07.09.11, 14:48
(07.09.11, 13:55)Raphaela schrieb: Für uns "zivilisationsmenschen" dagegen ist der Garten als Nahrung für die Seele meist wichtiger als möglichst hohe, reale Erträge. Daß wir uns über Nahrung aus dem eigenen Garten freuen können, aber (noch?) nicht zwingend
darauf angwewiesen sind, ist weahrscheinlich wirklich ein kleiner Luxus...Ich hoffe, daß er uns noch lange erhalten bleibt (auch wenn die Zweifel größer werden).
Stimmt. Ein Luxus eigentlich nicht unbedingt, das ginge alles auch anders, aber eine ganz ungerechte Verteilung. Viele Ältere hatten noch lang den ganzen Garten mit Gemüse bebaut, jeden centimeter genutzt, weil sie den Hunger erlebt hatten. Am Hunger leiden nicht nur die Menschen, auch die Natur dann.
Früher war das noch gar nicht so ein Thema, weil die Landschaften noch nicht so durcheffektiviert waren. Heute müssten wir in den Gärten ganz anders daran denken, dass mit der Natur auch wir ausgerottet werden. Auch dann, wenn die Zeiten anders werden.
(07.09.11, 13:15)Unkrautaufesserin schrieb: Aber schon die Tatsache, im Garten zu "sein", hat für mich etwas Belebendes. Auf Erde stehen, andere Lebewesen zu spüren, Jahreszeiten und Wetter zu erleben, natürliches Licht, all das sind Dinge, die ich in den Jahren von Schichtdienst und rollender Woche schmerzlich vermißt habe.
Der Garten heilt mich, macht mich wieder eins mit mir und der Natur. Und das tröstet mich, wenn die Schnecken geerntet haben, bevor etwas gewachsen war...
Genau das, Mechthild, hatte auch ich mit dem ersten Garten erlebt. Es war wie eine Erdung. Und, freesie, auch eine Rückkehr zu den Kindheitswurzeln in Großmutters Naturgarten. Nach einem Nomadenleben hatte ich zum ersten mal den Wunsch, selber Wurzeln zu schlagen.
Hier fragen mich oft Leute, wie ich das aushalte, den ganzen Tag allein. Dabei bin ich‘s gar nicht.
Liebe Grüße, Lilli
Wenn der Wind des Wandels weht, bauen die einen Mauern und die anderen Windmühlen