26.02.16, 19:29
Ich denke, wer im ersten Weltkrieg in den Hungerwintern eine große Kinderschar zu füttern hatte, konnte wohl oft nicht anders...
Mein Großvater war das 7. von 12 Kindern, 1905 in einer Chemnitzer Beamtenfamilie geboren. 1916/17 war er als hochintelligentes Kind, dessen Eltern sich eine angemessene Bildung nicht leisten konnten, im Internat auf der Fürstenschule in Meißen. Dort wurde er zum Sterben nach Hause geschickt, weil er die Steckrüben nicht essen konnte/nicht vertrug, und etwas Anderes konnte die Schule nicht ausgeben. Die Großmutter, damals selbst schwanger mit dem 11. Kind, gab ihm die für sie reservierten 2 Scheiben Brot täglich und aß selbst nur Steckrübe, so rettete sie ihm das Leben. Allerdings bezahlte das ungeborene Kind einen hohen Preis, es wurde mit verkrüppelten Fußgelenken geboren und war in der Folge schwer rachitisch - sie lernte erst mit 6 Jahren laufen.
Diese Generation hat wirklich alles gegessen, schlicht um nicht zu verhungern. Da ging es nicht um gesund oder Nährstoffe, da ging es nur ums Überleben.
Wenn ich meine Mäkelbrut wieder mal satt habe, erzähle ich diese Geschichte.
Liebe Grüße, Mechthild
Mein Großvater war das 7. von 12 Kindern, 1905 in einer Chemnitzer Beamtenfamilie geboren. 1916/17 war er als hochintelligentes Kind, dessen Eltern sich eine angemessene Bildung nicht leisten konnten, im Internat auf der Fürstenschule in Meißen. Dort wurde er zum Sterben nach Hause geschickt, weil er die Steckrüben nicht essen konnte/nicht vertrug, und etwas Anderes konnte die Schule nicht ausgeben. Die Großmutter, damals selbst schwanger mit dem 11. Kind, gab ihm die für sie reservierten 2 Scheiben Brot täglich und aß selbst nur Steckrübe, so rettete sie ihm das Leben. Allerdings bezahlte das ungeborene Kind einen hohen Preis, es wurde mit verkrüppelten Fußgelenken geboren und war in der Folge schwer rachitisch - sie lernte erst mit 6 Jahren laufen.
Diese Generation hat wirklich alles gegessen, schlicht um nicht zu verhungern. Da ging es nicht um gesund oder Nährstoffe, da ging es nur ums Überleben.
Wenn ich meine Mäkelbrut wieder mal satt habe, erzähle ich diese Geschichte.
Liebe Grüße, Mechthild