Vogelgschichten -
Lilli - 16.09.11
Die Vogelgschichten sind jetzt auch angekommen. Leider nur meine Beiträge. Ich hatte sie noch in der letzten Altforumsnacht mit den Foto-Links kopiert, als noch keine Genehmigungen für andere Beiträge vorlagen (so ist leider auch manches Lob verschwunden ).
7.März.2009
Die traurige zuerst. Meine Balkon-Apfel-Amsel, deren Revier der Kompost war und die Gemüsebeete, lebt nicht mehr. Der Mulch blieb auf einmal auf den
Beeten, mein Gang zum Kompost blieb friedlich, kein Amselwegfliegen und –schimpfen, und stattdessen ein Häufchen schwarze Federn am Beet. Der Apfel
vom Balkon sieht jetzt anders aus, bleibt ruhig liegen, wird nicht mehr
quer übern Balkon geschleift oder runtergeworfen, Meisen und Rotkehlchen
haben einfach nicht dieses Temperament und picken sittsam still.
Der Fuchs, dachte ich spontan, war’s, der wohl auch ab und an eine Taube
fleddert, bloß, wie hat er das geschafft mit der Amsel? Heute sah ich einen
Greifvogel, wie immer, dachte ich, Mäusebussard, oder sah er nicht doch
anders aus? Dann las ich etwas über Habichte, die jetzt öfter in die Städte
kommen, wohl, weil die Hauptnahrung dort leichter zu kriegen ist, nämlich
Elstern, Tauben und Amseln. Der Amsel vom Holunder beim Schlafzimmerfenster
hab ich dann schnell zugerufen, pass bloß auf, schau öfter mal nach oben,
aber sie verstand mich nicht und flog weg.
Und noch eine schlechte vom Schwanenvogel. Vor ein paar Wochen lagen
Schwanenfedern auf einer der Nachbarweiden, wo immer so 12 Schwäne sind.
Das ärgert den Bauern. Während „unser“ Bauer aufpasst mit dem Traktor, wenn
Schwäne da sind, hat jener sie einmal regelrecht gejagt und ist ihnen
hinterher gerast quer über die Weide. Daran musste ich denken, und dass
einer vielleicht verletzt gewesen könnte und nicht schnell genug wegkam.
Danach sah ich dort manchmal einen einzelnen einsamen Schwan, und heute saß
er wieder dort. Wenn Schwäne den Partner verlieren, bleiben sie für den
Rest des Lebens allein, ein trauriger Anblick war das.
Dann aber, dann war die Luft voll von Vogelzwitschern, dass man hätte
meinen können, es wäre der erste richtig warme Tag mit Sonne und kurzen
Ärmeln und alle Vögel zurück. Aber es waren wieder nur die Stare, bei Euch
ja Frühlingsboten, bei uns den ganzen Winter hier in großen Schwärmen, aber
schön war’s trotzdem, von drinnen zu hören und nachher den ganzen Tag mit
dieser akustischen Begleitung verbracht, manchmal konnte ich sogar noch
andere hören, auch noch die Turmfalken.
Die Rückkehrer sind noch nicht da, die Bachstelze, sonst pünktlich zu
Anfang März, fehlt noch. Da bin ich sicher, weil ich viel im Kies buddle,
und weil sie sich diese Chance nie entgehen lässt.
Die Stare fliegen selten allein, meistens sind sie von Drosseln begleitet,
von Wachholderdrosseln eigentlich, auch Wintervögel für mich, aber diesmal
sah ich sie nicht. Der Winter also doch vorbei? Nein, eine zumindest fand
ich darunter.
Die meisten Drosseln waren Rotdrosseln, diesen Winter zum ersten mal zu
Gast, da hab ich nicht schlecht gestaunt, was das für ein Rot war auf
einmal und dieser Streifen überm Auge. Sie sind also auch noch hier, ob sie
bleiben, weiß ich nicht.
Und eine Singdrossel, mindestens, die lieben auch die Starengesellschaft,
die ewige Schwätzerei muss irgendwie heimelig wirken.
Also noch kein Vogelfrühling, aber ganz schön was los,
bei Lilli
RE: Vogelgschichten -
Lilli - 16.09.11
9.3. 2009
» bist du eigentlich immer mit Kamera
» bewaffnet, um im richtigen Moment abzudrücken????
Nee nee, margot, grad bei den Vögeln, da gibt es oft viele vergebliche Versuche und Wartereien, und dann kommt irgendwann mal das Glück – da kenne ich aber manchmal schon die Ankündigungen, wann sie kommen, die Gewohnheiten und wie schnell sie sind, ganz wichtig!
» Bin immer wieder erstaunt darüber wie hochglanzpoliert die Stare doch sind!
Das Starenmuster Elke fasziniert mich auch immer und dieser Glanz. Einer hatte sich mal ins Haus verflogen, da war mir auch der Glanz so aufgefallen. Ich hab ihm aber rausgeholfen statt zur Kamera zu rennen . Obwohl draußen das Fotografieren schwierig ist, ich kann es nur, wenn sie auf dem Rasen dicht beim Haus sind und wenn da auch noch Sonne ist. Auf den Bäumen vor den Fenstern sind sie zwar näher, aber immer nur dunkel gegen den Himmel.
» mit allem Negativen und Positiven
Genau petaloudi, das Negative gehört dazu. Negativ für die Amsel, positiv für den Habicht oder wen auch immer. Ich seh’s schon auch so, aber traurig bin ich dann halt trotzdem. Die eine Amsel kannte ich halt besser als die andern, weil sie immer am Beet und Kompost war und auf dem Balkon. Mindestens 2 kenne ich aber auch per Revier in Hausnähe.
Von der Nordgartenamsel war auch einmal nur ein Häufchen Federn übrig, woraufhin der Mulch im Nordgarten an Ort und Stelle blieb. Aber das Revier ist längst wieder besetzt und so wird es mit dem Gemüserevier auch gehen.
Die neue Nordamsel hat heute heftigst im Birnbaum geschimpft, als der Staren-Drossel-Schwarm im Anflug und schon von weitem zu hören war. Die nicht im Schwarm sind, finden es wohl gar nicht lustig, diese heftigen Invasionen in ihre Revierbäume. Die dann so laut sind, dass die andern sich untereinander nicht mehr verständigen können.
Irgendein Vogel hatte vorher wunderschön gesungen und ist nach der Invasion verstummt und weggeflogen.
Der einsame Schwan war heute im Weizenfeld, aber er hatte immerhin Gesellschaft von 2 Kanadagänsen, gestern war er völlig allein.
Die Blaumeisen verblüffen mich aber immer wieder. Letzten Sonntag saßen wir auf dem Balkon und wegen heftigem Meisenprotest aus der Linde kam der Apfel nach unten, wo er aber schneller verspeist war. Am Montag hab ich unter der Meisenlinde gearbeitet, die Blaumeise saß auf einem der Äste über mir, hüpfte immer weiter runter zu mir und schimpfte und schrie direkt über meinem Kopf auf mich ein. Bis mir der Apfel einfiel, ich schaute nach und es war nur noch ein bisschen Schale übrig. Also kam ein neuer auf den Balkon und dann war Ruh.
Ohne Amsel hält der sich lang, aber heute wurde auch der recht dünn. Eine Meise hatte noch genug, als die 2. dazukam, hat’s für die aber nicht mehr gereicht. Also hüpfte sie an die Balkontür, dauernd, immer wieder, saß auf einer Strebe und pickte an die Scheibe: Neuer Apfel bitte! Die wissen ganz genau, von wem und aus welcher Richtung der Apfel kommt. Und dass sie bloß rufen müssen, und ich springe ... Zum Glück machen das nur die Blaumeisen.
Liebe Grüße, Lilli
12.3.2009
Mein einsamer Schwan sitzt jetzt immer, jeden Tag, allein auf jener Wiese,
auf der sich sonst die ganze Gruppe eingefunden hat, und trauert. Der
Federnberg liegt da auch noch, deshalb vielleicht.
Der Balkonapfel aber, der liegt wieder unten, auch wenn ich dort keine neue
Amsel gesehen habe. Beschimpft wurde ich aber schon von einer aus der Linde
gegenüber. Hat sich wohl rumgesprochen, dass das tollste aller Reviere frei
ist, jetzt muss wohl meine Person noch abgecheckt werden und meine Rolle in
diesem Revier.
Die gelben Krokusse aber, die stehen allesamt noch, gehören alle zum
Gemüserevier, noch keine ist geknickt wie sonst immer, das traut sich wohl
noch keine, das darf amsel wohl erst nach endgültiger Revierbesetzung.
Und so sieht der Amselapfel aus im Unterschied zum
Meisen-Rotkehlchen-apfel:
Draußen ruft seit gestern nächtens jetzt immer der Steinkauz, grad auch. Er
ist glaub ich gar nicht mal ein Nachtvogel, hatte manches mal schon heftig
am Tag gerufen, aber zur Zeit ist er Nachteulenkauz.
Lilli
RE: Vogelgschichten -
Lilli - 16.09.11
16.3.2009
Gestern kamen die Bachstelzen zurück :-) . Sie waren noch ganz aufgeregt,
flogen hierhin und dorthin, prüften, ob alles noch an Ort und Stelle ist,
an ein ruhiges Fotodate war noch nicht zu denken.
Jetzt vermisse ich noch die Rotschwänze.
Der Baumläufer untersuchte Birnbaum und Pappel, wie letztes Jahr, um dann
doch unterm Dach zu brüten.
Im Gemüsemulch wird wieder gewühlt – und die meisten gelben Krokusse sind
niedergepickt. Das Amselrevier ist wieder besetzt.
Gestern und heute haben 2 Schwäne dem Einsamen Gesellschaft geleistet, aber
der wollte keine und hat sich in die andere Ecke der Weide abgesetzt.
Die Starenschwärme bleiben aus und stattdessen fliegen die Tauben und
hocken auf den Bäumen ringsrum. Verschiedene Schwärme scheinen sich zu
meiden, es ist immer nur einer da.
Aber mit einem Rätsel lebe ich noch. Heute sah ich sie wieder, Gänse
eindeutig, ein Gänsepaar, das mich überflog, kleiner als alle, die sonst
fliegen, aber das Rätsel: Sie geben keinen Mucks von sich, wo keine normale
Gans sonst einfach still vor sich hinfliegen kann, sondern lärmen muss.
Vielleicht sind sie mir so aufgefallen, weil sie im Winter nicht da sind,
sondern nur sommers? Vielleicht übersehe ich sie aber auch nur im Winter
unter all den lärmenden Gänsescharen? Sie fliegen nicht so oft wie die
andern Sommergänse, kündigen sich vor allem nicht an, und natürlich hab ich
dann nie die Kamera in der Hand. Ein Foto könnte die Identifizierung
erleichtern. So muss ich weiter mit dem Rätsel leben (wie mit vielen vielen
andern ja auch) – oder kennt jemand eine kleine mucksmäuschenstillfliegende
Gans?
Grüße, Lilli
22.3.2009
Ach Gschichten gibt’s wieder. Vom Schwan, der nicht mehr nur einsam war.
Zwar das 5. Rad am Wagen, aber immerhin, oft zu dritt, nur manchmal allein
und auch dann jetzt mit Gänsegesellschaft meistens.
Neulich morgens kam er angeflogen, und ich dachte, was landet der so
komisch, so aufrecht, aber dann war’s der Silberreiher, schnell aber wieder
vertrieben von den Schwänen.
Auch wenn ich ihn gar nicht mehr beobachtet habe, ich kann ja nicht dauernd
vor Mitleid zerfließen, musste ich hinschauen, weil ein paar Tage lang
regelmäßig am späten Nachmittag das gewaltige Singen erscholl, die
Flügelschläge der Schwäne singen, wenn sie an mir vorbeiflogen, da konnte
ich einfach nicht weiterarbeiten, als wär nix, aber es flogen immer nur
zwei und der Einsame fiel mir wieder ein.
Und die rotzfreche Blaumeise, die hat mich vorgestern doch tatsächlich vom
Balkon vertrieben. Hat so lang geschimpft auf ihrer Linde, weil sie zum
Balkonapfel wollte, bis ich ihr das Feld überlassen habe. Gestern aber
wollte ich mich nicht vertreiben lassen, dachte, okay, der Apfel direkt zu
meinen Füßen, der ist wohl zu nah und hab ihn 2 meter weiter gelegt. Jetzt
soll sie mal ihr Mütchen kühlen statt nur von weitem zu schimpfen. Sie
hat’s tatsächlich gemacht, 3 mal kam sie angeflogen, hat mich wohl im Auge
behalten, aber kräftig am Apfel gepickt. Als wollte sie sagen, glaub nicht,
dass ich Angst habe, die andern vielleicht, aber ich, ich weiß doch, dass
ich alles mit Dir machen kann.
Die Bachstelzen versuchen’s auch schon. Aber jetzt ist Schluss, jetzt, so
hab ich gerlent in meiner Vogelgesellschaft, muss ich auch mein Revier
behaupten. Die Bachstelze muss nicht unbedingt am Balkon vorbeifliegen zum
Dach, es geht auch anders. Auch wenn sie mir erst zeigen will, dass ich
doch bitte weichen möge. Das geht so: Von der Linde aus Gezeter,
Losfliegen, Kehrtwendung im Flug zurück zur Linde, Gezeter und so weiter.
Bis ich wegschaue, so tue als weiß ich von nix, dann auf einmal geht’s auch
vom Tennendach aus.
Die Bachstelzen dominieren die Szene grad, kämpfen um’s Revier oder den
Nistplatz, mal zu zweit, mal zu dritt oder hüpfen paarweise durch die
Gegend. So laut oft, dass ich manchmal schon gehofft hatte, die Spatzen
seien wieder da.
In der Tenne ist mittlerweile ein Eimer heißbegehrt. In ihm habe ich einen
Tütenrest von Erdnüssen gelagert, die ich beim Frost dort gestreut hatte.
Die Meisen waren die ersten, die begriffen haben, dass man in die Tüte auch
Löcher picken kann. Gestern hörte ich dort heftigen Lärm, bis eine
Bachstelze herausgeflogen kam. Wahrscheinlich hatte sie die Meisen
beobachtet, aber den Trick nicht so schnell raus, oder sie war zu groß für
den Eimer.
Die großen Schwärme scheinen sich aufzulösen und die Stare und Tauben
einzeln nach Nestern zu suchen. Das geht langsam, vorgestern sah ich noch
eine kleinere Starengruppe und heute ein Grüppchen von Tauben, aber auch
schon, wie sie zu zweit auf einer Kastanie turtelten. Das ist schön zu
beobachten, richtig liebevoll tun sie das.
Vorher bot sich mir aber noch ein letztes großes Schauspiel. Der ganze
Starenschwarm war mit Getöse in die Allee eingefallen und schwätzte, was
das Zeug hält. Da kam von der anderen Seite der ebenso große Taubenschwarm
angeflogen und ich war gespannt, was passiert. Die Stare wurden plötzlich
still und flogen los, genau auf die Tauben zu, durch sie durch, beide
Schwärme umkreisten sich, flogen wieder ineinander, bis die Tauben aufgaben
und abflogen. Die Stare ließen sich kurz auf Allee nieder, wie um
sicherzugehen, dass sie ihren Platz verteidigt hatten, flogen wieder auf,
alle auf’s Haus zu und machten eine Kehrtwendung zurück, wie eine Welle war
das. Aber dann zogen auch sie ab.
Es war ein unglaubliches Schauspiel am Himmel. Beide Schwärme sind ja
riesengroß und weil die Vögel unterschiedlich groß sind, waren sie beim
Ineinanderfliegen gut zu unterscheiden
Jetzt fliegen nur die Drosseln noch in kleineren Schwärmen, allein jetzt,
ohne Stare. Wachholderdrosseln heute den ganzen Tag, die Rotdrosseln waren
nicht dabei. Was die jetzt treiben ohne die Stare, das weiß ich nicht.
Warten tu ich immer noch auf die Rotschwänze. Es flogen schon Vögel gen
Tenne, die’s gewesen sein könnten, dort und in den Linden nisten sie gern,
aber ich konnte sie nicht so genau sehen.
Den Buchfink aber dafür, der hat zur Zeit den Kiesplatz für sich
gepachtet.
Grüße, Lilli
RE: Vogelgschichten -
Lilli - 16.09.11
23.3.2009
» ich beneide Dich, dass Du Dich so mit Deinen Gästen befassen kannst.
Ja Sepp, das ist beneidenswert, einerseits aber nur. Ich kann es halt nur, weil ich tagsüber meist ganz allein bin in meiner Wildnis – aber eben doch nie wirklich allein. Schon als Kind ging’s mir oft so, schon da hab ich viel mit Tieren geredet.
Den Kernbeißer, Erdling, den hatte ich noch nie, diesen imposanten Schnabel kenn ich nur von Fotos. Allerdings gibt es viele Vögel, die nicht so nah zum Haus kommen und die ich noch nicht identifizieren konnte, deren Stimmen mir nur vertraut sind. Ich füttere ja nicht, hab nur in der langen Eiszeit etwas nachgeholfen, drum hab ich sie nie so konzentriert an einem Platz.
Nur einmal sah ich einen Pirol, als er ein paar mal von hoch oben in den Kastanien zum Wipfel der alten Eiche geflogen ist. Vielleicht hör ich ihn ja manchmal und weiß gar nicht, dass er’s ist.
Die Eichelhäher aber, davon gibt es viele, die sind hier sehr scheu, so dass mir noch nie ein Foto gelungen ist. Kaum mache ich auch nur eine Bewegung am Fenster, sind sie weg trotz ziemlicher Entfernung. Seltsam, dass Deine Dich beschimpfen, meine tun so was nicht. Obwohl, gnau weiß ich’s nicht mehr, ob sie schimpfend wegfliegen oder nicht, grad seh ich kaum welche um’s Haus.
Und Bentjeshecke, Lonie, so kann ich meine vielen Asthaufen leider nicht nennen . Aber den Vögeln ist’s egal. Die Rotkehlchen wohnen auch darin und Amseln, mindestens. Die Rotschwänze brüten lieber höher, Garten- genau so wie Hausrotschwänze, aber wahrscheinlich nehmen sie’s wie’s kommt, so wie wir ja auch.
Die Rotschwänze sind bei Dir also schon da? Ich bin mir immer noch nicht sicher, ob das neulich einer war, denn eigentlich sind sie hier immer zahlreich.
Sind sie andernorts denn auch schon eingetroffen?
Grüße, Lilli
24.3.2009
» Eigentlich ist es auch egel, ob es wie bei Lilli Reisighaufen sind oder
» eine "ordentlich "geschichtete Hecke.
Naja, so ganz egal ist’s nicht, Lonie, das mit der Benjeshecke, weil: Haufen werden halt keine Hecke . Benjes-Hecke ja deshalb, damit die Vögel drin rumk@cken und dadurch eine Wildhecke aussäen. Bei mir wird’s höchstens ein Benjes-Haufen. So eine Hecke bau ich aber grad auch.
Grüße, Lilli
25.3.2009
» Also, die Vögel machen einen Haufen, und dann entsteht eine Hecke? Oder
» war's vielleicht doch umgekehrt...?
Noch komplizierter, ein großer Teil von meiner Wildhecke entstand ganz ohne Haufen, also Asthaufen, Haufen schon, die wurden aber im Flug verloren .
Und Vogelgschichten noch. Ob die Rotschwänze da sind, weiß ich immer noch nicht. Es huschen öfter Vögel rum grade, wo ich nicht recht weiß, welche, aber sie huschen so schnell bei dem Wetter. Vielleicht sind sie aber auch am warmen Alb-Südhang hängengeblieben und wollen nicht weiter in kältere Regionen.
Der erste Graureiher seit langem war heute wieder auf der Nachbarweide. Eigentlich sind sie auch im Winter da, aber der lange Schnee muss sie irgendwohin ins Exil vertrieben haben.
Genau so wie die Fasane, die langsam wieder Einzug halten. Einen musste ich länger im Auge behalten wegen den Narzissen, an deren Blüten sie gern mal picken. Aber er hat sich nicht drum geschert, pickte höchstens auf dem nassen Boden rum und lief strikt gradeaus auf der Weide. Obwohl pitschenass, kam er nicht unter die Bäume wie sonst gern. Er hatte irgendein Ziel, aber ich kenne es nicht, ich musste irgendwann wieder weg vom Fenster. Für kurze Zeit wenigstens.
Denn eben am Fenster musste ich mich nachher in Konzentration und Stillstehen üben. Jener Balkonapfel wieder. Beim Sonntagsfrühstück auf dem Balkon war er wieder unerreichbar. Ein Päuschen zu zweit, mit Blaumeise und mir, das ging noch, aber ein Frühstück zu dritt, das war zu viel, also gab’s wieder Begleitmusik und Zetern. Damit ich nicht so weit laufen musste, hab ich ihn nun auf das Fenstersims vom Nachbarfenster gebracht. Das war auch nicht gut, denn unsere Gespräche waren noch zu nah und die Folge war ein beleidigtes Nichtzetern und Verschwinden.
Auch sonst kein guter Platz, denn ich gehe oft an jenem Fenster vorbei, für die Vögel ein zu plötzliches Auftauchen. Heute auch, schnell flog einer weg, dann blieb ich stehen und er bzw. sie kam zurück. Eine Kohlmeise, eigentlich scheuer als die Blaumeisen. Ich hab mich nicht mehr bewegt und die Meise fraß und fraß und fraß. Endlich war sie satt und konnte ich Luft holen, dachte ich, als die Blaumeise eintraf. Sie behielt mich ununterbrochen beim Picken im Auge, war ja sehr nah jetzt, viel näher als auf dem Balkon. Also wieder Luft anhalten, schließlich stand ich ja in ihrer Schuld, irgendwie. Aber sie fraß so lange und als ich fand, jetzt ist’s genug, bin ich langsam rückwärts gegangen, aber die Meise fraß weiter. Morgen kommt ein zweiter Apfel auf den Balkon, damit ich wieder Luft holen kann.
Spät am Abend zwitscherte ein Vogel in den Linden. GG war erstaunt, aber das passiert manchmal, sie reden dann halt im Schlaf wie wir auch. Wahrscheinlich träumen sie von Äpfeln, die dauernd wandern.
Grüße, Lilli
28.3.2009
Die Meisen, die gewöhnen sich langsam wirklich an mein Gesicht hinter der
Fensterscheibe. 2 Blaumeisen schaukelten auf ihrem durchlöcherten Apfel wie
auf einer Wippe, verjagt schließlich von einer Kohlmeise und alle blieben
sitzen trotz meiner Anwesenheit.
Vielleicht war’s gar keine Amsel, sondern das Meisenschaukeln, weshalb der
Apfel heute wieder unten lag. Ich hab’s erst gemerkt nach wieder einmal
eindringlicher Mitteilung von der Blaumeise. Ging auch prompt ins Haus, die
Meise hatte gewartet so lang, aber ich kam nicht mit Apfel, sondern mit
Kamera zurück. Nee also, so war’s nicht gemeint, Frechheit, und
aufdringlich überhaupt ...
Hab aber schnell und untertänigst den neuen Apfel nachgereicht.
Und die Stare fliegen immer noch in Schwärmen, wenn auch nicht mehr in den
großen, im Verein grad wieder mit Wachholderdrosseln. Die bleiben aber auf
der Strecke beim Staren-Wellenreiten auf der Wiese. Sie laufen dort nie
einfach weiter, sondern immer die hintersten fliegen nach vorn.
Vogelgrüße, Lilli
RE: Vogelgschichten -
Lilli - 16.09.11
27.4.2009
» Ich glaube, diese Meise ist gerade im Begriff, eine Hecke anzulegen...
stimmt, die jäte ich grad dauernd .
Trotzdem wieder Vogelgschichten. Eine besondere, aber erst die normalen.
Erst noch die vom einsamen Schwan. Der nämlich war verschwunden, sobald jener Bauer die Wiese gedüngt und geeggt hatte, womit auch der Federhaufen vom toten Schwan verschwunden war. Es war also wohl wirklich dieser Haufen, von dem sich der vermutliche Partner nicht hat trennen können. Fortan war einige Wochen noch das Schwanenpaar dort, deren Singen beim Rückflug mich abends schon fast an die Uhrzeit erinnert hat. Aber jetzt sind auch die wohl in die Brutgebiete verschwunden, wie die meisten Gänse.
Ein paar Gänse quäken aber immer noch manchen Abend durch die Luft, meist Kanadagänse.
Die Fasane zieht jetzt die Kuhweide magisch an. Während der Umstellung auf das frische Gras werden die Kühe noch beigefüttert und die Fasane warten dann schon auf die übriggebliebenen Körner.
Die Bachstelzen bauen Nester was das Zeug hält. Die andern zwar auch, bloß sind sie nicht so auffällig. Die Bachstelzen ärgern sich über mich, wenn ich sie sehe, denn dann fliegen sie nicht zum Nest, sondern drehen Warteschleifen. Wo das ist, das soll keiner sehen. Drum schau ich auch immer nur kurz hin, wenn sie eine Ladung Äste in ihren kleinen Schnäbeln zum Dach transportieren. Fotografieren, das geht grad nicht, übersehen aber auch nicht, weil sie immer an irgend einem Fenster vorbeimüssen.
Neulich gab es ein fürchterliches Geschrei in der Kastanie am Küchenfenster, das war kein normales und ich habe wie gebannt in die Kastanie gestarrt. Bis schreiend und zeternd ein Vogel rausgeflogen kam – und vor ihm dran ein schwarzer Rabenvogel. Ich hab’s schon erlebt, wie eine ganze Meisenschar zusammenkam, um einen Eichelhäher zu verjagen, aber dieser, eine Amsel oder Buchfink, es war zu schnell, der hat das ganz allein geschafft.
Und dann begleitet mich täglich der Kuckucksruf bei der Gartenarbeit. Wo der ja selten geworden ist, freut mich das um so mehr und ist es wie ein Ausgleich für die verlorenen Schwalben.
Die Eule hören wir selten. Aber als ich für’s Päckchen in den alten Pferdeboxen einen neuen Karton gesucht habe kurz vorm Dunkelwerden, da trippelte etwas Großes ziemlich tapsig ganz oben einen Balken entlang. Kurz drauf erklang das vertraute Fauchen.
Und jetzt die besondere Geschichte, bei uns wohnt eine Nachtigall! Nicht erst letzte Nacht hörte ich einen Vogel, dachte, das ist ein Schwätzeln im Schlaf wie öfter mal, aber es hörte nicht auf. Es war nur schwach zu hören, ich hatte aus dem falschen fenster gelauscht, aber auf einmal hat es mich in der Vielfältigkeit vom Gesang erinnert an ein nächtliches Erlebnis letztes Jahr auf einer Reise, wo mehrere Nachtigallen unglaublich gesungen haben. Da plötzlich fiel mir der Vogel ein, den ich am Nachmittag beim Mähen aus dem hohen Gras aufgescheucht habe, ein brauner, den ich noch nie gesehen hatte und wo ich jetzt sicher war, das war sie, die Nachtigall. Wahrscheinlich war sie es auch, die kurz einmal am Tag wunderschön gesungen hatte, dass ich stehen bleiben musste und zuhören.
Noch nachts um 3 Uhr holte ich mir sofort die Vogelbücher ins Bett. Es war wirklich dieser braune Vogel aus dem Gras, sie baut gern Nester aus Gras oder sucht am Boden nach Futter. Und liebt wilde Hecken, die bis auf den Boden reichen bzw. der Unterwuchs bis in die Büsche. Genau wie die Holunderbüsche, wo ich sie aufgescheucht hatte und viele andere Büsche hier.
Singen soll sie zwar meistens in der Dämmerung, aber letztes Jahr hinter Berlin hatten wir sie auch sehr spät in der Nacht gehört und die Leute sagten, sie singen jede Nacht. Und am Tag soll sie manchmal auch singen.
Hätte ich sie gestern nicht aufgescheucht, dann hätte ich sie wohl nie zu Gesicht gekriegt, so scheu sind sie. Auch wenn ich’s da noch schlimm fand, war es nun doch ein Glück für mich.
Jetzt höre ich nichts, wohl weil es regnet, immerhin weiß ich jetzt aber, dass ich beim nächsten mal aus einem genau gegenüberliegenden Fenster lauschen muss.
Grüße von Lilli
9.5.2009
Heute gab’s das erste Jungvogelpiepsen. Ich hatte es nur von drinnen gehört, und konnte es nicht orten. Wahrscheinlich sind die ersten Kleinchen geschlüpft, die unter den Dachziegeln wohnen. Dann müsste es bald wieder ein Gefiepe und Gepiepe geben bei den elterlichen Fütterungsanflügen.
Am meisten beschäftigt uns grade unsere Nachtigall, jetzt eindeutig identifiziert auch über die Vogelstimmen-CD. Sie empfing uns lautstark nachts, als wir von Wien zurückkamen, aber immer war da noch dieses Fragezeichen. Am Abend drauf, als sie wieder sang, legten wir die CD auf, daraufhin wurde sie lauter – da war im Haus ein Rivale!
Sie ist jetzt überhaupt viel lauter zu hören und näher am Haus. Und scheint sich vor Geräuschen nicht zurückzuziehen. Heute in der Dämmerung ging ich mit quietschender Schubkarre über den Kies, als sie sang und ich fürchtete, sie damit zu vertreiben, aber sie sang nur noch lauter. Dann fuhr ein Zug in der Nähe vorbei und auch den versuchte sie, zu übertönen. Erst recht einer Amsel wollte sie zeigen, wer die bessere Sängerin ist. Oft ruft auch der Kuckuck bis in die Dämmerung, die die Nachtigall nun immer mit Gesang einläutet. Aber auf den reagiert sie nicht, mit so eintöniger Stimmlage gibt sie sich erst gar nicht ab und der Kuckuck verstummt ja dann auch bald. Sie passen auch überhaupt nicht zusammen, die beiden Sänger, wie pink und orange nebeneinander klingt das.
Jetzt weiß ich auch, warum es heißt, die Nachtigall „schlägt“. Sie schnalzt und schlägt manchmal die Töne heraus, flötet lange Töne, kürzere, singt dann wieder ...
Heute habe ich nach getaner Arbeit im Halbdunkel noch draußen gelauscht und wollte den Nachtigallenplatz herausfinden. Die Gesänge ganz in der Nähe wurden beantwortet – aus mindestens 2 Richtungen. Es ist also nicht nur ein Nachtigallenpaar hier, mindestens zwei sind eingezogen! Das hat die Gartenrückenqualen gleich vergessen lassen, dazu der aufgehende Vollmond und der intensive nächtliche Dschungelduft nach einigen Regengüssen.
Grad faucht die Eule draußen, die Nachtigallen schlafen schon.
Ich auch gleich, Grüße,
Lilli
RE: Vogelgschichten -
Lilli - 16.09.11
21.5.2009
Auch heute wieder: Die Nachtigall löst mit der Dämmerung den Kuckuck ab.
Als wüsste er es, verausgabt er sich meistens grad spät am Abend, bis er
mit dem Dunkelwerden verstummt.
Weil ich heute eine erste große Wiese, den alten Sandplatz, als ersten
Platz fix und fertig gemäht habe, wie er jetzt eine zeitlang bleiben kann,
wollten wir zur Feier des Abends das große Licht anknipsen, das noch aus
Zeiten existiert, als der Platz Pferdespringplatz war, und dort nächtens
spazieren gehen.
Aber es sang die Nachtigall so laut und schön und nah, von eben diesem
Platz, dass wir sie nicht mit dem großen Licht stören wollten. Ihrem Gesang
haben wir den Nachtspaziergang geopfert, standen dafür im Dunkeln und
hörten nur zu.
Als wir im Herbst unser neues Vogelhäuschen unter die Linde gestellt haben,
hatten wir an die Goldrute gedacht, die dort wächst, an Tulpen und
Narzissen, aber nicht an die rosa Akeleien.
Als jetzt die Farben plötzlich quietschten, haben wir beschlossen, es
trotzdem dort zu lassen, denn wer weiß ...
Zum Glück, denn tatsächlich sah ich plötzlich einen Vogel dort
hineinverschwinden. So schnell, dass ich lange gerätselt habe, was für
einer. Im Winter konnte ich noch lange warten mit der Kamera, aber grad
jetzt hab ich’s draußen genau so eilig wie die Vögel. Ein Zaunkönig saß
einmal abwartend in den Lindenästen, aber er war nicht der Bewohner, denn
endlich sah ich einmal einen Kopf mit etwas weißem im Häuschen. Da schien
das Weibchen sich erstmals vom Nest zu erheben, und tatsächlich flogen sie
ab dann beide zum Füttern und öfter. Aber immer so schnell, dass mir nie
ein Foto gelungen ist. Deshalb hatte ich wohl auch den Nestbau gar nicht
bemerkt, gut gemacht, denn das sollte ich ja auch nicht. Aber ich weiß es
jetzt trotzdem, Kohlmeisen sind’s.
Viele Jungmeisen sind schon ausgeflogen, überall fiept es jetzt. Ach wär
das schön, wenn ich den Häuschen-Auszug miterleben würde, es steht mit
Blick auf’s Haus, aber ich fürchte, sie warten nicht damit, bis ich grad
Pause hab.
Heute morgen hat GG wegen schönstem Wetter das Schlafzimmerfenster
aufgemacht, als er ging, und ich bin aufgewacht mit lautem Vogelgeschrei
und sah dann etwas schwankendes fliegen, das irgendwann in die hohe Wiese
plumpste. Wahrscheinlich sind erste Dachbewohner ausgeflogen. Von anderen
wird das Dach aber noch emsig angeflogen und es piepst noch immer heftig
dort oben.
Der mutige Vogel, der ganz allein den Raben aus der Kastanie vertrieben
hatte, das war ein Distelfink. Was für ein Glück, man stelle sich vor, der
Rabe hätte diese putzigen Gesellen aufgefressen.
Die Pusteblumen sind alle, wo ist die nächste? Kurze Flugübung ...
Oh, hat nicht ganz gereicht:
Grüße, Lilli
17.7.2009
Heute abend saßen wir auf dem Balkon, umrahmt von den alten Linden, aus denen das verschiedenste zufriedene Gezwitscher schwätzelte, sang, rief ... Zufrieden wohl über’s Wetter und dass die Jungenaufzucht überstanden ist oder auch die Jungvögel freuten sich des Lebens. Die meisten Stimmen waren vertraut, aber nicht alle, besonders eine nicht.
Diese eine flog plötzlich in eine Linde, deren oberste Äste wegen einem früheren Blitzeinschlag kahl sind, war also gut zu sehen, beendete das Flöten und hob zu einem weniger schönen Rätschen an, war gelb mit schwarzen Flügeln – der Pirol!
Ich hatte ihn vor 2 oder 3 Jahren einmal gesehen, was schwer ist, weil er nur ganz oben in hohen Bäumen weilt, und wusste seitdem nicht mehr, ob er hierher zurückgekommen ist. Ist er also, das erfüllt immer ein bisschen mit Stolz, wenn Vögel hier wohnen, die besondere Bedingungen brauchen, auch wenn ich die alten hohen Bäume nicht gepflanzt habe .
Stolz kann ich eher auf die Nachtigallen sein, denn die wilden Hecken mit hohem wilden Unterwuchs, die sind sehr wohl auf meinem Mist gewachsen, naja, nicht wörtlich. 2 Paare waren es, denn 2 mal hatte ich mich zur Dämmerung fast erschrocken über ein Gezeter in der Vogelwelt, nicht grad zur Gezeterzeit, und dachte erst an Raubvögel oder so was.
Die aufgeregten Stimmen waren aber Nachtigallen, und schnell war klar, was der Grund der Aufregung war. Denn neben den normalen Stimmen piepste es heftig und ich vergaß vor Aufregung, mein Essen zu holen. Das Schlagen und Schnalzen und Trillern und schon die ganze Stimmenvielfalt im Piepston!
Noch so 2 Tage piepsten sie ganz in der Nähe, jetzt höre ich nur noch den normalen Nachtigallengesang, mal näher mal weiter.
Aber es gibt immer noch Unbekanntes. Die letzten 2 Nächte lauschten wir am offenen Fenster einem fast schauerlichen Geräusch. Mich hat es an Reiher erinnert, es war aber ein bisschen rauchiger und kehliger und endete nicht so abrupt wie die Reiherschreie. Eher noch eulenmäßig, nur schreit die nicht so verquer. Dieses Geheimnis werden wir wohl nicht lüften – dieses nächtliche Gegengewicht zum Nachtigallengesang, und so spät, wo normale Reiher eigentlich schlafen. Selbst den Kühen auf der Weide ging es auf den Nerv und sie schnaubten im Schlaf.
Grad singt aber die Nachtigall und ich gehe gleich zum Fenster, um zu hören, wo sie sich jetzt nächtens rumtreiben, nachdem sie die Nester verlassen haben.
Vogelgrüße
von Lilli
RE: Vogelgschichten -
Lilli - 16.09.11
18.8.2009
Schon vor meiner Abreise dachte ich, ein letzter Jungvogelausflug hat mich
verabschiedet. Erst dachten wir, ein Schwanzmeisenclan fliegt von Baum zu
Baum, aber es war eine Jungvogelclique.
So eine Art Vogelkindergarten, in den sie geschickt werden oder den sie
freiwillig besuchen. Schon seit 2 Jahren konnte ich sie beobachten,
verschiedene grad erst flügge gewordene Meisen, Rotschwänzchen, Bachstelzen
und andere, die gemeinsam durch die Bäume und Blumen piepsten. Auch junge
Dohlen und Turmfalken maßen ihre Kräfte etwas höher in den Lüften und
flogen um die Wette.
Die letzten Tage wurde ich ein wohl letztes mal vom Kindergarten direkt am
Haus besucht. Es wurde Nachmittag, bis ich im Bad und mit dem Frühstück
fertig wurde, ein einziger lauter Piepschor da draußen, immer wieder neue
Töne haben mich nur am Fenster hängen lassen. Manchmal umsonst, weil ich
den Autofokus ausschalten musste wegen dem Geäst, zwischen dem sie hüpften,
und viel zu schnell hüpften, manchmal auch nicht. Manchmal hab ich aus
Versehen welche vom Fensterbrett vertrieben, einmal musste ich sie alle
vertreiben, weil sich ein junger Buntspecht wieder einmal an der Hauswand
ausprobiert hat und es dort schon genug Spechtlöcher gibt.
Leidergottseidank hat er danach das Weite gesucht, vor 2 Jahren nicht, da
musst ich ihn 2 Wochen lang verjagen.
Sie müssen angebaut haben im Kindergarten, so viele Junge auf einmal hatte
ich noch nie gesehen und es war ein unglaublicher Piepslärm. Viele mir
unbekannte waren dabei, wegen denen mussten immer wieder Bad und Frühstück
warten, sie mussten irgendwie auf’s Bild, damit ich nachher in Ruhe
nachschauen kann, wer mich alles besucht hat oder hier vielleicht längst
wohnt. Oder vielleicht wisst Ihr’s.
Keine Unbekannte, hatte grad ein Blatt gefangen und schon vorher immer
versucht, die roten Flecken von den Blättern zu picken. Weil das nicht
ging, ist sie jetzt anders vorgegangen:
Im Kindergarten wird auch voneinander abgeguckt. Am lernfähigsten sind die
Meisen. Der Baumläufer läuft am Stamm, die Meise beobachtet ihn und läuft
sogleich dort auch:
Der Baumläufer suchte in den Spalten – Meise schnell hinterher:
Eine Amsel arbeitete am Boden und prompt war Meise zur Stelle, aber am
Boden arbeiten, das war’s dann doch nicht:
Was die Singdrossel so trieb, konnte ich nicht beobachten, ich glaube, sie
kam vom Hokunder angeflogen:
Plötzlich wurde das Piepsen übertönt von Graugänsegeschrei, die im Sommer
zwar immer da, aber eigentlich nie auf unseren Wiesen sind. Aber wir laufen
ja auch nicht nur auf ausgetretenen Pfaden.
Für die Neuen und Unbekannten reicht’s jetzt heute doch nicht mehr, die
Tage dann.
Schöne Grüße, Lilli
20.8.2009
» Darf ich die Meise und den Baumläufer mal malen?
Klar darfst Du.
Hier sind jetzt die ersten von meinen Unbekannten. Ich hatte sie schon bei
den Kühen auf der Weide gesehen, dachte, es sind Stare, aber dann waren sie
zu groß, zu braun und die Schnäbel zu lang.
Junge Eichelhäher, dachte ich schon, aber die sind nicht so gefleckt, also
hat wer eine Idee?
Ich zeig mal mehrere Fotos, dann sieht man sie von allen Seiten.
Liebe Grüße, Lilli
20.8.2009
Danke Yarrow, scheinen wirklich junge Stare zu sein, hätt ich nicht gedacht, dass sie sooo anders aussehen wie die Alten. Ich hatte früher schon manchmal sonderliche Vögel gesehen zwischen Staren auf der Wiese, das waren sie dann wohl auch.
Die Wachholderdrosseln, Alchemilla, die haben nicht so lange Schnäbel. Die sind hier immer im Winter in Scharen, sommers hab ich sie noch nie gesehen. Ich wollte schon anheben, zu erklären, wie anders sie aussehen, aber wie man sieht, tut das Erwachsenenaussehen gar nicht immer was zur Sache .
Lieben Gruß, Lilli
22.8.2009
Hier ist der nächste Unbekannte aus dem Vogelkindergarten:
Ortswechsel, fliegen immerhin konnte er schon, leider ein bissel zu weit
weg, trotzdem ist hier gut die Rückansicht zu sehen:
Hier wohl mit Mama oder Papa, denn er hatte bei deren Ankunft sogleich den
Schnabel aufgesperrt:
Und hier wohl wieder der Elternvogel:
Vielleicht weiß wieder jemand was? Ich kann ihn einfach nicht finden – und
es ist noch nicht der letzte Unbekannte ;-) .
Liebe Grüße, Lilli
23.8.2009
Hey Yarrow, Du kennst Dich ja richtig aus! Vielen Dank! Also ich verbuche sie jetzt mal unter Heckenbraunelle, auch wenn die in meinen Büchern anders aussehen. Jetzt wo ich danach googeln konnte, fand ich hier aber große Ähnlichkeiten
Heckenbraunelle .
Ich dachte, die Heckenbraunellen kriegt man kaum zu Gesicht, weil sie sich recht scheu in die Hecken verstecken. Diese waren aber im Garten auf der Hauspappel und flogen dort herum. Vielleicht war das aber auch nur der Sog vom Vogelkindergarten, mit dem sie mitgezogen sind, und alle Eltern zwangsläufig hinterher.
Und jetzt der nächste Unbekannte:
Schafstelze?
Und der vielleicht auch? Der war im Julikindergarten dabei und hat bei der Päckchenverlosung mit den andern die Papiere vollgesch@ssen.
Liebe Grüße, Lilli
RE: Vogelgschichten -
Lilli - 16.09.11
24.8.2009
Danke Brigitte, für die Antwort und für’s Lob :-) .Fitislaubsänger ist
schon mal gut. Ich denke jetzt, es sind 2 verschiedene. Der obere gelbe der
Waldlaubsänger, und der untere vom Juli der Fitis. Sicher bin ich aber
nicht. Es ist immer so schwierig mit Jungvögeln, Männchen, Weibchen ...
Der Waldlaubsänger ist zumindest der gelbeste unter diesen Arten.
Den hier seh ich öfter und hab ihn jetzt endlich mal erkennbar ins Bild
gekriegt, das könnte ein Elternteil vom Julikind sein, denn die Fitisjungen
sind noch etwas gelblicher als die Alten. Puuh ...
Manchmal ist es schöner, ihnen einfach zuzuhören und zuzuschauen, ganz ohne
Kamera, dann muss ich nachher auch nichts bestimmen :-) .
Liebe Grüße, Lilli
25.8.2009
Hier ist jetzt der letzte etwas unsichere Kandidat. Gar nicht vom
Vogelkindergarten. Erst etwas später, an jenem furchtbar schwülen Tag,
hörte ich sie ganz laut in der Pappel rufen, ein Rufen, das ich auch nicht
kannte.
Als abends die erste Gewitterfront aufzog, tat sie das mit ungeheuren
Sturmböen, und anschließend erklang das Rufen aus hohen Pflanzen am Boden.
Grad so, als hätte der Sturm sie von der Pappel geweht.
Ich wollte noch schnell eine Schubkarre ins Trockene bringen, aber da sah
ich auf meinem Weg einen der Rufer, ganz kläglich klang er und hüpfte vor
mir her, von den anderen weg. Also überließ ich die Schubkarre dem Regen
und holte stattdessen die Kamera. Viel Zeit blieb nicht, viel Licht auch
nicht und er saß wieder im Springkraut, schrie noch kläglicher und ich
hätte ihn am liebsten wieder ins Nest gesteckt, konnte aber jetzt nur auf
die Vogeleltern hoffen.
Eine Amsel? Aber hat die nicht mehr Schwanz? Klang das Rufen vielleicht nur
so seltsam, weil ängstlich wegen dem Wetter? Immerhin war die Pappel vor
der Windhose noch viel dichter.
Etwas später hörte ich jedenfalls in der Nähe eine erwachsene Amsel heftig
rufen und hoffte, dass man sich jetzt um die Kleinen kümmert. Hoffentlich
war das so, denn danach habe ich sie nicht mehr gesehen.
Gestern dafür aber Möwen. Leider ohne Kamera, denn sie flogen über mich weg
gegen den blauen Himmel, von der Sonne beschienen, das sah traumhaft aus.
Flussmöwen gibt es hier.
Was sie so treiben sonst, weiß ich nicht. Sie kommen immer in Scharen, wenn
die Bauern im frühen Frühjahr Mist aufbringen. Da fliegen sie hinterher wie
die Meeresmöwen hinter den Fischkuttern und ich weiß nie, was sie an dem
Mist finden.
Einmal umkreisten sie auch den Heuwagen beim sommerlichen Heumachen, das
sieht immerhin schon stilvoller aus als das Mistschwärmen. Oder sie mischen
sich manchmal im Winter unter die Gänsescharen. Aber was sie wann wohin
treibt und warum, das finde ich nicht heraus. Auch heute habe ich nach
Maschinenlärm gelauscht, der sie angezogen haben könnte, aber es gab
keinen. Vielleicht waren’s auch nur Flugübungen mit den Jungen.
Grüße, Lilli
4.9.2009
Gestern war ich zu schnell zum Schlafzimmerfenster gegangen, um es zu
öffnen. Zum Glück hat die junge Heckenbraunelle, die kürzlich noch ganz
zerzaust im Baum saß, nicht so schnell reagieren können. So sah ich sie
noch auf dem Fenstersims sitzen, richtig niedergelassen hatte sie sich, saß
da wie ein Pfannküchlein, ist aber dann doch weggeflogen, schade.
Wahrscheinlich hatte sie der Musik gelauscht vom Radio, ich lass mich immer
von Klassikradio wecken. Schon meine Hühner früher liebten Musik. Wenn im
Atelier welche lief, versammelten sie sich immer vor der Tür und hörten
andächtig und verzückt zu.
Statt Musik gab’s jetzt halt eine Mahlzeit:
Dann hörte ich wieder ein lautes Piepschreien, nicht mehr ganz so kindlich
und die Amsel dazwischen. Schon hatte ich gehofft, es wären jene
sturmverwehten Kleinen und ich könnte sicher sein, dass sie überlebt
haben.
Aber es waren Stare mit Singdrosseln darunter und die andern Schreie kamen
von andern Vögeln. Die Stare und auch Tauben formieren sich wieder zu
Schwärmen. Die jungen Drosseln schließen sich an, alle andern aber mögen
keine Schwärme und schimpfen lauthals, wenn sie einfallen. Die Meisen
fliegen zwar auch in Gruppen, mischen sich aber nur mit den kleineren
Vögeln, den Fitissen und Heckenbraunellen. Schimpfen können die aber schon
gewaltig, wenn die großen Schwärme kommen.
Zum Glück gibt’s viele viele Holunderbüsche und anderes Futter, so dass die
Stare keinen lang besetzen und immer auf Rundflug sind.
Oft am Tag, meistens aber in der Nacht ruft der Steinkauz. Da sind wohl
auch die Jungen unterwegs. Die Nachtigallen sind längst weg, dafür gab’s
neben den Käuzen ein neues, eher heckerndes Geräusch. Erst hörte es sich
nach einem Bodentier an, aber es schien doch aus dem Baum zu kommen. Aber
die Geräusche der Nacht werden weiterhin geheimnisvoll bleiben.
Heute morgen gab’s eine Überraschung. Noch mit Aufwachen beschäftigt, sah
ich einen Vogel auf’s Fenster zufliegen, den ich für eine Schwalbe hielt,
wollte es aber nicht glauben. Aber tatsächlich, die Schwalben sind noch
nicht weg und sind doch noch zu ihrem Sommerenderitual gekommen. Sie
fliegen dann in großen Gruppen über Garten und Kuhweide, um sich nach
wenigen Tagen zum Abflug zu versammeln.
Seltsamerweise tun sie das immer bei stürmischem Wetter. Erst meinte ich
auch Rauchschwalben zu erkennen, aber es waren alles Mehlschwalben und der
Größenunterschied waren Alte und Junge. Vielleicht deshalb immer der
Sturmflug, weil den Jungen aus der zweiten Brut nicht mehr viel Zeit
bleibt, um für den großen Flug zu üben, und Sturm ist ein gutes Training.
Sie setzen sich nie hin, sondern sind ununterbrochen in Bewegung. Eine Zeit
lang hab ich’s mit Fotografieren versucht, aber es war zwecklos. Sie sind
zu schnell und so hab ich sie lieber beobachtet und mich gefreut.
Die Kleinvögel kannten sie noch gar nicht, und haben sofort mit ebenso
lautem Geschrei versucht, dagegen zu halten. Auch die jungen Stare wurden
lauter als sonst und sind erstmals nicht nur von Holunderbusch zu
Holunderbusch geflogen, sondern versuchten, es den Schwalben am Himmel
gleich zu tun. Und wussten nicht, dass sie gegen die Schwalben ziemlich
plump wirken mussten.
Die Singdrossel wollte sich nicht so blamieren, stieg nicht mit in den
Himmel hinauf und genoss lieber die Ruhe im Holunder.
Grüße, Lilli
RE: Vogelgschichten -
Lilli - 16.09.11
5.9.2009
Hallo Silvia,
das sind wohl Hausrotschwänze. Herrlich, wie sie die Baustelle bewohnen .
Bei uns war’s beim Umbau nicht so einfach. Da hatten wir noch viele Schwalben, die jeden freien centimeter für Nester nutzten. Auch da, wo eine Mauer hochgezogen wurde, war sofort eins an der Decke, weil das Gebäude offen stand. So habe ich an dieser Stelle einen Baustopp verhängen müssen. Es musste an anderer Stelle weitergearbeitet werden, damit die Schwalben ungestört füttern konnten. Jeden Tag war mein erster Gang auf der Baustelle zum Schwalbennest, denn es wurde eilig, die Tür wartete auf den Einbau dort. Die Mauer wurde noch fertig, aber wegen den Schwalben musste ich nach dem Einzug dort selber streichen.
Lieben Gruß, Lilli
17.12.2009
Ich fang mal wieder an, es gab so vieles, das ich nicht erzählen konnte.
Aber jetzt erstmal von meinen Wintergästen.
Auf den Gänsewiesen gab es bis vorletzte Woche gähnende Leere, wo sich
sonst längst Schwäne, Reiher und co getummelt hatten. Ein paar Schwäne
flogen hin und wieder vorbei, Gänse sowieso immer, aber sie kamen nicht zu
uns. Wir hatten schon spekuliert, den Gänsen fehlt ihr Magnet in der Nähe,
das Feld, auf dem immer der leckere Winterweizen stand und jetzt erstmals
hoher Bewuchs, auf dem sie nicht landen können. Die Schwäne sind vielleicht
noch geschockt vom letzten Jahr und wollen nicht mehr auf diese Wiesen
zurück. Die empfindlichen Silberreiher vielleicht im letzten harten Winter
erfroren oder vom Frost vertrieben. Ein Trauerspiel, dieser
Dezemberanfang.
Die Gänse immerhin, die hatten auf einmal irgendeinen attraktiven Platz
gefunden, zu dem die Route über unser Haus führte. Unglaublich viele, die
inzwischen eingetroffen waren, flogen morgens dorthin und abends zurück,
immer lauthals. Einmal wollte ich noch zur Dämmerung draußen Essen holen,
da begann grade der Rückflug. Ein großer Schwarm, nur so hoch, dass sie
grad über die Bäume kamen, dann von anderer Seite noch einer, der nächste,
und es wurden mehr und mehr und es hörte nicht auf. Ein unglaublicher Lärm
in der Luft aus allen Richtungen. Dieser Lärm ist mir zwar sehr vertraut,
aber doch selten so komprimiert. Weil die Wintergäste noch gar nicht am
Haus angelandet waren, hab ich sie fasziniert von unten angestarrt und
begrüßt - bis es zu dunkel geworden war zum Essen holen.
Dann plötzlich sah ich aus dem Fenster 2 Silberreiher anlanden. Das ist
immer eine besondere Freude, diese Bestätigung, dass sie noch da sind. Es
bleiben einfach ganz besondere Tiere für mich. Und weil keine Schwäne da
waren, um diese Zeit sonst eigentlich immer, gab es sogar Hoffnung, dass
die Wiese zum Winterhauptrevier für die Silberreiher wird. Denn
seltsamerweise kommen immer nur entweder Silberreiher oder Schwäne.
Aber was sehe ich eine Stunde später? 2 Schwäne. 4 schneeweiße große Vögel
also, aber ich wusste schon, wer nun freiwillig den Platz räumen wird. Ein
Silberreiher stolzierte auf die Schwäne zu, aber die taten so, als wär er
nicht da. Was ihn vielleicht beleidigt hat, aber sie mögen die Schwäne
anscheinend sowieso nicht und kapitulieren immer schnell, auch vor
Graureihern, die sie immer zu vertreiben versuchen.
Am nächsten Tag kam nur noch ein Silberreiher und 4 Schwäne, danach sah ich
ihn noch einmal im Vorbeiflug und 2 mal auf Kurzbesuch. Aber immerhin, ich
weiß nun, dass sie wieder da sind.
Und plötzlich erschien auch die erste Gänsegruppe auf der Wiese, klein
noch, aber ich wusste, das war ein Anfang. Oft sind die Schwäne ein
Gänsemagnet, grad so, als würden sie Schutz bieten, aber auch, wenn sich
das Wetter ändert, ändern sie oft die Plätze. Tatsächlich kamen immer mehr
dazu:
Und noch mehr:
Und die nächsten im Anflug:
2 Schubkarren für den Großkompost stehen hier immer noch rum, weil der so
nah an der Gänsewiese ist, dass jedenfalls die Blässgänse gleich
aufgescheucht würden und das jetzt, wo sie endlich da waren. Die Grau- und
die Kanadagänse sind nicht so scheu.
Weißwangengänse sind auch wieder mit dabei und ein neuer Mischling.
Graugans + Weißwangengans
= Grauweißwange
+
=
Vielleicht hat der damit zu tun: Vor ein paar Jahren hatte ich beobachtet,
wie eine einzelne einsame Gans, eine Weißwange, schreiend zu einer
Graugansgruppe angeflogen kam, schreiend umherrannte, freundlich
aufgenommen wurde, obwohl sie ganz anders aussah, wie sie sich schließlich
beruhigte und die Graugansgruppe nicht mehr verließ. Täglich kam sie mit
ihnen angeflogen, obwohl ich später auch ein Grüppchen Weißwangengänse
gleich in der Nähe entdeckte. Aber von denen wollte sie nichts mehr wissen.
Wie gesagt, vielleicht hat der Mischling damit zu tun.
Seltsam auch, dass mit der ersten kleinen Graugansgruppe, die kürzlich
wieder aufgetaucht ist, auch eine Weißwange kam. Die andern waren noch auf
der Schwanenwiese, die Weißwange ganz allein auf der hinter‘m Haus. 2
Stunden hab ich sie da so gesehen, bis die Graugänse dazukamen. Eine
Weißwangengruppe ist auch wieder da, aber die sind am liebsten bei den
Kanadagänsen.
Häufig hört man hier irgendwo Schüsse. Sie schießen sich hier jetzt ihre
Weihnachtsbraten, Hasen, Fasane und Gänse. Heftig immer für mich, wo ich
durch Konrad Lorenz zumindest von den Graugänsen weiß, dass sie genauso wie
wir unter einem Partnerverlust leiden und es schwer ist, unter den festen
Paaren wieder einen neuen zu finden und sie krank werden können vor
Einsamkeit.
Ein Schuss fiel heute ganz in der Nähe und als ich rausgeschaut habe, waren
alle Wiesen leer, auch die Schwäne waren weg, die sich von nichts so
schnell aus der Ruhe bringen lassen. Hoffentlich kommen sie morgen wieder.
Andere „Gänsefeinde“ hab ich auch schon gesehen, die ersten Schafe. Noch
auf der anderen Seite der Rur, aber dann dauert es meistens nicht mehr
lang, bis sie bei uns vorbeiziehen. Viel später sonst, im Februar. Danach
kommt keine Gans mehr auf die Wiesen, aber Ende Februar machen sich die
Wintergäste sowieso oft schon auf die Rückreise. Sonst freu ich mich immer
über die Schafe, aber nicht, wenn sie soo früh die Gänse vertreiben, die
grad erst angekommen sind :-| .
Schöne Grüße
Lilli
RE: Vogelgschichten -
Lilli - 16.09.11
19.12.2009
Hallo Yarrow,
» ist es dir wohl recht, wenn ich auch ein paar von
» deinen schönen Vogelbildern mit dazupacke? Sie werden nicht anderweitig
» verwendet, sie soll sie nur angucken und eine Freude dran haben...
ja, ist mir recht, wenn ich diese Freude machen kann.
Lieben Gruß, Lilli
23.12.2009
Amseln gab‘s hier eigentlich immer in überschaubarer Zahl, also so weit ich
das in Hausnähe überschauen kann. Mit der Gemüsebeetamsel selig mit ihrem
großen Revier begannen ja die Erzählungen. Verschiedene Gartenreviere waren
mir noch bekannt und bestimmt gab‘s noch ein paar mehr. 2-3 hatte ich auch oft am Vorplatz beobachtet beim Laubumpülken.
Als aber vor kurzem der Frost begann und ich am ersten Tag aus dem Haus
trat, da flog eine riesige Amselschar vom Laub auf, ob 20 oder 30 kann ich
nicht mehr sagen. Dabei bilden sie keine Schwärme und Stare waren‘s auch
nicht, sie machten ihrem Unmut über die Störung auch lauthals auf Amselart
Luft.
So viele im Pulk hatte ich hier noch nie gesehen. Am Laubparadies unter 3
Linden kann‘s auch nicht gelegen haben, denn das gibt‘s jedes Jahr. Sachen
gibt's.
Zudem hatten sie noch Konkurrenz - allerdings nur einmal beobachtet und
noch vor dem Frost. 2 Amseln, dachte ich erst, dann, wie klein doch die
eine ist, aber nein, friedlich nebeneinander waren es eine Amsel und eine
Kohlmeise, beide wendeten das Laub. Dass die Meisen alles nachmachen, hatte
ich ja schon im Sommer bei den Jungen beobachtet. Aber sie scheinen auch
später noch Spaß dran zu haben. Das hatte neulich übrigens auch ein
Fernsehfilm über die Intelligenz von Vögeln bestätigt.
Gerätselt hatte ich heute morgen, warum ich vom Gänsegeschnatter ganz nah
aufgewacht bin, der Lautstärke nach auch viele viele Blässgänse, die
eigentlich recht scheu sind. Da hatten sich große Scharen direkt an der
Gartengrenze niedergelassen (die sie zum Glück nie überschreiten, weil’s ihnen dahinter zu bewachsen ist).
Des Rätsels Lösung war wohl der dichte Nebel. Ich konnte die nahen
Gänseschemen so eben erkennen (musste die Fotos sehr aufhellen, damit man
was sieht). Die Gänse von oben aber wohl kaum die Landeplätze, drum mussten
sie auch so laut rufen „hier geht‘s runter, hiiiier“. Die beste
Orientierung bot wohl das Haus, so dass sie dessen Nähe gesucht haben.
Als sich der Nebel ein bisschen gelichtet und ich das Fenster geöffnet habe
mit Kamera im Anschlag, flogen die Blässgänse auch schon davon, das war
ihnen zu nah. Jetzt war auch problemlos die Landung auf der Nachbarwiese
möglich. Den Graugänsen war‘s egal, die können mehr ab.
Vollkommen egal war auch den Schwanzmeisen meine Anwesenheit. Ganz
unbeeindruckt davon pickten sie an den Ästen nicht weit vom Fenster. Zwar
mit Nebel dazwischen, aber so richtig verbergen konnte ich mich dahinter
nicht.
Auch nicht vor dem Buchfink, dem neuen Gast beim Balkonfutter.
Später am Tag, die Temperaturen schon im Plus und die Schwänewiese am
längsten von der Sonne beschienen, waren auch die Weißen wieder zu
erkennen. Während der Versteckzeit im Weiß hatten sie sich wundersam
vermehrt. 4 Schwäne waren und blieben es immer und ein Silberreiher öfter
zu Besuch. Jetzt waren es plötzlich 8, einer der braungefleckten wieder
dabei, von denen ich nie weiß, ob es Mischlinge sind vom Trauerschwan oder
ob die Jungvögel so aussehen.
Grüße, Lilli