19.04.15, 06:39
(18.04.15, 20:56)freiburgbalkon schrieb: Was würde denn konkret den Bienen schaden bei der Produktion von solchem Billig-Honig?
Den Bienen schadet der Billig-Honig nicht, außer Du gibst die ungespülten Gläser in den Altglascontainer. Dort finden die Bienen den Honig und bringen so evtl. Krankheiten ins Volk. Das kann aber auch bei deutschen Honig passieren, deshalb die Gläser immer spülen.
Wenn ich die Abgaswolken über den Großstädten Asiens sehe, möchte ich von dort keinen Honig haben. Und wenn ich dran denke, wie sich unsere Imker über die streng kontrollierten und getesteten Spritzmittel aufregen, möchte ich nicht wissen, was den Tieren in Ländern angetan wird, in denen nicht so sehr auf verträgliche Mittel geachtet wird.
Honig, der immer flüssig bleibt, bestes Beispiel die Plastik-Quetsch-Flaschen, ist gruselig. Honig kandiert immer, mal schneller, mal langsamer. Besondere Sortenhonige brauchen lang zum fest werden, unsere Feld-, Wald- und Wiesenhonige sind oft schon in den Waben so fest, dass sie sich nicht mehr schleudern lassen. Dauerflüssiger Honig wurde erwärmt, und sobald Honig eine bestimmte Temperatur überschritten hat, ist er nur noch besseres Zuckerwasser, die gesunden und besonderen Bestandteile sind jetzt weg. Über 40°C ist der Honig "leer".
Martin hat natürlich recht, dass die Bienen endlos sammeln, wenn man ihnen den nötigen Platz gibt. Ich habe aber erst das mit dem Faul-Werden gelesen, muss mich nochmal schlau machen. Ist aber nicht so wichtig. Tatsache aber ist, dass das Volk schwärmt, wenn es zu eng im Kasten wird, egal ob zuviel Honig oder zuviele Bienen. Und wenn das Volk schwärmt und es nicht eingefangen wird - was bei uns berufstätigen Hobbyimkern leicht passieren kann - dann ist es dem Tode geweiht. Dank der eingeschleppten Varroa-Milbe ist jedes Volk, welches vom Imker nicht behandelt wird, über kurz oder lang tot.
Wir schleudern i.d.R. im Juni und dann nochmal im Juli, alles was nach dem zweiten Schleudern von den Bienen gesammelt wird, bleibt ihnen auch. Im Früh-Herbst schaut der Imker nach, wie gut die Speisekammern der Bienen gefüllt sind und gibt entsprechend Futter. Je nachdem, wie warm/kalt der Herbst/Winter/frühes Frühjahr ist, muss auch mal nachgefüttert werden, sind die Bienen aktiv (warmes Wetter) brauchen sie mehr Futter als sie eingelagert haben.
Auszug aus der Fachzeitschrift Bienenpflege 04/2015: "...dass nicht jeder Honig für die Überwinterung geeignet ist und dass nicht das Zuckerwasser, sondern vor allem eine ausreichende natürliche Pollenversorgung für das Überleben des Volkes wichtig ist. Honig ist im Wesentlichen der Energieträger im Bienenvolk, quasi das Öl zum Heizen und das Flugbenzin im Sommer. Die wichtigen Nährstoffe stammen fast ausschließlich von Pollen."