Bienen -
Martin - 10.09.11
Ich mach dann mal einen Strang zum Thema Bienen auf. Es scheint doch viele Fragen zu geben, die einer Antwort bedürfen.
@ Raphaela: Bienen werden da überwintert, wo sie sonst auch stehen. Meine stehen im Garten, pro Beute ein Volk und wenn sie genug Winterfutter haben, überleben sie den Winter auch. Voraussetzung ist natürlich auch eine gute Behandlung gegen die Varroa-Milbe im Spätsommer und im Winter.
@ Gudrun: Bienen wurden viele Jahre immer weniger. Nach dem 2. Weltkrieg gab es noch etwa 3 Millionen Völker in Deutschland, danach ging es abwärts. Seit einigen Jahren hat sich die Zahl der Völker auf niedrigem Niveau von etwa 650000 stabilisiert. Seit etwa zwei Jahren geht der Trend wieder nach oben. Es werden langsam wieder mehr Imker und auch mehr Völker. Bis vor kurzem galt Imkerei als ein Hobby alter Männer (Durchschnittsalter im Deutschen Imkerbund vor zwei Jahren: 67 Jahre), inzwischen boomen die Anfängerkurse und die Zahl der Imker geht langsam wieder nach oben.
Problematisch war die Verarmung der Agrarlandschaft zu einer grünen Wüste, wodurch die Bienen immer weniger Nahrung fanden. Inzwischen gibt es immer mehr Völker in den Städten. Urbanes Imkern findet immer mehr Anklang, weil dort immer etwas blüht. Ich selbst bin auch auf der Suche nach einem Innenstadt-Standort, um vergleichen zu können.
Wer von uns hier im Forum hat denn Bienen? Von Bärbel weiß ich es definitiv. Sonst noch wer? Da Bienen extrem wichtig zur Bestäubung unserer Nutzpflanzen sind, würde ich ein weiteres Unterforum im Bereich "Naturgarten" vorschlagen: "Bienen und Bestäubung". Da hätten Wildbienen und Hummeln ebenso ihren Platz, wie die Westliche Honigbiene.
Liebe Grüße,
Martin
RE: Bienen - Ines - 10.09.11
(10.09.11, 00:57)Martin schrieb: Inzwischen gibt es immer mehr Völker in den Städten. Urbanes Imkern findet immer mehr Anklang, weil dort immer etwas blüht. Ich selbst bin auch auf der Suche nach einem Innenstadt-Standort, um vergleichen zu können.
Wie denn? Das geht? Und die verhungern dort nicht?
Wo ich doch immer denke, daß ich ja sowieso keine Bienen halten könnte, weil hier ja nicht ... und mich gleichzeitig im Garten wundere über die vielen Brumms, die sich auf meiner kleinen Bio-Mini-Insel tummeln. Wo die nur alle herkommen, wo es doch drumherum kaum was gibt.
Ich bin jetzt völlig perplex und wüßte mal gerne mehr dazu.
Was sind denn die 'Mindestvoraussetzungen' für solch eine Bienenhaltung?
Neugierige Grüße
Ines
RE: Bienen -
Martin - 10.09.11
(10.09.11, 01:08)Ines schrieb: Ich bin jetzt völlig perplex und wüßte mal gerne mehr dazu.
Was sind denn die 'Mindestvoraussetzungen' für solch eine Bienenhaltung?
Neugierige Grüße
Ines
Mindestvoraussetzung für urbane Bienenhaltung ist ein Standplatz, der bienengerecht ist und keinen Nachbar stört. Ansonsten finden Bienen in Städten mit all den blühenden Gärten mehr Nektar, als in der grünen Agrarwüste, wo nur Mais wächst. Natürlich kann man keine Massentierhaltung betreiben, aber mit wenigen Völkern kann man durchaus ordentliche Honigmengen ernten. Wie gesagt, ich suche mir auch einen Standort hier in der Stadt, um vergleichen zu können, was der Unterschied zu meinem bisherigen Standort auf dem Land ist.
Liebe Grüße,
Martin
RE: Bienen -
CarpeDiem - 10.09.11
Das passt ja prima, wo mich das ganze Jahr schon eine Frage beschäftigt
Ich hatte im letzten Jahr einen Teil des Gartens gerodet aber wie ein Chaosgärtner so ist, den Haufen liegen gelassen - wußte ja auch noch nicht, wohin damit.
Irgendwann im Laufe diesen Jahres wollte ich diesen Haufen mitten im Garten entfernen und legte ein Nest frei.
Einige Tierchen schwebten aus, ich schnell wieder Erde drauf und Fersengeld gegeben, um das Ganze dann aus sicherer Entfernung beobachten zu können.
Also Wespen waren es nicht, die hatten Haare. Für Hummeln habe ich sie eigentlich auch nicht gehalten, sondern eigentlich sicher für Bienen, doch was machen die da und wie kommen die da hin??
Ich habe meinen hässlichen Haufen also wegen meiner vermeintlichen Bienen da gelassen. Jetzt sind sie aber ausgezogen vor einem Monat oder so und ich habe diesen Haufen weggeräumt. Ich dachte, ich finde irgendwelche Waben, Papiernester oder sonst etwas, habe aber nichts gefunden. Komisch war auch, dass man nie oder nur ganz selten gesehen hat, wie die da rein und raus fliegen. Hätte ich GG nicht mal eine gezeigt würde er sich heute noch über meinen "Geisterschwarm" lustig machen.
Nach dieser Erfahrung habe ich mir viele Fragen gestellt.
1. Können das Bienen gewesen sein?
2. Die brauchen doch eigentlich keine Menschen, sondern können doch auch so vor sich hinleben, oder?
3. Nisten die in der Erde?
4. Hätte ich nicht Waben oder Nester finden müssen?
5. Warum sind die weg? Haben sie das Nest vielleicht verlassen, weil das eigentlich ein Durchgang dort ist oder können die Katzen damit etwas zu tun haben?
6. Haben die Feinde, wenn ja welche? (Vögel, Hornissen, aber auch welche, die Nester plündern?)
Und zu guter letzt - unabhängig davon, kann ich Bienen im Garten einfach so halten - quasi aussetzen? Ohne mich um sie zu kümmern und wenn ja, was brauchen die, ausser Blumen
Mir fallen bestimmt noch mehr Fragen ein
RE: Bienen -
Martin - 10.09.11
Daß Bienen keine Menschen brauchen, stimmt seit etwa drei bis vier Jahrzehnten nicht mehr. Aus Ostasien wurde damals die Varroa-Milbe eingeschleppt, an der ein Bienenvolk ohne Eingriff des Imkers binnen zweier Jahre zugrunde gehen würde. Richtig wildlebende Honigbienen dürfte es daher so gut wie gar nicht mehr geben. In der Erde nisten Honigbienen normal nicht, eher Hummeln und Wespen. Bei allen aber hätte man nach dem Verschwinden Reste des Nests finden müssen.
Zu den von Dir aufgeführten Feinden kommen noch ein paar dazu: Bären (hier bei mir zum Glück nicht heimisch
), Spitzmäuse, Wespen (die in diesem Jahr besonders eifrig versuchen, in die Bienenvölker zu kommen, um den Honig zu plündern), Spechte (ein Bekannter von mir verlor letzten Winter ein paar Völker, weil ein Specht die Beuten aufgehackt hat).
Bienen einfach aussetzen geht nicht. Die brauchen schon eine Behausung. Heute werden üblicherweise stapelbare Magazinbeuten verwendet. Es gibt aber auch Beuten, in denen Bienen machen können was sie wollen. Wichtig ist vor allem, daß der Imker an die Völker ran kommt, um gegen die Varroa-Milbe zu behandeln.
Wenn Du noch Fragen hast, immer her damit.
Liebe Grüße,
Martin
RE: Bienen -
OmaHena - 10.09.11
(10.09.11, 00:57)Martin schrieb: Ich mach dann mal einen Strang zum Thema Bienen auf. Es scheint doch viele Fragen zu geben, die einer Antwort bedürfen.
Wer von uns hier im Forum hat denn Bienen? Von Bärbel weiß ich es definitiv. Sonst noch wer? Da Bienen extrem wichtig zur Bestäubung unserer Nutzpflanzen sind, würde ich ein weiteres Unterforum im Bereich "Naturgarten" vorschlagen: "Bienen und Bestäubung". Da hätten Wildbienen und Hummeln ebenso ihren Platz, wie die Westliche Honigbiene.
Liebe Grüße,
Martin
Hallo Martin,
ich imkere seit 7 Jahren und habe 12 Völker.
Bin Mitglied im hiesigen Verein und war bis 2010
die Jüngste! Gottlob hat mir ein 50-jähriger diesen
Ehrentitel genommen....
Liebe Grüße, Helena
RE: Bienen -
CarpeDiem - 10.09.11
(10.09.11, 10:38)OmaHena schrieb: ich imkere seit 7 Jahren und habe 12 Völker.
Bin Mitglied im hiesigen Verein und war bis 2010
die Jüngste! Gottlob hat mir ein 50-jähriger diesen
Ehrentitel genommen....
Liebe Grüße, Helena
RE: Bienen -
CarpeDiem - 10.09.11
Und was ist mit Wildbienen?????
RE: Bienen -
Martin - 10.09.11
(10.09.11, 10:59)CarpeDiem schrieb: Und was ist mit Wildbienen?????
Wildbienen sind fast alle Einzelgänger, die keine Staaten bilden. Die hat es hier natürlich auch, aber das von mir geplante Wildbienenhotel erstellt sich leider nicht von allein...
@ Helena: Vor wenigen Jahren sind bei uns ein paar jüngere Leute in den Vorstand eingerückt. Seit die begonnen haben, Anfängerkurse zu geben, kommen auch Interessierte jungen und mittleren Alters zu uns. Die Alten im Verein sind zu solchen Aktionen und entsprechender Öffentlichkeitsarbeit kaum zu bewegen.
Liebe Grüße,
Martin
RE: Bienen -
CarpeDiem - 10.09.11
Ich habe mal nach Bienen pflanzen recherchiert.
Bienenpflanzen
Jemand hat mir aber auch mal erklärt, dass es Unterschiede darin gibt, welche Pflanzen Hummeln und Bienen bevorzugen.
An meinen Agastachen, den Monarden, Salvias, Minzen und Andorn sehe ich immer viele Insekten (Hummeln sowohl als auch Bienen).