14.07.14, 19:53
(14.07.14, 15:07)Landfrau schrieb: Und bist du nicht auch länger in Amerika gewesen? Dann bist in dieser Disziplin eh entschuldigt. Ich habe dort mal ein tolles privates Essen genossen, gedeckt auf Zeitungspapier. "Weil es so schön praktisch sei"
Nu haste mich aber beleidigt!
Ich habe zwar Mann und Kind, zwei Hunde und drei Katzen von dort importiert. Aber nicht die Essensgewohnheiten.
Die sehen zum Beispiel im Restaurant bei einem durchschnittlichen jungen bis mittelalten Mann folgendermaßen aus:
Mann sitzt so gebeugt am Tisch, dass das Kinn ungefähr auf Höhe des Tellerrandes ist. Selbstverständlich behält man dabei Baseballkäppi oder Cowboyhut auf, je nachdem. Der linke Arm baumelt an der Seite schlaff herunter. Rechts hält man die Gabel mit der Faust umklammert. Dann macht man den Mund auf und schaufelt alles über den Tellerrand direkt in den geöffneten Mund (nur ja nie die Gabel zum Mund führen, immer umgekehrt!). Dann schließt man den Mund und zieht die Gabel geräuschvoll durch die zusammengebissenen Zähne (!!) wieder raus. Und all das möglichst hastig.
Wir hatten mal einen Universitätsprofessor zu Besuch... ich hatte Torte gebacken und der Gast bekam natürlich das erste Stück. Bevor das zweite Stück auf dem nächsten Teller landete, hatte er seines schon auf die oben beschriebene Weise verschlungen. Meine damals sechsjährige Tochter wollte daraufhin auch gleich reinhauen und ich habe sie laut auf Englisch ermahnt, dass sich das absolut nicht gehört... scheint aber bei dem Typ keinen Eindruck hinterlassen zu haben.
Bitte entschuldige
. Aber die amerikanische Ess- und Tischkultur ist zeitweilig eben eher eine Art Subkultur. Da hätte es ja sein können, dass du diesem Charme erlegen bist.
