15.11.11, 21:22
Hallo beisammen,
Ich kann Dieters Anliegen nur unterstützen. Gerade für mich als ehemaligem Gärtner ist eine genaue Bezeichnung von Pflanzen sehr wichtig, um etwaige Verwechslungen zu vermeiden. So versuche ich bei allen von mir angebauten Pflanzen immer auch den Sortennamen und nicht nur Art oder Unterart in Erfahrung zu bringen.
Saatgutangebote bei denen nur Fruchtfarbe oder Blütenfarbe, aber kein Sortenname steht, nehme ich daher grundsätzlich nicht wahr. Auch bin ich immer sehr skeptisch, wenn jemand im kleinen Hausgarten mehrere Sorten stark verkreuzungsgefährdeter Arten ungeschützt nebeneinander vermehrt hat.
Arten, um Dieters Ausführungen zu ergänzen, können durchaus sehr unterschiedlich ausfallen. Wir Menschen sind das beste Beispiel dafür. Haut- und Haarfarbe kann ebenso unterschiedlich sein, wie z.B. Körpergröße. Durch bewußte oder natürliche Selektion bestimmter Merkmale entstehen Rassen/Sorten. So entstand aus dem Wolf sowohl der Yorkshire-Terrier, als auch die Dogge, aus dem Wildpaprika die ultrascharfe Mini-Chili und der milde Gemüsepaprika. Da sich aber alle Rassen/Sorten einer Art miteinander verkreuzen können (je nach Art unterschiedlich häufig), ist nach unvorsichtiger Vermehrung durch Amateure immer auch mit Überraschungen zu rechnen, weil die nächste Generation so ganz anders aussieht oder schmeckt. Wenn dann jemand versucht, mir eine Sorte anzubieten z.B. mit der Beschreibung "runde gelbe Früchte, sehr guter Geschmack, Samen von Nachbar/Onkel/aus dem Urlaubsland/usw." mag ich das gar nicht, weil es eben eine undefinierbare Sorte ist. Andersrum gesagt: wer Saatgut abgeben will, sollte entweder eine möglichst sortenreine Vermehrung betreiben - oder es ganz bleiben lassen.
Ich selbst habe nur ein Projekt gezielter Sortenvermischung am Laufen. Nachdem sich bei mir auf der Obstwiese Feldsalat angesiedelt hat (eine unbestimmbare Sorte aus dem Garten, nicht die Wildart), habe ich alle Samenreste von ca. sechs bis acht Sorten auch verstreut, um im Laufe der nächsten Jahre durch natürliche Verkreuzung und Selektion eine zu meinen Umweltbedingungen passende Landsorte sich entwickeln zu lassen, die ich dann auf der Wiese und nicht mehr im Gemüsegarten ernten kann.
Liebe Grüße,
Martin
Ich kann Dieters Anliegen nur unterstützen. Gerade für mich als ehemaligem Gärtner ist eine genaue Bezeichnung von Pflanzen sehr wichtig, um etwaige Verwechslungen zu vermeiden. So versuche ich bei allen von mir angebauten Pflanzen immer auch den Sortennamen und nicht nur Art oder Unterart in Erfahrung zu bringen.
Saatgutangebote bei denen nur Fruchtfarbe oder Blütenfarbe, aber kein Sortenname steht, nehme ich daher grundsätzlich nicht wahr. Auch bin ich immer sehr skeptisch, wenn jemand im kleinen Hausgarten mehrere Sorten stark verkreuzungsgefährdeter Arten ungeschützt nebeneinander vermehrt hat.
Arten, um Dieters Ausführungen zu ergänzen, können durchaus sehr unterschiedlich ausfallen. Wir Menschen sind das beste Beispiel dafür. Haut- und Haarfarbe kann ebenso unterschiedlich sein, wie z.B. Körpergröße. Durch bewußte oder natürliche Selektion bestimmter Merkmale entstehen Rassen/Sorten. So entstand aus dem Wolf sowohl der Yorkshire-Terrier, als auch die Dogge, aus dem Wildpaprika die ultrascharfe Mini-Chili und der milde Gemüsepaprika. Da sich aber alle Rassen/Sorten einer Art miteinander verkreuzen können (je nach Art unterschiedlich häufig), ist nach unvorsichtiger Vermehrung durch Amateure immer auch mit Überraschungen zu rechnen, weil die nächste Generation so ganz anders aussieht oder schmeckt. Wenn dann jemand versucht, mir eine Sorte anzubieten z.B. mit der Beschreibung "runde gelbe Früchte, sehr guter Geschmack, Samen von Nachbar/Onkel/aus dem Urlaubsland/usw." mag ich das gar nicht, weil es eben eine undefinierbare Sorte ist. Andersrum gesagt: wer Saatgut abgeben will, sollte entweder eine möglichst sortenreine Vermehrung betreiben - oder es ganz bleiben lassen.
Ich selbst habe nur ein Projekt gezielter Sortenvermischung am Laufen. Nachdem sich bei mir auf der Obstwiese Feldsalat angesiedelt hat (eine unbestimmbare Sorte aus dem Garten, nicht die Wildart), habe ich alle Samenreste von ca. sechs bis acht Sorten auch verstreut, um im Laufe der nächsten Jahre durch natürliche Verkreuzung und Selektion eine zu meinen Umweltbedingungen passende Landsorte sich entwickeln zu lassen, die ich dann auf der Wiese und nicht mehr im Gemüsegarten ernten kann.
Liebe Grüße,
Martin