19.12.11, 22:24
(19.12.11, 21:04)Gudrun schrieb: ... hallo Martin, kannst du das bitte mal nicht Wissenden erläutern: " kritische Milbenmenge" - "wieviele Milben fallen" - irgendwie verstehe ich das so: ein Bienenvolk kann eine gewisse Menge an Milben "verkraften" ohne total ausgerottet zu werden ?!?
Hallo Gudrun,
Für ein starkes Wirtschaftsvolk galt vor dreisig Jahren noch, daß sie 12000 Milben problemlos verkraften, ohne in ihrer Existenz bedroht zu sein. Heute wird von nur noch vier- bis fünftausend Milben gesprochen. Je mehr davon durch eine Behandlung erwischt werden, um so sicherer überlebt ein Volk.
Als Imker sollte man immer wieder mal Milbenkontrolle machen. Wenn mehr als eine bestimmte Zahl bei einem unbehandelten Volk pro Tag auf den Boden fällt, sollte man behandeln. So vollzog ich in diesem Jahr eine vorgezogene Notbehandlung mit Ameisensäure, weil das betreffende Volk extrem viele Milben hatte. Nach der Behandlung fielen denn auch ein paar tausend Milben über mehrere Tage verteilt. Vermutlich hätte dieses Volk den Herbst, ganz sicher aber den Winter nicht überlebt.
Viele Imker gehen bei der Milbenkontrolle eher lax vor und behandeln streng nach Vorschrift, anstatt flexibel je nach Befallsgrad der einzelnen Völker. Da kann schnell was schiefgehen. Mir fehlt da auch noch die Erfahrung, aber ich versuche, meine Völker möglichst verlustfrei durch den Winter zu bekommen und dazu im Sommer eben an die Befallsstärke angepasst zu behandeln.
Liebe Imkergrüße,
Martin