15.06.12, 19:33
Liebe Manu,
Warum der eine gestochen wird und der andere nicht, ist nicht immer erklärbar. Verschiedene Faktoren können da im Spiel sein und mir wurden schon diverse Risikofaktoren genannt, die Bienen personenbezogen agressiv machen sollen. So sollen sie dunkel gekleidete Personen eher angreifen, als hell gekleidete, weswegen Imker-Schutzkleidung immer weiß oder gelb ist. Hastige, schnelle Bewegungen sollen ebenso provozieren, wie starker Parfüm/Deo-Geruch oder eine Alkohol-Fahne. Inwieweit solche Erklärungen stimmen, weiß ich nicht (ich geh nicht besoffen zu den Bienen...). Laute Geräusche scheinen auch ein Risikofaktor zu sein. Gestern mähte ich zwei Meter von den Bienenkästen entfernt mit der Akku-Motorsense und eine meiner sonst lammfrommen Mädels fühlte sich gestört. Da ich nur ein ärmelloses T-Shirt anhatte, bezahlte diese Biene ihren Angriff mit dem Leben...
Allerdings: Bienen scheinen einen guten Geruchssinn zu haben. Wenn jemand einen Stich abbekommen hat, gilt diese Person erst mal als "markiert": Sie riechen das Gift und erkennen somit den Feind. Ein Bekannter sah vor über einem Jahr meine Völker durch. Eines davon, bei dem ich Fehler gemacht hatte, war deshalb agressiv, so daß er fünf Stiche abbekam. Als er nach seinem Besuch bei mir zu seinen Bienen ging, bei denen alles in Ordnung war, wurde er aufgrund des Giftgeruchs denoch als Feind erkannt, den es zu bekämpfen galt. Indirekt war also mein Anfängerfehler schuld, daß er etwa zwanzig weitere Stiche bei seinen Bienen abbekam...
Ich versuche bei der Arbeit an den Bienen jedenfalls solche Risikofaktoren zu vermeiden und gehe immer geschützt an die Völker. Für Spaziergänger sind sie keine Gefahr, sie stehen mehr als zehn Meter vom Feldweg entfernt, dazwischen sind Halbstammobstbäume, so daß sie einen hohen Ab- und Anflugwinkel haben. Außerdem habe ich Buckfast-Bienen, die sowieso als weit friedlicher gelten, als die viel häufigeren Carnica-Bienen. Da kann nichts passieren, wenn Fremde vorbeigehen! Ich bin sowieso der Meinung, daß ein Imker jedes Risiko für Fremde vermeiden sollte, was mit den heutigen Bienen möglich ist. Die Bienen, die mein Onkel in meiner Kindheit hielt, in den 60er- und 70er-Jahren, waren dagegen so agressiv, daß sie selbst in über hundert Meter Entfernung die Bauern bei der Kartoffelernte angriffen. Solche extremen Stecher sind heute sehr selten geworden. Hätte ich solch ein Volk, wäre es nach zwei Monaten durch eine andere Königin lammfromm.
So, genug gelabert!
Liebe Grüße,
Martin
Warum der eine gestochen wird und der andere nicht, ist nicht immer erklärbar. Verschiedene Faktoren können da im Spiel sein und mir wurden schon diverse Risikofaktoren genannt, die Bienen personenbezogen agressiv machen sollen. So sollen sie dunkel gekleidete Personen eher angreifen, als hell gekleidete, weswegen Imker-Schutzkleidung immer weiß oder gelb ist. Hastige, schnelle Bewegungen sollen ebenso provozieren, wie starker Parfüm/Deo-Geruch oder eine Alkohol-Fahne. Inwieweit solche Erklärungen stimmen, weiß ich nicht (ich geh nicht besoffen zu den Bienen...). Laute Geräusche scheinen auch ein Risikofaktor zu sein. Gestern mähte ich zwei Meter von den Bienenkästen entfernt mit der Akku-Motorsense und eine meiner sonst lammfrommen Mädels fühlte sich gestört. Da ich nur ein ärmelloses T-Shirt anhatte, bezahlte diese Biene ihren Angriff mit dem Leben...
Allerdings: Bienen scheinen einen guten Geruchssinn zu haben. Wenn jemand einen Stich abbekommen hat, gilt diese Person erst mal als "markiert": Sie riechen das Gift und erkennen somit den Feind. Ein Bekannter sah vor über einem Jahr meine Völker durch. Eines davon, bei dem ich Fehler gemacht hatte, war deshalb agressiv, so daß er fünf Stiche abbekam. Als er nach seinem Besuch bei mir zu seinen Bienen ging, bei denen alles in Ordnung war, wurde er aufgrund des Giftgeruchs denoch als Feind erkannt, den es zu bekämpfen galt. Indirekt war also mein Anfängerfehler schuld, daß er etwa zwanzig weitere Stiche bei seinen Bienen abbekam...
Ich versuche bei der Arbeit an den Bienen jedenfalls solche Risikofaktoren zu vermeiden und gehe immer geschützt an die Völker. Für Spaziergänger sind sie keine Gefahr, sie stehen mehr als zehn Meter vom Feldweg entfernt, dazwischen sind Halbstammobstbäume, so daß sie einen hohen Ab- und Anflugwinkel haben. Außerdem habe ich Buckfast-Bienen, die sowieso als weit friedlicher gelten, als die viel häufigeren Carnica-Bienen. Da kann nichts passieren, wenn Fremde vorbeigehen! Ich bin sowieso der Meinung, daß ein Imker jedes Risiko für Fremde vermeiden sollte, was mit den heutigen Bienen möglich ist. Die Bienen, die mein Onkel in meiner Kindheit hielt, in den 60er- und 70er-Jahren, waren dagegen so agressiv, daß sie selbst in über hundert Meter Entfernung die Bauern bei der Kartoffelernte angriffen. Solche extremen Stecher sind heute sehr selten geworden. Hätte ich solch ein Volk, wäre es nach zwei Monaten durch eine andere Königin lammfromm.
So, genug gelabert!
Liebe Grüße,
Martin