16.01.18, 21:07
Nein, es ist keine "Impfung" in dem Sinne, sondern der Imker/die Imkerin lässt bisher für die Varroabekämpfung zugelassene Stoffe (meistens organische Säuren, Ameisensäure, Oxalsäure oder auch Milchsäure, je nach Jahreszeit und Brutphase) im Bienenkasten verdampfen. Da die Wirkung beim Verdampfen extrem von der Temperatur abhängt (zu kalt, die Konzentration ist zu wenig oder zu heiß, die Säure verdampft auf einen Schlag, die Konzentration ist dann hoch, was manchmal auch zu Bienenschäden führt etc.) ist das nicht immer so wirksam wie gewünscht und die Säuren töten auch nicht alle Milben ab, sondern reduzieren nur den Befall.
Daher bin ich auch gespannt, wie das mit dem Lithiumchlorid weitergeht!
Varroamilben sind auf Honigbienen spezialisiert, auf Wildbienen gehen sie soweit bekannt nicht, aber Wildbienen haben dafür auch genug andere Parasiten.... (oder sterben in unsachgemäßen sog. Insektenhotels ).
edit: danke Gudrun, sehr guter Artikel!!!
Das eigentliche Drama ist tatsächlich der Rückgang der heimischen Wildbienenarten. Das Sterben der Honigbienen wäre nicht so dramatisch, sind doch fast alle Honigbienenvölker hier heutzutage nicht mehr "heimisch" (die heimische dunkle Biene gibt es kaum mehr), sondern gezielte Züchtungen der Imker, ähnlich den Hochleistungskühen der Bauern. Honigbienen sind nicht sehr wählerisch bei ihrer Nahrung, während sich bei vielen Wildbienen (inkl. Hummeln) seit Jahrtausenden eine oft spezifische gegenseitige Abhängigkeit zu heimischen Wildpflanzen entwickelt hat. Wenn diese Pflanzen dann verschwinden, verschwinden sofort auch die auf diese Pflanzen angewiesenen Bienenarten. Im Grunde könnte man es sogar auf die Spitze treiben und behaupten, zu viele Honigbienenvölker auf engem Raum bei generell sinkendem Nahrungsangebot sind eine ziemlich bedrohliche Futterkonkurrenz für viele Wildbienenarten.
Daher bin ich auch gespannt, wie das mit dem Lithiumchlorid weitergeht!
Varroamilben sind auf Honigbienen spezialisiert, auf Wildbienen gehen sie soweit bekannt nicht, aber Wildbienen haben dafür auch genug andere Parasiten.... (oder sterben in unsachgemäßen sog. Insektenhotels ).
edit: danke Gudrun, sehr guter Artikel!!!
Das eigentliche Drama ist tatsächlich der Rückgang der heimischen Wildbienenarten. Das Sterben der Honigbienen wäre nicht so dramatisch, sind doch fast alle Honigbienenvölker hier heutzutage nicht mehr "heimisch" (die heimische dunkle Biene gibt es kaum mehr), sondern gezielte Züchtungen der Imker, ähnlich den Hochleistungskühen der Bauern. Honigbienen sind nicht sehr wählerisch bei ihrer Nahrung, während sich bei vielen Wildbienen (inkl. Hummeln) seit Jahrtausenden eine oft spezifische gegenseitige Abhängigkeit zu heimischen Wildpflanzen entwickelt hat. Wenn diese Pflanzen dann verschwinden, verschwinden sofort auch die auf diese Pflanzen angewiesenen Bienenarten. Im Grunde könnte man es sogar auf die Spitze treiben und behaupten, zu viele Honigbienenvölker auf engem Raum bei generell sinkendem Nahrungsangebot sind eine ziemlich bedrohliche Futterkonkurrenz für viele Wildbienenarten.
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 16.01.18, 21:21 von vanda.)