meine erste HolzKohle im TLUD Verfahren -
eagle1 - 27.07.14
Hallo,
es hat mich ja schon seit langem gereizt und ich hab auch viel dazu recherchiert. Und letzte Woche habe ich aufm Hof doch glatt ein altes 60L Ölfass gefunden und dann gab es kein halten mehr. Trennschleifer, Bohrmaschine, Blechschere, Blindnieten und die Suche nach einem alten Ofenrohr und los ging es. Das Ergebnis seht ihr hier:
Und was soll ich sagen, ja, ich hatte ein paar Fehlversuche. Aber gestern hab ich meinen ersten 30L Hobockeimer mit Holzkohle vollgemacht und sie ist schon in der biologischen Aktivierung.
Das Verfahren welches ich hier verwende ist das sogenannte TLUD Verfahren. Top Lit Up Draft. Es ist meines Erachtens das einfachste Verfahren für den Einstieg und mit relativ wenig Materialeinsatz möglich (bei mir 0 €).
Inspiriert und sehr gefallen hat mir dazu folgendes Video:
Making Biochar for small farms
Der einzige Nachteil an diesem Verfahren ist der Umstand, daß man dabei oder in der Nähre bleiben muß. Denn man muß den Zeitpunkt abpassen wann das Ausgangsmaterial zu Holzkohle geworden ist. Dann muß man ablöschen. Ansonsten verbrennt die Holzkohle (hört sich komplizierter an wie es ist).
Das andere Verfahren ist das "Faß-in-Faß" Verfahren. Etwas aufwendiger, aber das kann man anzünden und am nächsten Tag die Holzkohle ernten:
MAKING BIOCHAR: with Peter Hirst of New England Biochar
Biochar Workshop Part 1, How to Make Biochar
Das wichtigste an diesen beiden Verfahren ist trockenes Ausgangsmaterial. Die professionellen Biocharhersteller umgehen dieses Problem indem sie das Ausgangsmaterial im Herstellungsprozeß vortrocknen.
Beispiel:
Biochar Workshop Part 4, The Biochar Facility
Mein Fazit bis jetzt: Es sieht komplizierter aus als es ist! Und es ist faszinierend.
Ausblick: Ich hab gestern zwei 200L Fässer organisiert
Abendliche Grüße, Hubert
RE: meine erste HolzKohle im TLUD Verfahren -
Gudrun - 28.07.14
(27.07.14, 22:23)eagle1 schrieb: Das wichtigste an diesen beiden Verfahren ist trockenes Ausgangsmaterial.
Mein Fazit bis jetzt: Es sieht komplizierter aus als es ist! Und es ist faszinierend.
Toll, was du da zeigst. Nächstes Mal unbedingt auch die fertige Kohle, bitte!
Angeregt durch Diskussionen im Selbstversorgerforum sah ich mir auch etliche Videos zum Thema an.
Fand das leider viel zu aufwändig
für mich , weil ich so eine "begnadete" Handwerkerin bin.
Unbedingt ausprobieren möchte ich den
Tipp mit dem trockenen Gartengestängel
Dazu muss noch ein vorhandenes -oben und unten geschlossenes- Fass halbiert werden, damit ich das leichter händeln kann.
Bis Februar oder so ist ja auch noch ein bisschen Zeit
RE: meine erste HolzKohle im TLUD Verfahren -
Thusnelda - 28.07.14
Ja, echt faszinierend! Ich sehe, Du bist auch so experimentierfreudig. Das macht echt Spass. Selber kann ich mir noch keine eigene Kohle so fabrizieren, da ich keinen Häcksler habe.
Ich freue mich schon auf Deine nächsten Berichte.
RE: meine erste HolzKohle im TLUD Verfahren -
eagle1 - 28.07.14
(28.07.14, 10:42)Gudrun schrieb: (27.07.14, 22:23)eagle1 schrieb: Das wichtigste an diesen beiden Verfahren ist trockenes Ausgangsmaterial.
Mein Fazit bis jetzt: Es sieht komplizierter aus als es ist! Und es ist faszinierend.
Toll, was du da zeigst. Nächstes Mal unbedingt auch die fertige Kohle, bitte!
kein Problem:
Das Ausgangsmaterial:
ca. 30 Minuten später die abgelöschte Holzkohle:
etwas zerkleinert mit einem großen Hammer:
in der biologischen Aktivierung:
Das arbeite ich nach dem Urlaub in das Beet ein in welchem ich den Endivie einpflanzen meine Winterrettiche säen werde.
RE: meine erste HolzKohle im TLUD Verfahren - Lisa - 28.07.14
Super Hubert
. Gratuliere
Aber die Holzkohle sollte mit organischen Materiel erst fermentiert werden, mindestens 3 Wochen, dann vererden (das dauert mindestens 6 Monate). Dann kann man das alles erst verwenden. Die Holzkohle braucht die Zeit um sich mit den Nährstoffen zu füllen.
lg lisa
RE: meine erste HolzKohle im TLUD Verfahren -
eagle1 - 28.07.14
(28.07.14, 10:44)Thusnelda schrieb: Ja, echt faszinierend! Ich sehe, Du bist auch so experimentierfreudig. Das macht echt Spass. Selber kann ich mir noch keine eigene Kohle so fabrizieren, da ich keinen Häcksler habe.
Ich freue mich schon auf Deine nächsten Berichte.
lach, einem Schwaben hätt ich jetzt geantwortet, "do roicht a Hackpflock ond a Hoba"
Wer jetzt nicht weiß was ein "Hoba" ist schaue hier
Was ist ein Hoba (ganz nach unten blättern).
Ohne Witz, damit habe ich in jungen Jahren hunderte von sogenannten Reisigbüscheln gemacht.
RE: meine erste HolzKohle im TLUD Verfahren -
eagle1 - 29.07.14
Guten Morgen Lisa,
(28.07.14, 21:45)Lisa schrieb: Aber die Holzkohle sollte mit organischen Materiel erst fermentiert werden, mindestens 3 Wochen, dann vererden (das dauert mindestens 6 Monate). Dann kann man das alles erst verwenden. Die Holzkohle braucht die Zeit um sich mit den Nährstoffen zu füllen.
das kann ich so nicht bestätigen. Es gibt viele Arten die Holzkohle zu aktivieren. Beispielsweise indem man sie in Flüssigkeit einlegt welche aus Wasser, Bokashisaft, EMa, Gesteinsmehl und andern Zutaten besteht und diese ca. 3 Wochen ziehen läßt. Danach kann man aus eigener Erfahrung problemlos in den Boden einarbeiten.
Wer sich nähers dafür interessiert ist
hier sicherlich ganz gut aufgehoben.
Viele Grüße, Hubert
RE: meine erste HolzKohle im TLUD Verfahren -
mulchmann - 29.07.14
Hallo,
schönes Ergebnis.
Ich verfolge das Thema Terra preta auch schon über mehr als 2 Jahre. Hier ein Link auf eine englischsprachige Internetseite die das Thema Herstellung in dem TFOD Verfahren beschreibt.
Was ich daran interessant finde ist der geringe Aufwand an Technik zur Herstellung. Schade ist hauch hier die ungenutzt verpuffende Wärmelleistung.
http://backyardbiochar.net/
RE: meine erste HolzKohle im TLUD Verfahren - Lisa - 29.07.14
Hallo eagle !
Das ist ja interessant. Danke für den Link, werde es mal durchlesen. Die Chiemgauer Bauern tun ja auch die Kohle in die Gülle schütten, zusammen mit Ema und Gesteinsmehl. Ich weiß aber nicht wie lange sie das alles im Güllebehälter lassen bevor sie es ausbringen auf die Wiesen und Felder. Scheint ja auch eine Möglichkeit zu sein. In dem Ithake-Journal steht immer etwas über Organischem Material, deshalb werde ich meine andere bewährte Terra-Preta-Herstellung beibehalten, habe ja genügend Organik. Das Thema Terra-Preta scheint ja ein unerschöpfliches Thema zu sein mit vielen Möglichkeiten, das ist gut so.
lg lisa
RE: meine erste HolzKohle im TLUD Verfahren - Ines - 29.07.14
Hallo Lisa,
vor etwas mehr als 3 Monaten hatten wir dieses Thema der Aktivierung auch schon mal im
Terra Preta -Strang.
Da meintest du auch, das ginge nicht ... und ich habe u.a. die gleiche Quelle meines Wissens verlinkt, wie jetzt eagle.
Inzwischen bin ich um eigene Erfahrung reicher:
ES GEHT ! Ganz ohne EM, ganz ohne Mist .... und ganz ohne mickernde Pflanzen!
LG
Ines