18.09.11, 19:25
(15.09.11, 20:34)Sammi schrieb: In Baden-Württemberg, auch in Hessen und Rheinland-Pfalz, fanden Experten ungewöhnlich viele Kadaver von Amseln, schrieb heute unsere regionale Presse. Im Verdacht: das Usutu-Virus.
Keine Ahnung, wie seriös und fundiert diese Meldung ist! Aber es ist tatsächlich so, dass ich schon lange keine Amsel mehr gesehen habe.
Hatte das auf die Baustelle auf unserem Nachbargrundstück geschoben, wegen der wir seit 3 Monaten unendlich viel Lärm haben.
Sammi
Diese Meldung i s t seriös! Auch die überregionale Presse berichtet(e) darüber. Lärm vertreibt Amseln normalerweise nicht, sie bauen sogar einige der Geräusche in ihren Reviergesang ein.
Nach dem Ende der Brutzeit singen sie nicht mehr und man kann sie auch nicht mehr so häufig sehen wie sonst, aber sie plündern beerentragende Büsche und Bäume, finden sich am Fallobst ein und schelten laut, wenn Katzen oder Sperber im Revier sind. Hier bei mir habe ich heute "meinen" Amselhahn in seiner Thuja verschwinden sehen, aber insgesamt sind es deutlich weniger Amseln als sonst, da bin ich mir ganz sicher!!
Wissenschaftler tropenmedizinischer Institute in ganz Deutschland sind damit beschäftigt, das Ganze aufzuklären, denn wenn tatsächlich das dem West-Nil-Virus verwandte Usutu-Virus die Ursache sein sollte, haben wir ein Problem: Es kann durch Stechmücken auf Menschen übertragen werden. Und in strengen und kalten Wintern überleben nur wenige Stechmücken und noch weniger die in ihnen parasitierenden exotischen Erreger. Auch sommerliche Trockenheit oder kalte Temperaturen im Sommer machen diesen tropischen Erregern das Leben schwer.
Das alles dürfte sich aber mit dem Klimawandel ändern - zu unseren und der Amseln Ungunsten und zu Gunsten der tropischen Krankheitserreger (wir werden, wenn es wärmer wird, hier auch wieder Malaria haben!). D.h. aber auch, daß das Amselsterben im Winter stagniert und erst mit Beginn der Stechmückenzeit wieder zum Tragen kommt.
Ach ja, und irgendeiner vom Kinderschutzbund hat bereits seine "Besorgnis" zum Ausdruck gebracht, und die Regierung müsse dringend etwas tun, um Schlimmeres zu verhindern! Was denn - die restlichen verbliebenen Amseln auch noch vernichten (denn die sind ja die Wurzeln allen Übels) oder den Klimawandel verhindern (schön wär's!) ?
Die Amseln brauchen lt. Expertenmeinung ca. 3-5 Jahre, um eine Immunität zu entwickeln - erst dann beginnen sich die Populationen zu erholen. In Gegenden, wo die Amseln komplett verschwunden sind, dauert das entsprechen länger, weil erst wieder neue Vögel zuwandern müssen.
Wie gesagt - tropenmedizinische Institute und auch Naturschutz-Organisationen werden sicher "am Ball" bleiben und weiter berichten, in der Presse allerdings wird das Thema den Winter über sicher keines mehr sein, erst wieder im kommenden und dann vielleicht "stillen Frühling" ohne Amselgesang.
Also selber informieren ist gefragt - über den Gockl "Amselsterben" eingeben führt zu vielerlei Seiten und Informationen, aber auch über die Internetseiten verschiedener Naturschutzorganisationen oder der überregionalen Presse kann man an Informationen 'rankommen. Meine aktuellen Informationen habe ich hier zusammengefaßt - werde weiter berichten, wäre aber auch sehr interessiert an neuen Informationen von Eurer Seite!
Grüßle, Irene