31.08.11, 15:56
Jetzt im Spätsommer ist der Zeitpunkt günstig, Rosen wurzelecht zu vermehren:
Zum Bewurzeln eignen sich Risslinge meiner Erfahrung nach am besten. Dabei handelt es sich um noch nicht veholzte Seitentriebe die direkt am Ansatz des Haupttriebs abgerissen werden.
Durch die Risstelle bildet sich auf längerer Strecke Kallus (die Vorstufe von Faserwurzeln) und die Bewurzelungsquote ist höher als bei Steckhölzern (die i.d. R. abgeschnitten werden).
Der bestmögliche Zeitpunkt ist je nach Rosensorte/-klasse und bevorzugter Bewurzelungsmethode verschieden:
Bei sog. "Bodendecker"- und/oder Kleinstrauchrosen bewurzeln meist relativ junge Triebstücke besonders gut, sie können oft sogar vor der Blüte (oder im Knospen- statt Blütenstadium) verwendet werden, besonders, wenn sie unter Glas (bzw. einer Plastikfolie o.ä.) bewurzelt werden.
Bei öfterblühenden Rosen mit Chinensis Einfluss (also ziemlich allen "modernen") eignen sich Triebe mit Blüten oder kurz nach der Blüte am besten.
Bei einmalblühenden, historischen Sorten hat man meist mit älteren, schon fast verholzte Triebstücken den größten Erfolg.
Der Trieb von Kleinstrauchrosen, Polyanthas u.a. sollte (wenn er länger ist) auf drei bis vier Internodien (das sind die Abstände zwischen den kleinen Knoten aus denen sich wieder neue Triebe entwickeln) eingekürzt werden, sehr kurze Nebentriebe können auch komplett verwendet werden (mindestens drei Internodien sind aber wichtig).
Bei Rosen mit längeren Internodien (also größeren Strauchrosen, Kletterrosen etc) müssen die Triebe meist eingekürzt werden (mehr als 5 Internodien sind meist ungünstig).
Die Blätter werden bis auf ein Blattpaar an der Spitze entfernt. Wenn die Blätter relativ groß sind, läßt man nur eins stehen.
Zum Bewurzeln gibt es verschiedene Methoden:
Unter Glas (oder unter einer durchsichtigen Kunststoffolie) bewurzeln meiner Erfahrung nach am besten öfterblühende Rosen mit kurzen Internodien, teilweise aber auch Tee Rosen und Tee Hybriden.
Diese Methode kann man auch in Töpfen (oder größeren Kisten für mehrere Stecklinge) anwenden.
Das Substrat sollte auf keinen Fall zu humos sein (das befördert Fäulnisprozesse), sondern zu mindestens einem Drittel aus gewaschenem, grobkörnigem Sand oder anderen luftdurchlässigen Materialien (Perlite, Lavagranulat, Semiramis, etc) bestehen.
Für den Rest kann man Lehm, abgelagerten Kompost und/oder Gartenerde verwenden.
Gisela Deible hat gute Erfolge mit einem Drittel Kompost, einem Drittel Sand und einem Drittel Torf (wenn ich mich recht entsinne).
Bei mir klappt´s - wenn überhaupt - besser mit Sand und Erde.
Stecklinge kurznodiger Sorten werden zu etwa einem Drittel bis zur Hälfte ins Substrat gesteckt, solche von langnodigen Sorten etwas tiefer.
Am besten eignen sich tiefe Rosen- oder Clematistöpfe.
Man kann ruhig mehrere Stecklinge in einen Topf stecken, sie sollten sich aber nicht berühren.
Anschließend wird der Topf einem gut gewässert und die Folie (mit Stäbchen o.ä. gestützt damit sie nicht direkt auf den Stecklingen liegt) gut verschlossen.
Dann stellt man die Stecklingstöpfe an einen Platz ohne direkte Sonne.
Ab und zu sollte man vorsichtig kontrollieren ob sie nicht zu nass sind, sich Schimmel bildet o.ä. - auf k e i n e n Fall pult man rum um nach eventuellen Würzelchen zu gucken!!!!
Mit Glück kann man nach etwa sechs Wochen die Folie entfernen und die sich entwickelnden Pflänzchen vorsichtig an die Sonne gewöhnen.
Die beste Zeit für solche Bewurzelungen sind das späte Frühjahr und der Frühsommer. Bis zum Winter haben die kleinen Pflanzen dann oft schon ganz kräftige Wurzeln. Schutz brauchen sie aber trotzdem noch und sollten daher wind- und sonnengeschützt an einem nicht zu nassen Platz überwintern, Töpfe und Pflänzchen gut schattiert und angehäufelt.
Meiner Erfahrung nach bewurzeln Triebe am besten, wenn man sie kurz unterhalb eines Auges mit möglichst langem Schnitt abschneidet, das Auge selbst kann dabei leicht tangiert/angeschnitten werden.
Für das Bewurzeln im Freiland eignen sich am besten die "Spätentwickler" Remontant Rosen älteren Typs, einmalblühende europäische Gartenrosen, große Strauchrosen u.a.
Hier nimmt man dann auch ältere Triebe, die schon geblüht haben und längere Stücke (bis zu 5 Internodien, was je nach Sorte 25 bis 30 cm lange Stücke sein können).
Man kann z.B. einen kompletten, schon fast veholzten Seitentrieb nehmen (oder reißen: Das unterste Stück wird dann ein besonders vielverprechender Rissling) und (von unten nach oben) Stücke zu jeweils drei bis fünf Internodien davon abschneiden.
Auch die kürzeren Seitentriebe, die sich daran befinden, können zumindest teilweise mit verwendet werden: Wenn man sie als Risslinge nimmt hat das entsprechende Teil des größeren Triebs (an dem sie gewachsen sind) allerdings (wegen der entstehenden Wunde) weniger gute Anwachschancen. - Da muß man also von Fall zu Fall entscheiden.
An der Spitze der so entstehenden Stecklinge können (je nach Größe des Laubs und der Trieblänge) ein bis zwei Blättchen stehen bleiben (der Rest wird entfernt) - müssen aber nicht! Im Herbst kann man das Laub auch komplett entfernen.
Die Freilandbewurzelung kann zu fast jeder Zeit versucht werden wenn es frostfrei ist, bei mir sind Herbststecklinge ( sogar vom November) oft am besten gewachsen.
Gesteckt wird an nicht zu trockenen, halbschattigen Stellen im Garten. Oft wachsen Stecklinge am besten an wenn sie direkt neben der "Mama" gesteckt werden.
Freilandstecklinge werden mindestens zur Hälfte, bei nicht zu nassen Plätzen auch bis zu zwei Dritteln in die Erde gesteckt.
Im Spätwinter/Vorfrühling müssen sie ebenfalls schattiert und mit lockerem Material (Tannenzweige o.ä.) angehäufelt werden.
Man braucht bei dieser Methode mehr Geduld: Diese Stecklinge können erst nach eineinhalb Jahren (vorsichtig!) gefahrlos verpflanzt werden.
Auch wichtig: Das Beschriften nicht vergessen, damit man später noch weiß, welche Sorte dort angewachsen ist.
Wenn man im Frühling früh loslegen und dafür kräftige Herbst-Steckhölzer (also dickere, ältere Triebstücke) verwenden möchte, kann man sie über Winter in Sand lagern:
Die Steckhölzer werden nach Sorten in (beschrifteten!) Bündeln zusammengebunden und dann schichtweise in einer Sandkiste waaagerecht hingelegt.
Zwischen jedem Bündel sollte eine Sandschicht sein, oben drüber natürlich auch.
Die Abdeckungssandschicht oben auf sollte (je nach Region) mindestens 5, aber nicht mehr als 10 cm dick sein.
Am besten stellt man die Kiste an einem etwas geschützten Platz auf: Sie sollte nicht zu nass stehen über Winter.
Angegossen wird nicht.
Im frühen Frühling (also etwa Mitte März, in warmen Gegenden auch früher) holt man die Stecklinge aus der Kiste und steckt sie nach einem der vorher beschriebenen Verfahren. Wenn Frost droht, schattieren und anhäufeln nicht vergessen!
Wer zu lange wartet wird ein seltsames Phänomen entdecken: Die waagerecht liegenden Triebe sind dann nämlich auf ganzer Länge ausgetrieben.
Leider kann man sie dann nicht mehr Bewurzeln: Wenn ein "Auge" sich entschieden hat, einen neuen (Laub-) Trieb zu bilden kann es keine Wurzeln mehr machen und wenn alle Augen eines Triebs zu Laubtrieben geworden sind gibt es kein "Reserve-Auge" zur Wurzelbildung mehr.
Ansonsten ist die (m.W. von Rudolf Geschwind erfundene) Methode aber sehr gut geeignet, um schöne, kräftige Herbsttriebe sicher zu überwintern und im Frühling möglichst früh "an den Start" zu bringen.
Zum Bewurzeln eignen sich Risslinge meiner Erfahrung nach am besten. Dabei handelt es sich um noch nicht veholzte Seitentriebe die direkt am Ansatz des Haupttriebs abgerissen werden.
Durch die Risstelle bildet sich auf längerer Strecke Kallus (die Vorstufe von Faserwurzeln) und die Bewurzelungsquote ist höher als bei Steckhölzern (die i.d. R. abgeschnitten werden).
Der bestmögliche Zeitpunkt ist je nach Rosensorte/-klasse und bevorzugter Bewurzelungsmethode verschieden:
Bei sog. "Bodendecker"- und/oder Kleinstrauchrosen bewurzeln meist relativ junge Triebstücke besonders gut, sie können oft sogar vor der Blüte (oder im Knospen- statt Blütenstadium) verwendet werden, besonders, wenn sie unter Glas (bzw. einer Plastikfolie o.ä.) bewurzelt werden.
Bei öfterblühenden Rosen mit Chinensis Einfluss (also ziemlich allen "modernen") eignen sich Triebe mit Blüten oder kurz nach der Blüte am besten.
Bei einmalblühenden, historischen Sorten hat man meist mit älteren, schon fast verholzte Triebstücken den größten Erfolg.
Der Trieb von Kleinstrauchrosen, Polyanthas u.a. sollte (wenn er länger ist) auf drei bis vier Internodien (das sind die Abstände zwischen den kleinen Knoten aus denen sich wieder neue Triebe entwickeln) eingekürzt werden, sehr kurze Nebentriebe können auch komplett verwendet werden (mindestens drei Internodien sind aber wichtig).
Bei Rosen mit längeren Internodien (also größeren Strauchrosen, Kletterrosen etc) müssen die Triebe meist eingekürzt werden (mehr als 5 Internodien sind meist ungünstig).
Die Blätter werden bis auf ein Blattpaar an der Spitze entfernt. Wenn die Blätter relativ groß sind, läßt man nur eins stehen.
Zum Bewurzeln gibt es verschiedene Methoden:
Unter Glas (oder unter einer durchsichtigen Kunststoffolie) bewurzeln meiner Erfahrung nach am besten öfterblühende Rosen mit kurzen Internodien, teilweise aber auch Tee Rosen und Tee Hybriden.
Diese Methode kann man auch in Töpfen (oder größeren Kisten für mehrere Stecklinge) anwenden.
Das Substrat sollte auf keinen Fall zu humos sein (das befördert Fäulnisprozesse), sondern zu mindestens einem Drittel aus gewaschenem, grobkörnigem Sand oder anderen luftdurchlässigen Materialien (Perlite, Lavagranulat, Semiramis, etc) bestehen.
Für den Rest kann man Lehm, abgelagerten Kompost und/oder Gartenerde verwenden.
Gisela Deible hat gute Erfolge mit einem Drittel Kompost, einem Drittel Sand und einem Drittel Torf (wenn ich mich recht entsinne).
Bei mir klappt´s - wenn überhaupt - besser mit Sand und Erde.
Stecklinge kurznodiger Sorten werden zu etwa einem Drittel bis zur Hälfte ins Substrat gesteckt, solche von langnodigen Sorten etwas tiefer.
Am besten eignen sich tiefe Rosen- oder Clematistöpfe.
Man kann ruhig mehrere Stecklinge in einen Topf stecken, sie sollten sich aber nicht berühren.
Anschließend wird der Topf einem gut gewässert und die Folie (mit Stäbchen o.ä. gestützt damit sie nicht direkt auf den Stecklingen liegt) gut verschlossen.
Dann stellt man die Stecklingstöpfe an einen Platz ohne direkte Sonne.
Ab und zu sollte man vorsichtig kontrollieren ob sie nicht zu nass sind, sich Schimmel bildet o.ä. - auf k e i n e n Fall pult man rum um nach eventuellen Würzelchen zu gucken!!!!
Mit Glück kann man nach etwa sechs Wochen die Folie entfernen und die sich entwickelnden Pflänzchen vorsichtig an die Sonne gewöhnen.
Die beste Zeit für solche Bewurzelungen sind das späte Frühjahr und der Frühsommer. Bis zum Winter haben die kleinen Pflanzen dann oft schon ganz kräftige Wurzeln. Schutz brauchen sie aber trotzdem noch und sollten daher wind- und sonnengeschützt an einem nicht zu nassen Platz überwintern, Töpfe und Pflänzchen gut schattiert und angehäufelt.
Meiner Erfahrung nach bewurzeln Triebe am besten, wenn man sie kurz unterhalb eines Auges mit möglichst langem Schnitt abschneidet, das Auge selbst kann dabei leicht tangiert/angeschnitten werden.
Für das Bewurzeln im Freiland eignen sich am besten die "Spätentwickler" Remontant Rosen älteren Typs, einmalblühende europäische Gartenrosen, große Strauchrosen u.a.
Hier nimmt man dann auch ältere Triebe, die schon geblüht haben und längere Stücke (bis zu 5 Internodien, was je nach Sorte 25 bis 30 cm lange Stücke sein können).
Man kann z.B. einen kompletten, schon fast veholzten Seitentrieb nehmen (oder reißen: Das unterste Stück wird dann ein besonders vielverprechender Rissling) und (von unten nach oben) Stücke zu jeweils drei bis fünf Internodien davon abschneiden.
Auch die kürzeren Seitentriebe, die sich daran befinden, können zumindest teilweise mit verwendet werden: Wenn man sie als Risslinge nimmt hat das entsprechende Teil des größeren Triebs (an dem sie gewachsen sind) allerdings (wegen der entstehenden Wunde) weniger gute Anwachschancen. - Da muß man also von Fall zu Fall entscheiden.
An der Spitze der so entstehenden Stecklinge können (je nach Größe des Laubs und der Trieblänge) ein bis zwei Blättchen stehen bleiben (der Rest wird entfernt) - müssen aber nicht! Im Herbst kann man das Laub auch komplett entfernen.
Die Freilandbewurzelung kann zu fast jeder Zeit versucht werden wenn es frostfrei ist, bei mir sind Herbststecklinge ( sogar vom November) oft am besten gewachsen.
Gesteckt wird an nicht zu trockenen, halbschattigen Stellen im Garten. Oft wachsen Stecklinge am besten an wenn sie direkt neben der "Mama" gesteckt werden.
Freilandstecklinge werden mindestens zur Hälfte, bei nicht zu nassen Plätzen auch bis zu zwei Dritteln in die Erde gesteckt.
Im Spätwinter/Vorfrühling müssen sie ebenfalls schattiert und mit lockerem Material (Tannenzweige o.ä.) angehäufelt werden.
Man braucht bei dieser Methode mehr Geduld: Diese Stecklinge können erst nach eineinhalb Jahren (vorsichtig!) gefahrlos verpflanzt werden.
Auch wichtig: Das Beschriften nicht vergessen, damit man später noch weiß, welche Sorte dort angewachsen ist.
Wenn man im Frühling früh loslegen und dafür kräftige Herbst-Steckhölzer (also dickere, ältere Triebstücke) verwenden möchte, kann man sie über Winter in Sand lagern:
Die Steckhölzer werden nach Sorten in (beschrifteten!) Bündeln zusammengebunden und dann schichtweise in einer Sandkiste waaagerecht hingelegt.
Zwischen jedem Bündel sollte eine Sandschicht sein, oben drüber natürlich auch.
Die Abdeckungssandschicht oben auf sollte (je nach Region) mindestens 5, aber nicht mehr als 10 cm dick sein.
Am besten stellt man die Kiste an einem etwas geschützten Platz auf: Sie sollte nicht zu nass stehen über Winter.
Angegossen wird nicht.
Im frühen Frühling (also etwa Mitte März, in warmen Gegenden auch früher) holt man die Stecklinge aus der Kiste und steckt sie nach einem der vorher beschriebenen Verfahren. Wenn Frost droht, schattieren und anhäufeln nicht vergessen!
Wer zu lange wartet wird ein seltsames Phänomen entdecken: Die waagerecht liegenden Triebe sind dann nämlich auf ganzer Länge ausgetrieben.
Leider kann man sie dann nicht mehr Bewurzeln: Wenn ein "Auge" sich entschieden hat, einen neuen (Laub-) Trieb zu bilden kann es keine Wurzeln mehr machen und wenn alle Augen eines Triebs zu Laubtrieben geworden sind gibt es kein "Reserve-Auge" zur Wurzelbildung mehr.
Ansonsten ist die (m.W. von Rudolf Geschwind erfundene) Methode aber sehr gut geeignet, um schöne, kräftige Herbsttriebe sicher zu überwintern und im Frühling möglichst früh "an den Start" zu bringen.