidegäsern besteht, handelt, wäre das sicher eine positive Veränderung.
Wenns aber bisher eine eher artenreiche Wildpflanzenwiese ist, wäre ich mir da nicht so sicher.
RE: Sonnenblumen -
Thusnelda - 21.09.15
Ach, Vanda, das ist aber schade - echt zum Heulen.
In Deiner eigenen Wiese werden dann sicher auch die Unterpflanzen besser gedeihen, denn da könntest Du sie dann zu gegener Zeit giessen.
Sehr interessant finde ich Dein Projekt deshalb, weil anscheinend keine Schnecken die Keimlinge zerstört haben. Vielleicht liegt es an der Nachbarschaft, dem Mais? Ich habe einmal Sonnenblumen gesät, es jedoch schnell wieder aufgegeben wegen der Schnecken, die mir alle wegfrassen. Das war zu ärgerlich. Oder vielleicht eben doch das nur von der Hand aussäen hat es besser geschafft, als die Betüdelei in Saattöpfchen? Wirklich sehr interessant - und so schön!
RE: Sonnenblumen -
vanda - 21.09.15
(21.09.15, 08:17)Lemon schrieb: Hallo, es gibt doch aber noch so viele andere Blüten im Spätsommer/Herbst, die für Fluginsekten als Nahrung dienen können
hm, also hier gibt es außer dem indischen Springkraut eigentlich nichts mehr, was draußen in der Landschaft blüht. Das tragen sie auch fleißig ein, was man an den bemehlten Rücken der Bienen erkennen kann. Mit Glück vielleicht noch etwas Weißklee auf einigen Weiden.
Zitat:Ich halte jedenfalls eine naturnahe, kräftig strukturierte und eben nicht einheitliche Umwelt für weitaus nützlicher als irgendwelche Felder mit Blumen.
Ja, das ist die THEORIE. Fände ich auch besser, da gebe ich Dir vollkommen recht. Tatsache ist aber doch, dass die meisten heimischen Wiesenpflanzen, zumindest die, die in großen Mengen auftreten, längst verblüht sind (macht ja auch Sinn, deren Ziel ist es ja, vor dem Winter noch Samen anzusetzen). Wenn aber in der Praxis im Umkreis von ca. 1-2km nichts mehr blüht oder nur noch einzelne Spätsommerstauden in einigen Gärten (sog. "Läppertracht") ist das ok für die paar Hummeln und Wildbienen, die noch fliegen, deren Lebenszyklus ja sowieso dem Ende zugeht. Aber für ein Honigbienenvolk, das noch ca. 30.000 Individuen zählt und jetzt besonders viel Nektar und Pollen für die Aufzucht starker, gesunder Winterbienen und als Vorrat für mindestens 5 Winter-Monate, in denen keine Bienen ausfliegen können, braucht, reicht das nicht. Hat ein Imker z.B. 10 Völker, sind das 300.000 Bienen, die werden von ein paar Herbstastern nicht satt. Für Honigbienen sind deshalb
großflächige Blütenangebote in der Nähe des Stocks wichtig, vor allem auch, weil es viel Energie spart. Denn wenn eine Biene nur für ein paar einzelne Blüten ewig weit fliegen muss und immer wieder neue Quellen suchen muss, braucht sie den Nektar allein für die eigene Flugenergie auf und kann kaum etwas mit zurück in den Stock bringen.
Die meisten Landwirte säen auf den abgeernteten Maisfeldern ja inzwischen immerhin Zwischenfruchten an, hier oft Senf und Buchweizen, ab und zu sogar Phacelia, aber bis die mal eingesät sind und dann überhaupt blühen ist es dann ja Ende Oktober, November und für die Bienen großteils zu kalt zum Ausfliegen. Da nützt es dann halt auch nix mehr.
Abgesehen von dem Nutzen für die Bienen liebe ich einfach Sonnenblumen
, und viele Spaziergänger freuen sich auch über die Farbkleckse mit Leben zwischen all dem toten Agrargrün. Ich beneide echt alle Krauterer, die noch in annähernd naturnahen Umgebungen wohnen, aber hier ist leider alles aufgeräumt und weggespritzt und ein Bewusstsein für den Verlust an Vielfalt überhaupt nicht vorhanden.
@Thusnelda: das mit den Schnecken ist mir auch ein Rätsel, denn unten am Feldweg gibt es Heerscharen von Nacktschnecken.
@Brigitte: die als Alternative angedachte Wiese besteht bisher nur aus einer Sorte sehr durchsetzungsfähigem Gras (war jahrelang sich selbst überlassen und ist völlig verfilzt - Artenvielfalt sieht anders aus
), was die Sache mit der Anpflanzerei auch nicht einfacher macht.
Bitte postet doch noch ein paar Sonnenblumenbilder, die mich etwas aufheitern