27.12.17, 18:57
Liebe Leutchen, 
dass Rindenmulch den Boden ansäuert, ist, denke ich, unbestritten.
Wiki schreibt zu Fichten: "Nach Ellenberg ist die Fichte eine Halbschatten-Pflanze, ein Kühlezeiger, mit subkontinentalem Verbreitungsgebiet und eine Klassencharakterart bodensaurer Nadelwälder (Vaccinio-Piceetea). Der hohe Säuregehalt des Bodens wird durch die schlecht zersetzbare Nadelstreu hervorgerufen, deren Abbau bei einem pH-Wert von 4,1 erfolgt. So sind in reinen Fichtenbeständen Moderhumus-Böden vorherrschend."
https://de.wikipedia.org/wiki/Gemeine_Fichte
Fichten/Tannenwälder wurden im Gegensatz zu einer Hypothese in Deinem link, Brigitte, nicht von vorn herein auf sauren Böden angepflanzt. Dann müssten ja ganze Landstriche Deutschlands (von Bayern bis zum Harz) von vorn herein sauer gewesen sein. Nein, sie wurden auch bereits vor längerer Zeit, sagen wir ab den 50ziger Jahren, auf ganz normalen Böden angepflanzt, die erst später ( und zwar durch sie) versäuerten.
Meine persönliche Beobachtung ist: Das Einbringen der Säure durch Nadeln in den Boden hängt vom Standort ab. Ich schreibe das, weil mein früherer Schattengarten im Bergischen Land von 79 dreißig Meter hohen Fichten/Tannen umgeben war.
Standen die Dinger dicht und warfen unter sich viel Schatten, so dass der Boden feucht blieb, kompostierten die Nadeln zu einem dunklen, recht feuchtem Zeug, was auch Säure aufwies. Die Rhododendren und Azaleen, die ich in vorderster Front dort hinpflanzte, gediehen vortrefflich. Ohne zusätzlich Bodenverbesserung, sprich: OHNE entsprechend säuernde Verbesserung des Bodens, und sei es durch Rhododendrendünger.
ANDERS verhielt es sich aber mit den Fichten, die zur Süd(west)seite standen. Hier waren deren unterste Äste vertrocknet ( die ich dann auch bis in Hohe von 2 Metern absägte, damit Licht darunterfallen konnte.) Der Nadelmulch auf diesem Boden kompostierte nicht, sondern er vertrocknete. Viel Säure habe ich an diesem Standort nicht erlebt, im Gegenteil, es siedelten sich sogar kalkliebende Löwenzähne an.
Von daher funktioniert die Sache mit dem Ansäuern meines Erachtens nur, wenn zum Nadelmulch auch noch Schatten und Feuchtigkeit hinzukommt.
Kommt da relativ viel Sonne hin, trocknen die Nadeln, zerfallen und werden verweht.
Hier, im neuen Garten, mit Lehmboden, habe ich, dies eingedenk, vor allem im feuchten Schatten den Boden mit Nadelbeigaben angesäuert. Ich wollte auch Stellen für säureliebende Pflanzen. Ich habe auch den Eindruck, dass das funktioniert hat. Der Boden ist dort deutlich dunkler und leichter geworden. Den pH-Wert kann ich die Tage ja mal messen. Es wachsen jetzt auch Moose verschiedener Arten dort, von daher habe ich eine gewisse Hoffnung, dass es gelungen ist.
Mit Walnuss würde ich aufpassen, Moonfall. Reines Wallnusslaub rottet eigentlich alles aus, was darin wachsen soll, wegen der hohen Anteile an Gerbsäure. Misch das Zeug noch mit Nadeln und vielem anderen, dann wird es gehen.
LG
Anjoli

dass Rindenmulch den Boden ansäuert, ist, denke ich, unbestritten.
Wiki schreibt zu Fichten: "Nach Ellenberg ist die Fichte eine Halbschatten-Pflanze, ein Kühlezeiger, mit subkontinentalem Verbreitungsgebiet und eine Klassencharakterart bodensaurer Nadelwälder (Vaccinio-Piceetea). Der hohe Säuregehalt des Bodens wird durch die schlecht zersetzbare Nadelstreu hervorgerufen, deren Abbau bei einem pH-Wert von 4,1 erfolgt. So sind in reinen Fichtenbeständen Moderhumus-Böden vorherrschend."
https://de.wikipedia.org/wiki/Gemeine_Fichte
Fichten/Tannenwälder wurden im Gegensatz zu einer Hypothese in Deinem link, Brigitte, nicht von vorn herein auf sauren Böden angepflanzt. Dann müssten ja ganze Landstriche Deutschlands (von Bayern bis zum Harz) von vorn herein sauer gewesen sein. Nein, sie wurden auch bereits vor längerer Zeit, sagen wir ab den 50ziger Jahren, auf ganz normalen Böden angepflanzt, die erst später ( und zwar durch sie) versäuerten.
Meine persönliche Beobachtung ist: Das Einbringen der Säure durch Nadeln in den Boden hängt vom Standort ab. Ich schreibe das, weil mein früherer Schattengarten im Bergischen Land von 79 dreißig Meter hohen Fichten/Tannen umgeben war.
Standen die Dinger dicht und warfen unter sich viel Schatten, so dass der Boden feucht blieb, kompostierten die Nadeln zu einem dunklen, recht feuchtem Zeug, was auch Säure aufwies. Die Rhododendren und Azaleen, die ich in vorderster Front dort hinpflanzte, gediehen vortrefflich. Ohne zusätzlich Bodenverbesserung, sprich: OHNE entsprechend säuernde Verbesserung des Bodens, und sei es durch Rhododendrendünger.
ANDERS verhielt es sich aber mit den Fichten, die zur Süd(west)seite standen. Hier waren deren unterste Äste vertrocknet ( die ich dann auch bis in Hohe von 2 Metern absägte, damit Licht darunterfallen konnte.) Der Nadelmulch auf diesem Boden kompostierte nicht, sondern er vertrocknete. Viel Säure habe ich an diesem Standort nicht erlebt, im Gegenteil, es siedelten sich sogar kalkliebende Löwenzähne an.
Von daher funktioniert die Sache mit dem Ansäuern meines Erachtens nur, wenn zum Nadelmulch auch noch Schatten und Feuchtigkeit hinzukommt.
Kommt da relativ viel Sonne hin, trocknen die Nadeln, zerfallen und werden verweht.
Hier, im neuen Garten, mit Lehmboden, habe ich, dies eingedenk, vor allem im feuchten Schatten den Boden mit Nadelbeigaben angesäuert. Ich wollte auch Stellen für säureliebende Pflanzen. Ich habe auch den Eindruck, dass das funktioniert hat. Der Boden ist dort deutlich dunkler und leichter geworden. Den pH-Wert kann ich die Tage ja mal messen. Es wachsen jetzt auch Moose verschiedener Arten dort, von daher habe ich eine gewisse Hoffnung, dass es gelungen ist.
Mit Walnuss würde ich aufpassen, Moonfall. Reines Wallnusslaub rottet eigentlich alles aus, was darin wachsen soll, wegen der hohen Anteile an Gerbsäure. Misch das Zeug noch mit Nadeln und vielem anderen, dann wird es gehen.
LG
Anjoli
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 27.12.17, 19:03 von Anjoli.)