Kraut und Rosen
Kaninchenhaltung-Erfahrungsaustausch - Druckversion

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Kaninchenhaltung-Erfahrungsaustausch - akelei - 09.08.12

Hallo All Ihr Lieben,

nun ist dies ja eher ein Strang für Haustiere, aber wir haben seit drei Tagen ein Kaninchen da wir uns überlegt haben, in der Selbstversorgung noch einen Schritt weiter zu gehen. Jetzt weiß ich auch sicher, es ist ein Männchen. Also bekommen wir aber von lieben Freunden noch ein Weibchen.
Meine Frage: Hat jemand von Euch hier bereits Kaninchen? Wir haltet Ihr es mit der Ernährung? Wir oft dürfen sie Junge bekommen - in der kommerziellen Haltung werden sie Weibchen bereits zwei Tage!!! nach dem werfen wieder befruchtet!!! - das ist doch einfach nur böse, oder?
Also unsere Tiere sollen ganz friedlich aufwachsen, die Kinder sitzen ganz oft bei Ihm, und es frisst bereits aus der Hand.
Eigentlich wollten wir keine Tiere, aber das Lesen des Buches "Auf dem Lande" hat mich dazu motiviert, doch Tiere zu halten.
Ich fände es schön, wenn andere Kaninchenhalter hier über positive, aber auch negative Erfahrungen berichten und wir alle daraus lernen können.

Viele liebe Grüße von Annett


RE: Kaninchenhaltung-Erfahrungsaustausch - Gudrun - 09.08.12

... drück doch mal auf Ildikos cityfarm Link. Da gibts auch Nachwuchsberichte von den Hopplern. Sonst musst du vielleicht zu lange warten, weil doch intensives Arbeitswochenende in Augsburg angesagt ist. Bin sehr beeindruckt von dem, was da geleistet wird - besonders für Stadtkinder.


RE: Kaninchenhaltung-Erfahrungsaustausch - lavandula - 09.08.12

Anett, die Tiere wissen, was ihnen gut tut. Wenn die Weibchen sich decken lassen, ist das wohl in Ordnung.

Wir hatten Zwergkaninchen und Meerschweinchen im großen Außengehege. Sie durften werfen, wann sie wollten. Die Jungen durften wir bei der Tierhandlung abgeben. Ich glaube, das war nach 8 Wochen. Und da kam es vor, dass die jungen Weibchen schon trächtig waren.
Ich denke, die Kaninchen werfen 3, höchstens 4 mal im Jahr.
Seymour beschreibt Dir ja die Haltung ganz gut.
ZUm Fressen ist einfach Abwechslung wichtig. Im Garten fällt schon sehr viel an.
Für den Winter brauchst Du ziemlich viel Heu, damit sie was zum Knabbern, zum "Tun" haben. Im Sommer reichen dazu abgeschnittene Äste von Bäumen.
Trockenfutter nur mäßig geben, sonst gewöhnen sie sich zu stark dran und werden fett. Laut einem Züchter werden sie dann auch noch öfter trächtig.
Wenn Du weiterzüchten willst, brauchst Du aber mehrere "Familien" , sonst gibt es bald Inzucht.
Viel Spass mit den Tieren wünsch ich Dir.Wir hatten sie nur zur Freude für unsere Kinder, die dann auch unbedingt züchten wollten.



RE: Kaninchenhaltung-Erfahrungsaustausch - Martin - 09.08.12

Ich bin ja mit Kaninchen aufgewachsen, habe in den 80er-Jahren im Verein Rassekaninchen gezüchtet und so mit ca 14 oder 15 Jahren die Kaninchen auch selber begonnen zu schlachten.
Ich würde jedenfalls raten, sich nicht an der kommerziellen Massenhaltung zu orientieren, sondern an verantwortungsbewußten Züchtern. Kaninchen haben eine Tragzeit von 28 Tagen und wenn sie kurz nach dem Werfen bereits wieder begattet werden, ist das zu kurzfristig. Man sollte die Muttertiere ja nicht verheizen, sondern eher der Natur ihren Lauf lassen. Als Züchter hatte ich pro Muttertier pro Zuchtsaison zwei bis drei Würfe, also etwa Januar, März, Mai und selbst die Jungen vom Mai hatten noch gute Chancen, bis zu den Ausstellungen im November/Dezember zu hochklassigen Tieren zu werden.

Wenn Ihr Selbstversorgung machen wollt und die Kaninchen zur Fleischproduktion nutzen wollt, solltet Ihr Euch vorab über eines klar sein: Wer tötet die Tiere? Wie werden die Tiere getötet? Das Töten war für mich immer am schlimmsten, das anschließende Abstechen, Fellabziehen und Ausnehmen war dann weniger schlimm. Wie verkraften es die Kinder, wenn Kuscheltiere abgemurkst werden und dann als Braten auf dem Teller landen? Ohne solche fundamentalen Überlegungen würde ich niemandem zur Kaninchenhaltung zur Fleischversorgung raten.

Es gibt fast in jedem Dorf und in jeder Stadt Kleintierzuchtvereine. Schaut Euch dort mal um, unterhaltet Euch mit den Fachleuten aus der brutalen Praxis und entscheidet erst nach reiflicher Überlegung, ob Kaninchenhaltung das richtige ist. Ich selbst bin seit 25 Jahren kein Kaninchenzüchter mehr, unter anderem deshalb, weil mir das Killen zu schwer fiel...

Liebe Grüße,

Martin


RE: Kaninchenhaltung-Erfahrungsaustausch - Gudrun - 09.08.12

(09.08.12, 20:14)Martin schrieb:  deshalb, weil mir das Killen zu schwer fiel...

Danke Martin!

Wenn ich meine Fleischfresseringelüste durch eigenhändiges Töten stillen müsste, wäre ich sicher Vegetarierin.
Hatte in meiner Lehrlernzeit 1964/66 (hochtrabend heißt das Refendariat) einen Kollegen, der bei allen als Spinner galt, weil er Vegetarier war. Er musste als 14 Jähriger unfreiwillig beim Schlachten einer Kuh anwesend sein, weil sein Vater ihm "die Flausen austreiben" wollte. Danach konnte er einfach kein Fleisch mehr essen.

Deshalb finde ich das Anliegen der Cityfarm auch so konsequent, Kindern deutlich zu machen, dass wir diese süßen Streichelhoppels und netten Gackerhühnchen irgendwann auf dem Teller haben ...





RE: Kaninchenhaltung-Erfahrungsaustausch - Brigitte - 09.08.12

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RE: Kaninchenhaltung-Erfahrungsaustausch - Märzhase - 10.08.12

Huhu Annett,

meine beiden Hoppels sind nur Haustiere und keine Nutz- oder Zuchttiere (das könnte ich nie!!).
Ich hab mich auch für meine zwei schon quer durchs INet gelesen und kann dir die Seite www.sweetrabbits.de sehr empfehlen.

Füttern kannst du natürlich Gemüse laut den Listen auf sweetrabbits und diebrain, lieber zuviel als zuwenig. Obst nur hin und wieder. Wiese kannst du laufend geben, solange es geht. Im Herbst dann langsam mit Kohl anfangen, den man über Winter geben kann.
Heu immer und Wasser bitte im (stabilen) Napf, nicht in der Nippeltränke.

Bittebitte kein altes Brot (falls du es vorhattest)! Dass das Zähne abnutzt, ist ein Märchen, es macht nur dick und krank.
Auch kein Trockenfutter. Lies mal die Zutatenliste von Vi*akraft. Zucker, Getreide, Farbstoffe - gehört alles nicht in einen Kaninchenmagen!

Das wichtigste ist Platz. Kaninchen haben den Bewegungsdrang einer Katze. Pro Nase mind. 2m², besser 3m². Nach oben keine Grenze.
Die Tiere nicht alleine halten, es sind Rudeltiere, die verkümmern, wenn sie einsam sind.
Das Gehege sollte natürlich mardersicher sein und abwechslungsreich gestaltet.

Dann noch zu den Krankheiten: die Tiere immer genau beobachten und sie "kennenlernen". Wenn etwas nicht stimmt: sofort zum kaninchenkundigen Tierarzt!
Eine Aufgasung durch falsches Füttern kann tödlich enden. Dann haben viele Kanins Zahnfehlstellungen, die mehrere Male im Jahr behandelt werden müssen. Es gibt Darmerkrankungen und E.C., das tödlich enden kann.
Bitte bei sweetrabbits genau lesen, da steht alles drin :thumbup:

Zum Werfen und Züchten kann ich dir nichts sagen, ich persönlich bin dagegen (was hier aber nichts zur Sache tut, aber trotzdem verkündet werden musste :tongue1: ).
Kann mir aber denken, dass es stressig werden kann, wenn man artgerecht halten, aber auch werfen lassen will. Man braucht viel Platz, denn diese Stapelboxen von "früher" sind Tierquälerei pur. Da hats jedes Legebatteriehuhn besser :no:

Viele Grüße und nur meine 2 cents wink


RE: Kaninchenhaltung-Erfahrungsaustausch - Cornelssen - 10.08.12

Habe gleich eine Frage und keine Zeit (Enkelin zu Besuch), das bei sweetrabbits erst mal selbst zu suchen: ein Kaninchen meiner Nachbarin (ruppiger Bock, der gerne stänkert) hat Fellausfall auf dem hinteren Rücken. Kann das am Futter liegen und an welchem?

Die junge Frau hat mich vor 2 Jahren gebeten, ihr aus meinem Garten Frischfutter für die Tiere zu geben, wenn was abfällt. Sie traut sich nicht, selbst was zu holen, weil sie keine Pflanzen kennt. Ich habe rübergegeben: Borretsch, Beifuß, Beinwell (wenig), Erdbeerblätter, wenn beim Mähen welche abgerissen wurden, Löwenzahn, Gras, Oreganum, Rucola, Schafgarbe. Auf Bitten der Nachbarin: Falläpfel. Was davon könnte zu dieser Hauterkrankung führen?

Dass die Langohren selber wissen, was ihnen bekommt, halte ich für ein Gerücht. Mir war einmal mit einem Büschel Gras eine größere Brennnessel im Gehege gelandet: sie haben es gierig gefressen, bekamen daraufhin mehr - und hatten abends bereits verbrannte Mäuler. Das Ganze musste vom Tierarzt behandelt werden.

Inse


RE: Kaninchenhaltung-Erfahrungsaustausch - Märzhase - 10.08.12

Huhu Inse,

Fellausfall (wie stark?) kann vom Fellwechsel kommen (meine haaren ständig :rolleyes:), ein anderes Nin hat daran gerupft (ist normal, klärt die Rangordnung, ich hab auch immer wieder Fellbüscheln im Gehege) oder aber es hat Milben o.ä.

Vom Fressen kommt es eher weniger, und vor allem nicht bei der Liste von dir (ein Traum für jedes Kaninchen :heart: )
Aber wenn sie sich nicht sicher ist, sollte deine Nachbarin das Tier mal untersuchen lassen :-)

P.S.: Brennessel ist gut für die Tiere, aber vorher anwelken lassen :blush:


RE: Kaninchenhaltung-Erfahrungsaustausch - Brigitte - 10.08.12

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