07.06.21, 23:51
Die neue 'Roseneck' zeigt erste Blüten.
Klimazone 7b, im Osten Österreichs
(04.12.21, 18:23)rocknroller schrieb: Heute kam mir die Idee mit dem Aussäen der Nüsschen. Nachdem es bei uns schon 4-5 Minusgrade gegeben hatte werde ich meinen Vorsatz in den nächsten Tagen umsetzen.
Jetzt meine Frage: Wer macht mit, wer hat noch Bettina Reister Züchtungen mit Hagebutten und würde sie gerne aussäen.
Als Ziel schwebt mir vor, dass wir bei geglückter Aussät dann irgendwann mal Sämlinge tauschen könnten.
Zitat:Die unbenannten Sämlinge sind Mamy BluexFD. Von denen habe ich vor 2 Jahren Sämlinge probiert, da kamen 2 ziemlich schwache Pflänzchen. Habe sie ins Beet gepflanzt aber jetzt nicht gefunden, die dürften also im Sommer gegangen sein.
(05.12.21, 15:48)rocknroller schrieb: Stelle mal hier eine Anleitung ein für die Aussaat von Hagebuttennüsschen.
Ernte und Weiterverarbeitung der Hagebutten zum Zwecke der Aussaat
Im Spätherbst ist es so weit, die Hagebutten sollten reif sein. Das ist der Fall, wenn sie ca. 4-5 Monate gereift sind. Der Farbumschlag nach gelb, orange oder rot ist ein guter Indikator. Allerdings gibt es auch Hagebutten, die fast ihre grüne Farbe behalten. Also gilt es Buch zu führen und am besten die 5 Monate abzuwarten.Rechts die halbierte Hagebutte mit den Nüsschen, die manchmal auch fälschlicherweise als Samen bezeichnet werden. Da juckt es schon beim hingucken. Die Anzahl der Nüsschen variiert, je nach Sorte und Bestäubungserfolg. Manchmal gibt es sogar Blindgänger.
Die Nüsschen werden vereinzelt und 24 Std gewässert. Wer will kann 0.5% ige Wasserstoffperoxid-Lösung verwenden, es geht aber auch ohne. Franz Wänninger im GRF Forum empfiehlt dagegen eine 0.1% ige Chinosol-Lösung um die Fungi im Griff zu halten.Zum Schluss werden die Nüsschen mit feuchtem Perlit (es geht auch Sand) gemischt und in einen Zip-Lock Beutel verpackt. Dann geht es für ca. 8 Wochen ab in den unteren Bereich des Kühlschranks (Gemüsefach).Dieses Verfahren bezeichnet man als Stratifikation, es dient dazu die Dormanz der ruhenden Embryonen zu brechen. Erst nach der Kältebehandlung können wir aussäen.
Jetzt, Anfang Dezember, ist es auch so weit, daß die ersten Nüsschen ausgesät werden können. (Bitte bei dem Termin beachten, welche Möglichkeit man hat die Sämlinge nach dem keimen groß zu ziehen. Wer keine Möglichkeit hat, in einem Wintergarten, beheiztem Gewächshaus oder an einem großen Blumenfenster zu arbeiten, also auf das Freiland angewiesen ist, sollte die Aussaat auf Mitte bis Ende Februar verlegen).Einen Teil der Aussaat gebe ich nicht in Kühlschrank, sondern direkt in das Substrat, in dem sie später keimen sollen. Die Stratifikation muß in diesem Fall an einem Ort erfolgen, der kalt aber weitgehend frostfrei ist. Der Name 'Stratifikation' kommt von Schichten. Früher oder auch noch heute wurden die 'Samen' im feuchten Sand gebettet in Horden aufeinander geschichtet und in Erdgruben überwintert. Das sicherte zum Einen die nötige Kältebehandlung und verhinderte zum anderen das zu frühe auskeimen der Sämlinge.Die Nüsschen aus dem Kühlschrank werden später genau so ausgesät, nur später, da sie ja ihre Kältebehandlung im Kühschrank bekommen. Als Substrat verwende ich je nach Lust und Laune:einfache nährstoffarme Anzuchterde, Tongranualt oder Torfquelltöpfchen. Letztere haben den Vorteil, daß man nach dem Keimen nicht mehr pikieren muss, sondern einfach in ein geeigneten Topf verpflanzt.
in der Aussaatschale sieht man, neben etwas Pilzentwicklung, auch schon einen frühen Sämling. Diese Multiflorasamen scheinen überhaupt keine Kältebehandlung zu benötigen, sie keimen sehr willig, allerdings hier ein wenig zu früh. Wenn's einen kalten Winter gibt ist der Sämling hinüber.Die Schalen mit der Aussaat packe ich noch bis Anfang Februar in die kalte Garage. Dann werden sie langsam wärmer gestellt ( aber nicht mehr als 20°C, ab 27°C sollen sie erneut in eine Dormanz fallen)