08.04.14, 14:30
Liebe Julius,
erstens: jeder Boden ist anders und braucht andere Behandlung. Alle über einen Kamm zu scheren geht überhaupt nicht. Das merkst Du schon hier im Forum, wo jeder anderen Boden hat.
Gesteinsmehl brauchst Du, wenn Du Deinem Boden Kalzium und Magnesium zuführen willst. Arbeitest Du viel mit Mulch und Kompost, wird er sonst schnell sauer und verschlämmt dann ( durch die Huminsäuren, die bei der Verrottung entstehen)
Säckeweise muß das nicht sein, sondern in einem guten Verhältnis. Zuviel Kalk nützt auch nicht jeder Pflanze...
Meistens ist Gesteinsmehl Abfallprodukt in Steinbrüchen, und der Berg wird abgetragen wegen der marmornen Bodenplatten in mallorquinischen Fincas... und ihrer neureichen Nachahmer in Deutschlands Häuslesiedlungen.
Nochmal Phosphor:
Weil das Bodenleben auf vielen Feldern inzwischen stark geschädigt ist, bringen Bauern, die ihren Düngemittelvertretern glauben, reichlich Phosphordünger auf ihren Feldern aus. Der ist sehr wohl pflanzenverfügbar, er macht sie groß und hilft, Blüten anzusetzen. Aber jede Pflanze kann eben nur eine bestimmte Menge aufnehmen.
So gelangt der Phosphatüberschuß ins Grundwasser, was deshalb in etlichen Gegenden Deutschlands nicht mehr für bestimmte Zierfische geeignet ist. Miot dem Gartenschlauch kommt dann eine Extradusche auf die Beete, und weil ja seit Jahrzehnten auch der häusliche Gärtner mit Blaukorn düngt, nach der Methode "viel hilft viel", sind die Böden regelrecht übersättigt.
Arbeitest Du mit Kompost, kommt es darauf an, woraus Dein Kompost besteht. Grasschnitt enthält wenig Phosphor, Fallobst sehr viel. Und dann ist Mist auch eine Phosphorbombe...
Ich habe eine Studie gelesen (weiß leider nicht mehr, wo ) daß wir in Deutschland mit dem hier produzierten Mist und den Fäkalien der Menschen unseren Phosphorbedarf locker decken könnten. Allerdings importieren wir ja im großen Stil Futtermittel aus ärmeren Ländern, die das dortige Phosphat verbrauchen. Und trotzdem kommt Millionen-tonnenweise künstlicher Phosphatdünger auch in Deutschland zum Einsatz, weil aus den Böden das Letzte herausgepreßt werden muß.
Und weil die Landwirte kaum die Erfahrung haben (und oft nicht den Mut ), die genau abwiegbare Dosierung des pelletierten Mineraldüngers zu verlassen und dafür so etwas Variables wie Mist zu verwenden... ist so ähnlich, wie sein Kind zu stillen. Da weiß man auch nie, ob alles drin ist, beim Pulver für die Flasche kann man milligrammgenau nachlesen, daß alles genauso ist, wie es das Kind braucht... nur daß es eben nicht das ist, was das Kind braucht.
Liebe Grüße, Mechthild
manchmal auch nicht frei von Ideologie
erstens: jeder Boden ist anders und braucht andere Behandlung. Alle über einen Kamm zu scheren geht überhaupt nicht. Das merkst Du schon hier im Forum, wo jeder anderen Boden hat.
Gesteinsmehl brauchst Du, wenn Du Deinem Boden Kalzium und Magnesium zuführen willst. Arbeitest Du viel mit Mulch und Kompost, wird er sonst schnell sauer und verschlämmt dann ( durch die Huminsäuren, die bei der Verrottung entstehen)
Säckeweise muß das nicht sein, sondern in einem guten Verhältnis. Zuviel Kalk nützt auch nicht jeder Pflanze...
Meistens ist Gesteinsmehl Abfallprodukt in Steinbrüchen, und der Berg wird abgetragen wegen der marmornen Bodenplatten in mallorquinischen Fincas... und ihrer neureichen Nachahmer in Deutschlands Häuslesiedlungen.
Nochmal Phosphor:
Weil das Bodenleben auf vielen Feldern inzwischen stark geschädigt ist, bringen Bauern, die ihren Düngemittelvertretern glauben, reichlich Phosphordünger auf ihren Feldern aus. Der ist sehr wohl pflanzenverfügbar, er macht sie groß und hilft, Blüten anzusetzen. Aber jede Pflanze kann eben nur eine bestimmte Menge aufnehmen.
So gelangt der Phosphatüberschuß ins Grundwasser, was deshalb in etlichen Gegenden Deutschlands nicht mehr für bestimmte Zierfische geeignet ist. Miot dem Gartenschlauch kommt dann eine Extradusche auf die Beete, und weil ja seit Jahrzehnten auch der häusliche Gärtner mit Blaukorn düngt, nach der Methode "viel hilft viel", sind die Böden regelrecht übersättigt.
Arbeitest Du mit Kompost, kommt es darauf an, woraus Dein Kompost besteht. Grasschnitt enthält wenig Phosphor, Fallobst sehr viel. Und dann ist Mist auch eine Phosphorbombe...
Ich habe eine Studie gelesen (weiß leider nicht mehr, wo ) daß wir in Deutschland mit dem hier produzierten Mist und den Fäkalien der Menschen unseren Phosphorbedarf locker decken könnten. Allerdings importieren wir ja im großen Stil Futtermittel aus ärmeren Ländern, die das dortige Phosphat verbrauchen. Und trotzdem kommt Millionen-tonnenweise künstlicher Phosphatdünger auch in Deutschland zum Einsatz, weil aus den Böden das Letzte herausgepreßt werden muß.
Und weil die Landwirte kaum die Erfahrung haben (und oft nicht den Mut ), die genau abwiegbare Dosierung des pelletierten Mineraldüngers zu verlassen und dafür so etwas Variables wie Mist zu verwenden... ist so ähnlich, wie sein Kind zu stillen. Da weiß man auch nie, ob alles drin ist, beim Pulver für die Flasche kann man milligrammgenau nachlesen, daß alles genauso ist, wie es das Kind braucht... nur daß es eben nicht das ist, was das Kind braucht.
Liebe Grüße, Mechthild
manchmal auch nicht frei von Ideologie