Haustiere über Silvester -
betulapferd - 31.12.12
Liebe Krauterer,
in ein paar Stunden ist es soweit, wo man sich wieder verstärkt Gedanken machen sollte was eigentlich mit den Tieren passiert, wenn die große Böllerei so richtig losgeht.
All die "wilden" Tiere werden mindestens genauso geschockt sein, wie unsere Haustiere ( auch die in einem Stall, wie Pferd, Kuh, Esel , Schaf, Ziege usw), mit dem Unterschied, dass wir sie aber ihrem Schicksal selbst überlassen müssen.
Wie aber können wir wenigstens unsere Haustiere schützen?
Ich werde morgen zum ersten Mal meine Katzen alleine lassen müssen. Seit 2 Jahren sind sie nur Draußengänger - dürfen nicht mehr in die Wohnung. Stimmt nicht ganz, denn eine Katzenklappe führt in einen 3qm großen Raum (Durchgang von Küche zum Bad und auch Durchgang zum Garten), wo sie immer schlafen ( in einer mit Decke ausgelegten großen Styroporkiste) und fressen.
Heute schon, als ein paar Böller losgingen, lag Mikesch nicht in der Kiste sondern saß sichtlich verängstigt hinter der Küchentür, als ich diese aufmachte.
Letztes Jahr war ich Silvester ja zu Hause und sie durften/mussten ab Einbruch der Dunkelheit rein - in die Wohnung. Das fanden die beiden natürlich gaaaanz klasse und machten sich auch gleich auf dem Sofa breit. Als dann die Böllerei losging verschwanden sie unter dem Sofa...und trauten sich erst am späten Morgen wieder hervor. Da half auch kein locken und gut zureden.
Morgen werde ich es wohl wieder genauso machen.
Wie macht ihr das?
Was habt ihr für Erfahrungen mit Euren Tieren gemacht?
Liebe Grüße von Elke, die prima ohne Böller zurechtkommt
RE: Haustiere über Silvester - Brigitte - 31.12.12
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RE: Haustiere über Silvester -
susima - 31.12.12
Ich bin zwar kein Haustier, hab aber augrund eines traumatischen Böller-Erlebnisses in frühester Kindheit panische Angst vor allen knallenden und explodierenden Dingen. Beim Anblick eines Luftballons krieg ich Schweißausbrüche und sogar beimEntkorken einer Sektflasche bin ich eher unentspannt...
Silvester würde ich am liebsten auf dem Klo verbringen, das hat bei mir keine Fenster. Mit Ohropax bin ich ein wenig entspannter, hat aber den Nachteil, dass ich sonst auch nix höre.
Böller sind sehr wohl etwas Schlimmes, mich kann so ein Ding durchaus ins Grab bringen.
Und nein, ich möchte keine Therapie machen - die würde ich wahrscheinlich nicht überleben oder ich würde zumindest auf der Psychiatrie landen...
RE: Haustiere über Silvester -
betulapferd - 31.12.12
(31.12.12, 04:02)susima schrieb: Ich bin zwar kein Haustier, hab aber augrund eines traumatischen Böller-Erlebnisses in frühester Kindheit panische Angst vor allen knallenden und explodierenden Dingen. Beim Anblick eines Luftballons krieg ich Schweißausbrüche und sogar beimEntkorken einer Sektflasche bin ich eher unentspannt...
Silvester würde ich am liebsten auf dem Klo verbringen, das hat bei mir keine Fenster. Mit Ohropax bin ich ein wenig entspannter, hat aber den Nachteil, dass ich sonst auch nix höre.
Böller sind sehr wohl etwas Schlimmes, mich kann so ein Ding durchaus ins Grab bringen 
Panische Angst hab ich selbst zwar nicht, aber rausgehen tu ich auch nicht. Als Kind wohnte ich auf einem Berghang und hatte immer einen tollen Blick
hinter der Fensterscheibe. wir selbst haben nie geböllert sondern immer nur geguckt.
Mein Bruder hat seit einigen Jahren einen Pflegesohn, der wohl auch ein traumatisches Erlebnis als Säugling gehabt haben muss, denn aus Erzählungen hat er sich die letzten Jahre auch immer unterm Sofa versteckt und panische Angst gehabt, was aber nun wohl etwas besser geworden ist.
Morgen werde ich mit ihnen Silvester verbringen und deren neuem Hund (Hunde-in-Not - Hund!) und bin mal gespannt , wie das alles verlaufen wird.
Insofern kann ich Dich gut verstehen und wünsche Dir alles Gute.
Und wenn Du Dir Kopfhörer aufsetzt mit Deiner Lieblingsmusik?
Wenn Du doch weisst, was es für ein traumatisches Erlebnis war, lässt sich das dann nicht irgendwie entkräften?
Oh, Du arme...wünsche Dir alles Gute morgen!
Liebe Grüße von Elke
RE: Haustiere über Silvester - Brigitte - 31.12.12
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RE: Haustiere über Silvester -
susima - 31.12.12
(31.12.12, 04:59)Brigitte schrieb: Susima, es tut mir sehr leid, daß du so sehr leidest. Aber nicht die Böller sind so schlimm, sondern deine Angst davor.
So hart es jetzt auch klingen mag: wenn du dich deiner Angst nicht stellst, dann wirst du damit leben müssen. Durch Vermeiden der angstauslösenden Situationen wird sie leider nicht verschwinden.
Ich wünsche dir für morgen alles Gute.
Brigitte
Danke, ihr seid lieb

Heuer hab ich Frühdienst am 1. Jänner, also werd ich Mitternacht im Bett bei geschlossenen Fenstern verbringen. Das halt ich schon aus.
Silvester in Gesellschaft ist immer ein Problem, weil kaum jemand meine Panik verstehen kann.
Ich hör zwar oft "ich mag diese Knallerei auch nicht", aber alle mögen es, um Mitternacht mindestens die Fenster zu öffnen. Mit Ohropax hab ich das ganz gut im Griff aber ich mag halt auch nicht so sehr dieses dumpfe Gefühl, wenn man dann nur ganz gedämpft hören kann. Ich nehms natürlich in Kauf, aber ich bin jedes Jahr froh wenns vorbei ist.
Sicher ist es die Angst davor, aber ganz ungefährlich sind die Dinger auch nicht, und mich stellen kann ich nicht, das würde mich schlicht umbringen.
An das traumatische Erlebnis selbst kann ich mich nicht erinnern, aber das ist zur Familienlegende geworden.
Meine Mutter war mit mir zwischen Weihnachten und Silvester einkaufen, muss 1968 gewesen sein, ich war damals 2 1/2 Jahre alt und es war ein Nachmittag. Irgendwer hat sich in unserem Gemeindebau-Hof den Scherz erlaubt, uns mit einem Schweizer Kracher (das sind die ganz extrem lauten) zu erschrecken. Der explodierte direkt neben mir - mit einer Stichflamme, die größer war, als ich selbst.
Ich hab angeblich den ganzen Nachmittag gebrüllt, meine Mutter ist gleich auf die Polizei mit mir, um Anzeige gegen Unbekannt zu erstatten und selbst dort war ich einfach nicht zu beruhigen. Hab angeblich die ganze Polizeistation auf Trab gehalten mit meinem schockierten Geschrei. Man hat ihr geraten, mit mir ins Kinderspital zu fahren, das hat sie aber nicht gemacht und irgendwann bin ich abends dann vor Erschöpfung eingeschlafen.
Natürlich wußte meine Mutter nicht, wer der Scherzbold war, sie hat ja nicht damit gerechnet und es können ebensogut ortsfremde Personen gewesen sein. Ich höre auf diesem Ohr auch schlechter. Ist gottseidank nicht gravierend, aber bei Hörtests deutlich merkbar.
Mein Exmann hat sich immer für meine Angst vor den Knallern geschämt und ich bekam immer schon im Vorfeld den (selbstverständlich sinnlosen) Auftrag, mich gefälligst zusammenzureissen.
Ein gezischtes "Führ' dich nicht so auf!" war noch das Netteste, was ich immer zu hören bekam. Und in meinem Alter müßte man sich besser zusammenreissen können.
War auch nicht grad förderlich......
Dabei bin ich ja gar nicht panikartig herumgerannt oder so, hab nur im Vorfeld erklärt, dass ich mich um Mitternacht im Hintergrund halten werde; und um Mitternacht selbst hab ich mich halt nicht gerade in die erste Reihe gedrängt und mir die Ohren zugehalten.
Naja, so etwas ist halt uncool und peinlich :-/
Die Silvesterpartys mit den Freunden waren ja damals auch immer sehr lustig und eigentlich hab ich mich immer drauf gefreut, deshalb wollte ich auch nicht drauf verzichten, hinzugehen - wenn nur die blöde Knallerei bereits Stunden vorher nicht gewesen wäre!
Man kann ja am Silvestertag kaum mehr ausser Haus gehen, ohne irgendwo von einem Böller erschreckt zu werden oder gar einen vor die Füße zu bekommen.
Vor 2 Jahren hatte ich 2 Tage vor Silvester Spätdienst und fuhr so gegen 23h über die Hernalser Hauptstraße nach hause, als so ein dämliches Ding vor mir explodierte, ich wär vor Schreck beinahe in die parkenden Autos gekracht :-(
Gegen die bunten Raketen hab ich aus angemessener Entfernung ja nichts, vor allem nicht, wenn ich weiß, wann es losgeht.
Die sind auch nicht sooo extrem laut. Schlimm sind für mich die Böller, mit denen man nicht unbedingt rechnet.
In Wien und generell in Ö hat man ein ausgeprägtes Faible für alles was laut knallt . Und wenn ich so lese, unter welchen Bedingungen die meisten hierzulande gekauften Böller und Raketen hergestellt werden, find ichs gleich nocheinmal so entbehrlich - Brauchtum hin oder her!
RE: Haustiere über Silvester - Yarrow - 31.12.12
Meinen Hund habe ich in vier Jahren wenigstens so weit desensibilisiert, dass sie nicht mehr versucht, in Panik davonzulaufen (als sie anderthalb war, haben wir zu Silvester stundenlang in Wald und Feld nach ihr suchen müssen). Letztes Jahr bin ich in der Silvesternacht sehr lange bei Geknalle und Geböller mit ihr spazierengegangen, bis sie es einfach nur noch doof fand (ich hab gewartet, dass sie endlich mal pinkelt!!). Jetzt in der Großstadt hatte sie zwar noch Angst, aber nicht mehr so panisch wie früher, sie blieb nur ziemlich dicht bei mir und schlug öfter vor, lieber in die Richtung zu gehen, wo der Krach gerade
nicht herkam...
Das ist für mich immer noch völlig ungewohnt, denn die anderen fünf Hunde in meinem Leben waren alle Schäferhunde, und die ließ der Krach völlig kalt (Nervenstärke ist ja auch ein Merkmal, ohne das nicht gezüchtet werden darf). Meine letzte Hündin hat nicht mal gezuckt, als bei einem Mittelalterfest direkt neben ihr eine (echte!) Kanone abgeschossen wurde. Und ein Hund aus meiner Kindheit hat die Böller versucht zu fangen, auch wenn ihm mal einer in der Schnauze explodiert ist und seine Lefze total entstellt hat - nächstes Silvester wollte er Rache!

Und jetzt hab ich mir so eine kleine Bangbüx angelacht!
Die Katzen würde ich schon deshalb wenigstens in dieser Nacht ins Haus lassen, weil da auch Alkohol im Spiel ist und es viele Idioten gibt, die dann auf lustige Ideen kommen (Knallfrösche nach Katzen werfen ist da noch das Wenigste). Außerdem sind nachts auch mehr Autos unterwegs, oft mit beeinträchtigten Fahrern.
RE: Haustiere über Silvester -
CarpeDiem - 31.12.12
Also ich bin überrascht, wie entspannt bei mir alle sind.
Gut Hundi ist eh so gut wie taub außerdem hat der keine Angst. Gewitter wird im Zweifel tapfer ausgebellt und Böller muß man doch aportieren.

Ein Grund diesem selbstmordgefährdetem Hund nur unter strenger Aufsicht rauszulasssen, damit er nicht "bunte Lichter" fangen geht

2 Pferde der Nachbarn stehen seit gestern wieder auf der Koppel und sehen auch entspannt aus und die Katzen erschrecken auch nicht besonders
Aber bei uns in der Straße böllert keiner der nächsten Nachbarn. Is vermutlich auch verboten. nebenan steht ein Reetdach.
Wir können das Spektakel der Gemeinde immer aus unserem Nordfesnster sehen und das reicht.
Was die Katzen nachher zu später Stunde machen, werden wir abwarten. Eigentlich sind sie alle ja wilde Freigänger und kennen Silvester und ich glaube froh, dass sie wissen. wo sie einen Unterschlupf haben.
Stummel liegt auf dem Sofa und zuckt nicht mal mit dem Ohr, wenn es draussen mal knallt. (ist aber auch sehr wenig hier)...
Alles in Allem haben wir wirklich Glück....
@susima, ich hatte auch mal leichte Panik, allerdings nicht so stark ausgeprägt wie bei Dir. Menschmassen zu Silvester habe ich rigeros vermieden. Und zum Knallen bin ich nie mit raus gegangen, sondern habe mir alles meistens nur aus dem Fenster angesehen.
Heute hat sich das erübrigt, weil wir einfach zu Hause bleiben.
RE: Haustiere über Silvester - Raphaela - 31.12.12
Unsere Katzen haben heute Hausarrest, Amy verbellt eh alles und wegen Odin bin ich froh, heute zuhause bleiben zukönnen (sollte eigentlich mit dem Liebsten zu einer Pahdie, wo er auflegt). Beim Spazierengehen hat er bei Früh-Böllern zwar nur geguckt, wie er aber reagiert, wenn wieder welche auf´s Haus geworfen werden weiß ich noch nicht...Sorgen mach ich mir wegen der Kaninchen: Der Auslauf ist dicht am Zaun zur Straße und wir sind hier bei der Dorfjugend ein beliebtes Ziel...Werde also immer mal wieder vor die Tür gehen, wenn hier welche durchziehen. - Vielleicht am besten mit der kleinen Amy, die ist hier sehr gefürchtet :-B
Ansonsten drücke ich allen Haus- und Wildtieren und allen Menschen die Daumen, daß nichts passiert und es nicht so extrem wird!
RE: Haustiere über Silvester - Brigitte - 31.12.12
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