Ziergräser im Garten -
Gudrun - 16.09.15
So ein Faden fehlt uns.
Hatte in Vorzeiten mal eine Gräser und Farn Sammelphase. Viele von denen haben mich einfach überrollt ... und trotz immer wieder Ausbuddelns sind einige schöne aber auch Ekeldinger immer noch da.
Vanda hat sich ja anderswo als Fan(atikerin) geoutet.
Ich fang mal mit zwei Hirsen an:
Panicum capillare - einjährig, ist mal mit einem anderen gekauften Pflänzchen hier eingewandert. Versamt sich fleißig - ist aber leicht zu entfernen.
Schaffe ich meist nicht,
weil's so schön ist
angeblich sollen sich Spatzen winters darin tummeln ... hab' ich hier noch nicht entdeckt, aber Spatzen sind hier ohnehin immer noch rare Gäste.
Panicum virgatum - staudig, bleibt friedlich, hat sich hier noch nicht ausgesät.
Hier
getrocknet bzw. Abgebrochenes zum Trocknen in der Vase - draußen kann frau heute nix fotografieren ...
RE: Ziergräser im Garten -
vanda - 17.09.15
gute Idee, Gudrun - ich hab's mal rübergeholt:
Zitat:RE: Gartenrundgang 2015 - Bilder des Tages
Zitat: (Gestern 20:37)Billabong schrieb:
na sowas - dein Förster-Gras schaut aus wie etwas, das hinterm Haus blüht und das ich bisher für Unkraut gehalten habe.
Es ist vermutlich auch ein Reitgras (Calamagrostis). Von dieser Gattung gibt es unterschiedliche Arten mit ganz unterschiedlichen Eigenschaften. Heimisch und als Forst- und Wiesenunkraut kaum wieder loszuwerden ist das Landreitgras Calamagrostis epigejos. Das fliegt hin- und wieder von Waldrändern, Kahlschlägen oder Brachen in den Garten und breitet sich dann durch kaum mehr entfernbare Rhizome flächig aus.
Für den Garten eher tauglich ist aber das weniger invasive Gartenreitgras Calamgrostis x acutiflora 'Karl Foerster' oder z.B. 'Waldenbuch'. Auch das kann sich aussäen, wenn ihm der Standort zusagt, aber wird niemals invasiv. Oder 'Overdam', das zart gestreifte Blätter hat, die besonders in Frühlingspflanzungen mit Tulpen toll aussehen.
Beide haben wunderschöne Blütenstände, besonders im Gegenlicht, aber in den Garten würde ich mir das heimische Landreitgras ganz bestimmt nicht holen (dann könnte ich auch gleich Giersch, Ackerschachtelhalm und Quecke pflanzen), wenn es mit dem sehr standfesten und robusten 'Karl Foerster' doch eine so tolle Alternative gibt.
Zitat:(Heute 09:22)Billabong schrieb:
Habe letzten Herbst ein Wildgräsel von hinterm Haus ins heilige Rosenbeet gepflanzt, weil's die filigransten Blütenbüschel der Welt hat. Hat sich ausgebreitet wie ein dicker Yeti, aber nur horstig, und es sieht sooo schön aus.
Das scheint mir eine Rasenschmiele (Deschampsia caespitosa) zu sein, auch eine heimische Art, die eher im Halbschatten wächst. Ein ganz tolles Gras, das schöne gleichmäßige, dunkelgrüne Horste bildet und sich auch fröhlich aussät (aber zumindest gut zu entfernen ist, wenn man das möchte). Von der Rasenschmiele gibt es für den Garten unzählige Auslesen, von niedrig bis hoch, von goldenen bis bronzefarbenen Blütenständen, z.B. 'Bronzeschleier', 'Goldschleier', 'Tauträger', 'Schottland' oder 'Goldtau', eine niedrige Sorte, die nicht versamt.
Ein Garten ohne Gräser ist für mich unvorstellbar
, denn keine anderen Stauden schaffen es, alleine durch die zu den meisten anderen Stauden kontrastierende Wuchsform Struktur und Spannungsaufbau ins Beet zu bekommen und das noch oft bis in den Februar, wo vieles andere schon vergammelt oder abgeschnitten ist.
Wer z.B. keinen Platz für eine Blumenwiese hat, kann auch einfach ein paar Quadratmeter nur mit Rasenschmiele bepflanzen und mit z.B. Fingerhüten oder Zierlauch ergänzen, denn in der Masse wirken die Gräser-Blütenstände wie eine große, fluffige Wolke!
Hugh - Gräser-Fanatistin-vanda hat gesprochen
[/quote]
RE: Ziergräser im Garten -
vanda - 17.09.15
Zitat: Zitat:moonfall schrieb: *hüstel*...
Graserfanatikerin Vanda, danke für die Info, dann habe ich am Teich wohl das Landreitgras Calamagrostis epigejos. Die Beschreibung in deinem Link passt ja perfekt.
Mir gefällt Gras nicht in jedem Beet, vor allem wenn es um Rosen mit klassischen Stauden geht. Aber in Prairiebeeten und so wie du es beschreibst mit Fingerhüten und Zierlauch, das stelle ich mir traumhaft vor.
Och, zu Rosen passt die Rasenschmiele ganz vorzüglich, z.B. zu historischen Rosen, gerade wenn sie naturnah in der Wiese oder am Gehölzrand stehen, oder probier mal das Diamantgras, das passt auch zu klassischen Kombinationen.
Oder toll als Solitär, z.B. an der Terrasse oder am Teichrand mit sensationell leuchtender Herbstfärbung ist das hohe Pfeifengras, Molinia arundinacea 'Transparent' oder 'Windspiel' oder oder oder...
Ich werd Euch Gräsermuffel schon noch auf den Geschmack bringen
lalalaaa... ... lalaa..... laaaaaaa... hüstel
RE: Ziergräser im Garten -
Naturgärtner - 17.09.15
Hier möchte ich mal zwei Ziergräser vorstellen, von denen mir nicht bekannt ist, dass sie "außer Kontrolle" geraten. Da ist einmal das Plattährengras (Uniola latifolia) aus Nordamerika und eine Segge, von der ich nicht weiß, ob sie die Haarschopfgsegge (Carex comans Bronze) oder die Fuchsrote Segge (Carex buchanani) ist. Beide würden aus Neuseeland stammen. Ist hier ein Experte, der auch ohne Blütenähre sie bestimmen könnte? Meine Frau brachte sie mit dem "aussagekräftigen" Aufkleber: Ziergras mit.
MfG.
Wolfgang
RE: Ziergräser im Garten -
vanda - 17.09.15
Kann man auf dem Bild schlecht erkennen, aber die Halme von Carex buchananii drehen sich am Ende
so spiralig ein, das ist ein gutes Unterscheidungsmerkmal zur comans.
Neuseelandgräser sind einfach
, aber gerade die bronze Formen sind schwer zu kombinieren, finde ich. Und hier bei uns in Zone 6 auch nicht immer sicher winterhart.
Übrigens ist Carex ja aktuell die
Staude des Jahres...
RE: Ziergräser im Garten -
Naturgärtner - 18.09.15
Ich möchte Euch noch ein paar andere Gräser aus dem Garten vorstellen, die derzeit noch einigermaßen ansehnlich sind.
Carex comans Frosted Curls?
Hakonechloa
Carex morrowi
Cyperus eragrostis
Blauschwingel Festuca glauca
Langes Zypergras Cyperus longus
Streifebschilf Phragmites communis variegata
Cyperus alternifolius
Gemeines Schilf Phragmites communis
Zebra- Chinaschilf Miscanthus zebrinus
Zierliches Chinaschilf Miscanthus gracillima
Waldsegge Carex silvatica
RE: Ziergräser im Garten -
Gudrun - 18.09.15
(17.09.15, 22:56)vanda schrieb: aber gerade die bronze Formen sind schwer zu kombinieren, finde ich.
Bei mir wächst
Carex buchanii .. und ich liebe es sommers wie winters.
Manchmal schmeiße ich ältere umfangreiche Pflanzen raus, weil meine Füße sich in den niederliegenden Halmen verheddern, wenn sich die Pflanzen zu nah an einem Weg breitmachen.
Kombinationen suchen sie meistens selbst, und ich finde, ihnen stehen nur niedrige Begleiterchen gut zu Gesicht.
mit Polsternelke, Kamille etc.
in Terrassenritzen mit Polsterglockenblumen
... allein mit Natternköpfchenhintergrund
im Gebirglein
Samenpflänzchen sind leicht zu entfernen.
@Naturgärtner
Hakonechloa, Carex morowii hatte ich zuletzt quadratmeterweise ... puh ... jetzt sind sie bis auf wenige Reste weg.!!!
Aber
Carex silvatica nervt hier immer noch gehörig rum
RE: Ziergräser im Garten - Unkrautaufesserin - 16.09.16
Jetzt habe ich seeeehr lange gesucht und zum Glück doch noch diesen Strang gefunden...
Ich habe mir ein Ziergras mitgebracht, ein Pennissetum (Pfeifenputzergras).
Ein Weilchen hab ich überlegt, aber es wird die Wurzeln des Hausbaums aufhübschen.
Nun weiß ich ja, daß Gras besser wächst (und dichter), wenn man es regelmäßig mäht. Gilt das auch für Ziergräser? Und macht Ihr das?
Liebe - dumme - Grüße, Mechthild
RE: Ziergräser im Garten -
Moonfall - 17.09.16
Regelmäßiges Mähen wäre da wohl kontraproduktiv.
Die meisten Gräser schneidet man im Frühjahr zurück, manche gar nicht.
Das klassische Pfeifenputzergras bekommt auch den Frühjahrsschnitt. Es dauert dann ziemlich lange, bis die Pfeifen kommen. Hier schieben sie sich jetzt erst aus dem Boden.
RE: Ziergräser im Garten -
Erdling - 17.09.16
Stimmt, hier kommen sie auch jetzt erst.
Ich binde meine Gräser(besonders auch die hohen Sorten) vor dem Winter immer zusammen, damit das Herz im Inneren möglichst nicht so nass wird. Auch dauernasser Boden ist für manche Gräser tötlich. Und zurückschneiden erst sehr spät im Frühjahr, das ist meine Erfahrung. Lampenputzergras ist an manchen Stellen bei mir nicht Winterfest
Für eine Baumscheibe hatte ich vor Jahren mal Bärenfellgras in mehreren Puscheln, zur Unterpflanzung, das war sehr anspruchslos und sah auch nett aus. Was bei mir auch problemlos wächst ist die Rutenhirse.