19.06.19, 11:12
(19.06.19, 09:51)freiburgbalko schrieb: Wenn sie mal eine schönen ordentlichen, halbwegs standfesten Strauch macht" wird vermutlich nie entreten...
Habe gestern die ausquartierte Rose "Erster Büger" besucht, sie muss auch an einem Regenrohr festgebunden werden, sonst macht sie sich aber gut. Manche haben einfach nicht das "Zeug" eine standfeste Strauchrose zu werden...
Ist natürlich unbefriedigend und nicht einfach, eine solche Rose so aufzubinden, dass es noch halbwegs nach was aussieht.
Ja, möglicherweise wird das auch nix mit dem standfesten Strauch. Was ich auch nicht schlimm finde, dann wird sie halt eine Rose für Spaliererziehung oder einen niedrigen Obi. Erinnert mich mal daran, ein aktuelles Habitusbild nachzureichen... Ich wollte damit ja nur sagen, tolle Blüten qualifizieren nicht automatisch für eine insgesamt gute Rose, die in den allgemeinen Verkauf geht. Nicht umsonst sichten die großen Züchter jährlich abertausende Pflanzen und bringen davon dann nur z.B. eine auf den Markt.
Ich kann nur für mich persönlich sprechen, aber ich bin jemand, der sich maßlos ärgert, wenn Rosen überschwänglich mit schönen Blütenbildern angepriesen werden, wie z.B. aktuell bei den vielen fliederfarbenen, die dann als Strauch eine seltsame Wuchsform (Novalis) haben oder krankheitsanfällig und nicht mal gescheit winterhart sind. Das setzt die Rosen dann vermarktungstechnisch auf die Stufe von Sommerblumen, die nur für den schnellen Verbrauch gezüchtet und verkauft werden, und das deckt sich leider nicht mit meinen Vorstellungen von gärtnerischen Werten und Nachhaltigkeit, wenn es damit nur um's schnelle Geld geht und nicht um eine langfristig gartenwerte Pflanze.
Ein bekannter Clematiszüchter hat mir mal erklärt, dass die in Bau- und Supermärkten aber auch Gartencentern angebotenen Clematis meist nicht die besten für den Garten sind, sondern nur die, die sich aus marktstrategischen Gründen besser verkaufen lassen - viele gute Garten-Sorten setzen Blüten nämlich oftmals erst ab einer Höhe von z.B. 1,20m an, das heißt, sie können nicht blühend im kleinen Topf mit 80cm-Stab verkauft werden. Deswegen verkaufen die da ja auch vorrangig die anfälligen großblumigen Hybriden, von denen viele im Garten eher enttäuschen, aber sie machen eben schon im Topf auf 80cm was her - und das Auge des Käufers isst eben immer mit. Ähnliches gilt ja für die vielen neuen, natürlich teuren, Echinacea-Sorten, die nur der "Neuheit" wegen durchgeschleust werden und die man zwei Jahre später, sollte sich doch mal eine etabliert haben, nicht mehr nachkaufen kann, weil es schon wieder die nächsten Neuen gibt. Also Ihr wisst, was ich meine...
Also ich werde die vanda weiterhin gut füttern, und wenn ich es schaffe, auch mal Stecklinge schneiden, die dann, falls erfolgreich, natürlich gerne in Forumskreisen eine neue Heimat finden dürfen. Ob die Rose für den offiziellen Markt taugt, bleibt vielleicht noch ein, zwei Jahre zu beobachten. Ich würde es ihr und ihrer Züchterin aber natürlich von Herzen wünschen! Die Blüten sind jedenfalls wirklich wunderschön, Duft ist auch da, Laub ist bisher recht gesund. Aber noch steht sie eben im Topf an der geschützten Hauswand.