12.12.19, 13:17
Danke Euch allen für Eure Anteilnahme. Das bedeutet mir wirklich viel.
paradoxa, es ist tröstlich zu hören, dass sich Aldo wieder etwas aufgerappelt hat, ich wünsche Euch nur das Beste, er ist doch so ein Schatz von einem Hund!
Das mit dem "Grab schaufeln, bevor der Hund tot ist" kenne ich von meinem früheren Großen. Er musste eine Nacht in der Tierklinik bleiben, aber die Aussichten waren schlecht. Da habe ich zuhause auch schon vorsorglich alle Gegenstände von ihm auf den Dachboden geräumt, weil ich es nicht ertragen hätte, mit totem Hund heimzukommen und noch all die Dinge vor mir zu haben. Jetzt ist das komischweise anders. Es war hier so ein Ritual zwischen den Beiden, dass nach dem Füttern (in zwei unterschiedlichen Räumen) jeder noch den Napf des anderen kontrollierte, ob da vielleicht noch was über ist - was natürlich nie der Fall war, man guckte aber sicherheitshalber trotzdem... die Kleine geht jetzt immer noch täglich den Napf des Großen begutachten, also haben wir ihn nur saubergemacht und wieder an seinen Platz gestellt.
daki, es ist ja immer schlimm, jemanden zu verlieren, aber vor oder an Weihnachten hat es irgendwie immer noch eine ganz andere Dimension,
das kann ich jetzt sehr gut nachfühlen.
Dass es ein "Geschenk" ist, dass er zuhause gehen konnte, ist halt so eine hilflose Ausrede, um sich selbst zu trösten.
Klar haben wir uns das auch gesagt, wohl wissend, dass man sich mit einem sehr großen Hund, der wirklich alt oder lange krank ist, sehr viel Kraft,
Aufwand, Nerven und vor allem auch Geld gespart hat, wenn er einfach vorher stirbt. (und eigentlich weiß man auch vorher um die Problematik, wenn man sich eine Dogge anschafft). Und klar möchte man sich auch nicht vorstellen, wie es gewesen wäre, er wäre unterwegs, im Urlaub oder sonstwo gestorben, oder genau während wir mal eben darußen im Garten waren. Trotzdem fühlt sich dieser Spruch für mich falsch an.
Er hat es sicher vorher gespürt, dass etwas nicht stimmt, nur war ich an dem Tag im Stress, hatte einen Termin und musste dafür noch etliches vorbereiten, habe mich also nicht groß um die Hunde gekümmert. Erst kurz vor ich aus dem Haus ging fiel mir auf, dass der Hund mal einen Schritt danebensetzte und wies GG, der eben ankam, noch darauf hin, das mal zu beobachten.
Ich bin sicher, er hat gespürt, dass ich jetzt wegfahre, ihn verlasse, und als ich vom hektisch wedelnden GG aufgehalten wieder nach drinnen kam, war ja auch keinem bewusst, was da grade passiert. Ich weiß nicht mal, ob er mich da überhaupt noch wahrgenommen hat. DAS finde ich das Schlimmste. Aber so habe ich erstmal noch hektisch telefoniert, Tierarzt, Kollegen, den Termin absagen, und bis ich es richtig mitbekam, tat der Große seinen letzten Schnaufer. Wenn man sein Tier einschläfern lassen muss, kann man es wenigstens bis zuletzt in den Armen halten, ihm Wärme geben und mit ihm sprechen, aber so ist er vielleicht in dem Bewusstsein gegangen, dass Frauchen sich nicht kümmert. Das kann einen echt fertigmachen. Und das Gefühl bleibt tief drinnen wie ein Stachel, auch wenn klar ist, dass man eben nicht immer alles im Leben in der Hand und unter Kontrolle hat.
Inse, ja ich weiß, was Du meinst. Ich hatte immer Tiere und da gehört der Tod nunmal dazu (wenn man nicht gerade eine Schildkröte hat, die einen möglicherweise lange überlebt). Aber irgendwann vergisst man eben doch gewisse Dinge, den Geruch, das Gefühl, über das Fell zu streichen, die Stimme. Und dann bleiben nur zweidimensionale Bilder, wenn man wie wir nie Videos gemacht hat. Aber so ist es halt. Ich hoffe eben, dass er so lange wie möglich in Gedanken bei mir bleibt, mehr kann ich sowieso nicht tun.
Die Kleine hat das ganze Tohuwabohu auf ihrer 1m entfernten Decke mitbekommen. Ob und wie weit sie begrfiffen hat, was los ist, wird wohl immer ein Geheimnis bleiben. Wenn ich sie fragte, wo ist denn der Große, guckte sie die ersten Tage immer direkt unter den Tisch, wo er zuletzt lag.
Aber sie waren auch nicht "beste Kumpels", man lebte halt zusammen und sie konnte den Großen Trägen immer gut für ihre Zwecke anstacheln, z.B., wenn sie befand, man müsse jetzt unbedingt laut bellend jemanden am Tor vertreiben und eine Unterstützung wäre da ganz prima. Dem Großen war so ein Terz herzlich egal, aber er ließ sich von Madame immer manipulieren. Am Tor angekommen konnte man in seinen Augen dann immer die Verwunderung/Enttäuschung lesen, dass er mal wieder wegen nichts sein Mittagsschläfchen hat unterbrechen müssen.
Immerhin ist sie die letzten Tage sehr still und sehr liebesbedürftig, aber das kann auch ganz banal am schlechten Wetter liegen.
Ich habe in den vergangenen Tagen ganz oft an alle hier gedacht, die vor Kurzem einen Gefährten verloren haben, Martin und Melly z.B. oder auch Landfrau mit ihrem Pferd. Und dann kam am letzten Samstag statt des "normalen" Rütter-Hundeprofi" ein "Hundeprofi-unterwegs" von der Berliner
Tierpathologie. Sehr passend. Aber auch tröstlich, dass man mit seinem Schmerz wegen eines "nur-Tieres" nicht allein ist.
paradoxa, es ist tröstlich zu hören, dass sich Aldo wieder etwas aufgerappelt hat, ich wünsche Euch nur das Beste, er ist doch so ein Schatz von einem Hund!
Das mit dem "Grab schaufeln, bevor der Hund tot ist" kenne ich von meinem früheren Großen. Er musste eine Nacht in der Tierklinik bleiben, aber die Aussichten waren schlecht. Da habe ich zuhause auch schon vorsorglich alle Gegenstände von ihm auf den Dachboden geräumt, weil ich es nicht ertragen hätte, mit totem Hund heimzukommen und noch all die Dinge vor mir zu haben. Jetzt ist das komischweise anders. Es war hier so ein Ritual zwischen den Beiden, dass nach dem Füttern (in zwei unterschiedlichen Räumen) jeder noch den Napf des anderen kontrollierte, ob da vielleicht noch was über ist - was natürlich nie der Fall war, man guckte aber sicherheitshalber trotzdem... die Kleine geht jetzt immer noch täglich den Napf des Großen begutachten, also haben wir ihn nur saubergemacht und wieder an seinen Platz gestellt.
daki, es ist ja immer schlimm, jemanden zu verlieren, aber vor oder an Weihnachten hat es irgendwie immer noch eine ganz andere Dimension,
das kann ich jetzt sehr gut nachfühlen.
Dass es ein "Geschenk" ist, dass er zuhause gehen konnte, ist halt so eine hilflose Ausrede, um sich selbst zu trösten.
Klar haben wir uns das auch gesagt, wohl wissend, dass man sich mit einem sehr großen Hund, der wirklich alt oder lange krank ist, sehr viel Kraft,
Aufwand, Nerven und vor allem auch Geld gespart hat, wenn er einfach vorher stirbt. (und eigentlich weiß man auch vorher um die Problematik, wenn man sich eine Dogge anschafft). Und klar möchte man sich auch nicht vorstellen, wie es gewesen wäre, er wäre unterwegs, im Urlaub oder sonstwo gestorben, oder genau während wir mal eben darußen im Garten waren. Trotzdem fühlt sich dieser Spruch für mich falsch an.
Er hat es sicher vorher gespürt, dass etwas nicht stimmt, nur war ich an dem Tag im Stress, hatte einen Termin und musste dafür noch etliches vorbereiten, habe mich also nicht groß um die Hunde gekümmert. Erst kurz vor ich aus dem Haus ging fiel mir auf, dass der Hund mal einen Schritt danebensetzte und wies GG, der eben ankam, noch darauf hin, das mal zu beobachten.
Ich bin sicher, er hat gespürt, dass ich jetzt wegfahre, ihn verlasse, und als ich vom hektisch wedelnden GG aufgehalten wieder nach drinnen kam, war ja auch keinem bewusst, was da grade passiert. Ich weiß nicht mal, ob er mich da überhaupt noch wahrgenommen hat. DAS finde ich das Schlimmste. Aber so habe ich erstmal noch hektisch telefoniert, Tierarzt, Kollegen, den Termin absagen, und bis ich es richtig mitbekam, tat der Große seinen letzten Schnaufer. Wenn man sein Tier einschläfern lassen muss, kann man es wenigstens bis zuletzt in den Armen halten, ihm Wärme geben und mit ihm sprechen, aber so ist er vielleicht in dem Bewusstsein gegangen, dass Frauchen sich nicht kümmert. Das kann einen echt fertigmachen. Und das Gefühl bleibt tief drinnen wie ein Stachel, auch wenn klar ist, dass man eben nicht immer alles im Leben in der Hand und unter Kontrolle hat.
Inse, ja ich weiß, was Du meinst. Ich hatte immer Tiere und da gehört der Tod nunmal dazu (wenn man nicht gerade eine Schildkröte hat, die einen möglicherweise lange überlebt). Aber irgendwann vergisst man eben doch gewisse Dinge, den Geruch, das Gefühl, über das Fell zu streichen, die Stimme. Und dann bleiben nur zweidimensionale Bilder, wenn man wie wir nie Videos gemacht hat. Aber so ist es halt. Ich hoffe eben, dass er so lange wie möglich in Gedanken bei mir bleibt, mehr kann ich sowieso nicht tun.
Die Kleine hat das ganze Tohuwabohu auf ihrer 1m entfernten Decke mitbekommen. Ob und wie weit sie begrfiffen hat, was los ist, wird wohl immer ein Geheimnis bleiben. Wenn ich sie fragte, wo ist denn der Große, guckte sie die ersten Tage immer direkt unter den Tisch, wo er zuletzt lag.
Aber sie waren auch nicht "beste Kumpels", man lebte halt zusammen und sie konnte den Großen Trägen immer gut für ihre Zwecke anstacheln, z.B., wenn sie befand, man müsse jetzt unbedingt laut bellend jemanden am Tor vertreiben und eine Unterstützung wäre da ganz prima. Dem Großen war so ein Terz herzlich egal, aber er ließ sich von Madame immer manipulieren. Am Tor angekommen konnte man in seinen Augen dann immer die Verwunderung/Enttäuschung lesen, dass er mal wieder wegen nichts sein Mittagsschläfchen hat unterbrechen müssen.
Immerhin ist sie die letzten Tage sehr still und sehr liebesbedürftig, aber das kann auch ganz banal am schlechten Wetter liegen.
Ich habe in den vergangenen Tagen ganz oft an alle hier gedacht, die vor Kurzem einen Gefährten verloren haben, Martin und Melly z.B. oder auch Landfrau mit ihrem Pferd. Und dann kam am letzten Samstag statt des "normalen" Rütter-Hundeprofi" ein "Hundeprofi-unterwegs" von der Berliner
Tierpathologie. Sehr passend. Aber auch tröstlich, dass man mit seinem Schmerz wegen eines "nur-Tieres" nicht allein ist.