Ich wundere mich: Wieso hat die Bundesregierung ein Interesse daran, falsche Zahlen zum Bienensterben in Umflauf zu bringen? Oder ists nur die übliche Schlamperei? Wird einfach blind geglaubt, was NGOs erzählen, so daß man nicht mehr genau hinschaut, was man da veröffentlicht?
Frage an die Bundesregierung:
„1. Wie hat sich nach Kenntnis der Bundesregierung die Situation von Bestäuber-Insekten, vor allem von Wildbienen und Schmetterlingen in Deutschland seit den 1980er Jahren entwickelt?
a) Wie viele heimische Wildbienen- und Schmetterlingsarten sind seit den 1980er Jahren ausgestorben?
Antwort:
„Es gibt rund 560 Wildbienen-Arten in Deutschland, die in den Roten Listen (2012) bewertet wurden, davon sind 39 Arten ausgestorben oder verschollen.“
Georg Keckl weist auf facebook darauf hin, daß laut Roter Liste seit den 1980er Jahren genau eine Wildbienenart ausgestorben ist, und zwar 2001.
Er schreibt weiter: "Von den 39 Arten sind fünf schon vor 1900 ausgestorben, 28 zwischen 1900 und 1960, fünf zwischen 1961 und 1974 und die letzte 2001. Von 1967 bis 2001 wurden neun Wildbienenarten neu entdeckt und weil sie so selten sind, kamen sie gleich in die rote Liste."
Es wäre wirklich zu schön, wenn wenigstens die Bundesregierung korrekte Daten verbreiten würde.
Ein Obstbauer wurde in Kärnten u.a. zu mindestens 4 Monaten Gefängnis verurteilt, weil er für den Tod von mindestens 58 Bienenvölkern verantwortlich war: hat verbotenermaßen ein Insektizid gespritzt. Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig: er hat Revision eingelegt.
Ich habe im Fernsehen (zdf Mittagsmagazin) gehört, daß ein tapferer Wissenschaftler nachgewiesen hat, daß Glyphosat das Immunsystem der Bienen schädigt.
Sofort kam der Aufschrei aus der Wirtschaft, daß der Versuch gar nicht aussagekräftig sei, weil nicht im Freiland durchgeführt, und daß keine Biene je im Freiland so viel Glyphosat...
Leider habe ich keine halbe Million übrig. Die würde ich sehr gern einem Forschungsinstitut für einen wasserdichten Feldversuch spenden.
Wenn man das Thema Glyphosat auf dem Schirm hat, fällt auf, dass seit der Übernahme von Monsanto durch Bayer vor allem in den USA früher "fragwürdige" Erkenntnisse nun auch gerichtsfest vermittelt werden: auf einmal ist Glyphosat gefährlich und Schadensersatzforderungen sind gerechtfertigt.
Fragt sich nun, ob das an der Übernahme durch ein deutsches Unternehmen liegt, dem man gerne Schaden zufügen möchte, oder daran, dass es längst ein Nachfolgepräparat für Glyphosat gibt, weshalb man das inzwischen verrufene Präparat nun dem "Verfall" preisgeben will, um das neue besser promoten zu können...
Wikipedia:
Die Patente auf die Herstellung von Glyphosat sind 2000 abgelaufen.
Glyphosat wurde 2015 von mindestens 91 Chemieunternehmen in 20 Ländern hergestellt.
Wieso also sollte man mit Blick auf Monsanto den amerikanischen Gerichten rechtswidrige Gefälligkeitsurteile unterstellen?
Wissenschaftliche Erkenntnisse über einen Wirkstoff ändern sich aber nicht durch den Verkauf einer Firma oder durch die Entwicklung von Nachfolgepräparaten.
Sorry, aber ich fürchte, ich habe deinen Beitrag #35 nicht verstanden.
Brigitte, ich bewundere Dein Vertrauen in Gutachten, die vorgeben wissenschaftlich zu sein. Besonders wenn sie aus USA kommen, muss man schon seit Jahren sehr genau hinschauen, wer sie finanziert hat und von welcher Uni sie kommen. In den USA sind die Unis anders finanziert als bei uns. Sie müssen sehr intensiv Sponsorengelder einwerben. Die ehemals berühmte und hervorragend renommierte University of Berkeley ist eines der traurigsten Beispiele für das, was durch eine derartige Finanzierung passieren kann. Sie wurde von einem Geldgeber derart abhängig, dass der am Ende nicht nur das Lehrpersonal bestimmte, sondern auch die Inhalte der Lehrpläne und die Studenten aussuchte. Heute ist das ein serviles Dienstleistungsunternehmen für einen gerade an Bayer verkauften Konzern - hatte aber mal einen großen Ruf - und Gutachten von denen kannst Du jetzt gleich in die Ablage "P" legen. In Havard gibt es ähnliche Versuchungen, denen auch nicht immer widerstanden wird. Dagegen kommt nicht mal deren Ehrenrat an. Das weiß ich, aber nicht vom Hörensagen!
(30.09.18, 20:45)Cornelssen schrieb: Brigitte, ich bewundere Dein Vertrauen in Gutachten, die vorgeben wissenschaftlich zu sein.
In deinem Ausgangspost hattest du den Gerichten Gefälligkeitsurteile unterstellt. Um Bayer zu schaden etc.
Das finde ich fragwürdig, wenn man keine anderen Anhaltspunkte hat, als die Frage "cui bono".
Außerdem sind Gerichtsurteile keine Studien.
Ich denke, daß es grundsätzlich sinnvoller wäre, sich die Kritik an Studien anzuschauen, als darauf zu achten, ob sie die eigene Überzeugung stützen.
Aber das hatten wir hier schon oft genug. Hab keine Lust, das mal wieder zu diskutieren.