Bei uns geschehen derzeit keine Zeichen und Wunder, aber es schleichen sich Fortschritte ein: Tigra wartet auf ihrem Thronsessel schweigend ab, ob Dodo sie in Ruhe lässt oder nicht und geht auch öfter in den Garten. Wenn Hitze droht - wie heute - zieht sie es aber vor, im Haus zu bleiben: mit neun Jahren ist sie nun ja auch nicht mehr die Jüngste. Kiruna ist auch weniger ängstlich geworden: Tigras Verhalten färbt ab. Dodo hat angefangen zu begreifen, dass sein ausuferndes Rumgehopse die Katzen auf die Palme bringt und beherrscht sich zunehmend, wenn er ihnen begegnet.
Gelegentlich gehorcht er sogar auf Anhieb, wenn er etwas tun oder lassen soll. Dauert halt nur ewig und drei Tage ...
Hallo Melly,
vielleicht getrockneter Dung? Viele Hunde fressen ja gerne (oder stecken ihre Nasen) in Pferdeäpfel/Kuhfladen.
Nur so eine Idee von Birgit
Glückwunsch! Bei mir überlebt derzeit auch alles - aus Hundesicht: es ist Dodo zu warm. Er legt sich unter den Flieder in den Schatten und genießt: ohne Hippeln, ohne Hüpfen, ohne ständig alles im Blick haben zu müssen - einfach nur liegen und dösen... Ich genieße das auch: endlich kommt er zur Ruhe und damit auch dazu, sich gelegentlich mal auf etwas zu konzentrieren.
Ich hatte gefühlte Kilometer Gartenschläuche ausgelegt und gegossen. An einer Stelle hatte sich ein Schlauch über Kreuz gelegt. Ich nehme also das Teil auf und drehe es um, damit es nicht knickt, wenn man am Schlauch mal zieht. Das ehemals geknickte Teil steht etwas hoch. "Darfst Du nicht vergessen, wenn Du da lang läufst!" denke ich und hole Beinwellbrühe für die Leonardo da Vinci. Auf dem Rückweg - mit dem vollen Pott - fängt mich der Schlauch, der sich weiter aufgestellt hat - und ich knalle hin. Brühe verschüttet. "Verdammt!" knurre ich und merke, dass Dodo bei mir steht und mich beleckt, anstubst und ganz irritiert ist. Ich lobe ihn, schaue mich nach etwas um, an dem ich mich hochziehen kann, krieche zur Ecke des Hochbeets und komme tatsächlich aus eigener Kraft wieder auf die Füße: der Hund immer dicht bei mir. Bislang hat ihn das, wenn er mich zu Fall gebracht hat oder ich sonstwie hingefallen bin, nicht die Bohne interessiert. Diesmal hatte ich den Eindruck, wenn ich nicht alleine hochkomme, kann ich ihn ins Haus schicken, meinen Sohn holen: würde dauern, bis er das kapiert, aber er würde sich bemühen und es irgendwann schnallen: er war jedenfalls besorgt.
Später kam Tigra ohne jede Zickerei nach Hause. Sie faucht ihn zwar noch an, wenn er ihr ins OG nachrennen will, aber das wirkt schon eher wie ein Ritual. Wirklich Ernst gemeint ist das nicht mehr.
Ja, solche "Bestehereien" erinnere ich von 1992. Damals bestand mein Schwieso auf einem Handy, weil ich mir auf längeren Autofahrten mehr Zeit ließ als er. Ich habe das Dingens einmal während einer Tagung benutzt, für deren Organisation ich verantwortlich war und die an zwei recht weit auseinanderliegenden Orten stattfand: da war es praktisch.
Dann mußte ich mal in Paris ungeplant übernachten, weil im Norden Frankreichs ein Senfgaslager entdeckt worden war und das zu Sicherheitsmaßnahmen größeren Umfangs geführt hat. Ich habe meinen Wohnungsnachbarn in Hannover angerufen und gebeten, dass er sich um Hunde und Kater kümmert, bis ich zurück bin. Das hätte sich auch per Festnetz von einer Telefonzelle (gabs damals noch) oder einer Post erledigen lassen. Danach habe ich das Teil nicht mehr gebraucht. Es war nur lästig. Irgendwann habe ich den Vertrag gekündigt, bis ich raus war, dauerte es drei Jahre und speziell dieses Ausstiegstheater hat mich veranlasst zu sagen: ich komme ohne Handy aus. Einmal diese Erfahrung reicht!
Wenn stattdessen mein Hund lernt, den Boten zu spielen, ist das o.k. und reicht.
Dodo hat übrigens begonnen, sich gegenüber den Katzen gezügelt zu benehmen. Er überrascht mich täglich positiv, seit ich ihn zur Ruhe gebracht habe, indem ich für einen reizarmen Tagesablauf sorge. Seine Hyperaktivität ist deutlich zurückgegangen. Zum Teil ist das allerdings auch den momentanen Sommertemperaturen zuzuschreiben. Mal sehen, wie es weitergeht.