RE: Enten halten... -
Lemon - 11.08.14
Hallo Ruderalia,
Laufenten brauchen viiiel Auslauf. Unsere laufen bestimmt einige hundert Meter am Tag, je nach dem wie ich hier die Tore öffne

.
Ich habe 3 Enten und hole jeden Monat eine kleine Futtertonne (30 Liter Maischefass) voll mit gemischten Getreideschroten bei einem örtlichen Getreidedealer für ca. 5,- bis 6,- EUR. Es gibt auch direkt pelletiertes Futter für Wassergeflügel aber das ist drei Mal so teuer. Ob es auch drei Mal besser ist, weiß ich nicht.
Im Winter finden sie weniger und brauchen dadurch etwas mehr Futter zusätzlich als im Sommer.
Einen Tierarzt brauchte ich bisher nur ein Mal in 4 Jahren. Die Laufenten sind sehr vital und benötigen eigentlich keine Behandlungen. Man sollte sie selbst gut behandeln, ordentlich halten und ihnen vernünftiges Futter anbieten.
Ich hatte vor einigen Jahren den Fehler begangen, schimmligen Rindenmulch im Garten auszubringen. Das hat die Gesundheit meiner Enten ruiniert (Aspergillose). Da konnte der Tierarzt auch nichts machen, das bekommen die nicht mehr los.
Das wichtigste Kriterium bei der Entenhaltung ist Wasser. Oft wird gesagt, Laufenten bräuchten kein Wasser zum Baden. Das stimmt einfach nicht. Enten sind und bleiben Wasservögel. Das hatte ich aber wahrscheinlich auch schon in meinem vorherigen Beiträgen hier betont.
Meine ersten Informationen hatte ich damals übrigens von dieser Seite:
http://www.laufis.de/
@CarpeDiem: Bedenke bitte, dass andere Entenarten (gerade die leichten) recht gute Flieger sind.

Wenn Du da nicht ständig die Schwungfedern auslichtest, siehst Du die Enten nur morgens und abends in Deinem Garten.
Die haben ja sogar Soay-Schafe in der Arche! Diese Rasse halte ich ab nächsten Monat hier auch. Ich habe schon 3 dieser Schafe gekauft und im Herbst kommt noch ein Bock dazu.
RE: Enten halten... -
vanda - 11.08.14
Das ist echt eine gute Frage, das habe ich noch nie ausgerechnet.
Die Grundfütterung besteht bei uns nur aus Weizen, den wir über den Landhandel oder bekannte Bauern bekommen, geschätzt hat ein Sack vielleicht 60-70kg und kostet 8 bis 10 €, reicht bei uns etwa 1-2 Monate (bei 15-20 Enten/Hühnern).
Dazu gibt es übrige Lebensmittel aus dem Haushalt, Salate, Haferflocken, Mais, gekochter Reis+Nudeln, im Winter kaufen wir auch schon mal extra Salate.
Da Enten im Gegensatz zu Hühnern ja eher heikel sind, was Futter betrifft, reicht das auch völlig aus, und wenn der Garten / Freilauf möglichst abwechslungsreich gestaltet ist (Rasen, höheres Gras, "Unkraut", Sträucher, Kompost, Laubhaufen etc.), dann finden sie dort genug Grünzeug, Würmer, Schnecken, Fliegen etc. - zumindest im Sommer.
Einstreu für den Stall - Stroh (Ballen ca. 5-8€) oder Sägespäne (oft kostenlos, mal beim Schreiner nachfragen - kein Säge
mehl, Staub kann Lungenproblem verursachen).
Ansonsten gibts 2x im Jahr eine Wurmkur, hab aber grad keine Ahnung, was das kostet, kann aber soo viel auch nicht sein. Und den Tierarzt sehen meine Enten nur, wenn`s wirklich was lebensbedrohliches ist - bisher gab es das in 9 Jahren aber nur 2x, einmal wegen einer Fuchs-Bisswunde und einmal, weil eine Ente keine Luft mehr bekam, das waren dann jedesmal aber nicht mehr als ca. 30 €.
Also hochgerechnet vielleicht 10-20€ pro Monat für etwa 15 Tiere, natürlich könnte man noch Wasserkosten und evtl. Strom für den Stall dazurechnen, wenn man's ganz genau nimmt.
Empfohlene Quadratmeterangaben pro Ente findet man bestimmt irgendwo im Netz, ich denke aber auch hier ist die Qualität der Fläche wichtiger als die Quantität, also je abwechslungsreicher, desto besser.
z.B. einfach mal an einer Stelle ein bißchen Erde umgraben für einen extra Snack Würmer (wenn ich nur den Spaten in die Hand nehme laufen mir schon alle hinterher) oder ihnen einen Haufen frisches Heu oder Laub aufschütten, schon gibts stundenlange Beschäftigung!
Unser Stall hat ca. 6m² und beherbergte bisher maximal 12 Enten (zusammen mit durchschnittlich 8 Hühnern), da würde ich zumindest ein extra Abteil vorsehen, das man flexibel abtrennen kann, etwa, wenn ein Tier krank ist, gemobbt wird oder wo eine Ente ungestört brüten + die Küken aufziehen kann.
Also für mich sind die Enten die problemlosesten Haustiere, die ich je hatte!
RE: Enten halten... -
CarpeDiem - 11.08.14
@lemon - die haben mir in der Arche gesagt, die fliegen nicht. Ich glaube denen Mal.
Eine Absperrung reicht ebenso aus, wie Du vorgeschlagen hast....
Die Soay Schafe waren hübsch, wie viele andere Rassen dort auch. Ein Besuch lohnt sich
Ich bin schon sehr gespannt und wir haben noch einiges Vorzubereiten.
Stall aufräumen und abteilen, Grundstück sichern und einen kleinen Teich anlegen.
Ein Entenpaar soll auf 500 qm unterfordert sein, habe ich gelesen. ...
Ich glaube, ich muß mir noch mal ein gutes Buch zur Entenhaltung holen.
RE: Enten halten... - Yarrow - 11.08.14
Hauptsache, ihr baut den Stall recht solide - dann ist für Meister Reineke
Frust angesagt!
RE: Enten halten... -
CarpeDiem - 11.08.14

Wir haben ja einen recht großen Stall, von dem wir etwas abteilen werden für die Enten. Jetzt muß ich nur noch schaffen aufzuräumen bis zum Frühjahr
RE: Enten halten... -
Lemon - 12.08.14
Kannst bei mir gleich weiter machen.
RE: Enten halten... - Ruderalia - 13.08.14
Super, danke für eure hilfreichen Antworten!
RE: Enten halten... -
CarpeDiem - 13.08.14
Wieviel Platz hast Du denn? Sollen es denn unbedingt Laufenten sein? Vielleicht wäre die Rouen Ente, Orpingtonente, Pommernente oder die Deutsche Pekingente für dich auch attraktiv?
RE: Enten halten... - Ruderalia - 19.08.14
(13.08.14, 18:52)CarpeDiem schrieb: Sollen es denn unbedingt Laufenten sein? Vielleicht wäre die Rouen Ente, Orpingtonente, Pommernente oder die Deutsche Pekingente für dich auch attraktiv?
Puh die kenne ich alle gar nicht

ich fand Laufenten einfach so nett, aber vielleicht sollte ich mir die anderen auch noch mal anschauen. Hast du die alle ?
RE: Enten halten... -
vanda - 25.08.14
Was übrigens auch für die "klassischen" Laufenten spricht, ist, dass sie zutraulicher werden. Wir hatten (und haben immer noch) schwarze Enten, die etwas schwerer sind als die Laufenten und auch nicht ganz so stocksteif aufrecht laufen (Rasse unbekannt), die halten immer den 1m-Mindestabstand. Die Laufenten dagegen futtern einem auch aus der Hand und sind wesentlich neugieriger.