19.04.13, 20:29
(19.04.13, 13:32)Brigitte schrieb: Übrigens habe ich grad gelesen, daß Primeln in allen Pflanzenteilen ein Gift enthalten. Es ist ein starkes Kontaktallergen. Vielleicht sollte ich doch öfters mal mit Handschuhen arbeiten.
Wo hast Du denn das gelesen? Das trifft nur auf Primula obconica, die Becherprimel zu, die je nach Empfindlichkeit zu gar nichts bis zu schlimmstem Ausschlag führen kann. Alle anderen Primelarten sind meines Wissens völlig harmlos, werden z.T. sogar als Heilpflanzen verwendet.
Ich habe über zwei Jahrzehnte mit Primeln gearbeitet, oft stunden- und tagelang die Kulturen geputzt, gepflegt, gerückt, bestäubt, Saatgut geerntet, usw. Wir hatten P. vulgaris (acaulis), P. obconica, P. malacoides und P. kewensis. Bei P. obconica bekam ich nach mehrstündiger Arbeit schon mal gerötete, brennende Hände (andere Kollegen binnen Minuten Pusteln und Ausschlag). Die anderen Arten verursachten auch nach Tagen intensiven Kontaktes bei niemandem auch nur das geringste Symptom.
@ Cordula: Die weiße Kissenprimel und der rosa Zwerg gehören zur selben Art. Das was Du als P. vulgaris mit nem illegalen Einsprengsel siehst, ist keine vulgaris, weil deren Blüten auf nem Stiel sitzen. P. vulgaris hat nur dann einen Stiel, wenn irgendwas anderes eingekreuzt ist. Allerdings sind die Kissenprimeln aus der Massenproduktion oft auch nicht genetisch stabil. Wir hatten oft welche dabei, die statt Einzelblüten Stengel trieben, an denen mehrere Einzelblüten sassen. Natürlich wurden die dann auch verkauft.
Für den Samenbau galt allerdings eine strenge Auswahl, daß nur solche Pflanzen in die Vermehrung gingen, die keinen Stiel zeigten. Dennoch konnten bereits in der nächsten Generation wieder Pflanzen mit Stiel auftauchen.
Und: Primeln sind wohl sehr verkreuzungsfreudig, auch zwischen manchen Arten, nicht nur Sorten. Da gilt es, bei einer Vermehrung durch Samen sehr gut aufzupassen.
Liebe Grüße,
Martin