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Frage zu Obstbaumkrankheiten - Druckversion

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+--- Thema: Frage zu Obstbaumkrankheiten (/Thread-Frage-zu-Obstbaumkrankheiten)

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RE: Frage zu Obstbaumkrankheiten - Moonfall - 08.06.19

Es ist zwar ein Zierapfel, um den es geht, aber ich hänge die Frage mal hier an.
Der Zierapfelbaum ist schon einige Jahre alt und hat heuer erstmals einzelne Zweige, die dürr werden. 

Ich habe versucht, das zu fotografieren. Man kann sehen, dass gesunde Zweige grün sind, aber der mit welken Blättern an der Spitze ist dunkel.

[Bild: 35957127en.jpg]

Hier noch ein Zweig mit den dürren Blättern, sie sind nicht schwarz, sondern dürr.
[Bild: 35957131zw.jpg]

Ein Mitarbeiter von Natur im Garten meinte, es wäre nicht Feuerbrand, denn dann wäre alles schwarz. Er tippte auf Monilia.  :huh:
Da hatte ich die Zweige abgeschnitten und ihm 2 Tage später gezeigt. Inzwischen sind erneut Zweige verfärbt bzw. Blätter am welken.

Hat jemand eine Idee? Und was kann ich tun?


RE: Frage zu Obstbaumkrankheiten - Cornelssen - 08.06.19

Da ich bereits drei Obstbäume durch Monilia verloren habe, kann ich Dir zwar sagen, was Du tun kannst, dass es erfolgreich sein wird, kann Dir niemand versprechen, es sei denn, Du nimmst den Baum sofort weg und verbrennst ihn oder entsorgst ihn im Restmüll.

Was Du versuchen kannst:
a) sieh Dir die Zweige genau an und schneide die befallenen sofort bis ins gesunde Holz zurück. Den Verschnitt sicher gegen weitere Infizierung des Gartens entsorgen!
b) Außerdem solltest Du in der engeren und etwas weiteren Umgebung des Baums NICHTS mehr gegen Schnecken unternehmen. Sie fressen infizierte Früchte restlos auf und verhindern damit, dass der Pilz im Boden überwintern kann: bessere Helfer gegen Monilia kannst Du nicht finden. Es gibt keine.
c) Es gibt scharfe Spritzmittel gegen diese Monilia, die Du aber nur wirkungsvoll im Frühjahr einsetzen kannst, wenn die Bäume beginnen zu blühen: man spritzt im Abstand von 10 Tagen zwei Mal - möglichst bei Windstille und bedecktem Himmel und wenn keine Insekten unterwegs sind. Der Verkauf solcher Spritzmittel unterliegt Kontrollen. Eine Hilfe ist das Zeug, eine Garantie für Gesundung aber nicht. Der Pilz ist - wie alle Pilze - tückisch. Er dringt durch die gerade geöffnete Blüte in den Baum ein und frisst sich dann durchs Mark bis in die Wurzel. Wenn Du die Monilia einmal im Garten hast, hat sie schnell die ganze Gegend und man wird sie praktisch nicht mehr los.

Es gibt zwei Arten: die eine fällt im Frühjahr über die Blüten in den Baum ein und zerstört ihn, - das hast Du. Die andere befällt im Herbst die Früchte. Sie werden dann erst von sehr typischen Ringen mit Pilzbefall überzogen, später werden sie schwarz:
1. Entsorgen über den Restmüll, nicht auf dem Kompost: alles befallene Fallobst und später alles befallene reife Obst.
2. Den Baum nach Mumien absuchen und diese sorgfältig entfernen.
3. Auf Schnecken hoffen, die alles finden und fressen, was Du nicht gefunden und deshalb nicht sicher entsorgt hast,
4. Alles Obst, das Du von solchen Bäumen erntest, einzeln - Frucht für Frucht - in Papier wickeln und in Horten lagern. Damit behinderst Du wirkungsvoll, dass die Früchte sich schnell gegenseitig infizieren. Das Papier muss anschließend ebenfalls sicher entsorgt werden.

Mein Beileid!

Inse


RE: Frage zu Obstbaumkrankheiten - Moonfall - 08.06.19

Also du glaubst aufgrund der Fotos auch an Monilia? Der Mann war sich nämlich nicht sicher...

Monilia kenne ich von den Marillenbäumen, sowohl im alten, als auch an den Bäumen im neuen Garten. Da sterben immer Zweige der Marillen ab. Aber dass die auf Äpfel gehen, war mir nicht bekannt.  :no:


RE: Frage zu Obstbaumkrankheiten - Cornelssen - 08.06.19

Du musst in einem abgeschnittenen Zweig nachschauen, ob der innen braun verfärbt ist: zurückschneiden, bis ca 5cm hinter der letzten braunen Stelle. Die Verfärbung ist ein sicheres Indiz für den Befall mit Monilia.

Es sind weniger die Bilder als Deine Beschreibung: bei mir sah das Krankheitsbild auch so aus - beim Pfirsich und bei den beiden Kirschen. Beim Apfel hatte ich bislang (alte Sorten, unbekannt) nur Fruchtmonilia, bei der Birne auch. Wie es aussieht, habe ich die Fruchtmonilia auch an den beiden jungen Kirschpflaumen. Bislang hat die beiden das aber nicht gekratzt... Aus denen mache ich gleich Saft, Chutney und Marmelade. Die werden nicht als frische Früchte eingelagert.

Inse


RE: Frage zu Obstbaumkrankheiten - Moonfall - 09.06.19

Danke, Inse! 
Ja, die abgeschnittenen Zweige sind innen auch braun. Seltsamerweise hat das der Baum nur auf der Seite zum Haus hin, sonst habe ich es nirgendes entdeckt. Es ist auch zum ersten mal aufgetreten, vielleicht durch den nassen Mai.

Ich habe die befallen Zweige schon abgeschnitten und werde auf weitere achten. Gift kommt bei mir nicht in Frage.

Dann werde ich jetzt auch mal bei den Marillen alles dürre entfernen. Es ist mühsam, weil die Bäumchen nicht frei zugänglich sind, aber wat mutt, dat mutt!


RE: Frage zu Obstbaumkrankheiten - Cornelssen - 09.06.19

Achte darauf, dass nichts auf den Boden kommt: der Pilz überwintert in der Erde. Und
Viel Erfolg!
Ich drück Dir die Daumen.

Inse



RE: Frage zu Obstbaumkrankheiten - Unkrautaufesserin - 18.06.19

Ich habe an einer kleinen Wildkirsche vermutlich Feuerbrand...hilft nichs, als das Bäumchen möglichst restlos zu verbrennen. Der Feuerbrand kann alles töten, wad in meinem Garten als Obstgehälz steht.


RE: Frage zu Obstbaumkrankheiten - Cornelssen - 18.06.19

Oh, es gibt schönere Entdeckungen im Garten! Feuerbrand ruiniert Dir übrigens mehr als "nur" die Obstgehölze.
Mein Beileid.

Inse


RE: Frage zu Obstbaumkrankheiten - vanda - 19.06.19

Kirsche ist aber doch eigentlich gar kein Wirt vom Feuerbrand. 

Könnte vielleicht doch was anderes sein? Hier trocknet gerade auch einiges ein, z.B. die Johannisbeeren, was ich als Nachwirkung der Trockenheit in 2018 werte. Viele Trockenschäden zeigen sich erst zeitlich verzögert.


RE: Frage zu Obstbaumkrankheiten - Gerardo - 19.06.19

Dieses Thema interessiert mich. Ich drehe dieser Tage mal ein Runde auf unseren Streuobstwiesen. Besonders eine Wiese liegt in einem extrem trockenen Gewann auf einer Höhe von 400 Meter. Mal sehen ob dort vielleicht "zeitlich verzögerte" Schadbilder durch die letztjährige, extreme Trockenheit zu erkennen sind.
Bei den Streuobstwiesen haben wir keinerlei Möglichkeiten zu giesen.
Eine der Wiesen liegt auch in einer Talsenke direkt an einen Bach angrenzend auf 300 Meter Höhe.
Hierdurch hätte ich gute Vergleichsmöglichkeiten.