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Hirschzungenfarn (Phyllitis scolopendrium) - Druckversion

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Hirschzungenfarn (Phyllitis scolopendrium) - Cornelssen - 25.08.17

Da eine meiner Katzen erhebliche Leberprobleme hat und Hirschzungenfarn (Phyllitis scolopendrium) zur Heilung beitragen soll, habe ich eine Pflanze gekauft und mich durch viele Einträge im Netz gelesen, um ihn erfolgversprechend im Garten auszupflanzen.

Wenn jemand aus dem Forum ihn im Garten hat, würden mich diesbezügliche Erfahrungen sehr interessieren. Einerseits wird er als "ideale" Begleitpflanze zu Schattenblühern genannt, die eher sauren Boden bevorzugen, andererseits heißt es - und das entspricht seinem natürlichen Vorkommen, - dass er kalkhaltigen Boden bevorzugt.

Hat jemand - und welche - Erfahrungen mit dem Farn? Das wäre schön.

Inse




RE: Hirschzungenfarn (Phyllitis scolopendrium) - Gudrun - 25.08.17

Könnte sein, dass beides stimmig ist. Hatte ursprünglich mal ein Exemplar in mein kleines Gebürglein mit vielen löchrigen Kalksteinen gepflanzt. Da hat es sich vermehrt wie blöd - aus vielen Löchlein sprießen Hirschzünglein, ebenso wie Asplenium trichomanes
Eine Pflanze, die "zwischen" den Steinen wuchs und da entschieden zu groß wurde, habe ich an den schattigen Waldweg gepflanzt. Der Boden da ist seit ewigen Zeiten mit Rinden und Altholz belegt. Die Pflanze ist riesig geworden macht aber keine neuen Kleinchen.

Ist sicher nicht unbedingt hilfreich ... habe aber Nachschub für dich.


RE: Hirschzungenfarn (Phyllitis scolopendrium) - Cornelssen - 25.08.17

Danke ! Könnte man daraus schlussfolgern, dass der saure Boden die Vermehrungsfreude - äh - stark dämpft? Dann wäre - je nach Standort - saurer Boden sogar gärtnerisch hilfreich? Wie hoch ist er denn da geworden?

Ich überlege nämlich, ob ich ihn in die Nähe der Japananemone setze - eher kalkliebend - oder zu den Funkien - eher säuerlich begeistert. Da die Japananemone sich schwer tut unter der Weide, wäre er bei den Funkien dann eher gebändigt und ich könnte ohne Gewissensbisse der Japanerin weiterhin großzügigere Kalkgaben spendieren... Außerdem hätte ich ihn voll im Blick und könnte beobachten, ob das Rosi ihn beweidet oder nicht (und ihn deshalb anders beigebracht bekommen müsste - im Trinkwasser z.B.)


RE: Hirschzungenfarn (Phyllitis scolopendrium) - Gerardo - 26.08.17

Der Hirschzungenfarn hat sich bei uns an Trockensandsteinmauern von selbst angesiedelt. Ob unsere Sandsteine, welche ich vor ca. 20 Jahren beim Abbruch einer alten Gaststätte hier bei uns in der Region erhalten habe, eventuell etwas kalkhaltig sind, kann ich Dir leider nicht sagen.
Er wächst an schattigen Standorten. Von Natur aus haben wir hier lehmigen Boden.
Zum Verschenken habe ich mal einige Exemplare getopft. Hier ein Bild.

Hirschzungenfarn (Phyllitis scolopendrium) [Bild: 30180626cf.jpg]


RE: Hirschzungenfarn (Phyllitis scolopendrium) - Gudrun - 26.08.17

Karl Foerster sagt in "Einzug der Gräser und Farne in unsere Gärten"

... wächst i.d. Natur in Bergwäldern in feuchter, schattiger Kalkfelsennachbarschaft.
... obwohl am Naturstandort die Kalkunterlage liebend, gedeiht er auch ohne Kalk in jedem normalen frischen Gartenboden in schattiger Lage. Es sollten jedoch zugige Pflanzstellen vermieden werden.



[Bild: CIMG3674.jpg] diese Wedel sind ca 10 cm lang


[Bild: CIMG3675.jpg] diese am "Waldweg" ca 40 cm



RE: Hirschzungenfarn (Phyllitis scolopendrium) - Salvia - 26.08.17

Liebe Inse,
hier müsste man bodensaures Klima ja künstlich schaffen und meine beiden Hirschzungen gedeihen auch ohne dieses gut. Die Hostas allerdings auch.
Die Hirschzungen mögen durchlässigen Laubhumusboden und kalkigen, schattigen Standort am liebsten. Sie wachsen auf der Alb unter solchen Bedingungen wild.
Meine beiden Hirschzungen stehen neben Hostas, Heucheras, Akeleien, Sterndolden, Haselwurz, Zwerg-Geißbart, u. Ä. im Schatten von Ebereschen und Apfelbaum. Bekommen auch einige Stunden Sonne ab. Die eine Morgens, die andere nachmittags. Brauchten daher zum Anwachsen auch ausreichend Feuchtigkeit durch gezieltes Gießen.
Positiv ist auch, dass die Schnecken nicht rangehen. Und sie sind wintergrün.
Diese Phyllitis scolopendrium steht im zweiten Jahr.
[Bild: Phyllitis_scolopendrium.jpg]

Phyllitis scolopendrium -Undulata-im dritten Jahr.
[Bild: Phyllitis_scolopendrium_Undulata.jpg]
Diese hat inzwischen eine Höhe von 35 cm, die längsten Wedel auch. Die danebenstehende Hosta (mit Hagelschäden :crying: ) ist 55cm hoch. Der Farn bändigt die Hosta nicht, sondern sie eher ihn. Manches ihrer Blätter dient der Hirschzunge auch als Sonnenschirm. Ob mir das auf Dauer gefällt weiß ich noch nicht. Meine zicken nicht rum, sind, wie ich vorhin beim Knipsen aber gesehen haben, durstig und kriegen heute abend eine Portion Wasser. Dies ist aber dem hier sehr heißen Sommer geschuldet. Heute wieder mal über 30°C.
Ich kann mir vorstellen, dass beide Standorte bei dir gehen, vorausgesetzt er hat genug Feuchtigkeit und Schatten.