RE: Unsere neue Hundehütte - Cornelssen - 06.11.18
Wie geht es denn Eshita inzwischen?
Mein Hopser hatte die letzten Tage auch "Probleme" - und mal deutlich die Meinung gesagt bekommen - von diversen Seiten. Irgendwann lag er auf dem Tiersofa im Wohnzimmer und pflegte hingebungsvoll seine Pfote mit der empfindlichen Kralle: da war nichts Beunruhigendes. Aber vorher hatte es zwischen ihm und Kiruna einen Disput an der Zugangstür zum OG gegeben, bei dem er den Kürzeren gezogen hatte: das Lecken war sowas wie eine Übersprunghandlung. Ist ja auch schlimm, wenn man ständig mit der Nase drauf gestoßen wird, dass man anderen nicht ungestraft auf der Nase rumtanzen darf...
Zwei Tage zuvor haben wir uns kaum beherrschen können und krampfhaft versucht, unseren Lachreiz zu unterdrücken: Dodo wollte ins OG. Kiruna saß mit ihrem nach wie vor zu breiten Hintern - sie muss noch abspecken - mitten in der offenen Tür und ließ ihn nicht durch:
* Dodo setzte sich bilderbuchhaft korrekt vor ihr hin und sah sie erwartungsvoll an: er machte sooo schön "Sitz!" - aber Kiruna beeindruckte das nicht.
* Dodo legte sich hin ("Platz!"), machte sich ganz lang und winselte leise. Kiruna blieb ungerührt sitzen und sah ihm zu.
* Dodo drehte sich auf den Rücken, streckte alle vier Pfoten hoch in die Luft und begann, sich auf Kiruna hin zu schlängeln, warf dabei ständig den Kopf hin und her. Kiruna begann zu meckern: "Komm mir ja nicht zu nah!"
* Dodo kam auf Kopflänge an Kiruna heran. Sie stieß einen empörten Schrei aus und sprang im Arbeitszimmer auf den Schreibtisch. Dodo sprang auch auf und raste, so schnell das glatte Laminat es zuließ, in mein Schlafzimmer, sprang ins Bett und verkroch sich erst mal sicherheitshalber unter dem Federbett: wer weiß, was das krallenbewehrte Ungeheuer sonst womöglich mit ihm macht?!
* Kiruna saß hoch aufgerichtet auf dem Schreibtisch und signalisierte große Zufriedenheit mit sich - eh, ja - und mit der Welt: DEM hatte sie es mal wieder gezeigt und war doch gnädig mit ihm gewesen, hatte ihn nicht verhauen.
Nachmittags trübte es ein und wurde feucht-kalt. Dodos Sympathie für Bewegung im Freien war - öhm - erloschen. "Du drehst jetzt trotzdem mal ne Runde durch den Hof!" befahl ich und bugsierte ihn raus. Er drehte eine Runde, legte an der Weide eine Kunstpause ein, von der ich mich täuschen ließ, und kam schnell wieder rein, schüttelte sich kräftig, eilte ins Wohnzimmer und setzte zwei Fliesen unter Wasser. "Sauhund! Was fällt Dir ein?!" Er verzog sich blitzschnell, ich wischte auf.
Am nächsten Morgen war immer noch schlechtes Wetter: Nebel, Kälte, Feuchte. Als ich die Treppe runter kam ... lag da sein Ei. Er selbst hatte in seinem Körbchen gelegen, als sei er nie durchs Haus gewandert während ich schlief. "Dodo, komm mal her!" - "Nö." - "Dodo!!!" Er bequemte sich, guckte mich scheel an, schüttelte sich und schlich sich weg. "Dodo - hier!" Er kam, nicht schuldbewusst, eher besänftigend. "Raus! - Das macht man nicht!" Sein Blick sagte:"Was stellst Du Dich denn so an? Draußen ist schließlich schlechtes Wetter." An der Verandatür blieb er stehen, machte auf dem Absatz kehrt, als ich die Tür öffnete - und war im Haus verschwunden. Unauffindbar - bis Tigra ihn die Treppe runter fauchte. Das war für ihn so beeindruckend, dass er dann tatsächlich lieber im Garten das Weite suchte... Kurz, natürlich.
Ob wir ihm das doch noch irgendwann abgewöhnen können, bei schlechtem Wetter alles für zuhause aufzuheben? Sobald das Wetter besser ist, ist er sauber. Aber wehe, es regnet oder nieselt...
Inzwischen ist ja wieder Hundemantel-Wetter. Ohne geht es nicht wegen Erkältungsgefahr: Pinscher haben kein Unterfell. Anfangs war das Anziehen wieder ein Drama. Inzwischen ist es "nur noch" Ritualtheater. Das Geschirr habe ich gewechselt: das neue passt über den Mantel und beides wird über den Kopf gezogen. Als er zu mir kam, hat er beim Anziehen immer versucht zu beißen. Inzwischen windet er sich nur noch und hält nur sekundenlang still, wenn ich ihn anbrülle. Das nervt, aber da es mit häufiger Übung immer besser wird, ist das ein Ansporn, An- und Ausziehen mit ihm zu üben - und dazwischen natürlich Gassi zu gehen. Deutlich merke ich dabei, dass er "im Kopf" weiß, dass die Anzieherei zu seinem Besten ist und es dann Gassi geht - was er liebt. Aber dann geht ein Angstgefühl mit ihm durch und er spielt verrückt. Zuweilen scheint es, als wäre ihm das anschließend peinlich. Das versöhnt dann etwas.
Inse
RE: Unsere neue Hundehütte -
Melly - 07.11.18
Oh, Inse, ich muss immer lachen, wenn ich diese Berichte lese! Dieser kleine Dodo mit seiner Wasserscheu erinnert mich so stark an unseren Mickey, das ist einfach unglaublich! Allerdings hat der nie ins Haus gepieselt, das hätte er sich nicht gewagt, er war der 24-Stunden-Mann! Seine Schwester, unsere Dackelin, war da unbesorgter.
Aber, Fakt ist, dass jeder Hund anders reagiert. Wenn ich morgens unser kleines "Ungetüm" rauslasse, nachdem er gefressen hat, steht er erst einmal vor mir, so nach dem Motto, was soll das denn jetzt, ich war doch gerade erst mit Herrchen draußen? Die genaue Ansage kommt, er guckt erst einmal, meint die das auch wirklich?
Allerdings können wir froh darüber sein, dass sowohl er als auch Eshita wassererprobte Hunde sind, unser Klima lässt (normal) nichts anderes zu. Aber die haben ja auch entsprechend Unterfell, das hat Dodo nicht, unser Dackel als 7.er im Wurf, hatte das auch nicht, deshalb die Scheu vor Feuchtigkeit!
Eshita schwächelt ganz gewaltig - hat heute gerade wieder Attacken des "Unwohlseins", was sich in Übelkeit zeigt, während sie dann an anderen Tagen wieder so tut, als ob nichts wäre!
Wir hoffen alle, dass unser Schäferhund-Mädchen noch Weihnachten mit uns feiern kann!
LG
Melly
RE: Unsere neue Hundehütte -
Anjoli - 07.11.18
Ich hatte das Problem mit Aladin auch, Inse.
Über fast zwei Jahre, allerdings ständig abnehmend.
Er war ja ein 'Dachhund' auf Teneriffa. Ein Haus von innen hatte er nie gesehen. Wenn ich ihm anfangs sein Fressen hinstellte, hat er begeistert gefuttert, sich einen Meter neben den leeren Napf gesetzt und- vom Ausdruck her freudig lächelnd - da hin gekackt. Er war sich in keiner Weise einer Schuld bewusst. Er hatte ja nie etwas anderes gekannt.
Und dann kam auch noch das deutsche Wetter!
Er kam ja in einem Spätherbst zu mir.
Zunächst hatte es ja nur geregnet, das fand er schon schlimm genug. Wenn von oben Wasser fiel, wollte er das Haus nicht verlassen. Wie manche Katzen. Er stand dann in der Tür, betrachtete angeleint die Bescherung, und entschied, das sei nichts für ihn. Rückzug nach innen! Pinkeln und Haufen drinnen!
Der fror bestimmt nicht! Der hat ja ein dickes Spitzfell! Aber aus Teneriffa kannte er so ein Wetter nicht. Vielleicht fror er doch?
Alle meine Versuche mit Mäntelchen schlugen fehl. Er ließ sich das anziehen, aber das Unglück in seinem Gesicht war nicht zu übersehen. Er konnte sich darin auch nicht erleichtern, zu fremd war ihm das. Also wieder: Pinkeln und Haufen drinnen....
Bald kam zu allem Übel noch der Schnee. Das war ja nun der größte Horror! Diese weißen Flecken auf dem Boden!
Aladin begann 'toter' Hund zu spielen. Anleinen ließ er sich ja sehr gerne, dann ging es ja spazieren! - Aber nicht, wenn Weißes auf dem Boden lag! Er trat noch begeistert aus der Haustür, patschte sich dann längs, ganz flach auf den Boden. Toter Hund! Den Hintern zum Gartentor gewandt, die Nase zur Haustür. Aufstehen? Niemals! Seine Nachricht war unmissverständlich!
Und doch hat er das Sauberwerden gelernt. Er bekam durch unsere täglichen Spaziergänge ( schnüffelnd) einfach mit, dass alle anderen Hunde draußen machen. Dann kam bei ihm noch Angst hinzu, und ein gewisser Trotz.
Kam einer meiner Söhne zu Besuch, konnte man sicher sein, dass der Hund nachts entweder vor ihre Zimmertür pinkelte, oder aber gleich seine Würstchen hinterließ. Aladin mochte die Söhne nicht! Die großen Kerle sollten da nicht schlafen! Die waren vermutlich gefährlich! Er konnte seine Ablehnung nur durch seine Hinterlassenschaften ausdrücken!
Sie zu beissen (was er versuchte, zumindest in die Hacken, wenn sie die Treppe hochstiegen) ) und ständig anzubellen, war ihm ja nicht erlaubt! Da wurde sein Frauchen böse.
Sein Frauchen wurde aber auch über seine Hinterlassenschaften, in diesem Falle, böse. Sie wusste , dass das Show war, eine Art Trotz, der Versuch des Hundes, die Gäste zu vertreiben.
Ich musste ein paar mal deutlich werden. Hab ihm seine Hinterlassenschaften gezeigt, ihn getadelt, und ihn in der Nähe für eine Stunde festgemacht. Sollte er doch mal selber neben seinem Haufen sitzen! Und merken, wie das stinkt!
Wie sich das umkehrt, wenn man Leute vertreiben will, und dann selbst recht hilflos neben dem Haufen hockt.
Hundeschulmäßig war das garantiert nicht, aber ich wusste mir nicht anders zu helfen.
Ich habe dann vor seiner Nase den Haufen auf Zeitungspapier gehoben, den Teppichboden je ausgewachen, dann den Hund an der Leine mitgenommen, und ihm gezeigt, wo ich das beschmutzte Zeitungspapier hinwerfe: in die Mülltonne.
Er hat viel begriffen!
Anfangs war es noch so, dass er beobachtete, dass ich auf's Klo gehe. Da er meine Missstimmung fühlte, wenn er neben seinen Fressnapf schiss, schloss er anfangs daraus, das Badezimmer sei der Ort, wo man als Säugetier hinmachen müsse.
Weil er nicht draussen machen wollte, wegen Regen oder Schnee, stahl er sich nun ins Bad und legte dort, neben der Toilette seine Hinterlassenschaften ab. Das kann man eigentlich nur als intelligent bezeichnen!
Also, ich wusste, dass er lernen wollte. Er wusste jedoch noch nicht, WAS eigentlich.
Er wusste anfangs noch nicht, WO seine Haufen hingehören, WO seine Pfützen.
Obwohl ich ihn ja immer draussen massiv lobte!
Aber wenn man einen älteren Hund bekommt, aus vorausgehend schlechter Haltung, ist das nicht so einfach wie mit einem Welpen.
Nach und nach hat er es jedenfalls verstanden. Inzwischen akzeptiert er Regen und Schnee. Er weiß, seine Ausscheidungen gehören nach draußen. Mutig kämpft er sich an der Leine durch's Wetter, um rasch sein Geschäft zu erledigen, und dann ganz schnell wieder zur Haustür zu streben. Und falls ihm mein Spaziergang zu spät kommt, kämpft er sich mutig durch den Regen in den Garten, um sich dort zu erleichtern. Er hat gelernt, spät abends noch mal rauszugehen, Pipi zu machen, mit Taschenlampe. Er kennt die Vokabeln - und er befolgt sie.
Falls doch mal was daneben geht- neulich hatte er Durchfall - und ich sage seinen Namen in einem ganz bestimmten Tonfall, schaut er mich aus großen, bernsteinfarbenen Augen völlig entsetzt an. Er spürt genau, dass sein Haufen da nicht hingehört - aber er konnte ja nicht anders.
Deshalb mach Dir nicht einen großen Kopf, Inse. Sie werden ALLE sauber! Es ist nicht nötig, dass Du Dodo ständig was überziehst. Für ein rasches Geschäft kann er auch, so wie er ist, rausgehen und das erledigen. Er wird das auch über kurz oder lang begreifen. Mach aber seine Ausscheidungen im Haus nicht kommentarlos weg. Zeig ihm, wie Du sie wegmachst, wie Du dich bemühst, alles im Haus wieder wohlriechend hinzukriegen, und wo du sie hinbringst.
Das kleine Säugetier wird Dir durchaus mit ( möglicherweise auch betroffenen) Interesse folgen.
Zeig ihm immer wieder Stellen im Garten, wo er sich erleichtern soll!
Sie sind ja nicht doof, die Kötis!
Nach und nach verstehen die das schon!
Lieben Gruß!
Ps.:
Mantel: Ich würde Dodo wahrscheinlich gar nicht so einpacken, vielleicht ausgenommen, wenn es sehr, sehr kalt ist. Wenn er das Angezogen werden nicht gut annehmen kann, ist es vermutlich auch nicht gut. Ich meine, Pinscher gibt es seit fast 3000 Jahren.... und niemand hat sie ständig in Mäntel gepackt.
Wenn es für einen Hund gut ist, angezogen zu werden, zeigt er das auch selber. Mein letzter Spitz, Tino, genoss es in hohem Maße, seinen Kunstledermantel zu tragen. Wollte ihn gar nicht mehr ausziehen.
Ich meine, sie machen schon selber deutlich, was sie brauchen.
Und die Regen- und Niesel- und Schneeabneigung, sie hängt nicht unbedingt mit der Bekleidung zusammen. Das erscheint mir wie ein Widerwille, ähnlich wie bei Katzen. Ein kleiner Dodo muss dann vermutlich eher mehr rennen, um seine Körpertemperatur- im Widerstand gegen Kälte und Erkältungen- hochzuhalten.
Mach Dir lieber Dodos innen angelegte Zuneigung zu nutze, indem Du ihm etwas NICHT anziehst. *zwinker*
LG!
RE: Unsere neue Hundehütte - Cornelssen - 07.11.18
Liebe Anjoli,
natürlich ziehe ich Dodo nicht an, wenn ich ihn zum Austreten in den Garten schicke: er ist mit 5 Jahren noch jung genug, um die Kälte über so kurze Zeit normalerweise wegzustecken.
Was seine Unsauberkeit anlangt: mein Tierarzt meinte sofort - ohne seine Geschichte zu kennen: "Der war bei einem alten Mann. Die sind alle bei schlechtem Wetter erst mal unsauber, weil Herrchen selbst zu faul war, bei Mistwetter mit dem Hund rauszugehen. Da hilft nur Dranbleiben. Irgendwann akzeptieren sie dann, dass sie das lassen sollen." Begriffen hat Dodo längst, dass er das nicht darf - aber drinnen ist doch so schööön warm!
Was er da an Widersetzlichkeit abliefert, ist schlicht ein Machtkampf; einer von vielen ... - ist halt ein Pinscher in zweiter Hand. Das wird noch dauern, bis er sich fügt. Ich rechne mit mindestens zwei Jahren, weil ich mich nicht mit Strenge und Strafe durchsetzen will, sondern ihn überzeugen möchte. Im Garten darf/soll er übrigens überall, wo er will: die Waschbären hat es bislang beeindruckt. Zwei Gärten weiter veranstalten die täglich Walpurgisnacht sobald es dunkel geworden ist. Bei mir klauen sie aber neuerdings offenbar Meisenknödel aus den Gitterröhren am Buchs. Da muss ich den Hund wohl spät abends öfter mal in den Garten schicken und die Nachbarn vorab informieren, warum er dann kläfft...
Das Theater mit Mantel und Geschirr hat eine andere Ursache: er hat eine alte Verletzung am Kehlkopf und muss so angeleint werden, dass keinerlei Druck auf den Hals entsteht, wenn er - was er immer tut - wie verrückt an der Leine zerrt. Ich gehe davon aus, dass er unbewusst die Anzieherei immer noch mit Schmerzen am Hals verbindet. Seine Mäntel mag er übrigens sehr: die werden nie gebissen...
Inse
RE: Unsere neue Hundehütte -
Anjoli - 07.11.18
Na, dann ist ja alles gut!
Gutes Gelingen wünsche ich Dir!
Zwei Jahre ist gut geschätzt. Habe ich auch gebraucht.
Es wird aber schon früher immer mehr und mehr besser.
Lieben Gruß!
RE: Unsere neue Hundehütte - Cornelssen - 10.11.18
Dodo erwartet, dass er mittags von unserem Essen was abbekommt. Ich bin bemüht, das beim Kochen zu berücksichtigen. Aber das Essen kommt dann halt sehr heiß vom Herd oder aus dem Backofen. Deshalb versuche ich seit Monaten, Dodo die Bedeutung der Vokabel "heiß" zu vermitteln. Irgendwie hat er das auch schon verinnerlicht. Aber er ist nun mal kein Wunder an Geduld.
Heute gab es Quarkauflauf - und der kam sehr heiß aus dem Backofen. Dodo drehte also nach meinem Hinweis eine halbe Runde um seinen Napf, prüfte dann erneut die Temperatur und verbellte danach erbost den noch immer zu heißen Brei.
Inse
RE: Unsere neue Hundehütte -
Melly - 14.11.18
Bei uns wird "zu heiß" auch verbellt!
Ich habe da mal eine andere Sache - grasfressender Hund...
Mir fällt auf, dass der Youngster vermehrt Gras frisst, heißt, er versucht es, es ist ja nicht jedes Gras genehm. Also greift er auch schon mal zu Brennnesseln oder anderen Blättern. Nun frage ich mich, ob das an den Markknochen liegt, die er zwischendurch immer wieder knabbert, oder ob das eine andere Ursache haben könnte.
LG
Melly
RE: Unsere neue Hundehütte - Cornelssen - 14.11.18
Meine Hunde haben alle Gras gefressen. Ich lasse im Hof extra ein Büschel stehen, damit immer was da ist. Von Katzen weiß ich, dass sie das brauchen, um die Haare, die sie beim Putzen schlucken, wieder ausscheiden zu können. Das Gras umwickelt sie quasi.
Bei Hunden kenne ich den Grund nicht. Vielleicht ist es bei ihnen genauso? In der Nachbarschaft lebt eine Dame mit einem zauberhaften Hovawarth, der aber ewig und drei Tage krank ist: schöner Hund ist ja o.k., aber so verzüchtet, dass die monatliche TA-Rechnung oft höher ist als die Miete - da krieg ich das große Kopfschütteln. Dieser Hund darf auf tierärztliche Anordnung draußen nicht frei laufen, damit er kein Gras frisst, nicht an Pferde- oder sonstigen Kot geht, darf keine Äste tragen oder ankauen = nichts mit Stöckchen werfen und auch keine Knochen bekommen: nur industriell hergestelltes Hundeknabberzeug und -futter (kein Spezial- bzw. Diätfutter, er bekommt "normales" Futter). Mal an etwas intensiv schnüffeln darf er auch nicht, könnte sich infizieren. Wo soll so ein Tier seine Widerstandsfähigkeit herbekommen? - Mich wundert es nicht, dass der Hund ewig krank ist. Ich habe immer wieder gefragt: "Warum verbietet die Tierärztin das?"
Knochen: können zu Darmverschluss führen.
Gras: kann zu einer Magenverschlingung führen.
Ich: Seit dreißig Jahren halte ich selbst Hunde, bin mit Hunden groß geworden. Alle unsere Hunde bekamen täglich ihren Knochen. Keiner hat je einen Darmverschluss bekommen. Gras: Alle durften in Feld und Wald frei laufen - außerhalb der Setzzeiten. Alle haben geschnuffelt, alle sind mal an Pferdeäppel gegangen, alle haben Gras gefressen. Keiner hat eine Magenverschlingung bekommen. Aber die haben auch keine riesigen Grasmahlzeiten zu sich genommen, sondern nur mal ein bißchen was zerkaut.
Mir kommt das zuweilen wie Panikmache vor und ich frage mich: was steckt dahinter? Wenn man Hunde möglichst steril hält, werden sie schön oft krank: gutes Geschäft für die "Sanierungs"branchen. - Überzüchtung kann auch eine Ursache sein, dass diese Einschränkungen nötig werden, - aber grundsätzlich würde ich erst mal aufmerksam beobachten, abwarten und mich nicht verrückt machen.
Inse
RE: Unsere neue Hundehütte -
Melly - 15.11.18
Mir fiel das heute extrem auf, dass er Gras suchte, aber wohl nicht das fand, was ihm behagte, obwohl noch genug Grünes da war, und zuvor hatte er es sich mit einem Markknochen gemütlich gemacht.
Die Althündin frisst nur Gras, wenn sie brechen will, das ist ein untrügliches Zeichen. Aber bei ihm habe ich das noch nicht beobachten können.
Er ist ja so ein hochgeschossener Hund, dass wir weiter drei Mahlzeiten füttern, um einer Magendrehung vorzubeugen. Bei diesem Energiebündel könnte das ganz schnell passieren. GG und ich füttern da genau nach Uhrzeit, damit ich weiß, wenn ich mit ihm "spiele", dass das nicht nach hinten losgeht. Und wenn er spielt, heißt das, Action pur!
So einen Quirl hatten wir noch nie!
LG
Melly
RE: Unsere neue Hundehütte -
Julchen - 16.11.18
Bei meiner Pinscherprinzessin konnte es beides sein: Wie ein Schaf die Wiese abweiden, mit verträumt-glücklichem Gesichtsausdruck die Stengel kauend, stundenlang (!). Oder irgendwas nicht gut vertragen, Bauchweh - und dann hektisch Gras suchend. Am liebsten fraß sie dann den Bambus nieder
Ach und die dritte Variante: Beim Gassi bzw. längeren Bergtouren munter den Weg runtertraben und dabei rechts und links so richtig nach dem Gras schnappen (und dann natürlich auch fressen: was ein Pinschling mal im Maul hat, wird geschluckt
)
Zur dritten Variante sagte mir eine Hundetrainerin, das habe irgendwie mit Jagdverhalten, Jagdmodus oder so zu tun. Weiß aber nicht mehr, wie die Erklärung genau war.
Den Sauerkrauttrick kennst du, Melly, oder? Also wenn sie mal was abschlucken, was irgendwie kritisch ist, gleich eine ordentliche Portion Sauerkraut (NICHT kleingeschnitten! aber man kann es auswaschen) hinterherschieben. Die Fäden wickeln sich dann um das Objekt (Pfirsichkern, Knochen, Spielzeug, ...) und schleusen es besser durch den Verdauungstrakt. Gerade bei scharfkantigen Gegenständen ist das eine gute Sache.