29.10.18, 14:29
Zitat:Brigitte, 27.10.2018
Ich arbeite immer noch an einer Holz-Reisig-Sichtschutzwand. (Im Sommer wars mir zu heiß für solche Knochenarbeiten). Die Stammstücke liegen jetzt (fast) alle, so daß ich angefangen habe, Fichtenreisig drauf zu schichten. Nachdem im Frühjahr die Fichten gefällt waren, haben wir die Zweige locker auf Haufen gelegt, damit sie erstmal die Nadeln verlieren und dann weiterverarbeitet werden können.
Als ich gestern einen kleinen Reisighaufen abgeräumt habe, kam es wie es kommen mußte: ich legte einen schlafenden Igel frei.
Also erstmal Reisig beiseite lassen und den nun heimatlosen Igel versorgen: Laufkarton stand bezugsbereit in der Garage. Mußte nur noch einen Schlafkarton greifen, mit Zeitungsschnipseln füllen, den Igel einräumen und in den Laufkarton stellen. Wasser und Trockenfutter dazu. Fertig. Obwohl fast alles bereit stand, hat das doch aufgehalten.
Weil der Dicke (über 1000g) leise gefaucht hat, war ich mir nicht sicher, ob er nicht aufwachen würde. Ist er aber glücklicherweise nicht.
Bevor ich nun weiteres Reisig für unsere Wand zusammentrage, muß ich erstmal vorsorgen, für den Fall, daß ich noch einen Winterschläfer finde. Muß also morgen erstmal in der Garage rumräumen, um Platz für noch einen großen Karton zu schaffen. Und die Kübelpflanzen müssen da auch demnächst rein.
Dabei wollte ich die regenfreien Tage doch fürs Basteln der Wand nutzen. *mitdemFußaufstampf*
Ein Gutes hat das Ganze aber: dort wo der Igel sein Nest gebaut hatte, stand im letzten Winter das Wasser mehr als 10cm hoch. Da ist sein neues Nest im Karton doch deutlich sicherer.
Zitat:Melly
Ich frag jetzt mal ganz doof, Brigitte, schlafen die alle schon? (...)
Wir wollen bei Gelegenheit noch Abgeschnittenes einsammeln, das ist nicht wenig.
Zitat:Cornelssen
Das kann witterungsbedingt ein wenig unterschiedlich sein. Bei uns schlafen die Igel wohl auch schon, jedenfalls laufen einem hier abends keine mehr über den Weg und Hinterlassenschaften hat der Hund auch keine mehr aufgetan: er wälzt sich gerne drin.
Deshalb bin ich froh, dass ich den alten Häckselhaufen noch rechtzeitig klein gemacht habe. Aber was jetzt noch liegt, würde ich bis ins Frühjahr nicht mehr anfassen - und dann muss man halt versuchen, das kurze Zeitfenster zwischen Aufwachen und Kinderstube zu erwischen, sonst hat man mal wieder Zwangspause bis in den Spätsommer... Alternative: große Mistgabel, ganz vorsichtig anheben, jemand guckt - auch mit Taschenlampe - drunter und wenn da sicher kein Igel schläft, dann kann man noch abtragen. Was riechen denn Deine Hunde an den einzelnen Stapeln? Manchmal ist das ja auch ein Indiz.
Zitat:BrigitteIhr Lieben, ich hoffe, es ist ok, wenn ich diese Diskussion hier herüberkopiere, denn ich finde das ziemlich wichtig und es wäre schade, wenn das im anderen Faden irgendwo verschwindet.
Igel haben sehr unterschiedliche Schlafenszeiten. Manche Männchen beginnen ihren Winterschlaf sogar schon im September. Da es jetzt nachts schon sehr kalt ist, werden die meisten Igel schon schlafen.
Eigentlich sollte man Reisighaufen o.ä. nur im Juni umräumen, weil dann die Winterschläfer schon wach und die ersten Jungen noch nicht geboren sind. Eigentlich. Tatsächlich kann das aber wohl kaum jemand, selbst bei viel gutem Willen, immer so einrichten.
Wenn man jetzt noch Reisig oder andere Haufen wegräumt und sich um die Igel sorgt, kann man aber vorsorgen. Falls man einen schlafenden Igel findet, ist es SEHR hilfreich, wenn man alles nötige zur Hand hat, damit man ihn gleich gut unterbringen kann.
Manche Jungigel sind aber noch wach, weil sie spät geboren wurden und versuchen vorm Winterschlaf noch Gewicht zuzulegen. Das klappt aber oft nicht, weil sie jetzt viel Energie brauchen, um warm zu bleiben und nur noch wenig zu fressen finden.
Wenn man ihnen über den Winter helfen will, kann man sie draußen zufüttern.
Katzen-/Hundefutter ohne! Soße (das ist wichtig, weil Soße oder Gelee Verdickungsmittel enthalten, die abführend wirken und bei manchen Igeln zu tödlichen Durchfällen führen), feine Haferflocken (oder Igeltrockenfutter), damit das Futter nicht zu naß ist und nicht auf der Nase festklebt. Wenn man das unter eine umgedrehte Kiste mit ner Schwingklappe als Eingang stellt, gehen Katzen und Ratten nicht dran. Ein Napf mit frischem Wasser sollte nicht fehlen.
Damit kann man Jungigel gut unterstützen und ihnen helfen, noch Fettreserven anzulegen.
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 29.10.18, 14:31 von vanda.)