04.07.16, 13:57
(02.07.16, 16:33)Gudrun schrieb: @vanda
Hatte mal gelesen, dass es Belegstationen nur auf Inseln oder in Hochgebirgsgegenden gibt. Scheint ja nicht zu stimmen ... wie weit müssen Belegstationen denn auseinander liegen?
Ja, da gibt es auch welche, aber nicht nur. Wie weit die auseinanderliegen müssen, keine Ahnung. Die offiziellen Belegstellen sind aber "staatlich anerkannt", d.h., es darf nicht jeder irgendwo eine Belegstelle aufmachen, daher ist das sicherlich gut überwacht. Auf jeden Fall sollten im Umkreis von ca. 10km Luftlinie einer Belegstelle keine anderen Bienenrassen gehalten werden, um den Zuchterfolg garantieren zu können (schließlich können Drohnen ja fliegen).
Was eine Belegstelle genau ist, wird hier erklärt.
Ich stehe dem Thema Reinzucht ja irgendwie gespalten gegenüber. Einerseits will natürlich niemand mit fiesen Stechern arbeiten und jeder will für die ganze Mühe, die man sich macht, auch Honig ernten, aber vermutlich ist es wie überall, wo auf bestimmte Merkmale hin gezüchtet wird, dass eben andere Merkmale, die evtl. nicht so offensichtlich sind, dabei verschwinden.
Bei den Bienen sind die Zuchtziele meistens
1) Honigleistung 2) Sanftmut 3) Wabensitz (also dass die Bienen auf der Wabe sitzen bleiben, wenn man sie rausnimmt und nicht hektisch auffliegen) 4) Schwarmneigung (soll möglichst gering sein).
Aber natürlich können sich zu sanftmütige Bienen nicht mehr so gut gegen Feinde und Honigräuber (Wespen, Hornissen, andere Bienenvölker etc.) selbst verteidigen und auch Eigenschaften, die sich über Jahrzehnte in Anpassung an eine bestimmte Landschaft bzw. an bestimmte regionale Gegebenheiten entwickeln, können sich eben nicht mehr weiterentwickeln bzw. anpassen, dazu gehört u.a. auch der Umgang mit bestimmten Schaderregern.
http://www.pflanzenforschung.de/de/journ...nkorb-1986
Ich habe meine Völker bisher immer selbst machen lassen (sog. Standbegattung). Nach dem Schlüpfen fliegt die junge Königin da aus und kommt begattet in den Stock zurück. Welche Drohnen da beteiligt waren, weiß natürlich niemand, aber bisher hat das immer gut funktioniert. Klar hat man auch mal schwächere Völker oder welche, die gereizter reagieren, aber für mich ist das kein Problem, Natur heißt eben auch Vielfalt, und ich muss ja nicht von meinem Honigertrag leben.
Nur einmal musste ich eine Königin zukaufen, als ein Volk im Oktober weisellos war (und da gibt es schon keine Drohnen mehr, die werden ja nach Erledigung ihrer "Aufgabe" von den Bienen im Sommer rausgeschmissen). Klar hat man da den Unterschied gesehen, das Volk hatte im folgenden Jahr suuuper gleichmäßigen Wabenbau und war sehr friedlich, ist aber dann auch als erstes im Frühling abgeschwärmt, natürlich mitsamt der teuren Zuchtkönigin.
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 04.07.16, 23:01 von vanda.)